Shakshuka, wieder einmal

Ursprünglich (wie immer beim ersten Mal) nach Rezept gekocht (aus dem Jerusalem-Kochbuch von Ottolenghi) erinnern wir uns immer wieder einmal daran, wie gut das geschmeckt hat — und vor allem, wie einfach das zuzubereiten ist. Es heißt bei Ottolenghi ja “spiel einfach mit verschiedenen Zutaten und mach es so scharf, wie Du magst”.

Die Grundzutaten sind auf jeden Fall Tomaten (frisch oder Dose), Paprika (eigentlich frisch, aber ich hatte nur Paprikamark vom Türken), Kreuzkümmel, Koriander, Knoblauch, Salz und Schärfe (Peperoncini oder als Mischung mit eh allem: Harissa) und als Krönung: Eier (unsere Hennen mausern gerade, also ein halbe Woche warten ;-). Und was halt sonst noch herum ist (siehe Bild: ein paar Linsen, ein paar Kartoffeln, Rohnengemüse). Die Zubereitung: aus Paprika, Gewürzen und Tomaten eine Sauce zubereiten, dann die Eier in einige Vertiefungen schlagen und gerade stocken lassen (evtl. das Eiklar ein bisschen verrühren).

Wie man sieht: kaum was übriggeblieben!

Grüner Couscous

Dieses wirklich legendäre Rezept aus dem Ottolenghi-Kochbuch Plenty (“Genussvoll vegetarisch”) verblüfft mich immer wieder. Couscous klingt nie verlockend für mich, aber da muss ich Abbitte tun: so herrlich schmeckt dieses einfache Gericht. Außerdem ist es lange haltbar, also gut geeignet für einige Tage für den Hunger zwischendurch im Kühlschrank bereitzustehen.

150g Couscous mit 160 ml kochender Gemüsebrühe übergießen, mit Folie abdecken und 10 Minuten quellen lassen. In der Zwischenzeit 1 kleine in dünne Ringe geschnittene Zwiebel in Olivenöl goldbraun braten, etwas Salz und gequetschten Kreuzkümmel dazugeben, abkühlen lassen. Mit dem Stabmixer aus den grünen Kräutern (20g Petersilie, 20g Blattkoriander, 2EL Estragon, 2 EL Minze, 2  EL Dill – den Dill hab ich weggelassen) und 90ml Olivenöl eine Paste herstellen, mit den Zwiebeln und einer gehackten, von den Kernen befreiten (grünen) Chilischote und drei in dünne Ringe geschnittene Frühlingszwiebeln unter den Couscous mischen. Mit Rucola und gerösteten Walnüssen oder Pinienkernen oder, wie im Original 50 g Pistazien (geröstet, ungesalzen) dekorieren.

Unglaublich, wie aromatisch, frisch und leicht das schmeckt!

Frische Saubohnen (Dicke Bohnen) mit Pecorino

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Angelika hat Saubohnen gepflanzt und nach unserem Heimkommen geerntet. Drei Handvoll sind herausgekommen, eine davon wird Saatgut für nächstes Jahr!

Die frischen Saubohnen aus der Schote lösen und die weiße Schale von den Bohnen schälen (zumindest wenns für ein Hochzeitstagsessen ist; schmecken geschält noch feiner – das hat schon der Ottolenghi gsagt (das mit dem Schälen); ist eine Schweinearbeit, vielleicht heißen’s ja deswegen so).

Der Rest ist einfach und schnell: die Bohnen in Salzwasser einige Minuten blanchieren (nicht mehr als 5! Kosten!), mit bestem Olivenöl und etwas Zitrone und Salz marinieren und mit ein paar Würfelchen Pecorino bestreuen. Der Käse sollte sehr mild sein (ich hatte einen Halb-Halb), weil sonst der zarte Bohnengeschmack übertönt wird.

Auf vorgewärmten Tellern sofort servieren.

