ist sie immer um die Kurve geglüht, wenn es etwas zu essen gegeben hat. Fast nur auf einem Bein. Unsere La Mamma, die wir vor 3 Jahren aus Pfronten geholt haben, mit der Bitte, ihr einen Gnadenplatz zu geben, weil sie schon sehr alt ist und keine Eier mehr legt. Luise hat noch sehr lange Eier gelegt- ihre waren fast rund- und sie hat unser aller Herzen täglich im Sturm erobert. Unsere GRANDE DAME, mei Knåttel!
Mit Coco
Auf meinem Schoß
Beim Kuscheln mit Eva
Bei der Siesta
Logo, gehe ich mit nach Italien.
Luise, danke für dein Leben.
Danke für dein Sterben.
Gib Gas in all den Kurven des Universums!
Archiv für den Monat: September 2016
Mei schau, iatz weard se verloren
– die Luise, habe ich letzte Woche zum Hermann gesagt.
Unter die kleinen Stiege, die in den Stall führt, hat sie sich hingestellt und geschlafen. Es war sehr berührend zu erleben, wie sie, sobald wir die Balkontüre geöffnet haben, ins Haus gekommen ist, sich dort hingesetzt und geschlafen hat. Sie hat auch in den Stall gefunden, dort allerdings, ist sie einfach irgendwo am Boden stehen geblieben und hat geschlafen. Ganz viel geschlafen hat sie schon- wie die Menschen, die alt sind und müde.
Immer, wenn ich sie dann auf ihren Schlafplatz gesetzt habe, hat sie ganz neugierig umher geschaut, als ob alles neu oder anders für sie wäre und ist dann ganz zufrieden sitzen geblieben.
Ich erlebe das das erste Mal, dass Tiere im Alter dem Menschen so ähnlich agieren. Nicht mehr viel gegessen hat sie, die Luise.
Immer wieder haben wir ihr besondere Gutelen hergelegt. Zwei oder drei Picker, dann wars genug.
Mir war klar, sie ist alt und wirkt verloren. Dennoch wollte ich, dass unser Tierarzt abklärt, dass weder Kropf noch Legenot ihr ein Leiden bereiten- alles hat sich hart und voller Gruselen angefühlt.
Er hat ein Röntgen gemacht und Hermann gebeten, dass er es für mich abfotografiert. Ja, er kennt mich, er weiß, dass ich eine recht kritische “Patientenhalterin” bin.
Luises Körper war voller Grit( Muschelkalk, den Hennen zur Verdauung brauchen). Sie hat in ihrer Verwirrung, die mit dem Sterben einhergeht( Organe stellen ihre Arbeit langsam ein,….bringen alles durcheinander,…) nur mehr Grit gefressen.
Sie ist alt und sie ist beim Sterben- mit diesem Satz ist Hermann vom Tierarzt heim gekommen.
Ja und dann ist sie langsam gegangen, hat ihre wunderschönen orange/ schwarzen Augen zugemacht und weitergeatmet. Lange habe ich sie auf meinem Schoß gestreichelt, ihr noch alles gesagt, was es zu sagen gibt, sie an alle Plätze gebracht, die sie so gerne mochte und sie dann in ein Körberl gesetzt. Noch ein Kreuzl mit dem Weihwasser und a Kerzl für den Übergang. Viele Grüße an die, die dort drüben warten, habe ich mitgegeben. Ganz ruhig hat sie geatmet.
In der Nacht ist sie dann eingeschlafen- ganz ruhig- so, wie sie im Stall oder unter den Rosen immer ihren Schlaf gehalten hat.
Von Dachziegeln und der Erinnerung
Es ist schon eine ganze Weile her, dass eines der Stichwörter(tags) in unserem Hausbuch Tischgeflüster genannt wurde. Ja, unser Tisch flüstert recht oft. Immer, wenn Menschen zusammen sitzen, reden, essen, trinken und ratschen.
Und immer dann, wenn spezielle Ereignisse symbolisch ihren Platz finden.
Immer dann, wenn Erinnerungen von all den besuchten Orten den entsprechenden Rahmen zu unseren Gesprächen bilden.
Wenn Geschenke das Geflüster erweitern.
