Amore

Depotfundstücke

Vielleicht werde ich doch noch Erzählerin – Lebenserzählerin. Von meinem und unserem Leben. Wenn ich mir so die Mappen, Ordner, Bücher, Platten, Schachteln, Filme, CDs, Sackeln und Symbole in unserer Lagerhalle, so kann man dieses Depot nennen, anschaue, dann habe ich nicht nur ein Leben gelebt. Bisch du deppet…was ich alles initiiert und organisiert habe…und angepackt und durchgeführt…Hut ab, Angelika, Hut ab!

Jetzt wundert mich nichts mehr – höchste Zeit zum Durchschnaufen und Ausrasten. Manche der Fundstücke passen gut zu den vorigen Abhandlungen, haben mit Erkenntnis und Reinigung zu tun. Und manche kommen aus dem Herzen und fallen direkt wieder dorthin zurück.

Wieder andere sind mir entfallen – wohl im wahrsten Sinne des Wortes.

Auch das ist strawanzen

strawanzen

Angeregt durch die Wolfsfrau und dem Blättern in Büchern, die die Herkunft von Wörtern und Redewendungen beschreiben, bin ich an das Wort strawanzen erinnert worden. Mein Gott, war das eine unbeschwerte und freie Zeit. Jung waren wir, sehr jung…Was tun wir heute noch?… Gehen wir strawanzen…durch die Stadt…zun Buaßkreiz…oder s’Wiesenwegele…Bankl sitzen…ratschen und schaugen…und dann wieder zufrieden heim gehen. Strawanzen ist auch mit Hermann über Land fahren…schauen, staunen, schweigen, einkehren, Rast machen.
Das Wort kommt – eh klar – aus dem Italienischen: stravagare und hat den Vagabund in sich und ist außen rum. Es wird Zeit, wieder einmal so richtig strawanzen gehen.

Aus dem Lebensgepäck

Es erfüllt mich jedes Mal mit Freude und Dankbarkeit, wenn ich so in meinem Lebensgepäck stöbere und dann immer wieder finde, was ich gerade brauche. Aus “Die Wolfsfrau” von Clarrisa Estés

1. Essen
2. Ruhen
3. Spielerisch arbeiten und herumstreunen
4. Loyal sein
5. Kinder großziehen – oder Hunde, oder Katzen, oder Küken, oder Pflanzen….

6. Im Mondlicht tanzen
7. Ohren haarfein einstimmen
8. Knochen ausgraben
9. Lieben und sich lieben lassen
10. Oft und kräftig aufheulen.

Die Autorin empfiehlt, wenn man gerade schwer zu kämpfen hat, mit Punkt 10 zu beginnen.

Das alte Kanapee

hat schon lange einen eigenen Blogbeitrag verdient, aber darauf muss es jetzt noch ein wenig warten. Jetzt dient mir dieses Foto für eine weitere Erkenntnis dieser letzten Monate. Viele Stunden des Leidens, des Duldens und der Heilung habe ich auf dieser Liegestatt verbracht und gefühlt hundert Mal gehört: Das braucht halt Geduld…du mußt Geduld haben..
Passend dazu, wenns grod amol leicht geht, ein Eugen Roth (Alle Rezepte vom Wunderdoktor)

Zeit heilt

Zwei Gundrezepte kennt die Welt:
Zeit heilt, und, zweitens, Zeit ist Geld.
Mit Zeit, zuvor in Geld verwandelt,
ward mancher Fall schon gut behandelt.
Doch ist auch der nicht übel dran,
der Geld in Zeit verwandeln kann
und, nicht von Wirtschaftsnot bewegt,
die Krankheit – und sich selber – pflegt.
Doch bringts dem Leiden höchste Huld,
verwandelst Zeit du in GEDULD!

Bestand haben vor dem eigenen Gewissen

und vor der Mitwelt.

Sieben Kategorien nennt Erwin Kräutler in seinem Buch “Habt Mut zum Frieden” um ein Leben in diesem Sinne zu bedenken oder zu führen.

Immer wieder greift er dabei auf Schriftstücke von Papst Franziskus zurück, erläutert und ergänzt diese. Beeindruckend die Klarsicht und die Kenntnis des Jesuiten, was die Schwächen und die Stärken der Menschen ausmacht.

Bei manchen Sätzen schüttelt und ekelt es mich. Zu viele Bilder, Momente, Erinnerungen und Beispiele des Alltags fallen mir dazu ein.

Obwohl ich diese Schriftstücke schon seit geraumer Zeit kenne, entdecke ich immer wieder Aussagen, die ich so noch nicht gelesen habe. Die Krankheit von Feiglingen…Das Wort FEIG hat mich einige Zeit beschäftigt,der Grimm hat mir wieder einmal weiter geholfen. Nix Feines ist  diese Feigheit, die Furcht bestimmt (furchtsam), sie richtet sich von jeher gegen das Leben und damit bis heute großen Schaden an.
Und Frieden bleibt Utopie – mit Menschen, die Feigheit zum Lebensprinzip erklärt haben.

