Augen und Blicke

Vielfältig und bunt

bereichern sie den Garten und unser Leben. Jede mit einer eigenen Persönlichkeit ausgestattet. Den Sonntag feiern, heißt sich an der Schöpfung erfreuen- Hennen schauen gehört dazu- und beruhigt ungemein.

Grande Amore

Die letzten Sonnenstrahlen

des Tages mögen sie zur Zeit sehr gerne. Da sitzen und liegen dann alle noch eine zeitlang auf der angewärmten Erde und es hat so den Anschein, als ob sie einen Tagesrückblick halten. Eine große Ruhe und Frieden liegt dann in der Luft.

Dazulegen

Wenn das Brutfieber über die Mädels herfällt, dann scheint das manchmal wie ein Signal an die nichtbrütenden Mädels, die doppelte Menge an Eiern zu produzieren. Hauptsache Nachwuchs, so will es die Natur. Da werden die Eier dann nicht in die leeren Legenester gelegt, nein es wird dazugelegt. Das kann manchmal eng werden.

Acht an der Zahl

Acht Mädels wollen schon wieder brüten. So brutfreudig, wie heuer habe ich sie noch nie erlebt. Wenn es irgendwie möglich ist, möchte ich jede einmal brüten lassen, das geht sich aber bei so vielen Möchtegernmamas nicht aus. Dann hätten wir ja bald an die 100 Küken. Also beginnt wieder das Eier unter ihnen hervorholen. Mit viel Streicheln geht es ein wenig besser, aber schreien tun die meisten. Den Schrei mag ich gar nicht, der klingt nach DU NIMMST MIR MEINE KINDER WEG. Ich hoffe, sie kommen alle gut über diese Zeit.

An solch herrlichen

Tagen machen wir die große Schiebetüre ganz auf. Während wir draußen die Sonne genießen, nützen das immer wieder einige aus der Hühnerschar um sich am Innenraum zu erfreuen. Ein paar Brösel liegen immer am Boden.Matea inspiziert das Klavier und Lotte macht sich anscheinend mit dem Brockhaus schlau. Dass die Küken das so schnell lernen, hat sogar mich überrascht.

Alles ist so ruhig,

an diesen Sonntagen, so dass die Ausreißer, sobald der Reis vertilgt ist, nichts wie raus auf die Straße und auf die Nachbarfelder wollen. Kein Lärm weit und breit, kein Auto, nur die Ruhe eines Sonntagmorgens.

Bleibt noch Hildegard

Auch bei ihr werden wir uns wohl eine männliche Variante überlegen. Berührende Szenen waren heute beim gemeinsamen Trinken mit Mama Lotte zu sehen. Ich mag mich nicht entscheiden, jedes Foto ist Teil einer Geschichte, daher nehme ich für diesen Beitrag alle.

Numero Otto

ist heute morgen geschlüpft. Für mich ein Wunder, wenn ich daran denke, wie oft Afra in den ersten Tagen nicht mehr in ihr Nest gefunden hat.

Ein bezauberndes Wesen mit einem leichten Grauschimmer im gelben Flausch und EINER schwarzen Feder am Kopf.

Lottes mittleres Kücken ist ein richtiges Wunderloch. Sie beobachtet ganz genau,ob das schon alles so in Ordnung ist, wie ich das mache.

Nur eine Geschichte

Hermann hat gestern im Schupfele, dort wo die Kücken schlüpfen, die Lichter gelöscht. Damit alle ihren wohlverdienten Schlaf bekommen. Nach all den Geschichten, die ihnen ihre Mamas erzählen.

Egal wer von uns in welchen Stall geht, es gibt immer einen kurzen Bericht über die Lage der NATION. Er erzählt mir, dass Lotte mit all ihren Kücken bei Anna im Nest sitzt. Zuerst war ich sehr verwirrt, da Lotte schon einmal eine Drei- Glucken- Brut hatte. Das hat bedeutet, dass Kücken getauscht und gewechselt wurden und schließlich DREI Mütter hatten, was nicht immer ganz reibungsfrei war.

Dann ist mir eingefallen( woher auch immer), dass alle Hennen außer Seidenhennen und Anna ist ein Seidenhuhn, ihren Kücken beim Schlüpfen helfen.

Annas Eier waren 4!!!!Tage über der Zeit. Dennoch ist heute ein Kücken bei ihr geschlüpft! Nummer SIEBEN.

Ob Lotte mitgeholfen hat, oder, was auch immer war, werden wir nie erfahren. Und das ist auch gut so. Fakt ist: Bei Anna ist ein Kücken geschlüpft.

Lotte managt gerade alles da draußen. Alle Kücken im Parterre( Rosa ist auf der oberen Etage) finden unter ihren Flügeln Platz. Danke Mädl!

Wir wollen Namen haben

Wir sind jetzt ein paar Stunden auf dieser Welt und wissen schon allerhand. Unsere Mamas zeigen uns das Futter und richten es für uns schnäbelchengerecht her. Zum Trinken werden wir von der Futterbringerin gezwungen. Ja, ist schon gut, wir wissen jetzt, wo das Wasser steht.

Immer, wenn die Zweibeinerin mit ihrem Korb voller Spezialitäten rein kommt, hören wir Lotte, Rosa, sogar schon englische Wörter wie Sunshine bekommen wir zu hören. Tante Afra hat gesagt, das nennt man Namen. Wir möchten auch so etwas haben! Falls jemand so etwas für uns hat: BITTE MELDEN.
Die beiden von Rosa habt ihr ja gestern schon gesehen, ich bin leider noch das einzige Kücken von meiner Mama und Lotte hat drei in verschiedenen Farben. Meine Mama hat gesagt, dass wir nicht jeden Namen nehmen müssen- nur schöne!!

