Tarte mit Beeren

Unsere Brombeeren reifen täglich heran und zum Kaffee ist etwas Süßes herrlich. Vom Kohlrabi hatte ich noch eine ganze Menge Mascarpone übrig, daher eine Tarte mit Mascarpone-Creme und Beeren.

Tarte: 150g zimmerwarme Butter, ¼ kg Mehl, 10 dag Zucker, 1 Ei, eine Prise Salz. Verkneten und im Kühlschrank mindestens eine Stunde rasten lassen, ich lass ihn da meist über Nacht. Dann auf reichlich Mehl ausrollen und in die Tarte-Form hineinbasteln. Fuchst mich immer wieder, aber nur nicht mit dem Mehl sparen, dann geht das schon irgendwie. Mit Gabel Löcher in den Boden stechen, bei 180° vorgeheizt etwa eine halbe Stunde backen. Auskühlen lassen.

Creme: ¼ kg Mascarpone, drei Eidotter, 5 dag Zucker verrühren, evtl. etwas vom Fruchtsaft dazu. Auftragen und die Beeren darüber verstreuen.

PS: Mir wurde die Creme etwas zu flüssig, mit Agar-Agar in Fruchtsaft aufgekocht und abgekühlt eingerührt kann man sich da leicht helfen!

 

 

Eiersalat

Auch — oder gerade — sehr einfache Speisen mag ich sehr. Eiersalat ist einfach, aber es gibt ein paar Dinge, auf die ich achte:

  • Die Eier dürfen nicht zu lange gekocht sein. Der Kern muss gerade noch weich sein. Bei den Großen heißt das: 8 Minuten Kochzeit! Für den Salat nicht klein würfeln sondern vierteln/achteln!
  • Mayonnaise (selbstgemacht, am besten) sehr großzügig! Ebenso Salz und Pfeffer! (Wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn!)
  • (Dijon-)Senf muss dazu!
  • Sehr gern mag ich auch: ein bisschen Kren, Selleriegrün, Schnittlauch, Cayenne.

Auf Schwarzbrot, dazu ein Achterl Rotwein und der Tag ist dein Freund!

Buchweizennudeln mit Wirsing: Pizzoccheri

Über den Splügenpass ins Veltlin fahren und in Chiavenna zweite Pause machen — das wäre ein traumhafter Urlaubsbeginn. Dort hab ich beim letzten Besuch Pizzoccheri — Nudeln aus Buchweizen (und etwas Weizen) gegessen, als lokale Spezialität, bodenständig und herzhaft. Gestern hab ich dann das Rezept von Anna Sgroi in der Süddeutschen nachgekocht. Einerseits sehr, sehr einfach aber unglaublich, unbeschreiblich gut: ein grandioses Fest der feinen Geschmäcker, alle Aromen sind zart dosiert genau aufeinander abgestimmt: der Buchweizen, der Wirsing, das bisschen Salbei, Knoblauch und Butter! Angelika hat während des ganzen Essens nicht mehr mit mir gesprochen ;-)!!

Das Rezept am besten von dort nachkochen, ein paar Bemerkungen:

  • Das Bild passt nicht zum Rezept. Meine Bilder schon (Achtung: hab teilweise doppelt/halb gekocht)!
  • Den Teig zwanzig Minuten (mit der Hand) zu kneten klingt lang und anstrengend. Ja, ist es.
  • Die Kartoffeln sollen laut Rezept 1 cm dick geschnitten werden, ich hab mich für 3 mm entschieden.
  • Der Knoblauch soll zerdrückt werden (mit flachem Küchenmesser) und vor dem Mischen entnommen werden. Als ich ihn beim ersten Mal gepresst hab, hab ich ihn natürlich nicht mehr gefunden 🙂
  • Die Mengenangabe beim Wirsing ist nicht ganz klar, meine Blätter waren wohl ein bisschen klein, ein bisschen mehr hatte nicht geschadet. Achtung: im Rezept steht, der Wirsing soll im Knoblauch-Öl 2 min geschwenkt werden. Auf keinen Fall auf der Platte stehen und weiter ziehen lassen. Ist mir gestern passiert und der Wirsing hat sich auf etwa die halbe Menge verschrumpelt!

PS: Anna Sgroi hat einen Michelin-Stern und ist Autodidaktin. Hmmm…

Eine fast normale Pizza (Sauerteig)

Zu dem Thema gibt’s ja schon einige Beiträge (über die normale Pizza, mein bisher bestes Rezept, mit Pasta Madre) hier eine weitere, sehr einfache Variante mit herrlichem Ergebnis (dass als Belag diesesmal Marzano-Tomaten aus der Dose und Büffel-Mozarella verwendet wurden, erklärt den Titel).

