Der Duft von Wuchteln

im Haus und die Wärme der Sonne vorm Haus. Das sind die Tage, die ich mag. Alles kann gewaschen werden und ist innerhalb weniger Stunden trocken. Während ich mir zum Kaffee einmal Dinkel- und einmal Marmeladewuchtel gönne. Hochsommer.

Was vom Zaune übrigblieb

Eine der wichtigsten Ideen für die Sanierung unseres Zauns war die Wiederverwendung der alten Bretter — und da haben wir dann gleich alle verwendet, auch wenn sie einige Verwitterungsspuren abbekommen haben.

Das tolle Ergebnis: wir haben gar keine neuen Bretter zusätzlich gebraucht, es blieben sogar noch eine Handvoll der Originalbretter als Reserve übrig, und natürlich die ehemaligen Zaunsäulen.

Und die Querlatten, die ja die eigentliche Schwachstelle waren, fast alle morsch und brüchig. Die wurden in kleine Stücke geschnitten. Dabei haben uns die tüchtigen Nachwuchshandwerker aus der Nachbarschaft nicht nur fleißig geholfen sondern hatten auch eigene Ideen zur Resteverwertung. So viele, dass gleich schweres Gerät aufgefahren wurde, um all das “Bauholz” abzuholen, fachmännisch aufgeladen und gesichert!

Ein bisschen wie Tom Sawyer

Dass ich das erste Mal die Geschichten von Mark Twain über Tom Sawyer las, ist etwa vierzig Jahre her. So wie er wäre ich (nicht nur damals) gern gewesen, am meisten blieb mir die Geschichte in Erinnerung, in der Tom einen Zaun streichen muss: sehr lang, mit weißer Farbe, an einem herrlich schönen Sommertag. Seine Kollegen kommen vorbei, um ihn zu hänseln — aber schließlich schafft er es, ihnen dieses Zaunstreichen so schmackhaft zu machen, dass sie statt seiner streichen (und ihm dafür sogar noch etwas geben):

„Weißt, ich geh‘ grad zum Schwimmen. Würdest du gern mitgehen können? Aber, natürlich, bleibst du lieber bei deiner Arbeit, nicht?“
Tom schaute den Burschen erstaunt an und sagte: „Was nennst du Arbeit?“

Das gleiche hätte ich geantwortet, hätte mir jemand diese Frage gestellt. Das ist keine Arbeit. Das ist Hochgenuss. Da hätte man mir viel bieten müssen, um sie jemand anderem zu überlassen.

Das fordert alles von mir, ich muss überlegen, entscheiden — und alle meine Kräfte einsetzen, der Untergrund ist teilweise hart wie Beton, einige Hülsen gehen krumm, immer wieder muss angepasst werden.

Die Zufriedenheit nach den Stunden, die ich Stück für Stück mit der Arbeit an diesem Zaun verbracht habe, ist herrlich. Schon bin ich nicht mehr nur glücklich darüber, dass die letzten Meter schon bald gemacht sind.

Neu macht der Mai

Unser Zaun hat gute 8 Jahre unseren Garten zur Straße hin abgegrenzt — er sollte die Hunde und auch die Hennen vom Draußen trennen. Nun für die Hennen waren die vorhandenen Lücken sehr schnell feine Schlupflöcher, da halfen keine Zusatzlatten: drüberfliegen mussten sie jedenfalls nur im Notfall.

Durch die zunehmende Verwitterung aber war auch zumindest für Emma manchmal der Weg nach draußen bruchartig frei, nicht nur einmal ist sie mitsamt einem ganzen Bretterfeld nach draußen gekracht. Es muss also gehandelt werden, wenn gar kein Holz mehr da ist kann man auch nichts reinschrauben. Vor allem die Querlatten sind nichts mehr wert, die Bretter zum Großteil eigentlich schon.

