Was ich heute alles nicht tun werde!

Im Bauerntanzgässchen in Augsburg machen wir Rast, direkt gegenüber ist eine Galerie, und da schaut uns, als hätte sie auf uns gewartet, eine Nixe, eine Wasserfrau an: eine Keramikfigur, sitzend. Ihre Ausstrahlung nimmt uns sofort gefangen, aber da sind noch andere: eine weitere Wasserfrau, eine Frau sitzend, im blaugrünen Kleid, und eine liegend, im roten Badeanzug. Alle haben etwas Besonderes, alle haben ein In-Sich-Ruhen und Nur-Sein, das uns beide anspricht. Wir sprechen mit der Künstlerin, Ottilie Leimbeck-Rindl, und überlegen hin- und her: aber eigentlich nur mehr, welche denn nun zu uns nach Hause mitkommen soll. Es ist unmöglich, eine Entscheidung zu treffen. Da sind die Wasserfrauen, mit all ihrem Zwiespältigen, der Kraft aber auch der Schwere; da ist die Sitzende, eins mit sich und weltvergessen; und da die Liegende — mit der Freude und Leichtigkeit, die einen schon fast wieder ärgert: als ob es so einfach wäre, so dazuliegen, so ein hochnäsigs Trumm! Vergangenheit und Gegenwart, Zukunft?! Mollig-kindliche Formen, fast verstörend, Fülle, verlockende Unbeschwertheit. Auf dem Heimweg wollen wir noch einmal vorbeischauen, ein bisschen Zeit lassen all diesen Eindrücken und hervorgerufenen Gefühlen.

Dieser vordergründige Eindruck des Naseweisen beschäftigt mich und ich versuche, anders hinzuschauen: wann schaue ich so aus? Wenn ich mich in die Sonne lege, oder in den kühlen Wind und nur genieße, dabei die Augen schließe um mich ganz dem Genuss hinzugeben. Wenn ich so richtig zufrieden bin, loslassen und ausatmen kann und weiß, dass alles (bei mir) gut ist. Ich habe gerade DEN Lösungssatz gefunden, oder zumindest ein Mantra, das mir ein Lächeln ins Gesicht zaubert: ja, genauso mach ich das jetzt, das ist es.

Einer solcher Satz könnte ein Schwelgen im Nicht-Tun(-Müssen) sein: was ich heute sicher alles NICHT machen werde, wozu ich mich nicht selbst antreiben werde. Wenn das dann auch noch mit spielerischer Freude empfunden wird, dann kann ich nur mehr lächeln, den Kopf Richtung Himmel halten und ein bisschen mit dem Bein hin- und herpendeln, ein bisschen wie Schaukeln…

 

Bereit für die Ernte

Auch das gehört zur Inventur der ersten Ferienwoche. Alle Kisten, Kistelen und Körbe werden gereinigt und so sind sie wieder einsatzbereit für Ernte und die Lagerung all der Gartenfrüchte, die dieser Hof zu bieten hat.

Ein untrügliches Zeichen für Sommerferien

Das ist eine der Tätigkeiten, die in der Klockerei immer in der ersten Ferienwoche passieren. Abeisen und Inventur der Gefrierschränke. Was ist noch da, was wird demnächst verkocht, woraus wird Kuchen gemacht,…
Welch ein Fundus.
Ausgerüstet sind wir ja, dass wir jederzeit eine Hochzeitsgesellschaft bekochen könnten, aber irgendwie leert sich dann immer alles im Laufe des Jahres.
Da ein Besuch, dort ein Fest und selber sind wir beide leidenschaftliche Esser.
Heuer haben wir die Gefrierschränke in die Garage übersiedelt. Kürzerer Weg und Temperatursenkung im Depot waren die Gründe dafür. Fein, jetzt steht das Essen einfach ums Eck.

Eine (? Dutzende!) Fliege tut mir was zuleide!

Wir genießen ohne Ende unser Wohnen “inmitten des Gartens” und das Öffnen der großen Türen gehört da dazu: dann streicht die warme Sommerluft ins kühle Innere, ein bisschen noch voll von allem, was ihr begegnet ist: alle Gerüche, manche Geräusche, alle Pflanzen und Blüten, sogar die Sonne und manchmal den Sommerregen spürt man ihr noch an — viele solcher Tage hat es heuer schon gegeben! Am Abend dann verklingt der Tag und kühle, frische Luft, manchmal hört man die Grillen, begleitet den Abend in die Nacht.

