Sie ist unsere weise, alte Dame in der Frauenrunde.
Oder am satten Grün des Rasens.
oder an den Wolkenschleiern und dem Halo.
Staunen nur kann ich und staunend mich freuen….
Archiv für den Monat: November 2015
oder an Vega
Sonntags
Eier legen
Alma brütet wieder einmal. Sie hätte es schon lange verdient, so oft wie sie es schon versucht hat. Aber keine Hähne, keine Küken- so ist es zur Zeit. Rosa leistet ihr seit gestern Gesellschaft.
Gemeinsam sitzen sie in einem der 12 Legenester. Das hindert Fany, unser größtes Huhn, nicht daran, ihr Ei dazuzulegen. So ganz nach dem Motto: Da wird doch noch ein Platz für mich sein???
Quitten nach Freiburger Herrenart (eigentlich: nach Claudia)
Sie hat uns in ihrer letzten Mail von diesem Nachtisch berichtet und mit der Bewertung geendet: “sagenhaft gut”.
Nachdem wir unserer eigenen Quitten gerade geerntet haben und der Sonntag Luft für solche Besonderheiten hat (vgl. auch den Hauptgang: Forelle mit Wald und Quitte) stand das auf dem Plan. Der Hinweis auf die Verwendung von gutem Rotwein hat mich dazu verleitet (glücklicherweise!) den Roten vom Andreas (Lyss 2003 aus Illmitz) zu verwenden, bei einer Quitte = 2 Hälften hab ich 2/3 der Mengen genommen. Also ein gutes Achterl ging da rein! Für den Zucker musste ich improvisieren, zum Schluss war nur mehr Staubzucker da – und das war gut so, denn der blieb auf den Quitten picken und führte nach ein bisschen übergießen mit der Sauce zu einer herrlichen Karamellhaube. Genug geschwärmt, hier ist das Rezept:
4 Quitten halbieren und das Kernhaus rausschneiden . 100 g Zucker in eine Auflaufform, die Quitten mit der Schale nach oben draufsetzen, mit 250 ml Wasser, 250 ml gutem Rotwein aufgiessen, jeweils 1 TL gemahlene Nelken und Zimt dazu. Dann nochmal 100 g Zucker oben auf die Quitten drauf und bei 200° C für eine Stunde in den Ofen. Duftet schon während des Backens nach Winter und schmeckt lauwarm zu gutem Vanille-Eis mit Sahne sagenhaft gut.
Das Ergebnis: Harry und Sally ein Lercherlschas dagegen…
Was ich ändern würde: Vanilleeis nur dann, wenn es überhaupt nicht süß ist, sonst vielleicht etwas griechisches Joghurt oder weglassen. Schmeckt wirklich galaktisch gut!
Ein Fundstück
Bei unserem Besuch auf dem Jauerling wollten wir eigentlich im Naturparkhaus einkehren. Da alle Plätze besetzt waren, haben wir uns in Richtung Jausenstation aufgemacht. Dort haben wir eine kleine Stube mit ein paar Tischen und Stühlen vorgefunden. Bei einer älteren Dame hinterm Tresen konnte man die Bestellung aufgeben. Neben dem Restaurationsbetrieb waren da Regale mit Marmeladen und Schnäpsen und einer Flohmarktecke. Dieser Siphonflasche konnte ich nicht widerstehen, so etwas findet man bei den üblichen Flohmärkten sehr selten.
Das gute Stück ist noch voll funktionsfähig, dient im Moment aber eher dem Tischgeflüster.
Forelle mit Quitte, Dörrzwetschgen und Fichtenzweigen
Von Ferenc haben wir eine Quittenmarmelade UND frisch gefangene Fische – Forelle und Saibling bekommen – einen im Ganzen, damit “wir nicht vergessen, wie ein Fisch aussieht” – alle anderen sind nämlich schon filetiert!! Diese so besonderen Geschenke wollten wir mit einem besonderen Rezept würdigen: Angelika hat wieder einmal eine rasende Idee gehabt: einerseits mit Wald kochen (Hallo Expo!) und andererseits die Quitte und Dörrzwetschgen dazugeben. Außer Salz sonst nichts. In der Folie, mit Olivenöl, 20-30 Minuten bei 200°C im Backrohr. Ja nicht zu lange, der Fisch wird nur trocken…
Das Ergebnis war umwerfend: die Geschmäcker haben sich vermählt, es war ein Festessen. Als Beilage eine kleine Portion Petersilreis. Und dazu – wir saßen in der herrlichen Herbstsonne – einen sensationellen Roten vom Andreas. Tipp: den ausgelösten Fisch mit dem Saft und der Fülle übergießen!
Von Schuhen, Jacken und Taschen
Ob Männer so etwas auch kennen, weiß ich nicht. Vielleicht im Hinblick auf Kabel und Schrauben. Von vielen Frauen allerdings hört oder liest man, dass sie eine Schwäche für Schuhe haben. Die haben es mir nie angetan, am liebsten gehe ich barfuß, in meinen Birkenstocks oder in meinen Waldviertlern.
Meine Schwäche waren seit ich mich erinnern kann Jacken und Taschen.
Jacken kann ich nicht leicht weg- oder weitergeben. Die meisten liegen oder hängen noch irgendwo rum. So eine Schutzschicht mehr hilft manchmal gegen die Kälte, oder, dass nicht alles gleich unter die Haut geht.