So entstand die Idee, die Bretter in einer neuen Form weiterleben zu lassen. Nachdem sich die Schrauben auch eher als zerstörerische Fremdkörper im sich lebendig verformenden Holz herausgestellt haben, war ein weiterer Ansatz, auf Schrauben weitestgehend zu verzichten. Auf dem großen Bild sieht man nun alt und neu nebeneinander: der alte Lattenzaun (mit Zwischenraum, hindurchzuschaun) und daneben links die waagrechte Anordnung derselben alten Bretter, einfach eingefädelt ohne Schrauben. Die Höhen sind den jeweiligen Gegebenheiten angepasst.

Pfingsten sollt er fertig sein!

Ein Christbaum aus Tageszeitungen

UND das Christkind hat uns dann auch noch einen zweiten Baum vorbeigebracht.

Manchmal über – frauen mich die Emotionen

All diese Dinge, diese Gegenstände, diese Ideen, dieses Video, diese Karte haben eines gemein – sie haben mich berührt, mein Innerstes zum Klingen gebracht und viel Seelenheil über meine Wangen rinnen lassen. Es tut so wohl, wenn sich Sehnsüchte und all das, was ich mag, was mir gefällt angesprochen wird und entsprechend Raum und Zeit bekommt. Mein Gott, gibts då draußen lässige Leit… und glei sou viele…

Bier#9

Nein, es geht nicht nur ums Essen- wir trinken auch gerne.

Gut und gerne.

Wir probieren gerne aus, mögen die Vielfalt der Geschmäcker und haben immer in offenes Auge für Neuigkeiten. Daher sind wir an dieser Schachtel nicht vorbeigekommen. Neun österreichische Privatbrauer bieten eines ihrer Meisterwerke an. Sie kultivieren die Kunst des Bierbrauens und wir kultivieren den FEIERABEND. Prost!

Zeit und Zeit und Zeit

Die freie Zeit sind auch jene Stunden, wo Reihe um Reihe mein Strickzeug wächst. Wenn ich dann ab und zu davon aufblicke, wird mir bei diesem Anblick warm ums Herz.

Kunsthandwerk

findet man in Johannas Garten. Ganz viele Hennelen. Diese Art von Töpferei mag ich sehr gerne. Ich bin gespannt, ob wir unseren Ton, der im Depot ruht auch einmal verarbeiten…

Kunst und Kreativität

In diesem Städtchen hat man immer etwas zum Schauen und zum Bestaunen.

Kreativität

Auch dieses nette Behältnis haben wir unseren Wiener Freunden zu verdanken. Alte Zeitungen, die mit einer Spezialfolie bearbeitet werden und dann zu diversen Taschen und Tüten gestaltet.

Und diese Prachtstücke hat Hermann in Füssen erstanden. Das Papier stammt aus einem Gesangsbuch aus dem Jahr 1918. Ich mag solche Ideen, solche Gestaltkraft, solche Einfälle, solche ganz besonderen Stücke. Schmuckstücke allesamt!!

Dazugelernt

habe ich einiges, seit ich via facebook die Anfrage erhalten habe, ob wir Platz für “ausrangierte” Hennen aus Hühnerfabriken haben.
Es gibt seit Jahren Organisationen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Hühner, deren Legeleistung nicht mehr profitabel ( grausliges Wort!) ist, nicht dem Schlachter zu überlassen, sondern ihnen ein neues Leben zu ermöglichen. Rettet das Huhn ist wohl die bekannteste davon.
Meine Neugier war geweckt und so habe ich mich informiert, wie und wo und was und, und, und.
Auf den jeweiligen Seiten wird dann auch der Zustand beschrieben, in dem diese geschundenen Wesen sich befinden. Und was man alles braucht, um welche aufzunehmen. Da lese ich, dass sie Hühnerpullis zur Verfügung stellen.
HÜHNERPULLI???
Das halte ich für einen Scherz.
Sofort die Suchmaschine anwerfen und was finde ich:
Hühnerpullis in den liebevollsten Varianten.
Da die Hennen wegen den Haltungsbedingungen meist wenig bis keine Federn mehr haben und auch keine Temperaturen unter 20 Grad gewohnt sind, liefern diese Organisationen Hühnerpullis für die ersten 4-6 Wochen, bis die Federn nachgewachsen sind, mit.
Als ich dann noch bei einem Forumsbeitrag gelandet bin, der beschreibt, dass in England, das ja durch seine sehr spezielle Beziehung zu Hühnern bekannt ist, Damen in Altersheimen Hühnerpullover stricken, hat sich meine ursprüngliche Verwunderung in kindliche Begeisterung verwandelt.
Jetzt MUß ich einen Hühnerpullover nähen und einen stricken. Falls einmal eine unserer Damen sich recht intensiv der Mauser hingibt. Erkenntnis: Es gibt viele so fraulich(!!!!) Verrückte wie MICH!!!!

