Archiv des Autors: Hermann

Fahr mit im knallroten Auto – Wuff!

Angelika hatte wieder einmal eine gute Idee, wie unser Reisen mit den Hunden in unserem roten Volvo für alle Beteiligten angenehmer werden könnte: Hundeboxen, aber luftige! Und sie mussten groß genug sein und eigentlich bei Bedarf (bei der Rückfahrt, wenn wir was eingekauft haben 🙂 ) auch weggepackt werden können. Und tatsächlich wurde sie fündig.

Zuerst haben wir sie im Wohnraum aufgebaut, immer wieder Gutis drin versteckt und sie wurden auch schnell beschnüffelt und bespielt. Aber so richtig probeliegen musste als erstes natürlich unser Kater! Vielleicht wollte er uns auch mitteilen, dass er auch mitfahren will…

Jedenfalls sind die Boxen jetzt auf unseren kurzen Fahrten schon fest im Einsatz und nach anfänglichem Drehen und Wenden fühlen sich unsere beiden sehr wohl drin, auch als kühler Liegeplatz im Schatten wunderbar!

Rhabarber-Tarte

In Claudios Blog ist von einer Rhabarber-Tarte die Rede, die so verlockend beschrieben wird, dass ich sie schon lange nachkochen wollte (Nein: nicht wegen der Nachbarinnen, die angeblich in Scharen angelaufen kommen). Also: Rezept von dort.

Weil 1. Ich Rhabarber mag, 2. wir von der Waltraud Rhabarber bekommen haben, 3. Bei den Wörtern Tarte und Mürbteig bei mir sofort Wasser-im-Mund-Zusammenlaufen angesagt ist, beim Wort Biskuit eher Sahara, 4. Eva grad wieder einmal bei uns war und sich dem Wagnis gestellt hat, 5. meine Gelüste grad immer wieder zum Süßen zielen (ist das der Frühling??).

Bevor jetzt jemand die Fotos anschaut und auch nur auf die Idee kommt, da herumzumäkeln: “you can’t judge apple pie looking at a tree“ (Bo Diddley) und „don’t judge a book by its cover“ (Frank N. Furter). Ja bei der Optik ist noch Luft nach oben.

Aber der Geschmack! Der Geschmack!! Oder besser gesagt: diese Geschmäcker!!! Der Tarte-Boden (mit Vollmehl und Almbutter), die Löffelbiskuits (selbst gemacht nach einem Rezept vom Zauner). Die Kombination mit Rhabarber, dem Guss und dem Schnee.

Also: gehört zum Besten, was ich je als Torte gegessen hab! Der Aufwand lohnt sich nicht nur, sondern ist geradezu lächerlich im Vergleich zum Ergebnis.

Bierempfehlung dazu: ein IPA, z.B. das Max Glaser’s von Stiegl mit seinen fruchtigen Aromen (Ja das ist wirklich gut! Ja, der Name ist saublöd).

Baked Beans

sind zumindest sehr ähnlich unseren past’ e fagioli, wie ich sie nun wieder einmal nach dem Rezept von Claudio gemacht hab – aber nicht süß. Das ist ein Essen, nach dem man Sehnsucht haben kann (und das einen dann auch nicht enttäuscht). Dieses Mal hab ich einen kleinen Teil vor der Zubereitung mit den Nudeln gerettet und sie so gemacht, wie ich mir das vorstelle, wenn diese Bohnen auf Schwarzbrot gemeinsam gegessen werden (sagt die Wikipedia). Ja, auch – aber a bisserl zu trocken so!

Dazu: Rotwein!

Brennnesselzeit!

Ein Resterl von den Vollkornpalatschinken und kein Spinat mehr da? Aber die frischen jungen Brennnesseln im Garten locken, gerade einmal zwischen 10 und 20 cm hoch, sodass man nicht nur die Triebe an der Spitze sondern gleich die ganzen Pflanzen ernten kann. Und dann wie Spinat (also mit angeschwitzten Zwiebeln, Knoblauch, Süßrahm, Salz und Pfeffer) dünsten und rein damit! Sehr gut auch – wenn was übrigbleibt – als Suppeneinlage. Zerfließt bis zum Schluss ein bisschen in der klaren Suppe und man hat noch eine Brennnesselsuppe dazu.

