A Pappele. Zum aufpäppeln! (La pappa al pomodoro)

So hat die Angelika reagiert, als sie davon gekostet hat! Und: “Sehr, sehr gut” hat sie gemeint. Was mich sehr gefreut hat!
Für Eilige: im letzten Absatz steht das Rezept!

Es hat mich zuerst verblüfft, dass das italienische Pappa sofort an unser tirolerisches Pappele erinnert, den Kinderbrei – und auch dieselbe Bedeutung hat. Ich hab dann im Wörterbuch der Tiroler Dialekte von Hans Moser nachgeschaut, der hat pappe im Mittelhochdeutschen belegt (ein paar Jahrhunderte nach 1050 gesprochen), aber erst der Verweis auf das lateinische pappare, essen im Deutschen Wörterbuch der Gebrüder Grimm bringt die beiden zusammen. Aber vielleicht ist das der Laut, den Kinder beim Öffnen des Munds erzeugen (wieso einfach, wenn’s auch kompliziert geht, hätte meine Mutter gesagt).

Aber jetzt zum Rezept: davon gibt es viele Varianten, allen gemeinsam sind die Grundzutaten: trockenes Brot, Knoblauch, Basilikum, Tomaten. Alessandra* ist da sehr strikt: es muss ungesalzenes Brot sein (und kein Käse). Da hab ich gleich dagegen verstoßen, weil ich eigentlich Brotreste verwerten wollte: harte Stück von allerlei Brot, von der Ciabatta bis zum Vollkorn-Roggenbrot. Und weil Google mich bei der Suche nach italienischer Brotsuppe zuerst auf Jamie Olivers Rezept geschickt hat, hab ich mich daran gehalten. Und verzweifelte dann umgehend: obwohl ich beim (zweiten) Lesen von “dicklich-sämiger” Beschaffenheit las, war mein Zwischenstand nicht einmal in der Lage, eine grade Oberfläche zu bilden: angefeuchtete Brotstücke lagen einzeln im Topf. Noch immer gab ich die Idee einer Suppe nicht auf und leerte schöpferweise Wasser nach. Insgesamt wohl noch einmal etwa einen Liter, den ich dann als Gemüsesuppe würzte. Und dann geschah ein Wunder: es entstand ein Brei, der wunderbar alle Aromen enthielt und mit ein bisschen Käse ein herrliches Wintergericht ergab. Also: mit dem Brot aufpassen! Besser zuerst einmal mit der halben Menge anfangen – schließlich enthält frisches Brot durchaus ein Viertel des Gewichts Wasser, was bei meinen Stücken definitiv nicht mehr der Fall war – deshalb hatte ich viel zu viel verwendet. Ich hatte dann statt für zwei für zehn gekocht, aber: bei jedem Wärmen schmeckte es noch besser und war bald aufgegessen!

Und jetzt wirklich mein Rezept (für zwei Personen): 250 g Kirschtomaten (aus dem Bioladen!) mit einer in Scheiben geschnittenen Knoblauchzehe, Olivenöl, Salz und Pfeffer und Basilikum (ich hatte nur getrockneten) im Ofen bei 180° grillen (ca. 25 Minuten). Währenddessen eine zweite in Scheiben geschnittene Knoblauchzehe in Olivenöl blond werden lassen, mit einer Dose Pelati aufgießen, dieselbe Menge Wasser (oder Gemüsebrühe) dazugeben und mit Basilikum würzen. Nach 15 Minuten 150 g hartes Brot* in kleinen Stücken dazugeben, mit Salz und Pfeffer würzen und noch einmal 10 Minuten kochen lassen. Dann die Ofentomaten und reichlich Olivenöl dazugeben. Mit Parmesan* servieren. Rotwein!

