Spitzkohl, pikant eingelegt

Für einen Spitzkohl (heuer erstmalig) gibt es ein außergewöhnliches Rezept, das wir heuer das erste Mal ausprobiert haben. Ergebnis: tollste Kombination verschiedener Aromen (Zimt! Sherry!!), Warnung vor dem Chili — in der ersten Runde ist das ganze viel zu scharf geworden!
Einen Spitzkohl (etwa 1 kg) waschen und zerlegen, drei ganze Blätter zum Abdecken beiseite legen. Auf drei Gläser zu je ¾l) 1 Zimtstange (in kleine Stücke zerbrochen), 6-8 getrocknete kleine Chilischoten (grob zerteilt, 🥵Achtung — vorsichtshalber eher weniger als mehr!), 3 TL Korianderkörner, 2 TL Fenchelsamen verteilen. 1½ l Apfelsaft mit 3 EL Salz aufkochen, 4 EL Sherry und 4 EL Korn einrühren und auf die Gläser verteilen. Offen eine Woche an einem dunklen Ort ziehen lassen, dann verschließen und 1 Monat reifen lassen.

Hummus aus Käferbohnen

Beim Buschenschank Samahof hatten wird das erste Mal kein Glück: er ist erst ab Donnerstag von 2 nachmittags an geöffnet — wie die meisten anderen auch. Also sind wir Ende der Woche noch einmal hin und haben es nicht bereut. Auf der Karte fand Angelika “Hummus” aus Käferbohnen, den haben wir natürlich gleich bestellt: außerordentlich gut, sodass wir am Ende die Wirtin noch nach dem Rezept gefragt haben: Kernöl natürlich, aber auch “Ölkas”, etwas das beim Pressen des Kernöls übrigbleibt.
Diese Zutat hab ich leider nicht, aber aus den Beständen an (getrockneten) Käferbohnen und dem frischen mitgenommenen Kernöl lässt sich leicht etwas genauso Schmackhaftes zubereiten: Suchtgefahr!!
Für etwa ½ kg Käferbohnen etwa 300 g getrocknete über Nacht einweichen (dreifache Menge Wasser) und im Einweichwasser (mit 2 Lorbeerblättern, ½ TL Zucker und zwei Zweigen Bohnenkraut, KEIN Salz) aufkochen lassen. Dann auf kleine Hitze schalten und kochen, bis sie weich sind. Das hat bei mir fast zwei Stunden gedauert — frische brauchen nur eine halbe. Das Wasser nicht abschütten sondern darin auskühlen lassen.
Die Bohnen mit 2 gepressten Zehen Knoblauch und nach Bedarf etwas vom Kochwasser mit dem Stabmixer pürieren und mit 4-5 EL Tomaten-(oder Apfel-)Essig, 8 EL Kernöl, 1½ TL Salz und schwarzem, frisch geriebenem Pfeffer abschmecken!
Schmeckt rasend gut auf frischem Brot, aber auch pur unwiderstehlich!
PS: Falls etwas mehr Bohnen da sind: sauer angemacht mit Zwiebeln und Kernöl!
PPS: Das Rezept funktioniert auch mit anderen Bohnen, etwa unseren eigenen aus dem Garten!

Zucchini-Auflauf mit Estragon und Basilikum (Ottolenghi)

Beim ersten Zubereiten jedes Rezepts hänge ich an jedem kleinsten geschriebenem Wort, da ich ja nicht weiß, worauf es ankommt. Auch bei diesem Rezept für die Verwertung größerer Zucchinimengen (wie wir sie nach dem Urlaub vorgefunden haben) hab ich mich Schritt für Schritt an die sehr genauen Anweisungen gehalten (und zwei Stunden gebraucht). Im Nachhinein wär ich etwas großzügiger, schließlich ist die Grundidee einfach: Zucchini leicht anbraten und schonend dünsten, mit Kartoffelpüree (mehr oder weniger kunstvoll) bestreichen und im Rohr überbacken. Mit in brauner Butter kurz gerösteten Walnüssen abrunden.
Hier die Details: etwa 1,5 kg geschälte und entkernte Zucchini in 2 mm dünne Scheiben schneiden, in Olivenöl-Butter-Mischung (60 ml, 40g) 5 kleingeschnittene Knoblauchzehen leicht anbräunen, dann die Zucchinischeiben mit 1½ TL Salz und reichlich Pfeffer würzen und einige Minuten anbraten bis sie leicht bräunen — das geht bei dieser Menge nur schrittweise oder mit mehreren Pfannen. Dann mit Deckel (in mittlerweile einer Pfanne) in einer guten halben Stunde weichdünsten. Darf zerfallen. Jeweils 25 g frischen Estragon und Basilikum einrühren und eine Auflaufform geben, der Ofen sollte auf 200°C vorgeheizt sein. 3 große Kartoffeln in Würfel schneiden, in Salzwasser weich kochen und mit 20 g Butter, 100 ml Milch, 40 g geriebenem Parmesan, ¼ TL geriebener Muskatnuss, ½ TL Salz und einem Ei zu einem weichen Püree verarbeiten. Dieses entweder auf der Zucchinimasse verstreichen oder kunstvolle runde Häufchen machen wie im Original. Mit 10 g Butter bestreichen und eine halbe Stunde im Rohr überbacken. 30 g Butter bräunen und darin etwa 25 Walnüsse kurz schwenken und darübergießen.