Karamellisierter Fenchel fast ganz nach Ottolenghi

Die beiden Fenchelknollen waren prall und frisch – wir wussten schon in etwa, dass Braten anstand und als Beilage allenfalls Weißbrot in Frage kam. Als ich im vegetarischen ersten Kochbuch von Ottolenghi „Genussvoll vegetarisch“ das Rezept für karamellisierten Fenchel mit Ziegenquark fand, war die Sache klar: das mussten wir machen. Dass der Ziegenquark bei uns höchstens als griechisches Joghurt vorhanden war, konnte uns vorerst nicht erschüttern:
Die Fenchelknollen in etwa 1 cm dicke Scheiben so schneiden, dass der Boden alles zusammenhält (das geht geht ganz außen nicht – aufheben etwa für Fenchelrisotto!). In Butter-Olivenöl-Mischung auf jeder Seite etwa 2 Minuten anbraten (Eva hat auf die Uhr geschaut: „das funktioniert wirklich!“). Dann (und das ist das Besondere) eine Mischung aus 2 EL Zucker, 1 TL Fenchelsamen, 1 TL Salz und reichlich schwarzem Pfeffer in der heißen Pfanne karamellisieren lassen (da ist dann die Butter schon braun und es raucht ein bisschen!) und die Fenchelscheiben noch einmal kurz darin anbraten. Die haben wir dann auf einem vorgewärmten Teller angerichtet – zum Rest des Rezepts kamen wir nicht mehr (obwohl das überzeugend klang: in Schüssel mit einer gepressten Knoblauchzehen mischen, ausgekühlt mit Ziegenkäse auf einer Platte anrichten, mit dem Fenchelgrün, Dill und Zitronenschale dekorieren). Bereits so kamen die Fenchelscheiben auf Weißbrot, die Karamelsauße wurde aufgetunkt, die würzig-süß-buttrige Gewürzmischung – ein Hochgenuss!

(Fast) griechischer Salat mit würzigen Kichererbsen nach Ottolenghi

Ich weiß eh: griechischer Salat ist das keiner – keine Oliven, kein Schafskäse, roter statt grüner Paprika. Der Anlass dazu war aber ein ebensolcher: Ferenc hat uns zum grandios gegrillten Fisch einige Salate serviert, darunter ein griechischer – und der war so gut, dass ich ihn selbst nachkochen wollte. Googelt man griechischer Salat und Ottolenghi erhält man diesen Treffer – und das ist ein Volltreffer: gschmackig, würzig, deftig UND gleichzeitig leicht – das ist das, was ich  an seinen Rezepten so oft liebe. Und die Kichererbsen da drauf sind der Wahnsinn – Putenstreifen sind dagegen geschmacklich eher bei Popcorn angesiedelt: sehr eindimensional und langweilig. Das Rezept ist im Jerusalem-Kochbuch, aber auch auf online im Guardian.

Also: einen fast-griechischen Salat zubereiten aus: 1 kleine (rote Zwiebel), 2 Gurken (280 g), Radieschen (240 g), 2 Tomaten (300 g) 1 rote Paprikaschote – alles würfeln. Für die Marinade 20 g Blattkoriander (das ist gscheit viel!) und 15 g glatte Petersilie, beide grob gehackt mit 75 ml Olivenöl, 50 ml (=ein Stamperl randvoll) Zitronensaft, abgeriebene Schale von zwei Zitronen, 30ml Sherry-Essig, 1 gepresste Knoblauchzehe, 1 TL Zucker zu Marinade mischen, mit dem Gemüse vermengen und abschmecken.

Für die Kichererbsen (1 Abend vorher eingeweicht – ich gebe KEIN Soda dazu, braucht’s nicht und schmeckt unseifiger; dann in doppelter Menge Wasser gekocht, bis sie weich sind – bei mir in etwa einer Stunde) eine Gewürzmischung herstellen: 1 TL Kardamom, 1,5 TL Piment, 1 TL Kreuzkümmel, 1/4 TL Salz – alles gemahlen oder in der Flockenquetsche frisch gequetscht. Darin die gekochten Kichererbsen wälzen (evtl. in kleineren Portionen) und in etwa 50 ml heißem Olivenöl einige Minuten braten.