Kartoffelauflauf mit Frühlingszwiebeln

Ein sehr einfaches Rezept – stark vereinfacht von hier: 1,5 kg gekochte Kartoffeln, das Grüne von 1 Bund Frühlingszwiebeln andünsten und schichten: Kartoffelschicht, Frühlingszwiebeln, Kartoffeln. Das Ganze mit einer Gewürzsauce aus 2 Bechern Süßrahm, drei Eiern und 1/4l Milch mit Salz, Pfeffer und Muskat gewürzt, übergießen und oben mit Bröseln und Butterflocken abdecken (das ist wesentlich: schmeckt nachher grandios!). Im Rohr eine halbe Stunde bei 175°!

Wunderbar!

Pappardelle mit Blattspinat

Restlverwertung im doppelten Sinn: Angelika hat beim Hofer preisreduzierten Spinat gesehen (da waren tatsächlich nur ein paar Blätter etwas gelblich aber nix Matschiges) – und gleich zwei Packungen gekauft. Und wir hatten noch selbstgemachte Eierteignudeln (es hätten eigentlich Fettucine werden sollen – aber gekocht sind das eher Pappardelle geworden; von vor 2 Jahren). Also: eine Kombination klang gut…
Den Spinat hab ich blanchiert – jeweils 400g in 4l leicht gesalzenem kochenden Wasser drei Minuten ziehen lassen und abseihen. Das ist eine perfekte Grundlage – dann braucht er eigentlich nur mehr gewärmt und gewürzt zu werden – mit Salz, Pfeffer, etwas Muskat und großzügig Süßrahm. Die Nudeln halt ganz normal. Und weil die Meinige Spinat so gern mag, hab ich eine große Portion Spinat mit ein paar Nudeln dekoriert. Und etwas Parmesan.
Das Bröckerl im Bild ist übrigens Parmesanrinde – die kann man hier fein mitkochen und wird zu einem Leckerbissen (sagen die Hennen).

Vollkorn Hefe-Zopf


Vor langer Zeit – ich konnte schon ganz gut kochen – war ich davon überzeugt, dass alles mit Vollkorn nicht nur gesünder sondern auch besser werden würde. Vielleicht lag es an den Rezepten (aber ich hatte z.B. das Backbuch vom Willi Dungl!) – aber ich war immer wieder enttäuscht, oft so sehr, dass ich einfach akzeptierte: manches ist halt einfach ein bisserl ungesünder, dafür schmeckt’s dann auch: dazu gehörte vor allem mein geliebtes Hefegebäck. Betrachte ich es irgendwie wie Kuchen…
Aber im Hinterkopf ist’s schon geblieben und nachdem ich nun mein dunkles Roggengewürzbrot praktisch vollständig aus frischgemahlenem Korn backe, wollte ich es wieder einmal probieren. Angelika hatte Dinkelvollmehl gekauft und los ging’s: nach den Palatschinken (bzw. Frittaten), von denen wir bereits wussten, dass Vollmehl das alles nur besser, gschmackiger und bekömmlicher macht, wollt ich es noch einmal genau wissen und probierte meinen Favoriten: Hefezopf (die Zimtschnecken sind dann das nächste…): ein einfaches Rezept war bald gefunden und ein bisschen angepasst und das Resultat: herrlich! Hervorragend! Würzig, nussig, aber immer noch auch fein-hefig und nach Getreide und leicht nach Honig duftend. Ja, von mir aus auch lecker. Wem halt gar nix einfällt.
Also: etwa 1/3 kg Dinkelvollmehl, 1/4 l Milch, 3 dag Butter, 7 dag Honig, Zitronenschale und Zimt (nach Geschmack), 1/2 Würfel Germ, eine Prise Salz. Germ in der lauwarmen Honig-Butter-Milch auflösen, mit dem Mehl mischen und gehen lassen (am besten über Nacht im Kühlen – dann in der Früh frisch backen). Drei Stränge formen und zopfen. Im Backofen eine gute halbe Stunde bei etwa 180° backen, mit Milch-Dotter-Gemisch ein Viertelstunde vor Ende bestreichen.
Passt nicht nur zum Kaffee oder Tee (mit Butter!) sondern auch hervorragend zum Glas Rotwein am Abend!

