fahr ich, wenn Vega mit dabei ist. Sie läuft in der Aufstiegs=Runter-renn-spur, sicher, dass ich immer wieder warte.
“Saus!” ruf ich (eine der wenigen Anweisungen, die sie befolgt 🙂 ) und sie läuft die Spur entlang runter und wir beide wissen, dass wir uns immer wieder treffen. Jedesmal wieder erinnere ich mich daran, dass sie vor wenigen Monaten ein Bein nur nachziehen konnte. Una meraviglia!
Archiv des Autors: Hermann
Wenn wir erklimmen
Heute haben unsere Entenmädels in der herrlichen Frühjahrssonne die Südseite erkundet: auf den Schneehügeln fühlen sie sich sowieso wohl, aber auch steilere Flanken meistern sie mühelos!
Tiroler Gröstl aus Suppenfleisch
Wie bei der Hühnersuppe gibt es auch bei der Rindsuppe immer ein Stück gekochtes Fleisch als Ergebnis. Das ist eine perfekte Grundlage für ein Gröstl, das besonders einfach mit diesen Zutaten zuzubereiten ist.
Für etwa ¼kg gekochtes, geschnittenes Rindfleisch braucht man etwa ½ kg gekochte Kartoffeln und 1 Zwiebel. In 1 EL Butter die Zwiebeln anrösten und das Suppenfleisch darin knusprig braten, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Getrennt davon in 1 EL Butter die Kartoffeln knusprig braten, mit Salz und Pfeffer würzen und mit Petersilie bestreuen. Das Fleisch mit etwas Suppe aufgießen, mit den Kartoffeln vermischen und etwas durchziehen lassen. Mit grünem Salat oder Rohnensalat servieren.
Wer hat … geklaut?
Vega und Emma liegen genüsslich auf unserer Terrasse, jede mit ihrem eigenen Knochen. Als ich zufällig einmal rausschaue, sehe ich, dass sich Sarah an Vega anschleicht.
Das haben die Hennen schon immer getan, allein, wie Anna, oder gemeinsam, da haben sie sich organisiert! Dieses Mal haben die Enten zugeschaut und nicht lang gewartet: da mischen wir mit!
Zwoa Flossen, a gführiger Schnee, Juchhe!
Feuer und Eis
Warnung: der Bericht ist sehr ausführlich und lang. Als Kurzfassung empfiehlt sich der erste und der letzte Tag!
Mittwoch, 23. 1.: die Wärmepumpe, die in den letzten saukalten Tagen durchgehend gelaufen war gibt keinen Laut mehr von sich. Hmm. Nachdem ich wusste, dass die Kurbelwannenheizung kaputt war (das Ergebnis aufregender Fehlersuchtage im Dezember, Notheizung mit Föhn aber immer erfolgreich), beschloss ich, die Ersatzheizung nun endlich zu montieren. Kann aber erst am Donnerstag. Haus bereits ziemlich ausgekühlt. Boiler nur mehr auf 30°. 1. Telefonat mit Technikern, Bilder über Whatsapp. Trage das erste Holz ins Haus. Zum Glück haben wir einen Ofen, der eigentlich nur für wohlige Atmosphäre sorgen soll. Nun muss er alles heizen!
[Schnipp ———————]
Donnerstag, 24.1.: Bereite alles vor. Nach drei Telefonaten Montage, sicherheitshalber auch noch Originalzustand belassend, nur mehr Anschluss und Umklemmen nötig. Beschließe die Pumpe ein letztes Mal händisch anzuwerfen. Föhn. Kompressor läuft! Heizt aber nicht. Drei Stunden, fünf Telefonate später: läuft, heizt aber nicht. Alle ratlos. Trage die nächsten Holzkörbe ins Haus. Müssen durchgehend einfeuern, sonst kühlt’s sehr schnell aus.
Freitag, 25.1.: In der Früh 17°, kein Warmwasser. In den Pausen zwischen den Schulstunden hektisches Telefonieren: was könnte der Grund sein? Was kann man machen? Vor allem aber wer? Die Firma, die die Anlage vor 9 Jahren geliefert hat gibt’s nicht mehr. Ortsansässig gibt’s niemanden. Ein Techniker aus Oberösterreich, der uns schon bei den Problemen vor einem Jahr (Wasserverlust) sehr geholfen hat, diagnostiziert via Telefon sofort (richtig) Kompressorschaden und schätzt die Kosten, immer auch Fahrtkosten dabei, für hunderte Kilometer.Die geschätzten Kosten sind grausam hoch und es ist grausam kalt.
