Archiv des Autors: Hermann

Es ist sooo heiß!

haben sich unsere Hunde an den Hochsommertagen der letzten Woche gedacht und sich immer wieder auch für “drinnen” entschieden. Obwohl unserer Meinung nach das kühle Gras im Schatten der Lockenweide doch auch schön gewesen wäre.

Wenn es dann aber Gutes gab, kleine Leckerbissen, Brotstücke vielleicht, war die Energie dann gleich wieder auf 100%!

Wieder einmal um die Wurscht

ging’s uns am Mittwoch: heute wird nicht mehr gekocht. Und weil der Didi wieder offen hat an seinem Platz beim Achleitner haben wir uns nach einem Tag mit viel, viel Erledigtem das Abendessen dort geholt. Gemeinsam, ein Mikro-Urlaub, mit einem feinen Ratscher. Angelika hat sich für die legendäre Tiroler Bosna entschieden. Und weil er grad Eierschwammerln da gehabt hat, gab’s für mich einen Spezialburger. (“Da mach ich Dir was mit den Schwammerln, ich hab ein Hüftsteak da …”).

Gegessen haben wir dann genüsslich daheim auf der Terrasse, Sommer-Luft und Sommer-Temperaturen. Unglaublich gut, wie immer, paradiesisch!

Schonkost håms gmeint

wär jetzt angesagt, für zwei Wochen. Obwohl das noch nicht einmal ein eindeutiger Begriff ist, da ist bei den einen Reis verboten, bei den anderen erlaubt. Bei den einen höchstens Vollkornnudeln, bei den anderen Nudeln aus Weißmehl kein Problem.

Aber wir haben uns gedacht, jetzt so daneben ist die Auswahl nicht, Gemüse eh immer gut, dann eben nur dämpfen: da brauchst keinen Dampfgarer, ein Sieb und ein Topf tun’s auch! Und Fett sparen. Aber Olivenöl 🙂 eh erlaubt.

Nachdem das alles bestens verträglich war und eigentlich für die Vurschrift auch kein Grund gegeben war, haben wir uns rasch der Grundregel aller Schonkost genähert: erlaubt ist, was man (gut) verträgt!

Koflerjoch

Den Dürrenberg kennen wir schon ziemlich in- und auswendig, auch wenn wir manchmal wegen der Kühe Umwege abseits des Wegs unternehmen.
Dieses Mal haben wir, das unglaublich schöne Wetter nutzend, den Weg aufs Koflerjoch gewählt, das ist etwa noch einmal so weit wie auf die Alm. Auch für Vega war das zur frühen Stunde leicht machbar. Während die beiden am Gipfel mit den wenigen anderen, die dort waren, Bekanntschaft suchten, genoss ich die Aussicht in alle Richtungen. Besonders beeindruckend war der Blick durchs Pölltal Richtung Zugspitze.

Traumhaft.

Pilzen wollt ich gehen (zumindest als Vorwand)

Des is jetzt schon a bissl unkorrekt, aber wenn sich die Zeitungsmeldungen über verunglückte Pilzsucher häufen, werd’ ich immer leicht nervös. Aha, die sind schon am Weg, also gibt’s welche (oder noch schlimmer, der Neid und die Gier schlagen zu: gab es welche)!? Obwohl mir mein Gefühl, Aufzeichnungen hab ich da keine, sagt, es is noch zu früh. Und gleich nach vier Tag Regenwetter ist doppelt zu früh.

Aber der wahre Grund, warum ich heute eine meiner Schwammerlrunden gegangen bin, ist ja eh ein ganz anderer. Da wo ich geh, ist meistens kein Weg, die Konkurrenz klein, was aber vor allem heißt, dass man allein ist. Da einen Steig zu gehen, den vorher vielleicht höchstens irgendein Wild gegangen ist, klingt nicht nur romantisch. Ist es auch.

Und so bin ich glücklich heim: kein einziges nennenswertes Schwammerl hab ich mitheimgenommen. Ein paar wenige gesehen, die aber vom Regen aufgeschwemmt. Und eines ist klar: es ist noch zu früh. Hab ich eh gwusst.

Drossel oder Amselin?

Dieser Vogel hat schon besonders ausgschaut. Und sich auch reizend verhalten. Gerade heute hab ich ihn/sie(?) wieder gesehen, Apfelbeeren schmausend, Stück für Stück, im Ganzen verspeist.

Ja, ich weiß, Amseln sind auch Drosseln, aber der/die war anders als die Amselmama, die wir jetzt wochenlang als Gast in der Weide gehabt haben.

Flieger, grüß mir die Sonne

Wir haben uns in der Zeit der Tiroler Totalquarantäne das erste Mal gesehen, einen weiten Bogen umeinander gemacht. Manchmal ein paar Worte gewechselt. Wir haben einen gemeinsamen Ursprung, Osttirol. Immer wieder kreuzen sich unsere Wege, ähnliche Zeiten, ähnliche Bedürfnisse.