Leider kommen damit auch Fliegen herein und sind dann am Abend in zweistelliger Anzahl herum, und ich muss es zugeben: ich mag sie nicht. Sie sind mir auch nicht egal, sondern ich find sie grauslich, und wer es wagt, mit seine dreckigen Füaß in mei Essen zu steigen, hat jedes Recht verspielt! Nun ist keine der Methoden, diese Plaggeister loszuwerden, wirklich appetitlich, am einfachsten und feinsten wäre es, sie einfach nicht drinzuhaben. Da haben wir lange gesucht, denn unsere große Schiebetür ist 2,70 hoch und mehr als zwei Meter breit — da passt kein Standard-Schutz mehr. Nun haben wir uns eine Maßanfertigung auf beiden Seiten des großen Wohnraums machen lassen (die Vorarbeiten dazu waren gscheit aufwendig) und freuen uns jeden Tag drüber: praktisch unsichtbar, aber effektiv. Nicht sofort kaputt, wenn irgendein Hiasl reinrennt.

Traumhaft! Mediterranes Wohngefühl, jeder Tag ein Genuss!

 

Das wird ja immer schöner!

Tatsächlich hören wir manchmal von Spaziergängern im Vorbeigehen “A schönes Haus” . Es tut auch einem selbst gut, dass man sich bewusst macht, wieviel an Energie da drin steckt. Und es bleiben immer noch Möglichkeiten übrig, Details zu verbessern oder, wie in diesem Fall, manches endlich fertigzustellen.

Die Decken von Terrasse und Balkon warten schon lange auf eine Verkleidung: nun haben wir endlich Zeit und Energie gefunden, um, wieder in Lärche, beide Decken mit gehobelten Brettern zu schließen und so beiden Räumen zu einer etwas anderen, gemütlicheren, aufgeräumteren und auch edleren Atmosphäre zu verhelfen! So a schöne Terrasse, so a schöner Balkon! Sagen wir uns, wenn wir draußen sitzen…

Der Traum vom Rosenhaus

Dieser Traum war von Anfang an da.
Dieses Haus sollte ein Rosenhaus werden.
Damals haben wir uns sogar Rankgerüste entlang der Hauswand überlegt.
Entlang der Süd- und der Westseite haben wir verschiedene Rosenstöcke gepflanzt.
Heuer zeigen sie was sie können. Wir leben in einem Rosenhaus.
Wohltuend, wenn Träume wahr werden.

Alle für eine

Für unsere Terrasse haben wir heuer zwei Vorhaben: einmal eines, das die Lebensqualität (noch mehr) steigert —  ein Fliegengitter, sodass die riesige Terrassentür im Sommer ganz offen bleiben kann — und eines, das das Auge erfreut: die Decke bekommt endlich die Verkleidung, die ihr zusteht: die Lärchenbretter liegen schon im Depot.

Für eine zusätzliche Schiebetür braucht’s EINE ordentliche Auflage, ein Kantholz, unter Bodenniveau, und das heißt, dass die ursprünglichen Bretter um einige Zentimeter gekürzt werden müssen. Und dass die Auflage angeschraubt werden will: das heißt, ALLE (36!) Lärchenbretter müssen herausgenommen werden, gekürzt und wieder verlegt werden. Das heißt ein paar Hundert Schrauben raus, Bretter raus, ablängen und nach Montage des einen Kantholzes wieder alles rein, und schrauben, schrauben. So ähnlich wie beim Zaun damals war ich fast enttäuscht, als wieder alles drin war, dieses Verlegen hat etwas sehr Meditatives. Vielleicht hätt ich doch einen anderen Beruf erlernen sollen…

 

Aus Capalbio,

einem kleinen verschlafenen Nest in Italien, stammt dieser Engel. Beim Abschlussurlaub mit Adela habe ich ihn erstanden. Ein Michelangelo( italienische Firma, die Skulpturen, Figuren und Möbel in dieser unverwechselbaren Art fertigt). Von Anbeginn an war klar, dass ich SO einen Engel brauche. Bis heute ist er mir ein guter Wächter und Beschützer und tröstet mich mit seiner unerschütterlichen Gelassenheit und in seiner spielerischen Leichtigkeit.

Als Dankeschön

dafür, dass sie seit Monaten trotz Dauereinsatz außerordentliche Arbeit leisten, haben die Schutzengel der Klockerei ein Sonnen- und Schneebad erhalten. Eine feinfühlige und hellsichtige Frau hat diesen hier mit ihrer Hände Geschick geschaffen und weiter gegeben. Viele Daten und Widmungen stehen auf dem Sockel und erzählen allerhand Lebensgeschichten.