Die lauwarmen Kichererbsen auf dem Salat anrichten, wer’s mag noch einige Löffel griechisches Joghurt (Ja! Helft Griechenland!!) dazu und genießen. Möge die dann hoffentlich eintretende Stille vom Schlürfen eines kräftigen Weißweins (Sauvignon blanc?) oder eines starken Bockbiers unterbrochen werden. Von sonst nichts!

Kohlrabi-Salat nach Ottolenghi mit Minze und Kapuzinerkresse

Unser Kohlrabi ist wie immer herrlich! Am Sonntag gab’s ihn paniert als Schnitzel (vorher in Salzwasser al dente kochen!), der Rest der Knolle sollte heute verwertet werden.
Da es auch bei uns hochsommerlich heiß ist, war ich ratlos: da kommt Braten oder dünsten nicht in Frage. Im Jerusalem-Kochbuch von Yotam Ottolenghi gibt’s einen Kohlrabi-Salat – ungewohnte Zutaten, aber ich vertraute einfach blind.

Das hat sich gelohnt: ein wunderbar erfrischendes Festessen! Die Minze und die Yoghurt-Marinade geben eine starke Frische – und lassen doch den Kohlrabi-Geschmack herrlich bleiben. Ein perfektes Hochsommer-Essen, schnell zubereitet und man kann fast nicht mehr aufhören, zu essen – das Rezept ist für vier, aber macht sicher auch zu zweit Spaß!

Zutaten: 3 kleine Kohlrabi, 80g Griechisches Joghurt, 70g Sauerrahm, 50g Mascarpone (ich hab Frischkäse genommen), 1 kleine gepresste Knoblauchzehe, 1 1/2 TL Zitronensaft, 1 EL Olivenöl, 2 EL frische Minze, 1 TL getrocknete Minze (hatte ich nicht – daher 3 EL frische Minze), 20 g Kresse (ich hatte Kapuzinerkresse, wie man auf dem Bild sieht – sieht auch toll aus!), etwas Sumac (hab ich aus dem türkischen Laden), Salz, (weißer) Pfeffer.

Die Kohlrabi in etwa 1.5 cm große Würfel schneiden, aus den übrigen Zutaten eine Marinade machen und untermischen, einen Teil der Kresse und das Sumac zum Dekorieren am Ende darüberstreuen!Da das unser Mittagessen war, hab ich noch Streifen vom letzten Vollkorn-Roggen-Mischbrot dazugegeben. Da hab ich viel Koriander und Kreuzkümmel drin – passt wunderbar!

Geschmorter Topinambur

Jetzt hat uns der viele Schnee fast einen Strich durch die Rechnung gemacht, denn dass die „Erdbirne“ Frost aushält und daher auch über Winter im Boden bleiben kann, wussten wir. Aber da mochte ich mich nicht mehr durchwühlen. Das Tauwetter aber hat alles wieder freigelegt und sofort hab ich geerntet, am 10. Jänner, die Hennen sind auch herumgehupft und haben neugierig zugesehen. Wir haben diese Knollen jedes Jahr, weil die Reste jedes Jahr neu wachsen und auch neue Orte erschlossen werden. Die Knollen sind schön groß (wie Fäuste), lassen sich aber gut waschen. Diese Knolle ist wie die Kartoffel ein Neophyt und bedarf keinerlei Pflege.

Im schönen Kochbuch „Alte Gemüsesorten neu gekocht“ von Keda Black war schon lang ein Zettel für dieses Rezept eingelegt und so haben wir das heute gekocht. Nicht, wie vorgeschlagen, als Beilage zu Kalbskotelett sondern mit einem Linsensalat als Beilage. Das gemeinsam war ottolenghisch: ein Konzert von Geschmäckern.

