Archiv für das Jahr: 2014

Sich an der Wärme und der Sonne freuen

Wenn so diese Sommerruhe in der Luft liegt und alles nach Fülle riecht, dann kosten auch unsere Tiere jeden Moment aus. Traudl, die ihre Trude verloren hat, gesellt sich immer öfter zu ihren Zwergartgenossen. Schön, dass sie sich nicht mehr alleine fühlt.

Alberta und ihre drei dürfen am Nachmittag das erste Mal raus und erobern im Nu den gesamten Garten.

Flocke fiepst zwar noch wie ein Kücken, ist aber schon richtig groß geworden.

Und Fanny übt sich im Stangerspringen.

Mit und ohne Anlauf!!

Tage, die das Paradies erahnen lassen.

 

Ich glaube es mir selber nicht mehr,

dass ich im Außerfern lebe, wenn ich die Ernte des Tages vor mir sehe. Wie sehr wir dieses Beerenjahr genießen, erkennt man daran, dass ich sogar für den Salat welche pflücke. Alles aus dem Garten! Für mich entspricht das genau dem Essen, das Leib und Seele zusammenhält.

So, jetzt hole ich noch die Gläser für das Fruchtpüree und das Kompott. Davon kann ich dann im Winter leben.

Jetzt wird es ernst

Immer wieder ist uns die Zeit davon gelaufen, immer wieder haben wir es aufgeschoben. Jetzt ist es soweit!! Bei unserer nächsten Begegnung mit unseren italienischen Freunden werden wir MITREDEN können. Wir haben eine Lernmethode gefunden, die uns beiden gefällt. Und wir haben, so Gott will, Zeit dafür.
Buona notte!

Übrig lassen

Von der Stachelbeere haben immer die die Hennen, besonders gerne die Hähne, geschnascht.

Und dem brütenden Amselpärchen konnte ich ihre Ribiselnascherein leichten Herzens nachsehen. Dennoch haben sie uns alle noch genug übrig gelassen, um ein gutes Kompott zu machen. Es gehört zu den Köstlichkeiten, die ich immer eine zeitlang vor mir selber verstecke!

Den Vater vom (kleinen) Nussbaum

den wir jetzt in der Mitte unseres Gartens gepflanzt haben, den hat mein Taufpate – für mich immer der „Onkel Ander“ – 1978 gemeinsam mit seinem Vater, meinem Großvater, auf der Wiese neben dem Haus seiner kleinen Bauernschaft (eine „Keusche“, etwa 1 Hektar groß) gepflanzt. Kurz darauf, 1979 ist mein Großvater dann gestorben.

Ander und seine Frieda haben uns anlässlich unseres Besuchs in Osttirol zu sich eingeladen und wir wurden reichst beschenkt. Dass da gerade ein Nussbaum steht – was wir hier bei uns im Außerfern schon lange suchen, aber die meisten gibt’s nicht mehr, nur mehr wenige Dörfer haben einen – war eine der tollen Überraschungen.

Tolle Nüsse habe er, ganz dünn Schale, leicht zu knacken und fein schmeckend! Direkt unter dem Baum waren zwei kleine Jungbäume zu finden: als Geschenk nahmen wir einen der beiden mit und am 30. Juni – diesem schönsten Juni aller Zeiten – haben wir ihn in der Mitte des Gartens eingesetzt.

Wie immer haben die Hennen kräftig mitgeholfen!

Strupphühner

Wie gestern schon erwähnt hat unsere Schar Nachwuchs erhalten.Drei Wochen alte Puschelen (so werden die Kücken dort genannt) aus Osttirol. Die große Besonderheit dabei ist, dass zwei STRUPPHÜHNER dabei sind. Ander und Franzl ( der hat sich gestern noch versteckt). Diese Rasse ist 300 Jahre alt und war im Jahre 1964 beinahe ausgestorben. Wir freuen uns auf ihr Aufwachsen und ihr Werden!!

Himbeeren

Es gibt viele GÖTTERFRÜCHTE- sie ist eine davon. Im letzten Sommer haben wir insgesamt 1 1/2 l gepflückt. Heuer holen wir das täglich von den Stauden. Jetzt sollte ich mir langsam ein paar Rezepte einfallen lassen, sonst haben wir den Gefrierschrank gleich wieder voll!

Das bisherige Gartenjahr macht mich sprachlos und staunen. Mir ist es sogar ein wenig rätselhaft, wieso heuer alles in einer derartigen Fülle wächst und gedeiht.
Hermann meint, dass kann wohl nur am VERHEIRATET SEIN liegen. Es schaut ganz so aus!!!!!

I geah nur an Schprung in Garten

Wenn ich diesen Satz sage- und ich meine ihn jedesmal wieder Ernst- schmunzelt der Hermann, schaltet den Herd wieder aus und legt den Kochlöffel zur Seite. Er weiß inzwischen nur zu gut, was dann passiert. Für mich bleibt die Zeit stehen, ich bin in einer anderen Welt und ich staune mich durch Blüten- und Blumenpracht. Freue mich an der Scheibengurke, die sich durch den alten Griller rankt und wundere mich über die Wege, besser gesagt Umwege, der Bohnenblätter.

Und der Buchweizen beginnt zu blühen.

Und Hermanns Rose leuchtet mit der untergehenden Sonne um die Wette.