Doppelt genäht hält besser

Doppelter Segen auch.
Vier Burschen und zwei junge Männer haben uns heuer den Segen der Sternsinger vorbeigebracht. Mit Weihrauch — so soll es ein. Gut, dass wir so eine große Eingangstüre haben — da haben noch viele Jahre Platz.

Der Weihnachtsbaum vor der Türe

Am Ammersee habe ich mehrere solcher Bäume gesehen und diese Weihnachtsbäume haben es mir angetan. Als ich wenige Tage später beim Specki diese Kugeln gesehen habe konnte ich der Versuchung nicht widerstehen.

Ein Blickfang ist er geworden, unser Weihnachtsbaum im Garten. Egal bei welchem Wetter, er hat immer einige Einblicke und Ausblicke, Spiegelblicke und Kugelblicke zu bieten.

Bis zum nächsten Advent mache ich mich auf die Suche nach den schönen matten Kugeln, die ich in den Gärten der Uferstraßen an diesem bayrischen See gesehen habe.

Heinihausen

Heini Staudinger, sein Tun und sein Wirken ist wohl eine der Konstanten in unserem Leben. Hermanns erste Waldviertler, meine ersten Schuhe von Gea, der Brennstoff, die Decken, die Vinzinudeln, die Handschuhe, die Tanzwunder, die Stiefel, die Adler, unser Heinizimmer, das Telefonat mit ihm an einem Sonntag( laut Hermann kann man auch am Sonntag in einer Firma anrufen) um unsere Anser zu bestellen, unsere Reise nach Schrems – zwecks dem Gasthaus und jetzt flattert mit dem Falter dieser Artikkel in unser Haus. Es ist ermutigend und bestärkend um solche Menschen zu wissen. Hochwertigste Produkte aus Heinihausen begleiten uns seit Jahrzehnten.

Handwerkskunst oder Kunsthandwerk

Bei unseren Renovierungsarbeiten wird jedes Teil in die Hand genommen, gereinigt und gesäubert, notfalls auch repariert. Beim Kanapee, das mich jetzt schon über 30 Jahre begleitet, bin ich beim Anblick des Aufbaus ehrfürchtig ob der Handwerkskunst geworden. Ausgetüftelt ist diese Liegerstatt bis ins kleinste Detail. Ob das heute noch in einem Lehrberuf gelernt wird? Oder fällt das schon unter Kunsthandwerk? Übrigens der Stoffbezug ist meine Pfuscherei, aber vielleicht lerne ich das fachgerechte Polstern auch noch. Kommt Zeit, kommt Wissen.

Drah di um bis der Tånzboden kråcht

Damit diese Bilder die volle Wirkung entfalten können, sollten jetzt folgende Suchbegriffe eingegeben werden: volXXclub, rock me, flashmob in den Arcadenhöfen Riem München.

Jetzt ist die Musik dieser jungen Musiker im Ohr…dammdadadadadadadammmdada

Das erste Mal haben wir dieses Lied bei der Osttiroler Hochzeit als Boarischen getanzt und wann immer ich es höre verbreitet es Lebenslust und Lebensfreude.

So, unser Tanzboden ist fertig und die Lärche zeigt ihr Alter in der Schönheit der Farbe. Wie die Farbe der Nadeln, die dieser Baum im Herbst fallen lässt.

Nach der Einweihung wird es uns dann wohl eher so ergehen…

Camping in Gardenien

Wenn plötzlich fast das gesamte Erdgeschoss nicht mehr begeh-, bewohn- oder bekochbar ist und man mit der Grundausstattung auf der (zum Glück überdachten) Terrasse landet, kommt Camping-Gefühl auf. Kaffee? mit dem Gaskocher! Kaltes? Mit den Kühlakkus aus dem Gefrierer aus dem Vorratsraum. Gekochtes? Caprese geht noch, aber warm lassen wir uns bekochen, zum Glück gibt’s ja unsere (sehr) gute alte Pizzeria Nati ums Eck, die uns schon beim Bau begleitet hat, den neuen “Würschtler” ein paar Schritte in die andere Richtung und noch ein paar andere im Ort.

Gewitter? Wird schon schwieriger, das nur im Freien untergebrachte Mobiliar haben wir gut verschnürt, uns selbst (mit Hund und Katz) bringen wir in der Garage in Sicherheit. Und lassen uns die Pizza schmecken!