Alle Eingeweihten

wissen, was dieses Foto bedeutet. Zwei Federknäuel haben den Schlupf in diese Welt geschafft und sind DA!!!!!!
Ein bereits trockenes, geflecktes Kücken bei Rosa( = unsere dritte Generation) und ein nasses, helles bei Lotte, einer erfahrenen Glucke.
Seit unserer ersten Brut, damals war es ein Kücken namens Juliane( nach meiner Urgroßmutter) bei Miss Daisy, ist es eine unserer Aufgaben, die Bruthennen täglich zwei Mal zu kontrollieren.
Vieles haben wir schon erlebt, daher haben wir uns angewöhnt, nachzuschauen. Bei Juliane haben wir uns auf Mutter Natur verlassen, die Ehrfurcht vor dem, was da passiert war entsprechend groß. Nach drei Tagen haben wir sie tot im Nest gefunden. Seither kontrolliere ich, nach einem Cocktail aus Baldrian/ Notfalltropfen und Schnaps zwei Mal pro Tag, was sich denn unter den Bruthennen, die sich in einem fieberähnlichen Delirium befinden, abspielt.
VERTRAUEN IST GUT, KONTROLLE IST BESSER hat sich bewährt. Zudem kommt, dass die Seidenhennen ihrem Nachwuchs nicht weiterhelfen, wenn ein Ei angepickt ist, aber sich nicht weiterhelfen kann, weil der Schnabel irgendwo eingeklemmt ist. Die anderen Hennen machen das, die helfen mit ihrem Schnabel nach.
Wir sind sehr glücklich über den Nachwuchs und freuen uns für Rosa und Lotte. Ich wünsche mir auch für Anna, Little Miss Sunshine und Afra, dass sich unter ihnen ein fiepsender Federknäuel rührt.

Wenn man

von den Bruthennen nichts mehr sieht und hört, wenn sie nicht einmal mehr aufstehen zum Essen und Trinken, dann ist der Tag Null in meinem Brutkalender. Morgen sind die 21 Tage Brutzeit vorbei. Diese Ruhe, die da herrscht, habe ich nie vergessen und auch heute war sie wieder da. Es ist eine Atmosphäre, die eigentlich nicht zu beschreiben ist. Innigste und tiefste Konzentration auf das Leben. Die Welt hält den Atem an und Ehrfurcht vor dem Wunder Leben liegt in der Luft.

Vor der Nachtruhe bin ich noch eine Runde mit dem Weihwasser gegangen und habe für alle Kommenden um einen guten Schlupf gebeten.

Wider der Vernunft- für das Leben

Es gibt Hühnerrassen, die als ausgezeichnete Brüter gelten. Zum Beispiel Seidenhühner!!! Jeder, der mit ihnen zu tun hat, weiß das. Sie werden gerne mit anderen Vögeln gehalten, um deren Eier auszubrüten. Sogar und speziell in der Falknerei. Manchmal habe ich das Gefühl, sie sehen Brüten als ihre Bestimmung.

Wir haben ein paar Mädels, allen voran Afra, Little Miss Sunshine und Lotte, die alle paar Wochen brüten. Leer brüten. Wer damit konfrontiert ist, brütenden Hennen die Eier weg zu nehmen, weiß wie herzzerreißend ihre Schreie dabei sind. Zudem kann dieses Zu-oft-Brüten die Hennen schwächen. Letzte Woche ist dann etwas eingetreten, womit wir alle nie gerechnet haben. Unsere Anna, die ob ihrer Fähigkeit zu singen, nach DER Netrebko benannt wurde, hat zu brüten begonnen.

Zwei Hennen haben wir das Versprechen gegeben, wenn sie jemals brüten wollen, dann dürfen sie das auch. Berta und Anna. Berta hatte nie das Bedürfnis und Anna hat sich einige Jahre Zeit gelassen.

Jetzt war da zum einen das Versprechen und zum anderen die Sorge um die anderen drei, ob die je wieder aus ihrer Brüterei rauskommen. Nach einigen Überlegungen, von den Sommerferien rückgerechnet, die übrigen Reisepläne dazugelegt, war für mich die Entscheidung klar.

Jetzt galt es noch, mir Hermanns ergänzende Überlegungen abzuholen und einmal darüber zu schlafen. Die Anzahl der Eier – es sollten befruchtete sein – hat er (“ich hab gesehen, wie patschert die Hähne sind!”) mit vier je Henne angesetzt – ich hätt nur drei genommen. Hab ich damals gesagt.

Der Holzschupfen wurde umgestaltet und Brut- und Kükengerecht hergerichtet. Die Damen einzeln übersiedelt und dann kam der Moment ihnen die Eier unterzuschieben. Diese Blicke bleiben unvergesslich. Der Hals wurde schon recht lang und der Schnabel bereit, diesen Schrei auszustoßen. Ich habe ihnen die Eier ganz nah an den Körper gehalten und dann war da diese Bewegung des ganz weich und breit auf die Eier niedersinken, begleitet von diesem zufriedenen Gurren. ALLES IST GUT.

19 Eier liegen unter vier Damen. Selig sitzen sie und trauen mir langsam wieder, wenn ich sie streichle, dass sie ihre kostbaren Eier behalten dürfen.

Manchmal entscheiden wir uns wider die Vernunft, aber hoffentlich für das Leben.