Das Rezept ist einfach: 1/2 kg Topinambur klein schneiden, dünne Streifen der Schale einer Zitrone in 50g Zucker mit wenig Wasser anwärmen (nicht kochen!), über die Topinamburstücke gemeinsam mit Salz, Pfeffer und Thymian und Olivenöl gut vermischen und auf Papier im Ofen 1/2 Stunde schmoren.

Unsere waren herrlich, aber etwas dunkel: also kontrollieren und ggf. etwas sanfter angehen. Die Zitronenstreben sollten wirklich dünn sein, sonst kann man sie nachher nicht mehr essen. Ganz leichtes, durch die Zitrone frisches Essen!

Risotto mit Auberginen (Melanzani)

Über das Rezept hab ich schon vielen erzählt: damit hab ich gelernt, die Melanzani zu lieben – vorher hab ich das für ein Frauengemüse gehalten (die mögen’s alle, was weiß ich wieso; aber ich kannte keinen Mann der das mag: ich sag nur „Karton“). Es ist aus dem Ottolenghi-Kochbuch “Plenty” , den ich mit diesem Rezept lieben gelernt habe – ein bisschen verändert.

Risotto mit Auberginen (Melanzani):
2 Melanzani, Schale einer Zitrone und 2EL Saft davon, Olivenöl, 1 Zwiebel, 2 Knoblauchzehen, 1/8 Weißwein, 3/4 l Gemüsebrühe, Butter, Parmesan, Basilikumblätter

Nun – das Rezept ist zu Beginn nicht ganz Standard, schließlich beginnt es damit, eine Melanzani (von den zwei benötigten) im Backofen auf der Grillstufe außen vollständig zu verkohlen (das dauert da eine Stunde, mit der Gasflamme kriegt man das angeblich in 15 Minuten hin). Na also: das sollte für einen (Überraschung!) begeisterten Griller wie mich kein Problem sein!

Die zweite dann in 1,5-Zentimeter großen Stücken mit wenig Öl rösten. Das ist nach meiner Erfahrung vollkommen unmöglich (bereits die ersten drei Würfelchen saugen alles Öl auf und der Rest wird dann eher getrocknet). Meine Empfehlung: alle Würfel in eine (Teflon-)Pfanne und völlig ohne Öl schön anbräunen, zum Schluss dann schon beim Abkühlen mit wenig Öl und Salz anmachen. Funktioniert hervorragend!

Das Risotto dann IST Standard (Zwiebel und Knoblauch anschwitzen, Reis dazu – soll zischen!), allerdings wird nur 200g Reis zuerst mit einem Achtel Weißwein und dann mit einem 3/4l Gemüsebrühe aufgegossen. Nach dem üblichen Rühren und Einkochen-Lassen dann das ausgeschabte Innere der Grillfrucht dazu, etwas Butter, geriebener Parmesan und die Hälfte der Schale einer Zitrone dazu, wie üblich fünf Minuten ziehen lassen.

Mit den Würfeln, dem Rest der Zitrone und Basilikumblättern garnieren! Köstlichst!

About this recipe I told many people that I’ve learned to love the eggplant this way – before I did thought this vegetable to be woman’s food (they love it all – I don’t know why, but I did not know a man who likes it). This is from Yotam Ottolenghis “Plenty” (whom I learned to love with this recipe) modified just a little bit.