In den Scheunen des Lebens stöbern

Am Sonntag im Hausbuch der Klockerei blättern

Mich in den Erinnerungen baden

In den gefüllten Scheunen die Lebensfreude spüren

Sie hat mich so oft zum Schmelzen und zum Lachen gebracht

Himmelsgeschenk

A Vega vom Hopfensee

steht jetzt bei uns im Haus. Nein, es ist ein kleines Schweindl, gesellt sich zum zweiten in unserem Hausgang. Das Holz hat eine sehr ähnliche Farbe wie unsere liebe Vega gehabt hat.

Nicht selten ist mir am Anfang passiert, als sie nicht mehr da war, dass ich geglaubt hab, sie sitzt da. Wie sie so oft gesessen ist, auch an diesem Platz in letzter Zeit.

Sie fehlt mir.

Ostern 22

Ein Ostersonntag, ganz anders. In der Früh noch eine Runde nur mit Emma, Vega will gar nicht mit und verschläft den Vormittag.

So vieles haben wir schon durchstanden. Und so sind Angelika und ich Romeo und Julia. Vom ersten Stock durchs Fenster in den Hof. Sprechen übers Handy. Um 5 wird das Abendessen kommen.

Wir hoffen auf Montag.

Seelenlandschaft mit Distelbaum

Ich komme aus dem Schauen und Staunen nicht mehr heraus.
Faszination Natur und Wunderwerk Schöpfung.
Da war heuer nicht die Zeit, um mein eingeübtes Gartenjahr zu tun und trotzdem ist alles da, wächst und gedeiht und erscheint mir schöner denn je.

Die Akelei gehört zu meinen Blumen, Jede Blüte ein Meisterwerk.
Ihr Saatgut gedeiht inzwischen auch auf einer Wiener Dachterrasse und erfreut dort die Besitzerin.

Schön und prächtig ist der Wurzelballen über die Jahre geworden und bringt jedes Jahr noch mehr diesen schönen Blüten hervor.

Die ist mir eingeflogen und sie gehört zu meinen Prachtpflanzen im Garten.
Die Distel.
Genau genommen ein Distelbaum.
„Pfeidsgråd in Richtung Himmel“ würde die Tante Poldi sagen.
Ist zur Zeit meine Meditationspflanze.
Ihr kommt so schnell niemand zu nahe.
Das Stachelige wird gern gemieden und bietet somit gutes Schutz.
An jedem der Äste zeigt sich bereits eine Knospe und wenn dann all die lila Blüten da sind, wird sie eine Augenweide für mich sein.

Bienenwiese a la Klockerei.

Die Angelika, der Engelwurz aus dem Klostergarten von Seitenstetten weiß auch wie das geht: in Richtung Himmel wachsen.

Auch der Beinwell zeigt heuer, dass er nicht nur irgendwie am Boden herum liegen kann.

Meine, meine, meine Quitte.
Kerngesund ist sie, hat er gesagt, der Mann vom Buschwerk und das zeigt sie heuer in aller ihrer Schönheit.
Nebenbei bemerkt war die Blütezeit heuer kein einziges Mal vom Frost bedroht.
Sie ist schon irgendwie mein ganzer Gartenstolz, eine Freudenspenderin das ganze Jahr über.

Rund um die Quitte herum hat sich ein Taubnesselfeld gebildet- soviel Heilkraft auf einem Fleck.

Auf dem Panoramaweg

Angelika hatte die Idee für eine Unternehmung: den Panoramaweg den Plansee entlang zu gehen. Er war seit Jahrzehnten ein Waldweg, zwischen den Bäumen durch, von dem man immer wieder, durch die Stämme hindurch, einen Blick auf den Plan- und Heiterwangersee erhaschen konnte. Zu Fuß wunderbar, mit dem (Berg-)Fahrrad machbar. Ein malerischer, auch durch das Licht-Schatten-Spiel romantischer Weg.

Dass dieser Weg nun eine breite Forststraße ist nimmt diesen Zauber zu einem guten Teilweg. Die Aussichten sind nach wie vor da, vielleicht mehr als vorher. Bei strahlendem Sonnenschein verglüht man hier sicher, Schatten ist überhaupt keiner mehr vorhanden. Dass die Radler hier meistens Stromradler sind, obwohl der Weg höchstens milde Steigungen aufweist, verwundert uns inzwischen eh nicht mehr.

