Jedesmal, wenn ich vor dieser Krippe stehe, werde ich ganz ruhig.Sie strahlt so viel Frieden aus. Heuer sind die Ferkel schon größer und sind beim Brunnentrog, dafür hat sich die Bruthenne zum Jesuskind dazu gesellt. Die haben es sicher ganz fein warm.
und eine Maus( mindestens)
so unterschreibt Hermann die Grüße aus der Klockerei, wenn er alle mit einbeziehen möchte.
Vor zwei Wochen hatte es so den Anschein, als ob wir eine Maus in der Garage haben. Um sicher zu sein und um das Wesen nicht verhungern zu lassen, habe ich immer wieder ein paar Essensrestl rausgelegt. Siehe da, sie waren alle weg. Als Dankeschön haben wir die Gagelen gefunden.
Soweit die Vorgeschichte. Da heuer das Wetter so sonnig und warm ist, wollte ich unsere Krippen einmal so richtig durchlüften und das Moos wieder einmal von der Sonne bescheinen lassen.
Bei der jährlichen Kontrolle, ob wohl alles noch an seinem Platz ist, traue ich meinen Augen kaum. Getrocknete Nudeln liegen im Stall, schön zu einem Nest zurecht gelegt. Die Maus, da hat die Maus gewohnt und gelebt. Ein guter Platz. Da aber von ihr weit und breit nichts mehr zu sehen war, habe ich den Stall gereinigt und wieder Herberge werden lassen.
So langsam
Maria Lichtmess
ist einer der Tage, die ich heiß ersehne. Da geht die Sonne wieder über die Berggipfel, da ist der Tag von der Wintersonnenwende an um EINE STUNDE gewachsen. Jener Tag, an dem in manchen Kirchen die Kerzenweihe stattfindet. Sie sollen das Unheil von Haus und Hof fernhalten. Es ist das Ende der Weihnachtszeit. Christbaum (wer ihn so lange stehen lässt) und Krippen werden abgeräumt und für den Rest des Jahres verstaut. Es fällt mir nie leicht die Figuren wieder in ihr Seidenpapier zu wickeln und sie dann in die Holzschatulle legen. Weil gerade in den letzten Tagen vor Lichtmess die Sonne, die eine oder andere Figur, die sie vorher nicht erreichen konnte, in ihr Licht eintaucht. Mit diesen Bildern verabschiede ich mich von unseren Figuren. Bis ich sie im Dezember wieder in die Hand nehme, um sie an ihren Platz zu stellen.
Und manchmal
Das Krippenlicht
Der Verkündigungsengel
Über diese Neuanordnung der Krippenfiguren mag ich einen eigenen Beitrag schreiben.
Auf den meisten Krippen gibt es eine sogenannte Verkündigungsgruppe. Bestehend aus einem oder mehreren Hirten, denen der Engel die Botschaft verkündet. Davon abgesehen zeigt er ihnen bei vielen Darstellungen den Weg in Richtung Stall.
Hermann hat den Engel und einen weiteren Hirten, der den anderen auch den Weg weist, direkt vor den Stall gestellt. Ein Ort, wo man den Weg nicht mehr weisen muss, weil man schon da ist.
Zahllose Dialoge aus unserem Alltag könnte ich jetzt dazu schreiben. Wozu? Die beiden Fotos zeigen alles.
Was mein Vater zu dieser Anordnung sagen wird, weiß ich noch nicht. Mir entlockt es jedesmal ein Schmunzeln. Schön, so vor der GEBURTSGRUPPE zu stehen.
Es isch sou der Brauch
Von Jahr zu Jahr, von Begegnung zu Begegnung wird mir bewusster, dass ich in einer Familie aufgewachsen bin, in der zahlreiches DER BRAUCH war. Nicht immer habe ich das geschätzt, als Jugendliche wohl auch dagegen rebelliert. Über all die Jahre sind mir all die Bräuche immer wichtiger geworden. Ihnen entlang kann ich mich auch in den schwierigsten Zeiten durch den Alltag und durch das Jahr, letztendlich durch das Leben hanteln. Da hat DER KLEINE PRINZ schon wahre Worte gesprochen (es muss feste Bräuche geben).
Und es war und ist es auch bei uns der Brauch, wann und wie man die Krippe aufstellt.