Und…

Und…

Betrachtet die Lilien des Feldes

ist eine Aussage aus einer Bibelstelle, die mich seit Jahren begleitet. In meiner Schrift wird sie “Hingabe an die Vorsehung” überschrieben. Selbst Salomo in all seiner Pracht war nicht gekleidet wie eine von Ihnen ( obwohl sie weder arbeiten noch spinnen).
Der Grund, warum ich mir diese Stelle immer wieder herhole liegt in anderen Versen begraben.
SORGT EUCH NICHT UM DEN MORGIGEN TAG, DENN DER MORGIGE TAG WIRD FÜR SICH SELBER SORGEN! Diese Worte hole ich mir immer wieder hervor, wenn das Planen und in die Hand nehmen und kontrollieren wieder einmal überhand nimmt.
Und daran werden mich diese Lilien, die wir jetzt in unserem Garten haben, erinnern und mahnen.
Und diese Farbe!!! Das ist meine Lebensfarbe- zum hineinlegen, und zugleich zum Verbrennen.

Die Klockermühle

Dieser Besuch war das Ende unserer Tage in Osttirol. Neben all den Erzählungen, dem guten Essen, dem fein zammsitzen und ratschen, der Herzlichkeit und der Wärme, die wir dort erlebten, wurden wir reich beschenkt.
Über die Lilien und den Nussbaum werde ich später berichten. Aber einen Teil des Hochzeitsgeschenks von Hermanns Taufpaten und seiner Frau muss ich heute noch vorstellen. Eine wunderschöne Glucke und drei noch schönere Puschelen haben die Heimreise mit uns angetreten.

Ihre Namen stehen ganz im Sinne der Verwurzelung und der Familienbande fast:

ALBERTA, ANDER, FRIEDA UND FRANZL. Und wie man sieht, beherrschen sie auch den Boarischen, der auf der Hochzeit ausgiebig getanzt wurde!

Den 28. Juni 2014

hat sich das Brautpaar als Hochzeitstermin ausgesucht. Jetzt muss ich aufpassen, dass es mit mir als Historikerin nicht durchgeht und ich beim Wesentlichen bleibe.

100 Jahre nach dem Attentat von Sarajevo – dem letztendlichen Auslöser der Urkatastrophe- war es berührend und bewegend den Themenweg von Albin Egger-Lienz zu gehen. Vom Antoniuskirchl bis zur Kriegergedächtniskapelle bei der Pfarrkirche, wo wohl einige seiner berühmtesten und zutiefst bewegenden Bilder zu sehen sind.

 

48 Kilometer Fahrvergnügen

So wird sie beworben und es ist, was bei Werbung selten der Fall ist, Untertreibung.

Es war eine Augen- und Seelenweide am frühen Abend mutterseelenallein die Großglockner Hochalpenstraße zu fahren. Sich in 14 Kehren auf 2430 Höhenmeter hinaufzuschrauben und bei einem beeindruckenden Panorama den Wundern der Natur hinzugeben, hat mich in sprachloses Staunen versetzt.

Dies war der Beginn unserer Reise ins OSCHTIROL. Eine Reise, die Hermann in seine Geburtsstadt und zu seinen Wurzeln geführt hat. Der Anlass war die Einladung zur Hochzeit seines Cousins, der Familienbande geknüpft und verbunden hat.

Hollerkiachl mit gefüllter Taglilienblüte und eigenen Himbeeren

Heuer ist alles so früh dran, dass ich den Wunsch von der Meinigen („Hollerkiachl mit Taglilie“) gerade noch erfüllen konnte – die weißen Hollerblüten sind an unserem Busch schon fast verblüht.
Ich bin in solchen Zeiten, wo einfach immer viel zu tun ist, heilfroh über solche Ideen; sie bringen mich dazu, wieder einmal etwas Besonderes zu kochen.

Die Kiachl (so wie Äpfelkiachl) im knusprigen Weinbackteig von der Drewes (1/4 l Weißwein, 20 dkg Mehl, Salz, 3EL Zucker, Zitronenschale, Schnee von 2 Eiklar; aus: Tiroler Küche, Drewes-Kostenzer, meine Bibel für Tiroler Gerichte), die Taglilie gefüllt mit der süßen Fülle aus dem früheren Beitrag.
Ein süß-aromatisches Fest, der kräftige Rotwein ein feines Gegengewicht, drei Kiachl kann man leicht essen (die Meinige vier). Dann ist fast der gesamte Teig verbraucht!

Gampe Thaya

ist der Name einer Almwirtschaft, wohin mich (und Angelika und Eva) meine Schwiegereltern Waltraud und Adolf zum 50er auf ein „Frühstück“ eingeladen haben.

Jetzt weiß ich nicht, wo ich anfangen soll: das Panorama, der Blick in die Ferne, hier, auf etwa 2000m Seehöhe mit dem Blick auf Dreitausender ringsum ist herrlich; der Blick in die nächste Nähe genauso: man sitzt inmitten von kleinen Almhütten, die aus einer früheren Zeit herübergealtert zu sein scheinen: wettergegerbte Holzwände, innen wunderbar hergerichtet.

Aber wir waren ja frühstücken: und da kann mag ich zitieren: auf die Frage des Wirts an einen anderen Gast, ob denn alles in Ordnung sei, antwortete dieser etwa: “Was sollte denn da noch fehlen?”. So war es auch: gutes Brot in der Holzkassette, Aufstriche, Käse (der auf der Alm selbst gemacht wird), Hauswürstln, Speck, Marmeladen, Honig, Rührei – alles von bester Qualität, direkt aus der Region.

Wir haben das über zweistündige Frühstück sehr genossen, fast alles aufgegessen, und sind dann von der Höhenluft und der Sonne prächtig ermüdet nach Hause.

Wenn es gekochten Reis

oder gekochte Nudeln gibt, dann sind alle zur Stelle und versuchen schneller als alle anderen zu sein. Danach wird Siesta gehalten, oder ein ausgiebiges Erdbad im Blumentopf gemacht. Was war denn da vorher drinnen?? Jetzt auf alle Fälle nur mehr kühlende, reinigende Erde.