Das (angeblich) echte neapolitanische Rezept (laut EU-Verordnung wie die Zeit schreibt) ist schnell beschrieben: In ¼kg Weizenmehl (“00” oder 550), 1 Päckchen Trockenhefe (mit 5 EL des Mehls und Wasser ansetzen und ¼ Stunde gehen lassen), eine Prise Salz und so viel Wasser einarbeiten, bis ein glatter Teig entsteht. Als Variante kann man da ein paar EL Pasta Madre zugeben, dann schmeckts noch interessanter. Gehen lassen.

Wunderbar! Über das kalte gehen lassen und den Pizzastein hab ich schon genug geschrieben. Siehe dort!

Rhabarber-Auflauf

Eine schnelle, köstliche Nachspeise, wenn man schon Rhabarber-Kompott hat (lässt sich wecken; frisch gemacht: ½ kg Rhabarber mit 50g Zucker und dem Saft einer Zitrone dünsten):

½ kg Rhabarber-Kompott in eine feuerfeste Form füllen, je 25g gemahlene Haselnüsse (Walnüsse) und Corn-Flakes darüberstreuen, ½ Teelöffel Zimt darüber verstreuen und Eigelbcreme (2 Eiweiß mit 25g Staubzucker, 1 Packung Vanillezucker steif schlagen, die Eigelb unterheben) darüber verteilen. 20 Minuten im vorgeheizten Backofen auf 200°C backen!

Ausgekühlt servieren!

Brennsuppe für Mutige

Wieder einmal war Brennsuppe angesagt, für unsere Besucher aus Wien und aus Rom: DIE Tiroler Suppe. Jedesmal versuche ich die Einbrenn noch ein bisschen dunkler zu bekommen, ohne dass sie verbrannt ist (oder so schmeckt).

In letzter Zeit hat es sich bewährt, die Rösterei des Mehls im Butterschmalz in einer beschichteten Pfanne zu machen: trotzdem muss man rühren, rühren, rühren und natürlich nicht zu heiß einschalten. Da muss man einfach Geduld haben, zu Beginn tut sich wenig, dann später gehts rasant. Am Ende dann einfach mit Gemüsesuppe aufgießen, mit Petersil ruhig eine halbe Stunde kochen lassen und mit etwas Rahm und Pfeffer abschmecken!

PS: Ich hab einmal irgendwo gelesen, dass für die Einbrenn, die man für ein Gumbo braucht (“Roux”) verschiedene Maße verwendet werden, wie lange man dafür Zeit veranschlagen sollte: einmal hieß es, eine LP sollte man schon zu Ende hören (mit Umdrehen! — für diejenigen, die das noch kennen), ein anderes, zukunftssicheres Maß für alle scheint zu sein: für einfache Ansprüche reicht ein Bier, wer höher hinaus will muss zwei bis drei Bier veranschlagen. Trinkzeit natürlich!

Schokoladenpudding selbst gemacht

Beim Tortenmachen blieb mir letztens Schokoglasur übrig (bei der Bohnentorte: eigentlich nur Bitterschokolade mit etwas Butter) und Eva, die normalerweise daraus Heiße Schokolade macht war nicht da. Also?

Ich mag Süßes als Abschluss eines Essens, also eine Nachspeise daraus machen. Nachdem wir schon viele (beste) Erfahrungen mit Agar Agar gemacht haben (z.B. als Aspik) wollte ich schon lange Pudding probieren: natürlich geht das, ganz, ganz einfach und das Ergebnis ist toll.

Also: auf 400 ml Milch 8g Agar-Agar (oder was halt auf der Packung steht) einstreuen, aufkochen lassen und 2 Minuten kochen. Mit dem Geschmack (also der restlichen Glasur) verrühren, nach Belieben einen Schuss Geistiges dazu (z.B. Kirsch — ich hab Granatapfellikör genommen), abkühlen lassen und in kleinen Formen im Kühlschrank mindestens 3 Stunden kaltstellen.

Wunderbar, hält länger als man es schafft, ihn nicht aufzuessen!

Lobbericher mit Cheddar-Mangold

Möhren heißen die gelben Neuzugänge, die wir heute verkostet haben. Der (von den Hennen übriggelassene) Mangold war auch erntereif und ein paar Salatblätter auch. Die Schalotten wurden versehentlich mitgeerntet.