Wir genießen, das Wetter ist gemäßigt, den Weg- und den Rückweg trotzdem. Blumen und Bäume sind sehenswert, Ausblicke auf die wilden Schluchten des Zwieselbergs sind schön bis schaurig, wir freuen uns an den beiden Brunnen und kehren am Abend zufrieden und müde nachhause zurück.

Rundwanderung mit Marien-Kapellele

Bei prächtigstem Wetter — 24° zeigte unser Thermometer — spazierten wir, vom Parkplatz bei der Waldrast ausgehend, den Forstweg Richtung Lechtal. Eine Kapelle sei dort, noch im Bau — Angelika hatte das gelesen und unser Nachbar war schon mit den Rad dort gewesen. Keinerlei Beschilderung wies den Weg, der Nase lang also und die fand so allerlei: beginnend mit einem wunderschönen Bienenhaus mit einer riesigen Schar emsigster Bienen war auch der Wegrand immer wieder interessant — Wurmfarn (?), unbekannte blühende Pölster, immer wieder natürlich die Bäume: ein beeindruckender Mischwald mit uralten Riesen.

Nach einer Biegung dann endlich die Kapelle — eine Baustelle, noch. Klein, aber bis ins letzte Detail mit größter Sorgfalt, Liebe und Fachkenntnis erbaut: aus Ziegeln gemauerte Rundbögen bei Eingangstür und den Fenstern, wunderschönste geschindelte Dächer, die Blecharbeiten alle in Kupfer.

Der Wald in der unmittelbaren Umgebung ist ein lichter Zauberwald mit alten Laubriesen. Rund um die Kapelle wird eine Lichtung sein, die einen weiten Blick in den Talkessel freigibt. Zufallsbegegnungen, ein Abstiegstipp, ein feiner Ratscher.

So sind wir dann im Tal durch die grünen Wiesen zurück, vorbei an uralten Sträuchern, immer mit Blick auf Ruine und Festung und schließlich wieder am Ausgangspunkt. Gscheit, aber gråd richtig, weit.

Baumhöhe

haben die beiden Engelwurzpflanzen, die im Garten stehen, erreicht.
Von weitem winken sie Bewohnern und Besuchern zu und geben dem Ausdruck, wozu sie früher gesetzt wurden: Als Schutzpflanze gegen Krankheiten und gegen ungute Geister.
Die Vorfreude auf den Geruch und den Geschmack der geflockten Samenkörner steigt von Tag zu Tag.

Wird das ein Angelikajahr?

Die Engelwurz/ Angelikapflanzen schauen zumindest so aus.
Sie wachsen gerade gscheit in die Höhe, fast in den Himmel hinein.
Ob ich dann auch etwas davon merke?

Pfluttern und Kuttern oder LACHEN SIE WOHL

Ich mag unseren Blog- unser digitales Hausbuch- aus mehreren Gründen.
Zum Einen, wegen dem Sinn an sich: Nachschauen, was sich denn wann, oder wie ereignet hat.
Zum Zweiten ist es mir immer wieder Trost und Beistand in schwereren Zeiten.
Er bringt immer alles in eine RELATION.
Zum Dritten und das ist für mich immer wohltuend, wird er von vielen Menschen gelesen und diese Leser bestimmen die Leseliste (blogroll) .
Neulich hat sich jemand wieder zu den Artikeln über die EXPO in Mailand „verirrt“.
Das wiederum war mir Anlass, alle Beiträge der EXPO zu lesen, dabei bin ich über dieses Bild gestolpert.
Es ist Balsam, miteinander WOHL GELACHT zu haben und ich hoffe, wir haben noch viel miteinander WOHL ZU LACHEN.
Danke Doris Glaser für diesen Wunsch.

