Archiv für das Jahr: 2015

Wilde Wege


führen nach La Verna – wenn man die direkten Wege über die Hügel nimmt: Urwälder in den Täler n, sich lichtende Baumreihen an den Gipfeln und Graten, die Aus- und Einblicke gewähren.

Wenn dann die Straßen aus mehr Löchern als Straße bestehen, man am besten in der Mitte der Straße fährt, es eigentlich überhaupt nur Kurven und Kehren gibt, aber kein gerades Stück – dann braucht man diese Schilder auch nicht mehr…

ein Abenteuer, immer wieder ist der nächste Blick überraschend oder auch überwältigend!

Siena haben sie gesagt

So kann man es in Emmas Gesicht lesen. Es hätte ja auch ein Aprilscherz sein können, bei denen kann man sich nie so ganz sicher sein. Unser Agriturismo liegt genau zwischen Florenz und Siena, im Chianti, ja jenes herrlich, hügelige Weinanbaugebiet, das den GALLO NERO ( Schwarzer Hahn) zu seinem Symbol erklärt hat. Da ich Eva den Kulturschock, der in Florenz fast nicht zu vermeiden ist, ersparen wollte, haben wir uns für den Besuch von Siena entschieden. Diese Stadt hat es mir schon vor 35 Jahren angetan und nach reiflicher Überlegung waren dann die Häppchen, die wir für den gestrigen Tag ausgesucht haben, recht klar: PIAZZA DEL CAMPO und DUOMO SANTA MARIA ASSUNTA. Dass dabei der Kaffee und das Moretti auf der Piazza nicht fehlen darf ist klar. Auf dem Rückweg haben wir dann in der MARKTHALLE noch ordentlich eingekauft, um für das winterliche Außerfern gut gerüstet zu sein, sodass Vega und Emma ihre erste italienische Taxifahrt erlebt haben.

Ich glaube


etwa an die Auferstehung der Toten – wie sie hier in einem der Kreuzgewölbe des Baptisteriums des Doms in Siena dargestellt ist – das apostolische Glaubensbekenntnis dargestellt in eindrucksvollen Bildern, jeweils ein “Credo”!

Unter die Highline 179

würde der Torre del Mangia gerade noch passen, und genauso fühlt man sich dort oben!

Man sieht aber auch, dass zu Beginn der Osterferien kaum jemand da ist!

San Galgano

Eine ehemalige Zisterzienserabtei aus dem 12. Jahrhundert inmitten der Felder der Maremma- das ist San Galgano. Unbeschreiblich, heilig, beeindruckend, ein Ort, der in seinen Bann zieht, der Ruhe und Frieden ausstrahlt. Wie aus und in einer anderen Welt. Lebensmomente und Lebenseindrücke. Eingeschrieben in das Buch des Lebens!

Auch sie lieben den Süden

Kein Wunder, dort werden sie auch immer herzlich willkommen geheißen. Solche Schilder sucht man bei uns wohl vergeblich.

Auf dem Weg

nach San Galgano haben wir in einer kleinen Bar Rast gemacht. Auf einen Espresso und ein kleines Bier. Im langsamen Ankommen haben wir erst realisiert, dass wir in einem Paradies der regionalen Produkte sitzen. Angelika hat dann bestellt: VON ALLEM EINEN KOSTER!! Es war herrlich und wahrlich paradiesisch. Unsere Begeisterung über die Produkte und am Essen hat wohl dazu geführt, dass uns der Besitzer der Bar beim Bezahlen noch drei legewarme Eier für das morgige Frühstück geschenkt hat. Herzlichkeit ist unser Begleiter!

Manhattan des Mittelalters

nennt unser Führer unser Ziel: fünf Türme sind noch übrig in einem Städtchen, das eigentlich überlaufen sein sollte. Und eigentlich ist das Wetter kühl und bewölkt, wir kaufen zuerszt in San Donato ein: kaum zu glauben – im ersten Geschäft gleich vier Auszeichnungen bei Slow-Food-Verkostungen!

Nach einer Fahrt abseits der Autostraße über Hügel und Tal geht es langsam aus dem Val d’Elsa hoch und die Wolken reißen auf über einem Hügel, als ob sie uns ein Zeichen geben wollten: ein blauer Fleck Himmel tut sich auf über San Gimignano und begleitet unseren Besuch: da sind andere Leute, aber für jeden ist Platz. Auf der Piazza delle Erbe sind wir an den paar Tischchen der Bar mit den anderen Gästen allein, irgendwann kommt eine Geigerin und spielt Bach und Vivaldi, direkt schießt die Musik ins Herz, an-gerührt treffen wir uns aus Herzen lachend wieder.