Ich wusste, dass er fliegt, er hat mir davon erzählt. Dass es keineswegs ums Adrenalin gehe, wenn man abhebt, im Gegenteil: eine große Ruhe erfasse ihn in der Luft, die sei es, die das Fliegen so besonders mache.

Heute waren wir beide zufällig zur selben Zeit auf der Alm, also konnte ich den Start miterleben. Da war schon vorher große Ruhe spürbar. Sehr beeindruckend.

Selbergmåchte Nudeln

hat es gegeben, wie hier beschrieben, 300 g “00” und 8 Dotter — das Wasser hab ich nach Bedarf dazugegeben, es wird wohl fast ein Viertel Liter gewesen sein. Dann hab ich den Teig — sehr gelb! — rasten lassen, über Nacht. Am nächsten Tag dann war er perfekt: mit der Nudelmaschine (nur die Walzen, den Rest selbst mit dem Messer) hab ich locker auf Stufe 7 ausgetrieben, das ist praktisch durchsichtig. Ich hab gewusst, dass mein Vater das so mag.

Mit der Tomatensoße gemeinsam war das ein Fest, den Rest gab es am nächsten Tag dann ganz klassisch: mit Olivenöl, Pfeffer und Parmesan (wir nennen das “Petrini“-Nudeln) und “triplo burro” — in drei Drittel-Durchgängen Butter unter die Nudeln rühren, dann Parmesan mit etwas Nudelwasser. Faustregel für die Buttermenge: mindestens ein Drittel der (Trocken-)Nudelmenge, Parmesan in etwa gleich viel.

Schmeckt umwerfend, bewirkt das Gegenteil.

Der Kater lässt das

Vogeln nicht. Leider. Er hört das Vogelnest in der Weide, es lässt ihm keine Ruhe. Schon letztes Jahr hatten in diesem Baum Amseln genistet.Obwohl nun schon seit Wochen die beiden Amsel-Eltern fleißigst fliegen, ist der Kater erst jetzt darauf aufmerksam geworden.

Und hat schon mehrfach (erfolgreich) probiert, den Baum zu ersteigen. Jedesmal, wenn wir das beobachtet haben (zweimal hab ich schon direkt zugeschaut — faszinierend, wie exakt er da eine erste Lücke erspringt). Zuerst hab ich eine zweite Manschette eingezogen, dann einen großen Drahtrest und zuletzt einen kleinen in die unteren Äste der Weide eingefädelt. Auch da konnten wir schon zuschauen, wie er aufgegeben hat. Bis jetzt. Hoffentlich bis die Amseln ausgeflogen sind!

A so a Tant, wenn man håt

rettet den Tag, manchmal die Woche, und ist gute Begleitung durch alle Zeiten.

Heute kam ein Paket an, ganz unverhofft, die Absender waren klar. Aber was war drin?

Beim ersten Flascherl war dann die Erinnerung wieder da: Andreas hatte eine Besprechung eines Braugasthofs, dem “Hopfen und Schmalz“, entdeckt und uns geschickt. Wir haben nachgelesen und gestöbert und das dann gleich an die Herlinde-Tante weitererzählt, weil: ganz in ihrer Nähe!

Und heute schickt sie uns zum Probieren (und Verlocken!) gleich ein paar Kostproben. Fantastisch! Wir können’s schon fast nimmer erwarten, bis das alles gut gekühlt ist.

Und bis wir uns wieder einmal auf den Weg machen können, ostwärts, um uns dort wieder zu treffen und gemeinsam zu genießen! Beides sooo verlockend!

Den zweiten Wildererweg gibt’s nimmer

Ermutigt durch den ersten Wegfund — da war ich noch nie vorher — machte ich mich auf den Weg zum zweiten, ebenfalls auf der ÖK50 eingezeichnet.

Jetzt gar so genau hab ich’s auch da nicht genommen, dass da die Höhenlinien manchmal schon gar eng beieinander waren, hätte mich schon stutzig machen können. Haben sie aber nicht. Frisch gewagt! Hab ich gedacht.

Allein den Anfang zu finden war schon ein Abenteuer. Da war nämlich nix. Kein Schild, kein erkennbarer Weg. Die Karte wies ihn aber deutlich aus, entlang der Gemeindegrenze Breitenwang-Reutte sollte der Weg führen. Etwas geknicktes Gras fand ich, Winnetou-mäßig, und begann den recht steilen Anstieg. Vega wollte zuerst gar nicht mit, es war klar was sie sich dachte. Folgte mir dann aber doch. Immer wieder fanden wir frisch bemalte Grenzsteine. Aber sonst nichts. Ganz sicher keinen Weg.

Ganz eigenartig war der Bergrücken hier zweigeteilt: auf der Breitenwanger Seite war der Wald ausgelichtet worden, kleine Bäume und Äste waren abgeschnitten worden, allerdings lag alles einfach auf dem Boden: Gehen unmöglich. Auf der Reuttener Seite war eine feine Wiese, lichter Wald. Allerdings doch recht heftig im Anstieg.