Und wenn sich Saatgut aus den Marken und aus Mühl die alten Dachziegel aus Elcito teilen.
Immer dann wird das Geflüster zu einer Melodie. Einer Melodie der Erinnerungen, die trägt.
Besonnenheit
Jetzt schreibe ich doch noch einen Beitrag in diese Ecke. Es passt besser zu der Idee Gedanken und Spirituelles- hat es doch in diesem Fall mit Geist und Begeisterung zu tun.
Wie man dem screenshot- dem Schirmschuß (?) entnehmen kann, haben Eva und ich vor der Stichwahl zum BP am 22. Mai 2016 die gezogenen Sonnenblumen gesetzt. Im lutherischen Sinne( Apfelbaum pflanzen). Wir haben uns einen Wahlausgang, ganz im Sinne der BESONNENHEIT gewünscht. Inzwischen haben diese Sonnenblumen eine stattliche Höhe von 3,80m erreicht und verbreiten Ausdauer, Mut, Stärke, Wachstum und Freundlichkeit. Und noch einmal mag ich die Poldi zitieren: NAMASTE Leben!!
Was ich alles schon überstanden habe
Ich sitze auf unserer Terrasse, die Wolken spielen mit den letzten Sonnenstrahlen des Tages und ich erfreue mich am letzten( prognostizierten) warmen Tag. Bis vor wenigen Minuten war Luise noch auf meinem Schoß- jetzt ist sie mit Hermann beim Tierarzt. Ich bin gespannt, welche meiner möglichen Diagnosen zutrifft. Seit dem Gehen von Anna habe ich keine Zeile mehr in den blog geschrieben. Sprachlosigkeit und Trauer haben ihren Platz. Aber ich habe mir unser Hausbuch immer wieder angeschaut und durchgelesen.
Besonders tröstlich habe ich diese spirituelle Ecke empfunden. Wort für Wort und Bild für Bild hat sie mir aufgezeigt, was ich schon alles erlebt und was ich schon alles überstanden habe.
Ich mag das Wort ÜBERSTEHEN, da ist immer noch beinhaltet, dass ich stehe, dass ich Boden, einen tragenden Grund unter den Füßen habe. Trotz aller Widrigkeiten lebt man weiter- oder, um es in Erinnerung an Günter Funke zu sagen, lebt sich das Leben weiter. Ja, das Leben geht weiter- so und so- so oder so- so-wie-so.
Alles hat, braucht und will seine Zeit. So wie unser Volvo- er zeigt uns gerade, dass er alt und gebrechlich wird. Er derbremsts nicht mehr :-)) Mei, so viele Kilometer, so viele schöne Erlebnisse gehören zu ihm dazu…
Während ich auf Hermann und Luise warte, werde ich mich dem anderen Teil dieses Hausbuches widmen.
Namaste Luise
Namaste Volvo
Namaste Leben
Namaste, ANNA
An dieses Wort, das ich vor vielen Jahren das erste Mal gehört habe, wurde ich durch Tante Poldi wieder erinnert. Man faltet die Hände vor der Brust, verneigt sich und sagt Namaste(~mein Gott in mir grüßt deinen Gott in dir). Ja, und wann immer die Poldi ihre tiefe Verbundenheit und den zugehörigen Dank ausdrücken will, sagt sie Namaste. Danach ist mir jetzt auch.
Ich bedanke mich in tiefster Verbundenheit bei Anna, unserer kohlrabenschwarzen Seidenhenne. Vor fast 4 Jahren haben wir aus dem Unterinntal 7 schwarze Hennen geholt, um sie mit den vielen Gockeln gut weitergeben zu können. Zwei sind uns geblieben: Amalia und Anna. Amalia ist am Tag nach unserer Hochzeitsfeier gegangen.Anna blieb.
Wer in diesem Hausbuch auf das Stichwort Anna klickt, erfährt einige ihrer Geschichten. Aber Anna war so viel mehr, sie konnte wirklich singen, war eigenwillig im besten Sinne des Wortes und wohl eine meiner ganz MUTIGEN Mädels. Aufgeben gilt nicht- auch nicht im Leiden.