Manche mögen’s kühl

Wann immer wir zu einer Möglichkeit kommen, den Bauch zu kühlen, sind Emma und Vega sofort außer Rand und Band: selbst das kleinste Schneefleckresterl (von Ende März bei Weißenbach) wird ausgereizt zum Schneekauen, Nase in den Schnee bohren, im Schnee wälzen, und – eine Spezialität von Emma – einen Purzelbaum zu schlagen und anschließend weiterzurutschen: ihr sieht man den Genuss an; bei Vega sieht man auch, dass sie sich völlig verausgabt hat.
Wenn’s  keinen Schnee gibt findet das eben an einem Seeufer statt (hier im Urisee am 4. April) – allerdings passiert nur Vega manchmal, dass sie ein bisschen schwimmt. Emma verzichtet darauf genauso wie auf die Purzelbäume!

Abschied und Heimfahrt

Donata, unsere Wirtin im wunderbaren L’oca mannara, und ihre Tochter Blu verabschiedeten sich herzlich von uns, wir bekamen als Geschenk von Blu noch Freundschaftsbänder – in der gleichen Farbe! Das Wetter war wieder herrlich, wir genossen jeden Meter und fuhren recht langsam den See entlang bis wir nach Omegna Richtung Lago Maggiore abbogen. Wieder hatten wir den dieses Mal letzten italienischen Ort im Visier – Cannobio – wo wir in der Sonne noch eine letzte Pause machen wollten. Und diesesmal lief alles wie geplant: die Sonne war herrlich warm, wir fanden gleich einen feinen Platz und das winzige Lokal hatte ein „Poretti 5“ – wunderbar.
Erst bei näherem Hinsehen entdeckten wir das schöne Symbol am Flaschenhals und erst zuhause konnte ich nachschlagen, was es denn damit auf sich hat: eine Initiative, gegründet 2013, mit dem Ziel, Italiens wichtigste Stärke – die in der Wichtigkeit von und dem Talent für Schönheit (in der Tradition der Renaissance) – gesehen wird. Daher der Name. Auf den zugehörigen Webseiten wird das ausführlich erläutert. Da findet sich wirklich viel, was diese Idee stützt. Natürlich soll diese (Eigen-)besinnung auf diese Stärke auch dazu führen, dass es mit Italien aufwärts geht. Einen prominenten Namen hab ich mir gemerkt: Die Ernesto Illy Foundation ist Unterstützer, Andrea Illy Gründungsmitglied.
Das Logo selbst ist offenbar auch aus einer Ideensammlung entstanden: es ist schön und hier anzusehen.
Dass eine der Stärken Italiens Schönheit ist, daran besteht für uns kein Zweifel. Aber man denke nur an all die anderen: der Reichtum des Landes an herrlicher Natur, der Reichtum der herzlichen Menschen, die vielen wunderbaren Lebensmittel, die Sonne…