Nach gut einer Stunde wurde der Rücken breiter und flacher. Da allerdings kehrte ich aus Rücksicht auf unser aller Kondition um. Abenteuerlich schon, Weg: keiner! Daheim dann forschte ich ein bisschen weiter: tatsächlich war auf der aktuellen Wanderkarte von diesem gepunkteten ÖK-50-Weg nichts mehr zu sehen, erst ein kleines Stück weiter oben hätte einer begonnen!

Jetzt hab ich einen der Wildererwege gefunden — ohne Kapelle!

Auf der alten Karte ÖK 50 (“Österreichische Karte 1:50.000, ab 1959, erstellt), die auch Grundlage von Wanderkarten ist, sind Wege eingezeichnet, die es jetzt nicht mehr gibt. Viele Symbole stellen markante Geländeelemente, auch Gebäude dar. Diesen Weg hier gibt es schon noch, er ist deutlich weniger begangen als andere, aber immer noch beschildert.

A bissl schlampert hab ich da geschaut und es war schon klar, wo der Weg weggeht. Aber die Spannung war groß, wo sich denn die von mir vermutete Kapelle befinden könnte. Immerhin war die Kartenbeschriftung ja “Kirchelestal”, was ja ein klarer Hinweis war. Hatte ich gemeint.

Alles fing wunderbar an, ich war allein, begegnete nur einer einzigen (offensichtlich erfahrenen) Wanderin, dann durchwanderten wir drei abwechslungsreiche, schattige Waldwege. Bald, wusste ich, musste die große Almwiese kommen, an deren Rand ich die Kapelle vermutete.

Zwischendurch war Zeit, verschiedene Eindrücke zu sammeln und Fotos zu machen. Die Alm kam, immer noch waren wir allein, wunderschöne Mischwälder. Keine Kapelle allerdings.

Erst zuhause forschte ich dann noch ein bisschen nach und las nach, dass das Symbol, dessen Kreuz ich “natürlich” einer Kapelle zugeordnet hatte, ganz was anderes bedeutete. Einen Bildstock nämlich. Den hatte ich fotografiert, eh genau da, wo die Karte meine “Kapelle” gezeigt hatte. Ahnungslos. Aber doch beeindruckt!

Pesto vom Fenchel-Grün

Gerade heuer hat uns unser Fenchel, auf den wir uns so gefreut haben, keine Chance gelassen: gerade noch klein und zart ging er übergangslos — das Wetter war wohl schuld — in einen Zustand über, den man bei uns “geschossen” nennt: keine Knolle mit etwas Zier-Grün, sondern nur mehr strauchartig, unten mit einem Rest von dicken, fleischigen Blättern, der Rest unglaublich viel Fenchelgrün. Riesig, feinst verästelt, mit herrlichem Geruch. Mit den fleischigen Blättern konnte man (ohne den recht verholzten Stiel) ganz normal kochen.

Das Grün aber musste man händisch verlesen: von den zu holzigen Stängeln das Weiche nehmen, alles dann in eine große Schüssel, später dann, mit dem Stabmixer, in einem Glas, zerkleinert.

Mit großzügig Olivenöl, Salz und Pfeffer und etwas Zitronensaft abgeschmeckt ergab sich ein wunderbares Pesto, das beim Verkochen nur mehr mit Parmesan, gehackten Nüssen (Walnüssen in unserem Fall) und einer kleinen Zugabe von Butter ergänzt werden musste.

Von Bäumen und Büschen

Vor ein paar Tagen stand überraschend Roman vom Buschwerk vor der Tür — Angelika hatte ihn vor einiger Zeit angerufen. Wir hatten uns wegen der Feuerbrand-Gefahr über einige seltsame Blätter Sorgen gemacht.

Alles in bester Ordnung, befand er. Ein paar Sträucher leiden unter Pilzbefall, harmlos, nicht wert das zu bekämpfen, das sei eben Natur. Eine gute Nachricht!

Bei der kleinen Gartenbegehung konnten wir dann auch gleich ein paar andere Fragen klären:

  • unsere Sanddornin (ein paar Früchte hatten wir schon hin und wieder) wird einen Bestäuber bekommen.
  • Den Nussbaum (er ist inzwischen 4 Meter hoch!) schneidet man, genauso wie eine Kirsche, mitten im Sommer. Alle anderen im Frühjahr oder Herbst.
  • Die Lockenweide können wir jederzeit in ihrem unglaublichen Wachstum bremsen, indem wir einen Hauptast abschneiden: sie übersteht das locker!
  • Der Kirschbaum, den wir durch Schnitt versucht haben, für das Hennengehege zu retten, ist keiner. Sondern nur mehr der Stamm, auf dem die Zierkirsche aufgepfropft war.

Gesagt, getan: die unnötigen Triebe am Fuß des Nussbaums habe ich gleich abgeschnitten, die Schnitte sind inzwischen perfekt verheilt! Die Sanddorn-Hochzeit gehe ich gleich nächste Woche an.

Was für eine Rose!

Sie ist heuer so schön und groß wie noch nie! Seit Wochen blüht sie, es sind noch so viele Knospen dran. Der Garten ist ein Paradies, das wir jeden Tag genießen. Und gut brauchen können.