Und Taschen, ja Taschen kann ich nie genug haben. Ich habe eine eigene Taschengarderobe und es beruhigt mich ungemein, wenn ich an ihr vorbeigehe.
Seit einiger Zeit gibt es ganz besondere und sehr spezielle Taschen. Petra verarbeitet alte Jeans zu wunderschönen und sehr praktischen Taschen. Sehr liebevoll verarbeitet und raffiniert in den Details.
Von ihr stammen auch die Gedanken, dass man wohl nicht für alles, was das Leben so vorbeibringt, die passende Tasche hat. Vielleicht hängt meine Marotte damit zusammen.
Für manche Eventualitäten des Lebens habe ich allerdings immer noch keine passenden Taschen. Wie für jene, die in dieser Karikatur dargestellt ist. Viel zu oft erlebe ich, dass Menschen, vor allem Kindern dies widerfährt. Manchmal hat es für mich den Anschein, dass diese Menschen nichts LEBENDIGES leiden… Da wird es wohl nie die passende Tasche dafür geben…
Heuer habe ich
die Tulpenzwiebel an Allerseelen eingesetzt.
Es gibt eine Geschichte, in der ein Mann gefragt wird, warum seine Blumen so besonders schön sind. Darauf hin antwortet er: “Ich nehme immer all meinen Kummer und all meine Sorgen und vergrabe sie mit den Zwiebeln und mit dem Saatgut.”
So habe ich es heuer auch gemacht, ganz nach dem Motto von Pablo Neruda: “Alle Gräueltaten der Menschen und alle Kriege der Welt können nicht verhindern, dass es wieder Frühling wird!!” Gott sei Dank war ich dabei nicht alleine. Meine treuen Gartlerinnen haben fleißig mitgeholfen, all die Frühlingsblumen in gute Erde zu bringen. Und aller vertrauten Seelen wurde gedacht und erinnert. Jeder Seele ein Zwiebele.
Balsam
Zur Farbenpracht des Gartens kommt die Lebendigkeit und die Liebenswürdigkeit dieser Wesen hinzu. Stundenlang könnte ich ihnen zuschauen, sie sind mir Ruhepol und Trost. Nicht annähernd habe ich mir vorstellen können, was diese Wesen so alles draufhaben, wie sehr sie mit uns Menschen können. Bei ihnen habe ich immer das Gefühl, dass sie einfach sie selber sind, ganz bei sich, sich an allem freuen und den Herrgott an guaten Mann sein lassen. Muss ich das jetzt auch gendern? Die Fraugott…. oh mei, oh mei
Morele
Matea
Haiderl
Josefa, Luise, Agnes
Little Miss Sunshine
Herbstfarben
Inzwischen sind wir von unserer Reise, in deren Mittelpunkt die Begegnungen mit Menschen, die uns wichtig sind und die wir mögen, waren, wieder in unserem Paradies angelangt. Endlich zeigt sich das Wetter von der sonnigen und milden Seite, so dass wir uns dem Garten und seiner Farbenpracht widmen können. Schritt für Schritt wird er winterfest gemacht. Ich bin immer wieder erstaunt über die Fülle und die Vielfalt, die wir uns über die Jahre zusammengetragen haben.
Nomen est Omen
Noch eine kleine Runde
Nudeln mit Muskatkürbis und Salbei
Wir haben aus Buchkirchen ein Viertel von einem Muskatkürbis mitgenommen (der Wirt vom Morent hat einmal gemeint, das sei ein Kürbis, der wirklich gut schmeckt – und da hat er recht!) und das wurde heute zu einem sehr simplen Gericht verkocht: den gewürfelten Kürbis gut mit Olivenöl eingeölt bei 190° etwa 25 Minuten im Rohr backen, in Butter gebräunten Salbei dazu und mit Salz und Butter abschmecken ergeben eine Nudelsauce, die hervorragend schmeckt! Wir haben Fettucine genommen und natürlich etwas Parmesan dazu – herrlich!
Apfelschmarrn
Mit den Äpfeln von Marietta (halb Boskoop und halb eine alte Sorte kleine rote Äpfel) hat es heute das erste Essen gegeben: einen Apfelschmarrn, ein altes, sehr einfaches Familienrezept. Achtung: die Butter kann NICHT ersetzt werden, es braucht sie fürs Braten aber auch für den unvergleichlichen Geschmack: wenn man lange genug röstet, karamellisieren die Apfelstücke beim Braten teilweise…
Hier das Rezept: 6 Eier, 6 Äpfel, 1/4 l Milch, Mehl. Das Mehl mit der Milch recht dick anrühren, mit den Eiern verrühren. Äpfel hineinblättern. In der (beschichteten) Pfanne in Butter rösten, evtl. portionsweise. Immer wieder Butterstücke vom Rand her ein“fließen“ lassen.
Durch die Äpfel brauchts nur mehr wenig Süßes, ich mag am liebsten etwas Kristall-Rohrzucker, die meisten mögen gerne Staubzucker, wir haben dieses Mal die Flower-Power Sonnentor-Blüten-Zuckermischung, die uns Herlinde geschenk-schmuggelt hat, probiert: perfekt im Geschmack und toll zum Anschauen! Danke!!