Berta, die letzte unserer drei ersten Hennen, die kleinste, kugeligste und eigensinnigste, hat uns heute verlassen. Sie liegt an einem besonderen Platz vor unserer Küche.
Das Zeitliche segnen
Es gibt ein schönes und wichtiges Wort, das unsere Voreltern gebrauchten, wenn sie ein gutes Abschiednehmen meinten.
Sie sagten: Er oder sie “segnet das Zeitliche”.
Der Sinn dieses Wortes ist uns verloren gegangen mit vielem anderen, das kostbar gewesen ist.
Segen ist die Kraft, die Fruchtbarkeit bewirkt, Wachstum und Gedeihen.
Segen heißt das Leben fördern und bejahen.
So segnet der Abschiednehmende sein vergehendes Leben.
Er segnet das Zeitliche und alles, was er geliebt hat.
Er schaut alles noch einmal dankbar und freundlich an.
Er wendet seine abnehmenden Kräfte den Zurückbleibenden zu und gibt ihnen seine Liebe mit auf ihren weiteren Weg.
Er gönnt ihnen ihre weitere Zeit.
Er wünscht ihnen Glück.
Er vertraut sie der Güte Gottes an.
So schließt er sein Leben in Liebe ab.
Und wir dabei zuletzt noch das Schönste, das er werden kann:
Ein Mensch, von dem Segen ausgeht.
Innerhalb der letzten paar Tage hat‘s den Schnee im Talkessel endgültig weggeputzt – ideale Bedingungen, um unsere Hennen, die den ganzen Winter im nun großen neuen Stall verbracht haben, herauszulassen: sie sind fanatisch, kommen den ganzen Garten aus und haben bald einen Ort entdeckt, der alles bietet: direkt vor der Küchentür ist am einen End der Gartenrand, da liegt Mist und alte Wurzelstöcke.
Aber bei der Küchentür wird manchmal die Tür geöffnet und Angelika schaut raus, streut ein paar besonders gute Leckereien aus und eine kleine Unterhaltung ist immer drin!
Wir leben in Mühl, einem Ortsteil von Breitenwang, in einer ehemals ländlichen Umgebung – angrenzend an Wiesen leben auf unserem Grundstück in einem großen Gehege mit zwei Ställen unsere Seidenhühner mit viel Auslauf, Spiel- und Klettermöglichkeiten.
Unsere Hennen lieben es zu brüten, einige haben schon mehrmals gebrütet. So haben wir auch dieses Frühjahr drei brüten lassen, nicht nur sie waren glücklich, sondern auch ihre Mithennen – sie haben fleißig dazugelegt.
Die Küken, es waren insgesamt 17, stammen aus unserer heurigen Naturbrut und wurden „von Hand“ aufgezogen: alle neuen Familien wurden wie alle unsere Hennen, persönlich betreut, sind sehr zutraulich, handzahm und gediehen prächtig.
Die Stammhennen stammen von drei Züchtern: Bernhard Thoma, Grainau, Roland Hinterholzer, Ehrwald und Andreas Tost, Maurach.
Wir haben für einige unserer Hähne tolle Plätze gefunden: zwei sind in Ungarn, wo sie nun für mehr als 30 Hennen sorgen, die bisher ohne Hähne auskommen mussten; einer ist gerade mit drei Hühnern nach Mattsee, wo sie in einem Altersheim für Belebung sorgen, einer lebt in Baden bei Wien und schaut auf seine drei Hennen, einer ist in Pfunds bei einer großen Hühnerschar.
Wir haben nun noch einige Hähne. Für eine Auffrischung unserer Schar könnten wir zwei Hähne tauschen, den Großteil möchten wir aber an neue, gute Plätze abgeben. Aber lassen wir die Hähne selbst zu Wort kommen:
Wir, das sind die weißen Hähne in der Klockerei (wir haben alle italienische Namen: Donatello, Salvatore, …) und die wenigen wildfarbigen Hähne (wir haben orientalische/griechische Namen: Aladin, Zeus, …) suchen neue Scharen – wir haben einiges zu bieten:
•Wir sind die Chefs und halten die Schar zusammen, schlichten Streitereien und kümmern uns um jedes Mitglied
•Wir suchen Futter für alle
•Wir schauen auf mögliche Gefahren und scheuen auch vor Verteidung nicht zurück (die beiden Hunde unserer Familie waren Jausengegner 😉
•Last but not least: erst mit uns werden Eier zu möglichen Bruteiern!