Und für dich Angelika, sei dieser Eintrag die Mahnung, die sich in den Monaten der Reinigung und der Klärung gezeigt hat:
Mach die Feigheit eines Menschen nicht mehr zu deiner Sache – es ist ihre Entscheidung.
Ein Fürchtscheißer, wie wir es in unserer Kindheit oft benannt haben, will ein Fürchtscheißer sein.

Und, verlass dich nicht mehr auf feige Menschen, denn dann bist du verlassen.

Und bleib dabei: Bestand haben vor dem eigenen Gewissen und vor der Mitwelt.

Che sera, sera

bei so vielen Köstlichkeiten und Kostbarkeiten,

bei so viel Humor und Herz,

bei so vielen Talenten und Fähigkeiten,

Bei so vielen Menschen, die mir und uns so gut tun.

Diese beiden Krippenfiguren

symbolisieren die Themen, mit denen ich mich gerade beschäftigen muss/kann/darf – das wechselt, je nach Verfassung.

EINHALT hat mir mein Körper geboten. Dafür bin ich ihm dankbar, wenn auch die Ungeduld immer wieder andere Töne darüber von sich gibt. Letztendlich weiß ich, welch großen Dienst er mir erwiesen hat.

Alles hat sie in ihren Körben mit, sogar s’ Regedåch ist dabei. Lauter Köstlichkeiten und Kostbarkeiten hat sie eingepackt, für alle Fälle, man weiß ja nie.

Es ist nicht das erste Mal in meinem Leben, dass ich erkenne, dass aus dem Korb ein Karren geworden ist. Ein Karren, gefüllt mit allerlei, das mir nicht gut tut – gar nicht gut. Und diesen Karren versuche ich auch noch durch einen Sumpf zu ziehen…

Dank der Einhalt lasse ich DEN Karren jetzt im Sumpf stehen. Dort gehört er hin. Ich werde mich wohl noch ein paar Mal umdrehen, mit gemischten Gefühlen.

Aber weitergehen tu ich leichten Fußes und langsamen Schrittes in Richtung Orte, die mir gut tun und Menschen, die mir gut tun. Ultreia! Buen Camino!!!

In seiner Zerbrechlichkeit strahlend schön

Für die Wörternärrin

Sing Maria

So schwer ich mich oft in der Zuordnung der Beiträge tue, so klar ist diese Einordnung. Definitiv SPIRITUELL.
Mein Gott, dieser Mann begleitet mich seit unserer Begegnung in Seitenstetten. So kann es nur er!!
Ich bin mit meinem Gott über Mauern gesprungen!
Psalm 18!
Auf den Tisch, wie die Roller bei der Imschter Fåsnåcht.
Bin gespannt, ob ich wieder über Mauern springe oder doch mit Maria die Revolutionslieder anstimme – oder BEIDES….

Divertimento

Wer oder was ist eigentlich zuständig für die ZUFÄLLE?

Aber das spielt ja eigentlich keine Rolle… mir sind sie so oft Trost, Wegweiser, Mitgeher, Hinweiser… so oft bringen sie mir Freude, Staunen, Neugier.

Und in diesem Fall eben DIVERTIMENTO. Da halte ich mich ein halbes Leben lang daran, dass Arbeit die beste Medizin ist und jetzt erfahre ich, dass bei Leere, dem Nichts, der Schwärze und der Traurigkeit die Zerstreuung, der Zeitvertreib und das Vergnügen hilft.

Hermann sagt das seit Jahren zu mir.. jetzt werde ich es wohl langsam glauben, aber vor allem AUSPROBIEREN. Danke an den Stiegl-Adventskalender, dass gleich ein Mikado – ein richtiges , altes Mikado zum Ausprobieren dabei war.

JE UNORDENTLICHER, DESTO BESSER!!!!!!!! siehe Spielanleitung

Danke für den Aufwind und die reine Wahrheit. Da soll noch jemand sagen, dass es Bieradventskalender nicht in sich haben.

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Von den Schmetterlingen

weiß man, dass sie, nachdem sie sich aus ihrem Kokon heraus – gewickelt oder ent – puppt haben, dass sie einen ganzen Tag lang vollkommen regungslos dasitzen. Sie warten bis sie alle Kraft auch in den letzten Flügelspitzen spüren, denn nur dann können sie wirklich fliegen.

Gutes Wissen.

Ist auch für Menschen sehr hilfreich.

Nichts wissen, nichts verstehen, åber gscheid sein

Auch du hast die Zeilen gelesen.
Deine Reaktion: KEINE
Du hast es ja nicht verstanden.
Du weißt ja von Nichts.

Aber du bist gscheid.
GANZ gscheid.
Ganze Lexika könnte man mit deiner Gscheidheit füllen.
ALLES hast du besser gewußt.
Schon lange.
Eigentlich schon immer.

Du redest nur mit DRITTEN darüber.
Da aber GANZ gscheid.
Obwohl du NICHTS weißt.
Obwohl du NICHTS verstehst.
Was mache ich jetzt mit all der Gscheidheit?

Vielleicht hat in solchen Fällen doch die Wiener Redewendung:”RED MIARS IN A SACKL UND STELL MIARS VOR DIE TÜR” eine sehr heilsame Wirkung. Danke.