Panzanella, klassisch — Brotsalat

Auch wenn wir unser Brot selbst backen bleibt manchmal etwas übrig (meistens weißes), das sammeln wir in einer Schüssel, das wird dann nicht nur hart sondern wirklich steinhart. Daraus kann man einiges machen — abgesehen davon, es mit einer Reibe zu Bröseln zu verreiben. Eine der Möglichkeiten ist Brotsalat — panzanella, wieder einmal nach dem Rezept von Marcella. Die Bilder zeigen, dass man natürlich beliebig abwandeln kann, das Grundrezept ist aber bereits wunderbar.

Für vier bis sechs Personen: ½ Knoblauchzehe mit 2-3 gewaschenen, gehackten Sardellenfilets und 2 EL Kapern zerdrücken. Mit ¼ gelben, gewürfelten Paprika, Salz, 4 EL Olivenöl, 1 EL Essig in Salatschüssel geben. 11 dag Brot (hart oder geröstetes frisches, gewürfelt) mit 1 passierten Tomate 15 Minuten mit etwas Salz ziehen lassen, 2 weitere Tomaten in Würfel schneiden, gemeinsam mit dem Saft in die Schüssel geben. Brotwürfel unterheben, ½ Zwiebel, in Scheiben geschnitten und vorbereitet (mit kaltem Wasser bedecken, mehrfach mit den Händen ausdrücken, Wasser wechseln und im Abstand von 10 Minuten dreimal wiederholen) unterheben, 11 dag Gurke (geschält, gewürfelt) dazugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Obazda für Frauen

Wieder so ein Männeressen: deftig, würzig, scharf, meins ist das vielleicht nicht, hat sie gesagt die Meinige. Aber eigentlich versucht dieses Rezept genau das Gegenteil — gschmackig, aber mild: die Zwiebel, die manchmal recht scharf sein kann (und am nächsten Tag dann auch noch bitter) wird hier mit der Butter gedünstet; statt des manchmal stechenden Geschmacks des Kümmels hab ich Kreuzkümmel verwendet, er ist milder und weicher. Also:
1 Zwiebel, fein gehackt (ich hab je ½ rote, auch die ist milder, und ein weiße verwendet) in 8 dag Butter (von der Alm) schonendst glasig dünsten, auskühlen lassen. Mit 30 dag Weichkäse, 2 EL Weißbier, 1½ TL geräucherten Paprika, 1 TL Kreuzkümmel und 2 EL kleingeschnittenem Grünzeug (Frühlingszwiebel, Lauch oder Zwiebelgrün) mit einer Gabel gut durchdrücken und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Für Obazdn gibt es Rezepte ohne Ende, dieses war die Anregung für meine Variante. Der Schuhbeck macht in seinem sehr netten “Bayerisch al dente” einen ohne Zwiebel dafür mit zusätzlich 7 dag Gorgonzola und 10 dag Frischkäse, ein paar EL Sahne, und würzt auch nur mit ½ TL Zitronenschale und etwas Chili. Kein Bier, dafür 1-2 TL Limoncello.
Noch ein Hinweis: das Dünsten der Zwiebeln, sodass die Butter auf keinen Fall zu heiß wird, funktioniert mit dem Bratsensor unseres Herds auf Stufe 1 grandios: unglaublich entspannt kann man nebenbei weiterkochen. Ein Segen!