Risotto with eggplant (aubergine):
2 eggplants, lemon rind and juice 2EL of olive oil, 1 onion, 2 cloves of garlic, 1/8 l white wine, 3/4 l vegetable soup, butter, Parmesan, basil leaves

Well – the beginning of the recipe is not quite standard, as it starts to cook an eggplant completely to char on the outside (of the two required) in the oven on the grill (which takes as an hour approximately, very much faster with a gas oven). Well, then: this should be no problem for a (surprise, surprise) enthusiastic griller like me! The second aubergine has to be cut into .5-inch large pieces and should be roasted with a little bit of oil. This is, in my experience completely impossible (the first three cubes will suck all the oil and the rest is then rather dried). My recommendation: put all the cubes in a (Teflon) pan and fry without oil completely, then just season after a bit of cooling with little oil and salt. Works great!
The risotto then is cooked rather the standard way (Sauté onion and garlic, add the rice) although only 200g rice is used and then infused with an eighth of white wine with a 3/4 l vegetable broth. After the usual stirring and boiling add the inner parts of the grilled eggplant and add butter, grated Parmesan and half of the zest of one lemon – as usual let rest for five minutes.
Garnish with the cubes, the rest of the lemon and basil garnish! Brilliantly!

In Papier gebratene Steinpilze mit Pommes & Rosmarindip

heißt das Rezept aus dem Frisch Gekocht, das wir immer wieder gerne verwenden. Wenn ich nun herumgscheiteln wollt, würd ich sagen, das kenn ich doch vom Ottolenghi („Genussvoll vegetarisch, S. 60), dort heißt’s Waldpilze im Pergamentsäckchen, aber diese Variante hat einfachere Zutaten und ist in der Kombination mit den Pommes schon sehr, sehr schmatzig. Drei Änderungen zum Original, daher hier das Rezept so, wie wir’s gemacht haben:

Für drei Personen:
Gewürze: 4 Rosmarinzweige, 4 Knoblauchzehen, 3 Thymianzweige, 3*3 Salbeiblätter, 1 TL Paprika edelsüß
„Dip“ (=Mayonnaise mit Sauerrahm und Gewürzen): 100 ml Olivenöl, 120 ml SonnenblumenÖl, 2 TL Senf, 2 Eidotter, 1 EL Sauerrahm, 1 Rosmarinzweig gehackt, 1 Knoblauchzehe gepresst, Salz; kaltstellen
„Pommes“ (bei uns: nicht frittiert): 3/4 kg Kartoffeln, in 1 cm dicke Stäbchen geschnitten, 5 Minuten in Salzwasser gekocht, mit Salz und Paprika gewürzt und bei 200° im Backofen gebacken – bis Pilze fertig sind!
Pilze: stückeln oder in Scheiben schneiden, je 1 Zweig Rosmarin/Thymian/Salbei und angedrückte Knoblauchzehe obendrauf, etwas Olivenöl und Weißwein dazu und in Packpapier (Breite quadratisch) fest einpacken und oben zudrehen. 20’ ins Backrohr.

Dann gemeinsam servieren – allein das Öffnen ist ein Fest! Natürlich sind die Pilze dann nicht gebraten sondern im eigenen Saft gedünstet (en papillote – jetzt hab ich’s schon wieder getan!), aber herrlich aromatisch und saftig und ergänzen die satte Beilage perfekt! Dazu trockensten Weißwein, wir hatten einen Orvieto Classico (Danke! – ein Hochzeitsfestgeschenk!).

PS: die Kartoffelmenge war zwar “genug”, aber es hätt locker noch 1/4 kg mehr sein können!

Tarte Tatin mit Karamellsauce

Von der Tarte gibt's leider kein Foto  - warum steht weiter unten

Von der Tarte gibt’s leider kein Foto – warum steht weiter unten. (Foto: Wikimedia Commons, Autor: Croquant)

Meine erste Tarte Tatin war von Ottolenghi mit Karotten – und war herrlich (muss ich bald wieder machen). Daher hat mich dieses Wochenmarkt-Rezept nicht erschreckt, eh schon klar: am Boden der Pfanne Karamell und so weiter.Und doch war das (und ich koch ein neues Rezept IMMER genau nach Anleitung) dann ein bisschen anders – nämlich viel leichter zu machen. Als erstes wird Blätterteig verwendet (ja, ich weiß; zu den Kommentaren zu diesem Rezept später), also keine Arbeit, und die Anleitung für’s Karamell hat mich überrascht. Oft schon hab ich Karamell gemacht, nicht selten aber wurde die flüssige Masse zu dickflüssig und zu schnell hart, eine Stresspartie.
Die dickbodige ofenfeste Pfanne macht’s möglich und der Ansatz, Karamell nicht aus Zucker und Butter sondern aus Zuckerwasser zu machen macht alles spielend leicht. Die Butter wird dann einfach eingerührt.

