Auf der alten Karte ÖK 50 (“Österreichische Karte 1:50.000, ab 1959, erstellt), die auch Grundlage von Wanderkarten ist, sind Wege eingezeichnet, die es jetzt nicht mehr gibt. Viele Symbole stellen markante Geländeelemente, auch Gebäude dar. Diesen Weg hier gibt es schon noch, er ist deutlich weniger begangen als andere, aber immer noch beschildert.
A bissl schlampert hab ich da geschaut und es war schon klar, wo der Weg weggeht. Aber die Spannung war groß, wo sich denn die von mir vermutete Kapelle befinden könnte. Immerhin war die Kartenbeschriftung ja “Kirchelestal”, was ja ein klarer Hinweis war. Hatte ich gemeint.
Alles fing wunderbar an, ich war allein, begegnete nur einer einzigen (offensichtlich erfahrenen) Wanderin, dann durchwanderten wir drei abwechslungsreiche, schattige Waldwege. Bald, wusste ich, musste die große Almwiese kommen, an deren Rand ich die Kapelle vermutete.
Zwischendurch war Zeit, verschiedene Eindrücke zu sammeln und Fotos zu machen. Die Alm kam, immer noch waren wir allein, wunderschöne Mischwälder. Keine Kapelle allerdings.
Erst zuhause forschte ich dann noch ein bisschen nach und las nach, dass das Symbol, dessen Kreuz ich “natürlich” einer Kapelle zugeordnet hatte, ganz was anderes bedeutete. Einen Bildstock nämlich. Den hatte ich fotografiert, eh genau da, wo die Karte meine “Kapelle” gezeigt hatte. Ahnungslos. Aber doch beeindruckt!