Bei prächtigstem Wetter — 24° zeigte unser Thermometer — spazierten wir, vom Parkplatz bei der Waldrast ausgehend, den Forstweg Richtung Lechtal. Eine Kapelle sei dort, noch im Bau — Angelika hatte das gelesen und unser Nachbar war schon mit den Rad dort gewesen. Keinerlei Beschilderung wies den Weg, der Nase lang also und die fand so allerlei: beginnend mit einem wunderschönen Bienenhaus mit einer riesigen Schar emsigster Bienen war auch der Wegrand immer wieder interessant — Wurmfarn (?), unbekannte blühende Pölster, immer wieder natürlich die Bäume: ein beeindruckender Mischwald mit uralten Riesen.
Nach einer Biegung dann endlich die Kapelle — eine Baustelle, noch. Klein, aber bis ins letzte Detail mit größter Sorgfalt, Liebe und Fachkenntnis erbaut: aus Ziegeln gemauerte Rundbögen bei Eingangstür und den Fenstern, wunderschönste geschindelte Dächer, die Blecharbeiten alle in Kupfer.
Der Wald in der unmittelbaren Umgebung ist ein lichter Zauberwald mit alten Laubriesen. Rund um die Kapelle wird eine Lichtung sein, die einen weiten Blick in den Talkessel freigibt. Zufallsbegegnungen, ein Abstiegstipp, ein feiner Ratscher.
So sind wir dann im Tal durch die grünen Wiesen zurück, vorbei an uralten Sträuchern, immer mit Blick auf Ruine und Festung und schließlich wieder am Ausgangspunkt. Gscheit, aber gråd richtig, weit.