Fantastisches Fenchel-Fest II: Pasta mit Sardinen alla siciliana

Das viele Fenchelgrün aus dem Garten (siehe Fenchel I), die portugiesischen Sardinen, die uns Mathilde mitgebracht hat — das war eine Fügung. Die sizilianische Sardinensauße von Marcella Hazan passte da perfekt. Weil nämlich Sardinen bei uns eher selten frisch zu finden sind. In der Dose schon.
Also: 225 g Sardinen braucht’s (das sind zwei Dosen), 50 g Fenchelgrün (das ist fast die Ernte zweier Knollen), 1 EL Rosinen (15 Minuten in kaltem Wasser eingeweicht; gehackt), 8 EL Olivenöl, 2 EL Zwiebeln (gehackt), 4 Sardellenfilets, 40 g Nüsse (wir haben die Walnüsse verwendet, die wir von Herlinde und der Villa Kunterbunt bekommen haben; gehackt), 1½ EL Tomatenmark und ½ TL Safranfäden in ¼ l Wasser aufgelöst, 450 g Pasta (ja eh: Bucatini, aber Penne sind jetzt auch nicht daneben sag ich; Spaghetti wären der bessere Kompromiss, sagen die meisten anderen), 45 g Semmelbrösel, leicht angeröstet.
Das Fenchelgrün in Salzwasser 10 ‘ kochen, herausnehmen und fein hacken. Zwiebeln in Olivenöl anschwitzen, Sardellen dazugeben und in der Pfanne über Wasserbad bis zum Zerfallen garen. Dann Fenchelgrün dazugeben und 5’ garen.
Nüsse, Rosinen, Tomatenmark-Safran, Salz und schwarzen Pfeffer dazugeben, vermischen, 20-30′ garen, bis Flüssigkeit verdampft ist. Sardinen dazugeben, wenden und vom Herd nehmen.
Die Nudeln im Fenchelwasser (extra Salz!) garen, in der Sardinensauße wenden, Semmelbrösel dazugeben, rasten lassen und servieren. Grüner Salat passt.

Fantastisches Fenchel-Fest I: Zweimal gedünstet

Unser Fenchel ist heuer so früh erntereif wie noch nie. Sowohl die Knolle als auch das Grün (siehe Fest II) sind derart prächtig, dass wir heute zwei Knollen geerntet und beides auch verkocht haben.
Die Fenchelknolle (ohne Grün, von braunen Stellen befreit)  in etwa ein Zentimeter dicke Scheiben/Stücke schneiden, mit kaltem Wasser abspülen, in einen Topf oder eine Pfanne geben und etwa 2 EL Olivenöl (gutes!) je Knolle dazugeben. Dann Wasser, bis alles bedeckt ist, auf mittlerer Hitze garen, fallweise Wasser nachgießen, nach etwa einer halben Stunde (kann auch eine Dreiviertel dauern!) mit einer Gabel prüfen, ob die Blätter weich sind. Da sollte das Wasser zur Gänze eingekocht sein, salzen und lauwarm auf einer Platte servieren.
Dieselbe Methode kann auch mit Butter (jeweils 2 EL je Knolle) durchgeführt werden, da dann am Ende noch einen EL (je Knolle) frisch geriebenen Parmesan unterheben, salzen, lauwarm servieren.

Pizza bianca mit Parmaschinken, Rucola und Parmesan

Ich mag Pizza bianca als Basis am liebsten ohne irgendwelche Zutaten (manchen geben Ricotta oder Mozzarella drauf), wie eine Focaccia, als Auflage (erst nachdem sie aus dem Rohr gekommen ist) etwas Parmaschinken, großzügig Rucola und einigen Blättchen Parmesan (nicht Grana! das lohnt sich hier!). Zum Schluss noch mit gutem Olivenöl beträufeln und lauwarm oder dann kalt essen. Gottvoll!

