Archiv für das Jahr: 2019

Buchweizen-Ravioli mit Ziegenkäse, Brennnesseln und Walnüssen (von Herlinde)

Ich hatte: 1. Buchweizenteig von den Pizzoccheri, 2. Ziegenfrischkäse aus unserem Hofladen, 3. Walnüsse, die uns Herlinde geschickt hat und 4. Brennnesseln! Seit einigen Jahren sind die Brennnesseln immer wieder eine Bereicherung in unserer Küche, nun ist unser “Feld” mit jungen Pflanzen schon prächtig gediehen:
etwa 20 dag Ziegenfrischkäse und eine gute Handvoll Brennesselspitzen mit etwa 3 EL Walnüssen ergaben (gemixt) eine gute Füllung für Ravioli aus dem halben Buchweizenteig (also etwa ¼ kg). In Salzwasser gekocht, mit brauner Butter und mit ein paar der restlichen Nüsse bestreut — dazu etwas Salat und Rotwein. Sonst braucht’s da nichts mehr.

Hühnersuppe mit Spargel, Eierstich, Hühnerfleisch und Fleischbällchen

Klingt kompliziert, war aber in diesem Fall nur Resteverwertung: neben der Hühnersuppe hatte ich noch etwas Spargel, ein paar Polpette, das Fleisch vom Suppe-Kochen sowieso also fehlte nur mehr der Eierstich für diese Suppe, die leicht und herzhaft zugleich ist. Also hier der Eierstich:
1 Ei, 6 EL Süßrahm, eine Prise Salz und etwas Butter für die Form: in einer gebutterten Auflaufform die Mischung etwa 20 Minuten im Wasserbad (oder im Rohr) stocken lassen.
Grandios!

Pasta alla Norma

Schon öfter war ich diesem Namen begegnet (ohne das Gericht zu kennen — zuletzt wieder bei Donna Poldina) und phantasierte immer ein recht komplexes Rezept. Wie so oft ist es eigentlich recht einfach, allerdings lohnen sich — wie immer — gute Zutaten und sorgfältiges Zubereiten. Wieder einmal habe ich mich von den herrlichen Gedankenreisen auf a modo mio hinreißen lassen und dieses Rezept genau nachgekocht. Im Nachhinein war ich dann schlauer: wer im Außerfern lebt und Basilikum nur sehr mühsam kultivieren kann, kann mit gutem Gewissen zu den Tomaten mit Basilikum aus der Flasche greifen: dann ist das auch ein sehr schnelles Essen!
2 kleine Melanzani (gewürfelt oder in Streifen) salzen und auf einem Sieb austropfen lassen (½-1 Stunde). In der Zwischenzeit die Tomatensauce (1 Glas, 680 ml) mit zwei geschälten Knoblauchzehen ¼ Stunde köcheln lassen und mit einem Schuss Olivenöl abrunden. Die Melanzani in heißem Öl (nicht Oliven!) backen und auf Papier abtropfen lassen. 30 dag Nudeln (ich hab Penne rigatoni verwendet) bissfest kochen und (ohne Abspülen) mit der Tomatensauce vermischen, etwas Kochwasser dazu. Mit den Melanzani vermischt und (wichtig!) mit 20 dag Schafsfrischkäse bestreut servieren!

Pizzoccheri mit Mangold

Ich hab die Buchweizennudeln schon einmal nachgekocht, so wie wir sie in Chiavenna serviert bekamen. Heute hatte ich frischen Mangold und hab das Rezept von Alessandra Dorigato probiert: wunderbar, durch den geringen Anteil an (Weizen oder Dinkel-)mehl aber nicht ganz einfach zu verarbeiten. Ich hab die zweite Hälfte des Teigs für Ravioli verwendet, da riss der Teig dann schon manchmal ein bisschen auf (was aber kein Problem war).
40 dag Buchweizenmehl (lässt sich auch in der Getreidemühle wunderbar mahlen), 10 dag Dinkelmehl mit 285 g heißem Wasser (wichtig! sollte 50° haben, das liefert unser Boiler gerade noch) verkneten, auf 2 mm ausrollen. In Streifen schneiden und daraus dann etwa ½ cm breite Nudelstreifen schneiden. 6l Salzwasser mit 60 g Salz zum Kochen bringen, ¼ kg gewürfelte Kartoffeln hineingeben, nach 2 min dieselbe Menge Mangold, nach 6 Minuten die Buchweizennudeln dazugeben und bissfest kochen. In einer ofenfesten Pfanne 80 g Butter mit zwei (ungeschälten) Knoblauchzehen bräunen, den Knoblauch entfernen und dann die Nudeln abwechselnd mit Käse (etwa ¼ kg, zwei Drittel milder Bergkäse und Parmesan) Hineinschichten. Zum Schluss im Rohr wärmen bis der Käse geschmolzen ist, mit der Butter übergießen und mit Salat servieren.