Hier nun also das Rezept aus der Zeit, hier (siehe Beitrag) wie dort (online; in der Zeitungsbeilage ist schon eins) leider (oder vielleicht eh gut: das ist nämlich verwirrend: dicke Apfelstücke mit unsichtbarem Karamell) ohne Bild, mit kleinen Anpassungen:

Tarte: 250 g Blätterteig, 600 g Äpfel
Karamell1: 100 g Zucker, 4 EL Wasser karamellisieren, 40 g Butter einrühren – Äpfel (dünn! geschnitten) reinschichten, Teig drauf, am Rand andrücken, 45 Minuten bei 170° ins Rohr (bei mir; Original: 30 Minuten?); noch lauwarm stürzen
Karamell2: wie 1), aber mit 1/8l Sahne aufkochen und dann erst Butter kalt einrühren. 1/2 TL Meersalz (aus der Mühle, nicht rieselfein!) dazu.
Alles lauwarm mit griechischem (fettem! das ist wohl eh schon Wurscht) Joghurt servieren!

Die Kommentare zum Originalrezept sind von sehr unterschiedlichem Nutzen: dass sich die Tarte mit dem Karamellrand nur lauwarm leicht aus der Pfanne stürzen lässt, ist gleich offensichtlich. Dass die Apfelblätter sich leichter regelmäßig schlichten lassen, wenn sie dünn sind, war mir erst nach Ansicht meines Apfelgebirges klar. Und dass Mürbteig originaler wär, stimmt wahrscheinlich, aber falsch ist der Blätterteig auch nicht. Und dass Äpfel mit Salz ungenießbar wären…Unsinn.
Der herrlichste Apfelkuchen meines Lebens und das sensationellste Karamell(2) meines Lebens – kann man auch so als Sauce über allerlei gießen oder pur stibitzen!

Er ist da! Der Meister ist da!

Unsere liebe Margit, die mit zu operierendem Fuß ein bisserl außer Gefecht ist, hat schon lang den Ottolenghi, „Plenty“ = „Genussvoll vegetarisch“ zuhause.
Nach einem Besuch bei uns hat sie ihn sich zugelegt und einiges daraus probiert. Nun hat sie den Entschluss gefasst, ihn „mit blutendem Herzen“ zum erfolgreichen Kochen als „Leihgeschenk“ an uns zu übergeben. Nachdem er bis jetzt nur als ebook bei uns war ist er jetzt leibhaftig zu uns gekommen.

Wer seine Kochbücher kennt, weiß, dass er kein Vegetarier ist; umso angenehmer ist es, seine Einleitung zu lesen, die von Respekt vor „echten” Lebensmitteln geprägt ist.
Er sagt, er betrachte es nicht als “[…] lästige Pflicht, vegetarisch zu kochen. Ich esse gern Fleisch und Fisch, aber mir fehlt nichts, wenn ich es weglasse.“

Ich mag ihn schon lange und verehre seine Art zu kochen sehr. Schon an früherer Stelle (einfach Suchen!) bin ich darauf schon eingegangen. Dabei ist es immer dasselbe: die Vielfalt und Komplexität der Geschmäcker geht über diejenige von Fleischgerichten weit hinaus. Oder einfacher gesagt: Fleisch ist dagegen direkt langweilig!

Wieso kocht er das nie für uns?

Resi würde so gerne von Hermanns Adzukibohnensalat kosten.

Eine Geschmacksorgie!!!!!!!!!!!!!!!

Angelehnt an Yotam Ottolenghi.