Bei der Heimfahrt beschließen wir, den Abend mit einer Jause ausklingen und den Tag nachklingen zu lassen.

Ganz vorsichtig,

aber kraftvoll und zielsicher treiben die Bäume und Büsche aus. Sie folgen dem Ruf des Lebens, auch wenn sogar das Wetter sich an die Karwoche hält.

Emmas Blick

schweift schon in Richtung Süden. Sie ist sich noch nicht ganz sicher, noch ist der entscheidende Satz nicht gefallen, aber immer wenn die Fellpflege so genau gehandhabt wird, weist das eindeutig auf Urlaub hin.

Diese Woche

hat mir einiges abverlangt, da brauche ich dann einen Ausklang und einen Ausgleich. Wenn das Hausbuch geschrieben ist, mag ich es, ein paar Reihen Stoffstreifen zu verarbeiten. Das Material hat man früher für Fleckerlteppich verwendet. Ich versuche mich in einer “Bestuhlung”. Danach sind die Gedanken, Sorgen, Freuden und all die Wunder, die mir so begegnen, in einer guten Ordnung für eine gute Nachtruhe.

So mutig

und voller Lebenskraft ist sie, unsere Gretl. Sie rastet noch sehr viel, hat sich aber heute sehr über die 2 Stunden Auslauf gefreut. Begleitet war sie von zwei Bodyguards namens Hermann und Angelika, damit ihr ja niemand zu nahe kommt und an ihren Wunden pickt. Es hat so den Anschein, dass sie es überlebt- ich wünsche es ihr von ganzem Herzen.

Dass nur die Vega einen Hasen

bekommen hat, einen Schutzengelhasen für ihre Operation, damit konnte Eva nicht leben.
Also hat sie einen zweiten Hasen besorgt und Emma das Geschenk überreicht. Spielfreude in Reinkultur bekamen wir geboten. Eine helle Freude.

Eine ganz besondere Kükenschar

haben wir diesmal geschenkt bekommen. Immer gut gelaunt, fröhlich, neugierig, frech und freundlich. Mehr mag ich zu diesen Bildern gar nicht schreiben, sie sprechen für sich.

Zu sehen sind: Katharina, Vivienne, Helene, Morele und Oktavia mit Mama Afra.

Ich darf auch heute

noch nicht darüber nachdenken, was die Gretl gestern alles miterleben mußte. Ausgerechnet sie, die jetzt über Wochen eher laboriert hat. Seit zwei Tagen spaziert sie wieder herum, wie eh und je, kommt wieder den ganzen Grund aus. Ausgerechnet ihr widerfährt jetzt so ein Unfall.
Wir wissen jetzt was los war. Eine unserer ersten Vermutungen hat sich bestätigt. Ein Hund aus der Nachbarschaft hat sie sich geschnappt und gebeutelt. Noch nie haben wir die Frau und deren Hund ohne Leine gesehen. Gestern war er nicht an der Leine. Gretl konnte in ihrer Panik den Durchschlupf beim Zaun nicht finden. So hat es uns die Hundebesitzerin heute erzählt.

Gestern Abend hat es noch eine lange Kuschelrunde gegeben. Sie hat es immer geliebt, sich an ihre Nachbarnhennen und Hähne ganz nah anzuschmiegen. Danach haben wir uns entschieden, dass wir sie zu den Küken in das kleine Stallele tun. Dort hat sie die erste Nacht gut überstanden, heute vormittag ein Ei gelegt und bis zur Übersiedlung den Küken bei ihren Spielereien zugeschaut.

Aus den Restbeständen der alten Ställe hat ihr Hermann dann einen eigenen Bereich im großen Stall gezimmert. Dort ruht sie sich jetzt sichtlich aus. Mei, ich wünsche ihr das Allerbeste.

Übrigens sind die Kleinen immer noch ganz aufgewühlt, ob der Erzählungen von Tante Gretl und wollen jetzt auch endlich raus ins große Abenteuer. Da brauchen sie aber noch ein wenig Geduld und ein ganz dichtes und dickes Gefieder.