Wenn Bügeln Generationen verbindet

Ob sich das Hemd von selber bügelt, habe ich mich in den letzten Tagen oft gefragt.
Wir leben in einer Zeit, in der viele der Textilien pflegeleicht und bügelfrei geworden sind.
Aber ab und an gibt es diese festlichen Anlässe, bei denen das schöne Hemd getragen wird.
Mit Manschettenknöpfen.
Das Hemd wird gewaschen und dann hängt es da und wartet darauf, gebügelt zu werden.

Allzuoft fallen mir die Bügelkörbe meiner Jugend ein, gefüllt mit Bettwäsche, Geschirrtücher, Handtücher und und und…
Und es war nie nur EIN Korb.
Und er sollte vor dem FORTGEHEN gebügelt sein.
Seit dem Sommer fällt mir auch immer ein Gespräch mit Herlinde ein- sie liebt Bügeln.
Das hat sie vielleicht von ihrer Mutter, meiner Oma geerbt.
Sie fällt mir bei jedem Bügeln ein, weil es dazu eine Geschichte gibt, die mich seit ich sie das erste Mal gehört habe, beeindruckt und berührt.

Darum findet sich in diesem Beitrag auch ein Bild meiner Oma- mit mir und meiner Schwester Gabi.
Es ist eines meiner Lieblingsbilder von ihr und allein über die Küche hätte ich einiges zu erzählen.
Ich weiß noch, dass die rote Schüssel in der Kredenz weiße Herzen als Muster hatte. Sie war aus Plastik und am Rand gab es die klassische Verschmarglstelle.

Während der französischen Besatzung in Imst hat meine Großmutter den Soldaten Hemden gebügelt.
Am Rücken mit einer kunstvollen Dreierfalte, was dazu geführt hat, dass die anderen Soldaten auch von ihr die Hemden gebügelt haben wollten, weil diese Falten so fesch ausgesehen haben.
Diese Erzählung fällt mir bei jedem Bügeln ein und bringt mich rasch in den Zustand, dass es eine recht beschauliche Tätigkeit ist, wenn alles wieder glatt und faltenfrei ist- bereit für den nächsten festlichen Anlass.
Alltagsgeschichten, die Generationen verbinden.

Das Rätsel von DJ Ötzis Kappl ist geklärt

Ich stöbere gerade in meinen alten Fotoschachteln.
Mamma mia, was für ein Leben.
Da ist mir dieses Bild untergekommen.
Ja, ich bin es.
Im Jänner 1980: Wir haben bei der Fringer Gerda Gabis Geburtstag gefeiert.
Und ja, das Kappl habe ich selbst gehäkelt.
Das waren Zeiten.

Die neuen Hochbeete sind fertig

Zwei niedere und zwei höhere mit Handlauf- oder zum draufsitzen und ratschen. Ich habe in der Zwischenzeit die Füllung vorbereitet. Altes Holz, Astwerk, Grasschnitt, Hennenmist, Kompost und Erde. Drei Kubikmeter Füllmaterial brauchen wir für die vier Stück. Das sind 300 !!! Kübel mit 10l Füllvermögen.

Mit Emma auf Reisen

Es waren wohl die jeweiligen Wesensarten, die dazu beigetragen haben, dass Emma und ich ein Team sind, Hermann und Vega das andere.

So auch auf unseren Reisen. Emma ist für mich nach wie vor ein Traum von einem Hund. Sie kann so vieles und versteht alles. Heuer hat sie das Wort ROMA gelernt.
Mit zwei Hunden an Ostern durch Rom zu flanieren bedeutet hunderte Menschen, einige Hunde und tausende Gerüche.

Mit dem Wort Roma ist ihr erstmals gelungen an der Leine zu gehen- sie hasst Leine gehen- ohne Zug zu machen.

Ein Traum. Ein Team.

Ein Dreamteam.

Eine Frau und eine Kamera

Zwei Hunde und kein Aschenbecher.

Mehr als eine Hand zuwenig.

Tiberinsel Ostern 2018.