Parmigiana

Mit Federico und Ines (und einem guten Teil der ganzen Familie!) waren wir in Kampanien zu Gast bei Nonno Vito und Zia Caterina: dort haben wir dieses herrliche Gericht kennengelernt. In der Erinnerung daran hab ich wieder ein bisschen gestöbert, bin ich auf dieses Rezept aus dem Corriere gestoßen und hab es nachgekocht: recht einfach und sehr gut! Schmeckt auch kalt, lässt sich aber auch gut aufwärmen.
Ganz klassisch werden die Melanzani (2 Stück mittlerer Größe) zuerst entwässert (angeblich auch entbittert): in Streifen schneiden, salzen, aufeinanderlegen und beschweren, mindestens eine Stunde lang. In der Zwischenzeit eine Tomatensauce zubereiten: eine halbe kleine Zwiebel in etwas Öl anschwitzen und mit ½ l passierten Tomaten aufgießen, frische Basilikumblätter (insgesamt 1 Bund) zugeben, ¼ Stunde köcheln lassen. 20 dag Mozzarella in Scheiben schneiden, damit sie entwässern können, die Melanzani vor der Zubereitung mit einer Küchenrolle trocknen.
Vier Eier mit einer Prise Salz verquirlen, die Melanzani in einem Sackerl mit etwas Mehl schütteln, im Ei wenden und in ½ l heißem Pflanzenöl backen, auf Küchenrolle abtropfen lassen. Dann in eine Auflaufform schichten: Sauce, Melanzani, Mozzarella und Parmesan (etwa 80 g insgesamt) und einige Blätter Basilikum drauf streuen. Wiederholen. Die Oberfläche mit Sauce und Käse abschließen, einige Blätter Basilikum zum Dekorieren vor dem Servieren aufheben. 180° Heißluft für etwa 20 Minuten.

Oh Captain, my Captain

Jene, die den Film “CLUB DER TOTEN DICHTER“ gesehen haben, wissen was diese Worte bedeuten:
Achtung
Anerkennung
Respekt
Ehrerbietung
und die Zustimmung und Bekräftigung zur Essenz des Lebens.

Um jetzt den Bogen zu spannen gehe ich zurück zum gestrigen Tag.
Beim Frühstück erzählt mir Hermann, dass er von Fany geträumt hat, sie sitzt am Zaun, verweilt dort und schaut, unbeeindruckt vom Graupelschauer.
Ja, ihr Zustand hat sich gebessert, sie dehnt ihre Spaziergänge aus und fliegt zum Schlafen schon wieder in eine stattliche Höhe.

Zu Mittag dann die nächste Erzählung, sie ist bis zur Quitte gegangen. Der Ort, der dem Traum entspricht.
Ich bin sehr glücklich und voller Hoffnung.
Am späteren Nachmittag gehe ich zum Schupfele, um nach ihr zu schauen.
In sich zusammengesunken steht sie da und schaut mich an.
Nur zu gut kenne ich diese Haltung und diesen Blick.

Nach einer weiteren Runde zum Gehege und zum Stall kehrt sie in ihr Domizil zurück.
Ich weiß, sie geht jetzt.
Noch einmal in den Arm nehmen.
Streicheln.
Sich der gemeinsamen Jahre erinnern.
Meine letzten Worte an sie wähle ich sehr bewusst: OH CAPTAIN, MY CAPTAIN.

Meine Lehrmeisterin der Lebenskraft, mein Paradiesvogel, meine Himmelsgrenzenstürmerin legt in der Walpurgisnacht ihren geschundenen Körper ab und fliegt mit all den Wesen guten Willens in eine neue Zeit.

Pfiati und Vergeltsgott CAPTAIN, MY CAPTAIN.

Ob deis Bier bei dem Wetter hilft?

Neben grässlichem Wetter gibt es wirklich auch grässliche Etiketten.
Hoffentlich schmeckt es nicht den Namen entsprechend.

