Archiv für den Tag: 19. Januar 2017

Aus dem Lebensgepäck

Es erfüllt mich jedes Mal mit Freude und Dankbarkeit, wenn ich so in meinem Lebensgepäck stöbere und dann immer wieder finde, was ich gerade brauche. Aus “Die Wolfsfrau” von Clarrisa Estés

1. Essen
2. Ruhen
3. Spielerisch arbeiten und herumstreunen
4. Loyal sein
5. Kinder großziehen – oder Hunde, oder Katzen, oder Küken, oder Pflanzen….

6. Im Mondlicht tanzen
7. Ohren haarfein einstimmen
8. Knochen ausgraben
9. Lieben und sich lieben lassen
10. Oft und kräftig aufheulen.

Die Autorin empfiehlt, wenn man gerade schwer zu kämpfen hat, mit Punkt 10 zu beginnen.

Hundertsassa!

Die Abfahrt mit der Rodel ist immer besonders – die Hunde laufen so schnell sie können, am liebsten direkt bei der Rodel. Dabei passiert Emma dann, dass sie hin- und hergerissen ist: auf mich und Vega warten — dann fährt aber Eva davon! Also: nix wie nach, in 6 Sekunden von 0 auf Hundert!!

Das alte Kanapee

hat schon lange einen eigenen Blogbeitrag verdient, aber darauf muss es jetzt noch ein wenig warten. Jetzt dient mir dieses Foto für eine weitere Erkenntnis dieser letzten Monate. Viele Stunden des Leidens, des Duldens und der Heilung habe ich auf dieser Liegestatt verbracht und gefühlt hundert Mal gehört: Das braucht halt Geduld…du mußt Geduld haben..
Passend dazu, wenns grod amol leicht geht, ein Eugen Roth (Alle Rezepte vom Wunderdoktor)

Zeit heilt

Zwei Gundrezepte kennt die Welt:
Zeit heilt, und, zweitens, Zeit ist Geld.
Mit Zeit, zuvor in Geld verwandelt,
ward mancher Fall schon gut behandelt.
Doch ist auch der nicht übel dran,
der Geld in Zeit verwandeln kann
und, nicht von Wirtschaftsnot bewegt,
die Krankheit – und sich selber – pflegt.
Doch bringts dem Leiden höchste Huld,
verwandelst Zeit du in GEDULD!

Bestand haben vor dem eigenen Gewissen

und vor der Mitwelt.

Sieben Kategorien nennt Erwin Kräutler in seinem Buch “Habt Mut zum Frieden” um ein Leben in diesem Sinne zu bedenken oder zu führen.

Immer wieder greift er dabei auf Schriftstücke von Papst Franziskus zurück, erläutert und ergänzt diese. Beeindruckend die Klarsicht und die Kenntnis des Jesuiten, was die Schwächen und die Stärken der Menschen ausmacht.

Bei manchen Sätzen schüttelt und ekelt es mich. Zu viele Bilder, Momente, Erinnerungen und Beispiele des Alltags fallen mir dazu ein.

Obwohl ich diese Schriftstücke schon seit geraumer Zeit kenne, entdecke ich immer wieder Aussagen, die ich so noch nicht gelesen habe. Die Krankheit von Feiglingen…Das Wort FEIG hat mich einige Zeit beschäftigt,der Grimm hat mir wieder einmal weiter geholfen. Nix Feines ist  diese Feigheit, die Furcht bestimmt (furchtsam), sie richtet sich von jeher gegen das Leben und damit bis heute großen Schaden an.
Und Frieden bleibt Utopie – mit Menschen, die Feigheit zum Lebensprinzip erklärt haben.

Und für dich Angelika, sei dieser Eintrag die Mahnung, die sich in den Monaten der Reinigung und der Klärung gezeigt hat:
Mach die Feigheit eines Menschen nicht mehr zu deiner Sache – es ist ihre Entscheidung.
Ein Fürchtscheißer, wie wir es in unserer Kindheit oft benannt haben, will ein Fürchtscheißer sein.

Und, verlass dich nicht mehr auf feige Menschen, denn dann bist du verlassen.

Und bleib dabei: Bestand haben vor dem eigenen Gewissen und vor der Mitwelt.

Wuchteln mit ålter Marmelad

Ja, ich habe vorher noch nie Wuchteln (so sagt man bei uns zu Buchteln) gemacht. Da hatte ich Respekt davor, weil erstens: Germteig und zweitens: Füllen. Ersteres sowieso schwierig bzw. aufwendig (Dampfl oder nicht Dampfl?) und zweitens weil: was rinnen kann das rinnt — nämlich raus (Murphys Gesetz). Dass das eigentlich ein Projekt zum Aufbrauchen alter Marmelade war hat mich zuversichtlich gemacht, weil die ist eher gummiartig und verhüpft höchstens irgendwohin, zumindest die eine Sorte, mit der wollte ich beginnen.

Dann aber gleich gscheit mutig und das Brutal-Rezept mit dem Backautomaten auf die Spitze getrieben: nicht einmal darüber nachgedacht, was denn jetzt vielleicht sinnvollerweise als erstes reinkommt sondern einfach: alles rein in den Topf (nämlich für die Mohnbuchteln: 100 ml Milch, 15 g Germ, 320 g Mehl, 70 g gequetschter Mohn, 130 g Zucker, 120 g Butter, 2 Eidotter, 1 Ei, 1 EL Rum, 1 Prise Salz; für die “normalen” Buchteln: 300 g Mehl, 20 g Germ, 40 g Zucker, 200 ml Milch, 1 KL Salz, 2 Dotter, 40 g Butter) und das Germteigprogramm mit 15 Minuten vorwärmen und dann Kneten laufen lassen. Tatsächlich wurden das schöne Kugeln, die ich in einer zugedeckten Schüssel dann gemütlich gehen lassen konnte. Nach gut einer Stunde dann daraus  eine Rolle formen, Stücke schneiden, breitdrücken und mit einem Marmeladehäuferl besetzen. Dann zu einem Stück schließen — das ist das eigentlich schwierige aber auch da bin ich recht wild gewesen – irgendwie halt, wird sich schon ausgehen. In zerlassener Butter rundherum wälzen und auf Blech oder in Auflaufform einordnen. Bei 200°C waren die bei mir schon nach 25 Minuten so braun, dass ich sie aus dem Rohr nahm.

Und es ist sich ausgegangen, gerade die mir bis dahin unbekannten Mohnbuchteln (mit Powidl) waren besonders gut, auch die normalen (mit grandiosem Scharzribiselgummgelee) waren herrlich, hielten gut zwei Tage frisch und waren auch danach noch ein Eintunkfreude (in den Kaffee) bzw. eine feine Ergänzung zum Rotwein (ja!).