Heuer hat sich Hermann für die Krippen, ich für den Christbaum entschieden. Alle Figuren auf meiner mitgebrachten Krippe haben eine Bedeutung, eine Geschichte, manche wurden speziell für mich angefertigt.
Hermanns Familie hat keine Bräuche in diesem Sinn. Auch weiß er nicht um die Geschichten.
Und so habe ich, als ich seine Anordnung der Figuren gesehen habe, zuerst einmal gschluckt. Nur mehr wenige waren an den Plätzen, die ich ihnen über Jahre zugedacht hatte.
Bei näherer Betrachtung wurde mir recht warm ums Herz. Sehr heilend ist die Aufstellung für mich. Viel inneres Wissen hat die Figuren an einen neuen guten Ort gestellt.
Gloria
Nachdem ich schon beim Jubeln bin, ist mir noch nach Gloria.
Gloria für die Krippe meines Papas. Nur er baute sie in dieser Art und dieser Weise!
Gloria für die Handwerker unter unseren Freunden, weil sie Nistplätze für neues Leben gestalten!
Gloria für die Ideen meines Trauzeugen.
Gloria für das Aufblühen der ersten eigenen Barbarazweige.
Und ein Gloria auf die Braumeister, die ein derartiges Gebräu zustande bringen.
Das Christkind ist da
Meine Krippe
die ich vor vielen Jahren vom Papa bekommen habe und die im Laufe der Jahre mit Figuren, die von meinem Leben erzählen bestückt worden ist, haben wir gestern Abend aufgestellt. Ohne Geburtstgruppe. Die wir immer erst zu Beginn des Heiligen Abends in den Stall gestellt. Viele schöne Figuren erzählen von einem erfüllten Leben!
Frischn Hirschhoadrich und neues Moos hat der Papa gebracht und so erstrahlt sie wieder in altem, neuen Glanz!!!
A Platzl hat mer
für die Geburt in der HEILIGEN NACHT.
Und deis Engele hat nou Zeit, bis es den Hirterbua augweckt hat. Wir haben sie aufgestellt, die Figuren in unserer Herberge. Nach langem Abwägen und Hin und Her haben wir uns für KASTLUNGER Figuren entschieden. Ihre Eigenheiten, aber besonders die vielen Tierfiguren haben es uns angetan.
Da gibt es einen älteren Mann, der in seiner Kraxe zwei Hennen hat und eine ältere Frau, die in ihrem Ruckkorb köstliches Selbergmachtes und in ihrem Korb ein Henne trägt. Sie wissen es schon und haben sich rechtzeitig auf den Weg gemacht!
Ein Kater, der gerade sein Schlafl auf dem Ofendach gemacht hat und sich jetzt buggelt, schaut sich die Besucher genau an.
Vor dem Stall laufen Henne und Hahn herum und das Braunele brütet im Stalleingang,
indem eine Muttersau mit ihren Ferkeln liegt. Wie oben bereits geschrieben: DER PLATZ IST DA.
Wir haben mit unserer Krippe und den Figuren große Freude und warten gespannt auf die HEILIGE NACHT!!!!
Eine der Krippen steht schon
Ich bin in eine Krippelerfamilie geboren worden. Mein Huamhaus ist in der Advents- und Weihnachtzeit eine einzige Krippenausstellung. Und mein Vater besitzt wohl eine der schönsten Tiroler Krippen weit und breit. Von ihm habe ich auch meine Weihnachtskrippe, die viele Erzählungen aus meinem Leben beinhaltet. Dass er (mein Papa) über Jahrzehnte Krippenkurse abgehalten hat, war für uns Kinder der normale Advent. Pia nimmt seit einigen Jahren an diesen Kursen teil und hat inzwischen schon eine stattliche Anzahl an Krippen gebaut. Letzte Weihnacht haben WIR eine geschenkt bekommen. Ein Jahr lang habe ich überlegt und gegrübelt, welche Figuren wohl in diese UNSERE Krippe kommen. Mit einem Kratzler “Krippenfiguren”auf der Ideenliste sind wir dann nach Wien gefahren.
Gestern haben wir die Krippe hervorgeholt und aufgestellt. Noch ohne Figuren. Noch liegen da einige Paktln am Boden, die wir erst auspacken. Es ist und wird eine sehr spezielle Krippe, es wird UNSERE, mit den Werten, die wir leben und die für uns wichtig sind. Ich freue mich schon aufs Auspacken und Aufstellen UNSERER Herberge!!