Wenn der Frühling kommt, dann

schaut es im Außerfern so aus.
Wir haben ja erst Ende April und Anfang Mai, sagen die Prognosen, schaut es ähnlich aus.
Mei, wer’s mog.

Danke für den Osterstrauch,

euren Besuch und den Rotkäppchenkorb.
Es ist immer wieder eine wohltuende, verbindende und vergnügliche Begegnung.
Auf bald.

Es hat schon was, das mit dem Kinderwagen

Ich hab sie noch nicht zusammengezählt, die Kinder und ihre Kinderwägen, die ich im Laufe meines Lebens durch die Lande geschoben habe.
Aber im ersten Nachsinnieren kommt da schon einiges zusammen.
Einer meiner ersten war wohl der Cadillac mit dem ich durch die Vogelweide gegondelt bin.
Auf alle Fälle ist es immer wieder ein großes Vergnügen, den Jüngsten einer Generation ein Stück Welt zu zeigen.

Meine Pflanzsäcke werden auftoupiert

Ich habe mir wieder Pflanzsäcke aus Jute bestellt, da ich von denen im letzten Jahr derart begeistert war.
Sie sind sehr robust und haben eine hohe Tragkraft.
Bis sie ihren Weg auf die obere Terrasse finden, um Tomatenpflanzen zu beherbergen, hängen sie vor der Türe.
Seit Wochen fliegt eine Meise her und nimmt sich mit Inbrunst das Baumaterial für ihr Nest.
Irgendwo in der Gegend gibt es ein Jutenest.
Wie auftoupiert- ich glaube, das macht man heute gar nicht mehr beim Friseur- schauen die Pflanzsäcke aus.
Den Meisen gebe ich noch zwei Wochen, dann gehören die Säcke wieder mir.

Unser Osterwunder Fany

Sie kämpft, lässt nicht nach und gibt nicht auf.
Geballte Lebenskraft auf zwei Beinen.

Maxi war im Spital

Unser Kater hat sich am Hinterlauf derart verletzt, dass er nur mehr auf drei Beinen gehen konnte.
Bei der anschließenden Untersuchung hat sich herausgestellt, dass er sowohl am Gelenk als auch im Gelenk verletzt ist.
Um jede Bewegung zu vermeiden musste er für 5 Tage in der Tierklinik bleiben.
Wir haben ihn besucht und am Freitag unter strengen Auflagen des Tierarztes wieder mit nach Hause genommen.
Jetzt residiert er in einem eigenen Zimmer- auf dem Bett- wo sonst.
Die äußere Wunde heilt gut, sodass es den Anschein hat, dass er am Dienstag geschient werden kann.
Er ist als Patient genauso brav und unkompliziert wie im Alltag.

Ciabatta aus Dinkel mit Pasta Madre (Sauerteig)

Dass ciabatta unser Schlapfen ist, hab ich erst beim Lesen dieses Rezept nachgeschlagen — eine Bezeichnung für die Form des Brots — ich hab mich für Dinkel und Sauerteig entschieden. Das Original ist hier zu finden.

Für den Vorteig 40 g Sauerteig (vom Dinkel) mit 160 g Wasser und 200 g Mehl und einer Messerspitze Zucker vermischen. 12 Stunden gehen lassen. Mit 200 ml Wasser und etwas Zucker gut vermischen (am besten mit der Hand), dann nach und nach 400 g Dinkelmehl zugeben. Wenn das gut vermischt ist, 15-20 g Salz und 50-80 ml Wasser (je nach Konsistenz) zugeben und verkneten, bis ein glatter, homogener Teig entstanden ist. Mit etwas Öl in eine Schüssel geben und mit Folie abdecken. Nach 4-5 Stunden auf einer mit Hartweizengries bemehlten Fläche quadratisch ausziehen und gedrittelt von oben und unten in die Mitte falten, sodass ein langes, schmales Rechteck entsteht, wieder eine Stunde ruhen lassen, dann in 5 – 6 schmale “Schlapfen” trennen, auf einem bemehlten Geschirrtuch weitere 2 Stunden ruhen lassen. Etwa 20 Minuten bei 200 °C backen.

Alle haben sie mitgeholfen

Bei solchen Umbauarbeiten kommt immer auch allerhand Getier und Gewürm zutage.
Ein Festessen für das Gefieder.