Bereits zu Beginn des Sommers hatte sie eine schwere Lungenentzündung, die sie mit ihrer Kraft, Ausdauer und ihrem Kampfgeist( und all der Medizin) gut überstanden hatte. Viele Wochen ging es ihr gut. Dann kam sie wieder- diese Entzündung.
ALLES haben wir getan, Anna, Hermann, ich, der Tierarzt. Mit jedem Atemzug, der so schwer war, hat sie ihren Lebensmut dagegen gehalten. Dann ist die Kraft zu Ende gewesen. Gegangen ist sie, meine Anna- und ich brauche gerade eine Neuorientierung.
Ich mag und will es einfach noch nicht glauben. Ohne Anna. Ohne ihr Singen, ohne ihren Blick, ohne ihr Gehoppel, wenn es Naschereien gab, ohne ihre Treue, ohne ihren Mut,….
Manche Wesen hüpfen ein gutes Stück tiefer ins Herz als andere. Du, Anna, warst so ein Wesen.
Namaste, Anna und für dich habe ich immer ein Gutele bereit.
Einmachgläser
Wir haben von Reinis Eltern Einmachgläser geschenkt bekommen: kleine, große, leere, volle – aus allen Zeiten, viele Fabrikate: Flachrand, Schliffrand, Rollenrand, Rundrand – Rex (damit sind wir aufgewachsen), natürlich Weck, aber auch Exoten wie Union, Gerrix, Schwerter, Siemens, und: Frauenlob!
Nach einer ersten Sichtung ging es ans Reinigen und Sortieren der leeren Gläser. Bald kommen dann die vollen dran, Jahrgangskompotte aus dem 85er Jahr sind auch dabei – ich bin sehr gespannt, wie die schmecken!
Auf jeden Fall ist das aber ein Schatz: die vielfältigen Vorteile des Einlegens und Einkochens sind für uns schon lange Grund genug, Gemüse aber auch Gekochtes und auch Kuchen “im Glas” zu konservieren. Nun hat unsere Familie von Gläsern vielfältigen Zuwachs aus naher und ferner Verwandschaft erhalten.
Tagliatelle mit Tapenade
Bei unserer Fahrt in die Marken heuer hatten wir Campofilone auf unserer Liste der zu besuchenden Orte: DER Ort, der berühmt ist für seine Nudeln. Aber es ging sich nicht aus.
Umso überraschender war dann die Entdeckung, dass die Nudeln, die die Waltraud uns mitgebracht hat, von genau dort stammen: verschlungene Wege führen manchmal doch ans Ziel. Die Tapenade, aus Nüssen und Tomaten vom Stekovics ist eine Geschmacksexplosion, die mit diesen Nudeln gemeinsam einfach nur gottvoll schmeckt. Nudeln kochen (3’), Tapenade dran, essen und träumen (mindestens 30’)!
Il Paradiso
oder in Österreich auch Buchkirchen genannt. Ganz kurzfristig, weil wir beim 80er viel zu wenig zum Reden gekommen sind, haben wir die Möglichkeit genutzt, diesen Urlaub mit einem Besuch in Buchkirchen- für mich- mit einem Grande Finale- zu einem feinen, herrlichen, inspirierenden, herzlichen und guten Ende zu bringen. Alle haben sich Zeit genommen- DANKE!!! für die Stunden, die Zeit, die Gedanken, das Essen, das Trinken, die Herzlichkeit, das Ratschen,… EIN GUTER ORT, EIN GUTER PLATZ und SOU FEINE LEIT!!!!!!!!
Danke Tante Poldi!
Tante Poldi hat uns zu den sizilianischen Löwen geführt und uns die Früchte des Herrn schmecken lassen. Sie hat uns diesen Sommer begleitet – auf unseren langen Fahrten nach Italien, wieder zurück und dann auch noch quer durch Österreich. Sie kennengelernt zu haben – eine Münchnerin, die mit 60 nach Sizilien auswandert – ist eine Bereicherung unseres Lebens. Es gibt auf jeden Fall auch Seelenverwandte von ihr. Mit einer bin ich verheiratet, einer muss auch Philipp Moog sein, der das Hörbuch lebendig macht – da lachst, weinst und bist berührt. Danke an den Neffen, Mario Giordano, der das alles aufgeschrieben hat und uns sehnsüchtig auf den nächsten Mai warten lässt! Namaste Poldi!