(Kein) Reis aus Piemont und ein Essen in Varallo Sesia

Der Ostermontag begann wolkenverhangen und mit dem Gebimmel der Schafe und Ziegen, die an unserem Haus vorbeizogen. Kurz danach hörte man den Bauern, der mit seinem Traktor das Nachbarfeld bearbeitete, laut und fröhlich singen – es klang wie ein italienisches Volkslied, er war wirklich gut! Aber wir mussten los, ein großer Plan wartete auf uns, im letzten Moment noch um einen Abstecher zu Rovasenda inmitten von Reisfeldern erweitert – dort wollten wir Reis kaufen, den besten, einen aus dem Piemont. Der Wetterbericht versprach im Lauf des Tages entscheidende Besserung, sodass die Fahrt von Varallo über den Pass bereits malerisch werden sollte, der Besuch der Madonna del Sasso mit äußerster Aussicht über den Ortasee einer der Höhepunkte. Als Abschluss Heimweg über den Fabriksverkauf von Alessi in Omegna. Bei dieser Liste hat der (Wetter-)Gott vermutlich bereits das fünfte Mal gelächelt: über unsere Pläne…
Rovasenda erwies sich als praktisch menschenleer, ein alter Mann lächelte kurz aus einem Fenster, die Straßen waren ohne Menschen, alle Geschäfte geschlossen – eine Geisterstadt. Wir fuhren ein Stück zurück – am Weg, der von vielen, vielen Reisfeldern gesäumt war, hatten wir einen Hof mit einem Schild “Riso” gesehen. Wir läuteten. Keine Reaktion, keine Menschen oder Tiere. Uns beschlich gar nicht so langsam das Gefühl, dass Ostermontag vielleicht kein so guter Tag für sowas sei. Etwas weiter trafen wir Menschen – junge Männer, die gerade mit einer großen Privatgrillerei begonnen hatten. Reis? Nein, sie wüssten nicht, wo. Vielleicht im nächsten Ort. Aber eine Party hätten sie hier…
Auf dem Weg zum nächsten Ort, der Himmel war für eine Wetterbesserung eigentlich schon wieder recht dunkel, ein Schild und ein vielversprechender Hof: neben dem Haus lagen Reissäcke, die Tür hatte etliche Plaketten und Auszeichnungen zu bieten und ein kleines, sehr kleines handgeschriebenes Schild: “oggi chiuso”. Kurz liebäugelten wir mit dem Austausch eines Reissacks gegen einen hinterlegten Schein. Aber nein: das Schicksal war uns dieses Mal einfach nicht (Reis-)gnädig. Wir führen zurück auf unsere Route Richtung Varallo.
Das Sesia-Tal ist beeindruckend breit am Anfang und wirst erst langsam immer enger. Sehr bald waren wir in Varallo angelangt, es hatte inzwischen angefangen zu regnen.
Also: wir gehen Essen! Das beeindruckendste Lokal hatte geschlossen, die Pizzeria Le Sphinge, die wir als nächstes fanden, war aber sehr speziell (und gut) – wir erholten uns, wärmten uns auf und genossen das herrliche Essen. Ein Grappa am Ende durfte nicht fehlen!

Fattoria dei Matti

Bei der Vorbereitung auf unseren Urlaub hab ich die üblichen Quellen studiert – und da ist immer das Erste die Suche nach einem Agriturismo: in Ameno wurde ich gleich fündig, allerdings war die Beschreibung auf den Internetseiten überraschend: dort konnte man nicht wohnen, sondern nur essen. Auch gut, genau das wollten wir ja. Die Beschreibung klang gut – es werde Wert auf beste Qualität gelegt und soweit möglich natürlich nur selbst Angebautes verarbeitet.

Als wir am Freitag einen Spaziergang durch das Örtchen unternahmen, fragte ich einen älteren Mann, wo denn die Fattoria zu finden sei – dort wo ich sie vermutet hatte, war nämlich gar nichts. Nun, meinte er, das sei etwa 2,5 km in die Richtung – er deutete vage nach Süden. Das war uns dann zwar zu weit, aber am Samstag gingen wir, nachdem wir auch einen Wegweiser gefunden hatten, in die Richtung. Bald endete der Ort, bald die asphaltierte Straße, bald waren nur mehr vereinzelt ein paar Hütten zu sehen. Der Weg wurde immer schlechter und noch immer nichts in Sicht. Dann plötzlich ein Tor mit einer Klingel (die nicht funktionierte) und einem großen Schild: bitte anrufen! Ich meldete mich und konnte mich zum Glück gleich englisch unterhalten: am Sonntag wär’s schlecht, da wären viele Leute, Montag wäre besser. Gut, am Sonntag waren wir eh in Orta. Also Montag Abend. Ich verstehe jetzt, warum eine der Kritiken lautete, man könne zum Essen nichts sagen, da man das Restaurant einfach nicht gefunden hätte.