Samstag, 26.1.: Warten auf Rückruf. Keine Klärung. Kaum Fehlersuche auf die Ferne möglich. Woher Ersatz-Kompressor bekommen, die Firma ist letztes Jahr pleite gegangen? Gibt noch welche, irgendwo in Spanien. Holz ins Haus tragen. Einheizen. Wasserkocher einschalten.
Sonntag, 27.1.: Holz holen. Einheizen. Wasser kochen. Herumdenken: vielleicht gleich die ganze Anlage tauschen, hat ja genug gezickt. Kostet dann das Dreifache. Unmöglich.
Montag, 28.1.: Ein Berater in Süddeutschland mit offensichtlich viel Erfahrung trifft nicht nur die gleiche Einschätzung wie schon der Kollege am Freitag, sondern erklärt mir auch, dass den Tausch jeder Kältetechniker durchführen kann: die haben wir in Reutte! Also ans Telefon. Erster Tipp: nein. Zweiter: Techniker kommt am Dienstag und schaut sich das an. Holz holen.
Dienstag, 29.1.: Techniker kommt, schaut sich das genau an. Glaubt dass er das machen kann, Angebot wird kommen. Angebot kommt. Kompressorpreis enorm. Holz holen. Spanier anrufen. Kann Lieferung nicht bis zum Wochenende garantieren. Holz holen.
Mittwoch, 30.1.: Verhandlungen mit Kältetechnik-Firma. Kompressorpreis? Antwort: a bissl geht, dafür die nächste Hiobsbotschaft: kann Lieferung nicht in dieser Woche garantieren, vielleicht eine Woche Lieferzeit. JETZT verschmeiß ich die Nerven. Eine Woche kalt und keine Lösung in Sicht. Noch nicht einmal sicher, dass die Diagnose richtig war. Ich spring ins Risiko, der Oberösterreicher liefert nur den Kompressor (der kann in Bad Aibling abgeholt werden), der lokale Kältetechniker montiert ihn.
Donnerstag, 31.1.: Daniel, der Techniker beginnt mit der langen Prozedur, die alle Sicherheits- und Sorgfaltsregeln erfordern: Propan ablassen, Stickstoff einblasen. Dann Kompressor umrüsten (aufdornen, verlöten, Verrohrung umbauen), Vakuumieren.
Freitag, 1.2.: Kompressor wird eingebaut, verlötet. 3,5 kg Propan werden eingefüllt. Die Heizung wird nun am neuen Kompressor installiert. Dann der große Moment. Einschalten. Wartezeiten abwarten. Klick! Mit einem eigenartigen neuen Geräusch, einem leichten Rasseln, springt der Kompressor an. Eine halbe Stunde später steigt die Temperatur an der Umwälzpumpe. Wow! Am Abend dann Wasserverlust an der Umwälzpumpe: Murphys Gesetz schlägt noch einmal zu und beschert ein defektes Sicherheitsventil. Schalte entnervt ab. In der Früh löst beherztes mehrmaliges Auf- und Zudrehen das Problem aber.
[Schnapp ———————]
Samstag, 2.2: Wir haben’s warm! Die Boilerladung hat funktioniert. Die Heizung auch. Meine Anspannung beginnt sich langsam zu lösen. 10 Tage Eis draußen und drinnen. Und ein Feuer.
Pizza mit Pasta Madre (Sauerteig)!
Nach vielem Probieren und eigentlich auch Die-Hoffnung-Aufgeben hab ich gestern wieder nebenbei aus dem Rest vom Auffrischen vom Dinkel-Sauerteig (150g) durch Auffrischen (50g Wasser, 100g Dinkel) also 300g, nach einigen Stunden (recht kalt, unsere Heizung ist grad hin!) mit 1kg “00” (wie schon hier beschrieben) und 680g lauwarmem Wasser gegeben und noch einmal einem Tag kühl gehen lassen, der mindestens so gut schmeckt wie der bisher beste!
Also noch einmal Kurzfassung: 300g aufgefrischter Sauerteig (Dinkel), 1kg Weizenmehl “00”, 680 g Wasser, was also wieder in etwa die Grundproportion 1:3:2 ergibt, 10g Salz. Rasendes Ergebnis!
