der blaue Himmel, und mit ihm die Strahlen der Sonne. Mitgebracht haben sie, der Himmel und die Sonne, den morgendlichen Raureif. So ist es, wenn man in den Bergen auf 800m Seehöhe wohnt.
Archiv für den Monat: September 2015
Erdäpfel
Dunkle Früchte
Prall gefüllt sind heuer die Holerstauden und verlocken mich dazu, diese heilkräftigenden Beeren zu Holermandl, Holergelee und Holersaft zu verarbeiten. Eine stärkende Herbstkur für die Abwehrkräfte wird gleich anschließend begonnen.
Auf dem Weg über Haiming(Getreide) und Karrösten( Erdäpfel) haben wir in Imst auch noch Zwetschgen bekommen. Da haben wir gleich ein neues Rezept ausprobiert. Gschmackig!
Öha, wer schaut denn da schon vorbei
Coco
zeigt uns was eine richtige Mauser ist. Auch das ist wohl ein Ergebnis der heurigen Temperaturen. Alle Mädels mausern sich gerade in einer Intensität, derer ich mich nicht erinnern kann, seit wir Hühner haben. Bisher habe ich nackte Hennen immer nur bei anderen Ställen oder auf Bildern gesehen. Im Stall und im gesamten Garten liegen Federn aller Schattierungen. Meiner Einschätzung nach geht sich das neue Federkleid noch vor dem kühlen Herbst aus, dann strahlen alle wieder, wie neu geboren. Coco auch!!!
Der Garten
hat heuer, wohl ob der besonderen Temperaturen, seine Eigenheiten und seine Eigenarten.
Die Kürbispflanze beschenkt uns reich mit ihren speziellen Früchten.
Während die Scheibengurke erst jetzt richtig aufblüht, gerade rechtzeitig für meine Frühstücksbrote zu Schulbeginn.
Am Sanddorn hat sich EINE Beere entwickelt. Gut Ding braucht Weile.
Dafür haben sich die Mispeln derart entwickelt, dass ich über zwei Gläser Marmelade nachdenke. Und die Tomaten erleben ihr Rot hoffentlich auch noch, naja und am Kompost beginnen Kartoffeln zu blühen. Wie gesagt, ein ganz besonderes Gartenjahr.
Saatgut aus dem Urlaub
Mit Anna aus der LÁia habe ich mich ausgetauscht und ganz besondere Samen geschenkt bekommen: Luffa,Acanto und Kamelien. Ich werde es ausprobieren und bin schon recht gespannt, was sich da wohl entlocken lässt. Ganz besondere Freude habe ich mit dem Ableger von einem Ohrwaschelkaktus. Mein alter aus Griechenland hat schon vor Jahren den Geist aufgegeben. Jetzt habe ich wieder einen gefunden, im Le Bocche , einem netten Restaurant am Strand von Portovenere.
Saatgut von Karpathos
Es erscheint mir Jahre her, aber es war erst im letzten Sommer, wo wir eine Woche auf dieser herrlichen griechischen Insel verbringen durften. Von den jeweiligen Spaziergängen habe ich mir Samen von der Sizilianerblume und dem Wunderbaum(Rizinus) mitgenommen. Jetzt blühen sie auf. Eine wunderbare Erinnerung und eine feine Verbundenheit.
Kennst du das Land…
wo die Zitronen blüh´n… Diese Sätze begleiten mich im wahrsten Sinne des Wortes schon ein halbes Leben lang. Ja, Herr Goethe hat schon gewusst, was er in seiner italienischen Reise festgehalten hat.
Seit Jahrzehnten besuche und bereise ich dieses Land und es lässt mich nicht mehr los. Die Sehnsucht nach dieser einmaligen Wärme wird gestillt und zugleich verstärkt. Oder, wie es eine Freundin benannt hat, das ist für euch wohl schon so etwas wie HEIM FAHREN.
Heimat ist dort, wo das Herz ein Zuhause hat.
Ja, mein Herz hat dort ein Zuhause.
Allein all die Menschen, die dort leben und die im Laufe meines Lebens ein Teil davon geworden sind.
Beziehungen, die die Armut, das Elend, die Not, den Krieg aber auch die Freude, die Wärme, den Neubeginn, die Lebendigkeit, die Geburtlichkeit ( Hannah Strack ?) und das TROTZDEM kennen.
Über Jahrzehnte hinweg.
Ich könnte mich jetzt seitenweise ergehen und alle nur erdenklichen philosophischen und theologischen Abhandlungen schreiben, aber ich mag bei DIESEM Urlaub, bei DIESEN Tagen in der Lombardei und in Umbrien bleiben.
Und ich bin noch dort!
Und das freut mich und tut so wohl!!!!!!!!!!
Viele Jahre habe ich es vermisst, dieses über eine lange Zeit danach noch an Orten zu sein. Es war nicht mehr da.
Wenn ich wieder da war, war ich wieder da.
Aber dieses Mal hat sich meine Seele wieder daran erinnert und sie kann und mag es noch. Täglich erscheinen Bilder in meinem Kopf.
Bilder von den besuchten Orten, den Menschen, das Stimmengewirr, das Rauschen der Blätter, der Duft und die Aromen, das Wogen und das Strahlen. Und in diesen Momenten bin ich noch dort.
Ich höre die Schritte auf dem Kiesweg in der Dogana, rieche Margherita, habe Adelas Lachen im Ohr, schmecke die Nudeln bei Ines und spüre den Fahrtwind der kurvigen Landstrassen auf meiner Haut.
Und ich erinnere mich an die Blicke der Menschen, in denen noch soviel Herzlichkeit und Wärme ist,
an die ältere Dame, die ihre demente Mutter, die im Rollstuhl sitzt, küsst und herzt und kost und immer die Worte AMORE, AMORE MIO sagt,
an die Selbstverständlichkeit der Hilfsbereitschaft von wildfremden Menschen,
an den liebevollen Umgang mit unseren Mädels,
an die Unkompliziertheit und das außer Frage stellen,
an das Wissen um Siesta und DOLCE FAR NIENTE,
an die Lebensweisheit der älteren Menschen, die noch mitten im Dorf sitzen und häkeln,
an die Weite, die Sanftheit der Landschaften und die Weichheit des Wassers,
und an die Gelöstheit von uns allen.
Ja, ich kenne es mehr und mehr, dieses Land, indem die Zitronen blühen…
Die der Amalfiküste und die der Cinque Terre…
Ja, ich kenne es mehr und mehr, dieses Land von San Francesco, San Benedetto, San Antonio, Santa Angela, Santa Margherita und dem Heiligen Valentin.