Wir wussten den Weg schon, trafen um 1/2 8 ein und wurden eingelassen. Allerdings ging der Weg gleich weiter, immer noch kein Haus, ein paar Lichter auf einem weit entfernten Hügel. Dort?? Nein, kurz darauf ging’s steil hinunter und wir kamen zum Haus (leider bei schlechtem Wetter) – ein galoppierender Esel gefolgt von einem kleinen Pferd und der nachlaufenden Betreuerin sausten grußlos an uns vorbei – unsere Hunde standen nur da und schauten. Wir wurden vom Wirt und seiner kleinen Tochter empfangen, die uns sehr herzlich empfingen; der junge Wirt (der eigentlich gelernter Jurist war) erklärte ausführlich, was es denn zum Essen geben könnte: er erklärte es genau so, wie ich es auch erklären würde, ich habe ihm als Koch sehr gerne zugehört. Was wir dann aussuchten – Vorspeisen verschiedenster Art, primo ließen wir aus (Lasagne), dreierlei Fleisch als secondo (da gab’s kaum eine Wahl – alle drei unheimlich gut) und als Nachtisch eine Kostprobe aller seiner Kuchen – einer besser als der andere, natürlich alles selbst zubereitet. Als Wein empfahl er den eigenen, der völlig frei von Zusätzen selbst angebaut und gemacht wird, einen Gutturnio, an den wir uns aus der Emilia-Romagna gern erinnerten.
Nun: allein der Wein übertraf alle Erwartungen und alles andere war ebenfalls ein Hochgenuss!

Dass wir die einzigen Gäste waren, machte die Atmosphäre zusätzlich sehr besonders, die Filmplakate an den Wänden waren sehr reizvoll, als Abschluss gab es Kaffee und Grappa. Sehr zufrieden verabschiedeten wir uns und traten den dunklen Heimweg an – wir waren schließlich zu Fuß gekommen!

Buggler-Gulasch und Palatschinken ohne Bild


Heute war Garten-Großkampftag angesagt (weil morgen regnet’s und übermorgen schneit’s) und da waren noch einige größere angefangene Projekte: der neue Kompost (dessen Wände überraschend morsch waren), das Altholz, das in geeignete Stücke zum Heizen zu zerteilen wurde (ab 16 Uhr wurde zurückgesägt! Bis 7 am Abend!) die Unterlagen für die Ribiseln, alle Nadelbaumzweige sammeln und binden, die Kräuter alle aus den letztjährigen Hochbeeten umgsetzen … dann noch Müll verliefern. Um 8 sanken wir gscheit müd vom “Buggeln” (Arbeiten) an den Tisch und freuten uns sehr auf eine weitere Entdeckung aus der Tiefkühltruhe: ein Rest Gulasch mit ein paar kleinen Würstchen drin. Also musste endlich ein “Fiakergulasch” probiert werden, also ein Spiegelei und eine Gurke dazu. Das klingt abenteuerlich (auch wenn man sich vorstellen kann, dass das für jemanden, der den ganzen Tag in der Kälte sitzt schon eine Freude ist. Allerdings – was haben denn die Pferde bekommen?) und ist es im Fall des Eis auch: wie das dazukommt wissen wir nicht, wir haben’s aber schon genossen und auch die Hunde haben sich ein bisschen freuen dürfen. Das Gulasch war nach dem Plachutta-Rezept, das hier schon beschrieben wurde.