Eine Oase

kann das neue Zimmer werden. Ein Ort der Erholung, der Muse, des Faulenzens für all unsere Gäste und Besucher.

Ein Raum voll von Geschichte und Geschichten. Den ersten Hinweis dafür findet man schon am Eingang. Die Geschichte vom italienischen Conti liegt neben dem Willkommensholz. Irgendwo sollte ich diese Geschichte digital haben. Wenn ich sie finde, werde ich sie hierher verlinken.

Hat man nach dem Eintreten die Türe hinter sich geschlossen, ist linker Hand die Garderobe. Ein altes Regal zum Verstauen.
Decken, falls es noch kuschliger werden soll.
Schwemmholz und Eisenklammern (damit werden Baumstämme fixiert) zum Aufhängen diverser Kleidungsstücke.
Falls man sich dann gleich hinsetzen möchte, um Anzukommen, bietet sich das Buchkirchner Dreibein an.

Gleich anschließend hat Adelas Gesellenstück, das sie in der Glasfachschule Kramsach angefertigt hat, einen würdigen Platz.
Jedes einzelne Teil des Mosaiks ist handgefertigt und stellt Baumstämme im Jahreswechsel dar. Herbst/ Winter, Frühling und Sommer.

Begleitet wird das Kunstwerk vom Elefantenfuß den wir zu unserer Hochzeit erhalten haben.

Handwerkskunst

Wenn Menschen, in diesen beiden Fällen waren es Frauen, ihre Ideen Gestalt werden lassen, dann strahlt das für mich immer eine ganz besondere Anziehung und Energie aus.

Zum einen haben wir bei der Töpferin in Orvieto vorbeigeschaut und zwei neue Leuchtkörper für unseren Wohnraum erstanden. Noch ein bißchen mehr Erinnerungen an den warmen Süden.Und zum anderen hat ein junges Mädchen, deren Stand wir beim Markt in Holzgau besucht haben, Schwemmholz aus dem Lech zu LAMPEN verarbeitet. Sie werfen tanzende Schatten an die Wände. Unser Haus ist um einige LICHTQUELLLEN reicher und gemütlicher geworden.

Schmeichler und Streichler

Es war Seelestreicheln, am Strand entlang zu gehen und nach all den, vom Wasser umspülten Wunderwerken der Natur, zu suchen. Einige davon habe ich mitgenommen. Ich mag diese uralten Werke unseres Planeten. Es gibt wohl keinen Ort, an dem ich war, von dem ich nicht zumindest einen Stein mitgenommen habe. Sie sind Schmeichler auf der Haut und in der Hand, sie beleben meine Fußsohlen und sie erfreuen mit ihren Mustern mein Auge. Und mit ihren Geschichten mein Herz.
Heut habe ich wieder einige zur HAND genommen und sie aufgelegt- wie Ketten und Ohrringe. Jetzt fehlt mir nur noch der Könner oder die Könnerin, die daraus auch so etwas machen kann.
Noch liegen sie am Tisch und bringen mir die Erinnerung der Meeresbrandung und der Luft, die nach Salz riecht wieder. Seelenstreichler und Seelenschmeichler sind sie!!!!!