haben wir noch stehen lassen seit dem Schnee-Einbruch vor zwei Wochen. Und heute hab ich wieder geerntet, weil der “dampfende Teller Nudeln” nun endlich angesagt war. Salbei in Butter ist immer ein sicherer Tip, aber ein kurzes Suchen hat mich dann auf ein Rezept gebracht, das eine Variante des Grundrezepts in meinem geliebten “Die klassische italienische Küche” (Essentials of Classic Italian Cooking) ist: eine Zwiebelsauce (sehr speziell zubereitet), statt mit Petersil als Grünem mit Salbei. Kein Vergleich!
Spaghetti mit Zwiebeln und Salbei (nach den genannten und mir)
Die Besonderheit ist, dass die Zwiebeln (600g = 4 mittlere Zwiebeln) in sehr dünne Scheiben geschnitten EINE STUNDE bei schwacher Hitze in Butter/Olivenöl (jeweils 2 EL) sanftest gegart werden. Erst dann werden sie dunkelgoldgelb geröstet und mit Weißwein (1/8) aufgegossen, eine Hand voll Salbei geschnitten dabei dazu. Mit viel Pfeffer und Salz abschmecken. Die gegarten Spaghetti (wir haben die Linguine aus unserem Einkauf gegessen) mit etwas Kochwasser dazu und am Ende eine Hand voll in Butter knusprig geröstete Salbeiblätter gemeinsam mit dem Parmesan drüber. Mmmmmmmmmh!
Dazu haben wir den “Le Conce” getrunken, den ich schon früher beschrieben hab. Aaaaaaaah!
(Das ist mir beim MPreis schon öfter passiert, dass mein Probierflascherl (2009) ein anderer Jahrgang war als der, den ich dann eine Woche später beschlossen hab zu kaufen (das war dann ein 2011er), in diesem Fall sicher nicht zum Nachteil).
PS: Marcella Hazan, die “Julia Child of Italian Cooking” (Huffington Post), ist vor drei Wochen, am 29. September mit 89 Jahren gestorben. Ich hab ihr Kochbuch seit Jahrzehnten (so alt bin ich schon), und es ist immer die erste Anlaufstelle geblieben.
PPS: Im ersten Link ganz oben, dem Nachruf des New Yorker, schreibt der Autor (!), dass er durch das Rezept für Tomatensauce mit Zwiebeln und Butter, sein erstes, das er probiert hat (“her gift to the beginner Italian cook”), überzeugt wurde: “She made it all seem so easy”. Dieses Rezept ist seit Jahren unser Hausrezept, die am öftesten aufgeschlagene Seite, die roten Flecken an den Seiten stammen vom Blubbern dieser göttlichen Sauce…
PPPS: Wolfram Siebeck hat sich in der Zeit über ihr Kochbuch so geäußert: “Man muss nur die drei Seiten lesen, die die Autorin den Tomaten widmet, um zu wissen, dass sie Tacheles redet und ihren Lesern nichts vormacht. Ihre sachliche und anschauliche Art prägt all ihre Rezepte, welche dadurch auf beglückende Weise nachkochbar sind”.
PPPPS: Über Julia Child hab ich auch noch nie geschrieben, die Winterbrache-Liste bekommt schon wieder einen Eintrag.