Die Palatschinken hat’s gestern gegeben und waren so schnell weg, dass ich kein Bild mehr machen konnte. Und nachher war ich so glücklich, dass ich zu faul war, wenigstens die leeren Teller zu fotografieren. Also: ein Teig, wie er idealer nicht sein könnte, die besten Palatschinken meines Lebens und eine Freude zum Machen: der Teig rinnt wunderbar in die Pfanne, sie werden wie von Zauberhand dünn und knusprig und schmecken herrlich: 80g Mehl, 1/8 l Milch, eine Prise Salz, ein Ei und ein Dotter, 20 Minuten rasten lassen und dann in der Pfanne in Butter herausbacken (der Plachutta sagt Öl, aber das schmeckt nicht so gut). Wir haben Marmeladen draufgeschmiert (noch in der Pfanne) und dann war’s einmal für kurze Zeit ganz ruhig. Ach! So einfach ist’s manchmal.

Fenchelrisotto mit gefüllten Zucchini

Wie schon angekündigt gelangten heute die Reste vom Fenchel in ein Risotto (Zubereitung wie weißer, aber Fenchel mitdünsten). Die Zucchini hab ich ausgehöhlt, das Innere gewürfelt, mit Zwiebeln und etwas Tomate angedünstet und dann mit Bergkäsewürfelchen vermischt wieder eingefüllt, mit etwas Parmesan und Butterflocke zugedeckt und eine Viertelstunde bei 180° im Rohr überbacken. Zum Risotto dazu und ein wenig grüner Salat und fertig war das Sonntagsmenü!

Karamellisierter Fenchel fast ganz nach Ottolenghi

Die beiden Fenchelknollen waren prall und frisch – wir wussten schon in etwa, dass Braten anstand und als Beilage allenfalls Weißbrot in Frage kam. Als ich im vegetarischen ersten Kochbuch von Ottolenghi „Genussvoll vegetarisch“ das Rezept für karamellisierten Fenchel mit Ziegenquark fand, war die Sache klar: das mussten wir machen. Dass der Ziegenquark bei uns höchstens als griechisches Joghurt vorhanden war, konnte uns vorerst nicht erschüttern:
Die Fenchelknollen in etwa 1 cm dicke Scheiben so schneiden, dass der Boden alles zusammenhält (das geht geht ganz außen nicht – aufheben etwa für Fenchelrisotto!). In Butter-Olivenöl-Mischung auf jeder Seite etwa 2 Minuten anbraten (Eva hat auf die Uhr geschaut: „das funktioniert wirklich!“). Dann (und das ist das Besondere) eine Mischung aus 2 EL Zucker, 1 TL Fenchelsamen, 1 TL Salz und reichlich schwarzem Pfeffer in der heißen Pfanne karamellisieren lassen (da ist dann die Butter schon braun und es raucht ein bisschen!) und die Fenchelscheiben noch einmal kurz darin anbraten. Die haben wir dann auf einem vorgewärmten Teller angerichtet – zum Rest des Rezepts kamen wir nicht mehr (obwohl das überzeugend klang: in Schüssel mit einer gepressten Knoblauchzehen mischen, ausgekühlt mit Ziegenkäse auf einer Platte anrichten, mit dem Fenchelgrün, Dill und Zitronenschale dekorieren). Bereits so kamen die Fenchelscheiben auf Weißbrot, die Karamelsauße wurde aufgetunkt, die würzig-süß-buttrige Gewürzmischung – ein Hochgenuss!

Grüner Spargel mit Butterbröseln und kernweichen Eiern

Beim Gemüsehändler in Domodossola mussten wir uns wirklich zurückhalten – aber den Versuchungen Fenchel, Spargel, Tomaten, Knoblauch und Zwiebeln konnten wir einfach nicht widerstehen. Den (grünen) Spargel gab’s als erstes zuhause: in der Folie mit Butter, Olivenöl und Salz bei 160° etwa 3/4 Stunde im Ofen garen, die kernweichen Eier (4′) und die Butterbrösel gegen Garzeitende zubereiten (reichlich Butter in die Pfanne, Semmelbrösel – das muss kurz aufschäumen, nicht rauchen! – mit Salz abschmecken), auf vorgewärmten Tellern servieren: den Saft aus der Folie über die Spargelstangen leeren, das vermischt sich dann mit der Butter von den Bröseln, die Eier dazu!
Wir haben Rotwein dazu getrunken.