So hat sich ganz von allein eine herrliche Kombination ergeben: die Möhren und Schalotten geschmort, der Mangold gedünstet und mit ein paar Würfeln Cheddar bestreut (Danke, danke, Gabi fürs Mitbringen aus England!); die zusätzlichen Kartoffeln — heuer Annabelle frühe — geröstet. Da kann man sich genussvoll sattessen!

Aufstrich aus Schaftopfen und Ei

Ein ganz schnelles Rezept, das außerordentlich gut schmeckt und sehr, sehr gesund ist!

¼ kg Schaftopfen, 1 kleine Zwiebel, 5 hartgekochte Eier, 2 EL griechisches Joghurt, zwei kleine Essiggurken. Zwiebel kleinschneiden, Eier und Essiggurken kleinhacken, mit der Gabel mit dem Joghurt glattrührend und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Herrlicher Calcium- und Selenlieferant (unter anderem)!

Rösti mit Blattwerk von den Rohnen

Wer Rohnen hat, hat auch die Stiele und die herrlichen grünen rotgeäderten Blätter. Gestern haben wir die Wurzeln genossen, heute hab ich den Rest verarbeitet:

Eine Zwiebel in Olivenöl andünsten, das kleingeschnittene Rohnenkraut dazugeben, etwa eine Viertelstunde dünsten, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Vor dem Servieren etwas kaltes Olivenöl drüber.

Über die Rösti trau ich mich nicht gscheit zu schreiben: heute war in Ö1 eine Sendung drüber, also hab ich’s so gemacht, wie es dort angegeben war (im Radiobeitrag wars zwar wieder anders, aber egal, da hat so jeder seine Spezialitäten): sehr gelungen!

1 kg nicht zu weich gekochte Kartoffeln vom Vortag, 3 EL Butterschmalz, 1 TL Salz, 2 EL Milch. Die der Länge nach geraffelten Kartoffeln salzen und in die heiße Pfanne ins Butterschmalz geben, nach einiger Zeit, wenns brutzelt, einen Kuchen daraus formen und mit der Milch beträufeln. Jetzt mit einem Teller abdecken und auf kleiner Flamme etwa eine Viertelstunde braten, dann in den Teller herausgleiten lassen und umgekehrt wieder in die Pfanne, eine weitere Viertelstunde auf kleiner Flamme braten.

Ob man jetzt auch noch zudecken sollte, ist Geschmacksache, ich habs getan, dadurch war die Kruste halt auch ein bisschen weichgedämpft. Der Geschmack war rasend — nicht zuletzt wegen des grandiosen selbstgemachten Butterschmalzes von der Schwiegermutter!

 

Omelett mit Ziegenkäse, Tomatenwürfeln und Kräutern

Eine Variation zum Omelett mit Kräutern — mit Ziegenkäse und ein paar Tomatenwürfeln (Kerne und Inneres vorher entfernen, dann klein würfeln).

Das Zusammenfalten hat nur fast funktioniert, ich mag das aber so — da sieht man, was einen erwartet!

Focaccia mit Pasta madre (Sauerteig)

Wenn man mit Pasta Madre etwas backen will und kein spezielles Rezept hat, wird’s schwierig: wieviel soll ich nehmen? Trotzdem noch Hefe wie im Rezept? Daher hier (und in Zukunft) die erprobten Rezepte mit pasta madre:

Für den Teig: ¼kg Weizenmehl (Waldviertler Dinkel), ¼kg Hartweizengries, 100g pasta madre, 300 ml Wasser, 2 EL Olivenöl: verkneten (am besten 20 Minuten) und rasten lassen — mindestens 2 Stunden. Als Focaccia backen: auf dem auf 230° vorgeheizten Backstein ausrollen, mit einem Kochlöffel/einer Gabel Löcher stechen und mit einer Mischung aus 4 EL Olivenöl, 2 EL Wasser und 1 TL Salz und einer Handvoll gehacktem Rosmarin bestreichen. Etwa 10′ backen, dann bis die Oberfläche schön angebräunt ist bei ausgeschaltetem Rohr fertigbacken.

Dazu brauchts eigentlich nur mehr ein Glas Rotwein.

Risotto vom geschossenen Fenchel mit Anis-Champignon

Fenchel-Risotto gehört zu meinen Lieblingsspeisen, leider, wie auch der Rübstiel sind die beiden im Hochbeet heuer geschossen. Mehr als einen halben Meter lang und das, was eine Knolle bilden hätte sollen ist im Abstand von einigen Zentimetern je ein hohles Blatt. Allerdings sind dünne Stengelchen getrieben und daran befindet sich recht viel Grün – also Material genug.