Wer braucht einen Hahn? Wer weiß jemanden, der einen Hahn brauchen könnte? Wir unterstützen auch gerne Anfänger, die erst mit einer Schar Seidenhühner beginnen!
Begonnen hat alles mit Gretl – am Tag, als unsere zwei Hähne mit Zwischenstation Innsbruck auf die Reise nach Ungarn gegangen sind hat Gretl begonnen zu brüten. Alle, alle, alle Hennen haben dazugelegt und jetzt sitzt sie seit drei Wochen auf zuerst 13, jetzt 11 Eiern – dem Schieren nach sind nur ein bis zwei leer.
Sie ist sehr ruhig und sehr flach!
Dann, am Ostersonntag (s. Bild oben!) geht Olga von ihrem Platz nicht mehr runter, und wieder legen alle dazu – bis sie auf 11 Eiern sitzt. Wir versuchen sie am zweiten Tag zu Gretl zu übersiedeln – dort hätte sie Ruhe – aber sie nimmt den neuen Platz nicht an, also wieder retour in den großen Stall: dort legt gerade eine Henne auf dem alten Platz, wir setzen Olga daneben. Sie scheint den Platz anzunehmen. Als wir einige Zeit später in den Stall schauen, hat sie, Ei für Ei das ganze Brutnest wieder auf den alten Platz übersiedelt, fast einen halben Meter weiter, über einen kleinen Balken drüber.
Am Donnerstag dann ist es soweit: auch Jule, eine ganz Junge aus unserer vorletzten Brut, sitzt, mit größtem Stolz, auf zwei Eiern!
Als nun heute auch noch Paula beginnt probezusitzen, müssen wir beschließen, dass sich das nicht mehr ausgeht.
Wir sind schon gespannt auf morgen und bereiten alles vor!
Unser erstes Hochbeete hat unsere Pflanzen aus der Vorkultur bekommen: Eissalat, Grazer Kraussalat, Kopfsalat, Petersilie, Schnittlauch, Kapuzinerkresse, Brotklee und Angelika, Kohlrabi, Fenchel, Kraut. Im zweiten Hochbeet Samen für Radieschen, Karotten, Wurzelpetersilie, Pastinaken und rote Rüben.
Die Beete am Eck (2x Knoblauch, 2x Zwiebel) entwickeln sich prächtig!
Unsere frisch geschlüpften „Fünflinge“ sind heute vier Wochen alt und springen alle quicklebendig herum. Sie unternehmen sogar schon Ausflüge Richtung Zimmertür oder aufs Gästebett. Es könnte ja sein, dass wieder einmal eine Riesenportion Petersil serviert wird, und da will jede/jeder der Erste sein.
Im Außengehege war gestern endlich wieder einmal das Wetter für heraußen geeignet, Mensch und Hund und Hennen und Katz (und eine neue Maus…) genossen die Sonne in vollen Zügen. Die Temperaturen waren für barfuß geeignet, sodass im ganzen Garten nur wenige Schuhe trugen.
und die Erstgeschlüpfte Kalimera ist fast doppelt so groß wie unsere Kleinste – Zoe.
Allen geht es prächtig, sie genießen trotz -19° Außentemperatur die angenehmen Temperaturen in unserem Balkonzimmer und lassen sich die Sonne auf die Federn scheinen.
Unsere Küken sind alle geschlüpft. Von den fünf befruchteten Eiern sind alle da: Kalimera, Hedwig, Elvira, Fe und Zoe!
Die letzte allerdings – Zoe – erst am dritten Tag – es hat sich so schwer getan, dass wir einen ganzen Tag damit verbracht haben, es zu wärmen.
Nun sind sie neugierig und sausen piepsend um ihre Mama herum, picken, trinken und schlafen.
Olga brütet seit dem 29. Dezember auf 2, dann 5 und ab dem 31. Dezember auf 7 Eiern. Am Sonntag, 22. Jänner sind die ersten beiden Küken geschlüpft, heute sind zwei weitere dazugekommen! Ein fünftes Ei ist angepickt, wir hoffen, Du schaffst es!
Zwei der Eier schauten nach dem Schieren eher leer aus, wir sind gespannt.
Willkommen auf der Welt!