Radieschen und Erbsen: der Engel steckt im Detail

Wenn die Saat aufgegangen ist, ist die Ungeduld groß, bei den Radieschen berechtigt (die erste Runde ist die beste, dann werden sie immer holziger), bei den Erbsen hängt es von der Sorte ab. Und bei der Zubereitung gibt es ärgerliche Fehler, die man vermeiden sollte.
Unsere Aldermann sind Markerbsen, das heißt, dass sie eigentlich nur frisch, möglichst nicht zu spät aus der Schote geerntet werden können und so verzehrt werden sollten. Nicht trocknen. Die Schoten aber, können, wenn die Erbsen erst kleinst da sind, auch verzehrt werden, später nicht mehr, da sind nur mehr die Erbsen (die aber gscheit!) gut. Heute hatten wir eine Mischung — die meisten Schoten mit den Zwergerbsen waren wunderbar zart und gschmackig, einige waren schon zu hart (die mit den halbgroßen Erbsen).
Bei den Radieschen war es ähnlich: sie sollten geputzt und halbiert in der Pfanne angeschwitzt werden, mit etwas Wasser, Deckel drauf und dünsten. Dann kann man sie mit Salz und Kräutern (Schnittlauch, Minze, Kerbel, Estragon (Vorsicht!), …) abschmecken, etwas Ziegenkäse drauf passt auch. Dabei sollten die Radieschen nicht anbraten, da werden sie bitter. Waren leider alle. Schade.

Da waren noch ein paar braune Bananen

im Depot.
Und weil Hermann gerade mit Eva ihr Bett für die Studentenwohnung zusammenbaut- die beiden haben eine Palettenwoche eingelegt- gibt es Bananenkuchen.
Nach diesem Rezept.
Köstlich, gibt gute Kraft und gute Energie.

Tortellini

Mich hat schon lange interessiert, wie schwierig es denn wäre, Tortellini selbst zu machen. Nudelteig mach ich ja seit einiger Zeit immer wieder selbst, wenn ich gerade Zeit oder Lust habe, das Ergebnis ist es auf jeden Fall wert. Dürfen hab ich mich nicht getraut, mögen hätt ich schon wollen. Als Restlverwertung für einen Rest Hühnerfleisch (aus der Suppe) hab ich’s probiert: es ist bei weitem nicht so kompliziert, wie das Ergebnis ausschaut und nach den ersten zehn (die bekommen dann die Hunde) schaut das schon ganz passabel aus.
Die einzige Schwierigkeit liegt darin, dass das alles recht fuzzlig klein ist, besonders zum Schluss. Für den Anfang hab ich 3-4 cm große Teigquadrate diagonal nach dem Füllen gefaltet und gut am Rand zusammengedrückt; danach noch um den eigenen Finger (welchen??) herumwickeln und die Spitzen zusammendrücken. Dabei entsteht das typische Hütchen, wenn man die Fülle etwas in die Mitte einrollt. Schaust Du hier (auch der Rest ist SEHR sehenswert).
Auch wenn die Tortellini gleich eingefroren werden (Vorfrieren vor dem Einsackeln!) sind sie beim Kochen eher anspruchsvoll: da sind 20 Minuten die Untergrenze, auch 30 schaden nicht. Hab ich leider vor kurzem zu früh herausgenommen, al dente ist dann eher beschönigend.
Am besten, nach wie vor, meiner Meinung nach in Suppe (“al brodo”), mit Tomaten- oder Fleischsauße natürlich möglich, aber da wär ich noch eher für Butter und Parmesan. Alles getestet, Zusatzsauce = Zusatzgeschmack = Zusatzaufwand: nur, wenn diese Kombination erwünscht ist. Weniger ist da mehr, eindeutig. Außer bei der Kochzeit :-(.

Tarta de Santiago und die neue alte Reibe

Die Reibe stand schon seit Wochen bereit: endlich sollte sie, noch dazu zu einem besonderen Anlass, zum Einsatz kommen. ½ kg geschälte Mandeln wollten gerieben werden — und das gelang prächtig.
Die Zuckermenge haben wir um ein Viertel verringert, das war perfekt!

Mariniertes Rindfleisch

Der Fleischer unseres Vertrauens, bei dem wir vor allem Suppenfleisch für die Winterzeit kaufen, gibt uns immer auch besondere Stücke mit — da gibt’s dann ein- bis zweimal im Jahr Rindsgulasch und eben auch Stücke, die zum Braten geeignet sind. Ich kenn mich mit den Stücken nicht wirklich aus, ob das nun ein Beiried ist oder nicht, bin ich mir nicht sicher, aber ich hab mich auf jeden Fall entschieden, es zu marinieren und dann erst zu braten. Auch da gibt’s (viel zu viele) Experten, ich hab ein bisschen gelesen und mich dann für eine Mischung 2 EL Olivenöl, 2 EL Weinessig, 2 EL Honig, 6 EL (bestes) Ketchup, 1 Zwiebel, 1 TL Pfeffer, ½ TL Paprika, 1 Chili, drei Zehen Knoblauch und etwas Estragon entschieden. 1 Nacht sollte das ziehen, es sind dann zwei geworden, auch gut.
Auf beiden Seiten etwa drei Minuten angebraten, dann im Rohr bei 80°C 20 Minuten rasten gelassen. Naja, das war schon rasend gut!!
Allerdings war ich mit der Hälfte mehr als zufrieden und hatte die Idee, daraus gemeinsam mit einer Remouladensauce später eine Vorspeise zu machen.
Gestern war’s dann soweit — zum runden Geburtstag war das der Auftakt: auf getoastetem Sauerteig-Weißbrot und etwas Remouladensauce mitteldicke Scheiben aufgelegt, etwas Fleur de Sel, Stangenpfeffer und Estragon drübergestreut. Kein Anstandsbissen blieb zurück!