Emma, die Lebensfreude
Sie ist unsere Große, und sie ist wunderbar — diese beiden Bedeutungen ihres Namens erfüllt sie mit Leichtigkeit. Heute waren wir wieder einmal im Gelände, die kleine Neuschneeauflage genießt sie in vollen Zügen: da läuft sie, da wälzt sie sich, da gibt’s manchmal einen Mäusesprung, ein großer Spielplatz! Die Freude steht ihr ins Gesicht geschrieben, lachend läuft sie einem entgegen nur um umzudrehen und wieder voranzusausen!
Seit dem letzten Mal läuft sie beim Abfahren entspannt die Aufstiegsspur entlang, auch wenn ich ein bisschen daneben runterfahre — traumhaft. Sie erzählt sogar allen anderen, dass wir jetzt kommen, Wuff, Wuff, Wuff geht’s mit ihr durch! Das hört man sicher bis Australien!!
Wellness für unsere Enten
Schwarzbrot in der Pfanne
Jetzt im Winter ist warmes Brot besonders verlockend. Das weiße ist uns gerade ausgegangen, also Roggenbrot, in der Pfanne leicht angeröstet, mit etwas Butter und mit Schnittlauch oder unseren eigenen getrockneten Tomaten in Öl mit a bissl Parmesan (für Angelika) bzw. als Männervariante mit Sardellen oder Knoblauch und Peperoncini (für mich) — ein Glas Rotwein dazu. Macht sofort glücklich!
Eva, Hühner und Enten
Dieses Bild aus dem späten 17. Jh. ist eines (von den vielen), das Eva bei ihren zahlreichen Museumsbesuchen in Australien gefunden und uns geschickt hat. Danke!!
Ein solches Bild bekommt eine ganz andere Bedeutung, wenn Erinnerungen lebendig werden: wir haben damals mit und für Eva Hühner zu uns gebracht (Miss Daisy, Berta, Fräulein Agathe und Salvatore), einen ganz speziellen Hühnerstall gemeinsam gebaut (ein Schloss!), Hähne waren immer Evas Lieblinge, das Aufziehen der Küken ist für uns alle unvergesslich.
Dass wir jetzt auch noch Enten haben schlägt die Brücke in die Gegenwart.
Kohlsprossen in Öl eingelegt (Art Ottolenghi)
Wir haben vor kurzem unseren Sprossenkohl nach dem Rezept von Ottolenghi gemacht, das war so unglaublich gut, dass für den Rest die Idee aufkam, ihn mit denselben Zutaten in Öl einzulegen: jetzt, nach zwei Wochen, das erste Mal gekostet: schmeckt ebenfalls umwerfend! Der schwarze Knoblauch ist mit seinen süßsauer-fruchtigen Aromen durchgezogen, Kümmel und Thymian schmecken zart aber nicht im Vordergrund. Etwas Salz war auch dabei, die übrigen Zutaten hab ich nicht verwendet. Sehr zu empfehlen!
Meringhe
Übrige Eiklar (z.B. vom Mayonnaise machen) kann man zu Meringhe, Spanischem Wind oder Windgebäck, verarbeiten. Die meisten Rezepte sind unglaublich süß, hier eine ausgewogene Mischung:
30 Eiklar, 1 kg Staubzucker, 1 Prise Salz. Die Eiklar mit dem Mixer aufschäumen, Staubzucker durch ein Sieb und die Prise Salz zugeben, weiter mixen bis eine recht feste Masse entsteht. Kleine Häufchen auf Backpapier setzen und im Rohr bei 90°C 3 Stunden trocknen lassen.
Meringhe- Rezepte gibt’s noch viele weitere, etwa eine Torte mit ganzen Böden aus diesem Schnee!
Drei im Schnee
Vega kann schon einige Zeit wieder dabei sein, allerdings versuche ich vor allem auf dem Forstweg zu bleiben, höchstens kleine Ausflüge ins Gelände. Ganz egal wo wir sind, wir genießen die Ruhe, das Miteinander. Da verstehen wir uns ohne Worte und freuen uns an der frischen Luft, der gleißenden Sonne und am Runtersausen!
Risotto mit Rindsuppe und Wein aus Rom
Ich hab noch nie ein Rezept für Risotto gesehen, in dem nicht Hühnersuppe als Zutat angegeben war. Wir essen seit einiger Zeit abwechselnd Hühner- und Rindsuppe, gestern war Rindsuppe da und es war nicht überraschend: schmeckt auch hervorragend!
Besonders gefreut haben wir uns über die Weinbegleitung: ein weihnachtlicher Gruß aus Rom hat uns (durch die gesperrte Straße verspätet) erreicht, der Weißwein Satrico aus dem Weingut Casale del Giglio war ein feiner Gefährte.