Es weard mi nix nutzen
Ich sollte unseren heurigen Urlaub, zumindest im Rückblick, zu einem Ende bringen. Zuviel hat sich in der Zwischenzeit schon wieder ereignet, dass ich gerade das Gefühl habe, überhaupt nicht mehr nachzukommen.
Diese Bilder sind von unserem Halt auf dem Weg Richtung Buchkirchen. Landstrasse sind wir gefahren, weil es so gemütlich ist und weil man soviel Schönes zu sehen bekommt. Manchmal sitzen wir über eine sehr lange Zeit nur schweigend im Auto und bestaunen die unterschiedlichen Schönheiten der jeweiligen Landschaften. Kurz nach dem schon beinahe kitschig anmutenden Pielachtal( Tal der Dirndln) fahren wir über viele Kilometer der Donau entlang. Kurz bevor die Strasse sich von der SCHÖNEN, BLAUEN entfernt, machen wir einen kurzen Halt. Nur auf einen Kaffee. Ich glaube, der Ort heißt Grein. So schön, so ruhig, so gemütlich.
In Tagesreisen
wurden Entfernungen früher beim Karl May angegeben, für uns sind sie nach wie vor ein Maß. Da wir aber, gemeinsam mit unseren Hunden, so reisen, dass Pausen und Zwischenhaltestellen einfach dazugehören, sind wir nach Mitteldeutschland, ans andere Ende von Österreich und in Italien bis jetzt immer bis zur Mitte gekommen. Ligurien, Toskana, Umbrien, Marken, Latium. Da allerdings haben wir einiges abgegrast!
Also? Ab in den Süden! Zwei Tagesreisen sollten genügen…
Crostata 2 mit Brombeeren
Zweiter Anlauf und noch einmal ein bisserl anders (und noch mehr nach Ritas Rezept): Crostata, diesesmal mit einer Fruchtzubereitung aus frischen Brombeeren aus dem Garten (zwei Handvoll mit einem Löfferl Honig: soll leicht sauer sein als Gegengewicht zur Masse).
30 dag Mehl, 15 dag Zucker, 15 dag zimmerwarme Butter, 3 Eier, 1 Esslöffel Backvanille (steht im Rezept – ich hab Vanillezucker genommen). Verkneten, rasten lassen. Etwa ⅓ des Teigs für den Boden und den Rand verwenden, den ruhig höher machen und am Schluss einschlagen. Früchte (mit Soße drauf) und Gitter basteln.
Die Verarbeitung des Teigs fällt mir immer noch nicht leicht: es nutzt halt nix, da muss bemehlt werden: Hände, Nudelholz, Nudelbrett, einfach alles. Das verbackt dann schon alles…
Risotto mit Kräutern und Zitrone
Risotto und leicht geht nur manchmal zusammen – wie bei diesem Rezept. Unser Kräuterparadies ausnutzend hab ich wieder einmal bei Peter Taibon nachgeschaut; ein bisserl angepasst an leicht verfügbares und auf 4 Personen umgerechnet. Eigentlich ein normaler weißer Risotto (in Klammern), halt mit Zitronensaft abgelöscht und zum Schluss mit Kräutern und Zitrone aromatisiert:
1 Zwiebel in Olivenöl anschwitzen, 320 g Reis dazu und mit 4 EL Zitronensaft (sonst: Weißwein) ablöschen. Dann schöpferweise heiße Suppe (ich nehm auch gerne Gemüsebrühe statt einer Hühnersuppe) – etwa 2l werden benötigt – zugeben, rühren und einkochen lassen. Zum Schluss die Kräuter (Pfefferminze, Salbei, Zitronenmelisse und Schale von 2 Zitronen) beigeben. Vor dem Servieren Pecorino (Parmesan) einrühren und mit 2 EL geeister Butter verrühren und einigen Minuten im Topf rasten lassen.
Ich schneid eine frische Zitrone lieber mit dem Messer in kleine Streifen, weil sonst alles in der Reibe hängenbleibt – bei einer harten ist das kein Problem.