Sauguate Pommes

Angelika hat vorgestern Erdäpfel gekauft. Die mehligen, hat die Bäuerin gemeint, wären perfekt für Pommes frites. In diesen heißen Tagen (“Ulla”!?) hab ich komischerweise dauernd Lust auf Frittiertes. Jetzt hab ich aber in meinem ganzen Leben noch nie Pommes selbst gemacht, also nachschlagen.
Dabei bin ich auf J. Kenzi López-Alt (The Food Lab. “A nerd in the kitchen. … and I am proud of it”) gestoßen, den ich vom Eierkochen schon kannte (ja, das kann man ernst nehmen und drauf kommen, dass die beste Methode ist: in kochendes Wasser legen und die Uhr stellen; jede andere Methode ist esoterischer Unfug). Der weiß nun ganz genau, was man tun muss, um außen knusprige und innen weich-geschmackvolle Pommes hinzukriegen. Die besten mit fünfmaligem Frittieren. Die zweitbesten mit Vorgaren in Essigwasser und zweimal Frittieren. Am besten nach dem ersten Frittieren einfrieren, dazu später.
Gestern war’s schon spät, sie war durch mein Herumgetue genervt, vom Ergebnis aber so überzeugt, dass es ihr eine Sünde wert war. Die Schmalspurvariante (ohne Thermometer wie im Original) geht so:
Kartoffeln in Stifte schneiden und 10 Minuten in Essigwasser (1 EL je Liter, ich hab 2 genommen) vorgaren, auskühlen lassen. Dann in heißem Öl eine knappe Minute backen, ½ Stunde auskühlen lassen. Zum Schluss (oder noch gefroren) noch einmal (mindestens) 3½ Minuten backen (oder bis sie schön aussehen). Auf jeden Fall Salat dazu, Ketchup passt sowieso, Remoulade natürlich auch. Bei 80° im Rohr warmhalten, gscheiter noch einmal kurz ins Bratfett.

La Crudaiola

Ich hab, interessehalber, eine Nummer der Zeitschrift Merum bestellt, natürlich, der Untertitel “Italien-Magazin für Wein, Olivenöl, Reisen und Speisen” hat mich direkt angesprochen. Darin ist auch ein Rezept für eine Zubereitungsart einer Pasta-Sauce, nämlich roh, ungekocht, eben “crudo”. Beim Lesen des Artikels wurde dann auf Splendido verwiesen, einen fantastischen Blog, dem wir seit geraumer Zeit folgen, auf dem das Rezept ebenfalls veröffentlich wurde. Da ist dann gleich eine weitere Variante verlinkt. Gestern haben wir das gegessen und waren begeistert: genau das Richtige für diese Tropentage in den Bergen Tirols!
Ich hab das so gemacht: es gibt nur zwei Zutaten neben dem Olivenöl: Kapern und Tomaten — ich hab mich bei der Menge “nach Gefühl” für etwa die Hälfte der Nudelmenge entschieden. Es geht auch weniger, auch Parmesan passt, braucht’s aber nicht. Da Kapern bei uns nur eingelegt (in Essig) erhältlich sind, hab ich sowohl die Kapernbeeren als auch die Kapern (etwa 2:1) wie vorgeschlagen in Weißwein eingelegt und eine halbe Stunde ziehen lassen. Die (besten erhältlichen) Tomaten (doppelt so viel wie Kapern) hab ich dann geachtelt, damit alles ungefähr die gleiche Größe hat, alles miteinander mit großzügiger Menge unseres besten Olivenöls übergossen, mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und im Kühlschrank ziehen lassen. Zwei Stunden kein Fehler. Mit frisch gekochten Nudeln vermischen und sofort servieren.
Gottvoll, tät vermutlich die Margit sagen!