Heute hatte ich das erste Mal die Muße beim Spaziergang mit unseren Hunden ein bisschen in den Wiesen-Wald hineinzugehen — und fand kein einziges Schwammerl außer einem einzigen großen schönen Champignon — ein Pilz, den ich das letzte Mal vor 30 Jahren gefunden und gekocht habe. Zumindest im Geruch des rohen Pilzes sind sich die beiden Zutaten ja recht nahe.

Und so wurde daraus unser heutiges Abendessen: beim Risotto habe ich die dünnen, kleingeschnittenen Stengelchen von den Blättern getrennt und beim Kochen erstere zuerst, gleich nach dem Löschen mit Weißwein hineingegeben; die Blätter bei Halbzeit und fünf Minuten vor Garzeitende das Grün bis auf ein bisschen zum Dekorieren.

Den Pilz in Butter auf beiden Seiten gemütlich einige Minuten anbraten, auf der Lamellenseite ein bisschen salzen. Schaut nicht toll schiach aus, schmeckt aber grandios! 

Ein Welschriesling vom Umathum war perfekt dazu.

Radieschen-Salat

Dieses Rezept für einen Radieschen-Salat hat Angelika angeregt, aus den vorhandenen Zutaten ein leichtes Sommer-Mittagessen zusammenzustellen — und es ist umwerfend geworden!

Man nehme: pro Person eine Kartoffel (ich hatte Früherdäpfel, festkochende), ein Radieschen, etwa ¼ einer kleinen Fenchelknolle und gleich viel Fenchelgrün, einige Blätter Kapuzinerkresse, einige kleine Stücke Schafkäse. Die Kartoffel dünnblättrig in Olivenöl-Butter Mischung knusprig braten, inzwischen Radieschen und Fenchel dünnblättrig schneiden. Eine Marinade aus Olivenöl, etwas Zitrone(!), Salz und etwas Granatapfelsirup (oder Likör :-)) machen, die warmen Kartoffeln ausbreiten, Radieschen und Fenchel drauf, Marinade drüber, mit Fenchelgrün und Kresse dekorieren.  

Dazu haben wir einen Rotwein aus Orvieto getrunken. Ach, war das herrlich!

 

Cime di Rapa — Rübstiel

Angelika hat heuer einige neue Gemüsesorten gesät, der Rübstiel (auch Stängelkohl oder Stielmus) ist eine davon: leider, weil eben noch unbekannt, hab ich viel zu spät begonnen zu ernten und zu verkochen: das sollte man nämlich noch früh, wenn die Stiele nicht verholzen. Nun ist aber bei weitem nicht alles verloren, denn die inzwischen kräftigen daumendicken holzigen Stiele treiben kleinere Zweige — und die sind wunderbar zart.

Das Rezept für dieses Essen hat Angelika in einem Buch über Apulien entdeckt — es stammt aus dem “Silberlöffel” und ist angeblich die bei weitem beliebteste Zubereitungsart für dieses Gemüse, dort wird es traditionell mit (frisch gemachten) Orechiette zubereitet. Das gibt’s beim nächsten Mal, ich hatte noch einen Rest “Maltagliati” – Restln vom Ravioli-Machen, irgendwie in kleine Stücke geschnitten. (Das Rezept für die Orechiette beschreib ich, wenn ich sie selbst gemacht hab)

⅔ kg Rübstiel in leicht gesalzenem Wasser 1 Minute blanchieren und in einer Pfanne mit etwas Olivenöl anbraten, mit Salz (vorsichtig — da kommen noch Sardellen dazu!) und Pfeffer abschmecken, beiseite geben. Reichlich (5 EL) Olivenöl in die Pfanne geben, die Hälfte einer ½ roten Chili (entkernt, in Ringe geschnitten, den Rest dann zum Dekorieren) dazu, kurz braten (nicht zu heiß), dann 1½ in dünne Scheiben geschnittenen Knoblauch dazugeben und anbraten. 3 kleingeschnittene Sardellenfilets einrühren und zerdrücken. Nudeln (etwa 300g) und Rübstiel dazugeben (evtl. noch etwas vom Kochwasser), vermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit Parmesan und der restlichen Chili servieren.

Der Rübstiel schmeckt ein bisschen wie Spinat aber eben sehr frisch mit dem senfigen Kohl-Aroma, dieses Rezept ergibt eine unglaubliche Kombination aller Aromen. Unwiderstehlich!

Dazu: einen Primitivo!