Die Hildegard hat schon recht gehabt, also sie vor einigen Jahrhunderten dem Grün eine besondere Kraft zugeschrieben hat. Nie fallen mir die unterschiedlichsten Grüntöne so auf, wie jetzt, wo die Blätter sich gerade entfalten. Wenn die Sonne dann auch noch durchscheint, komme ich wieder einmal aus dem Schauen und Staunen nicht heraus.
Heint håts quer gschnieben
Der Schneefall war heute von einigen Böen begleitet. Parallel zum Boden sind sie mit recht hoher Geschwindigkeit dahergeflogen- die Schneeflocken.
TROTZDEM habe ich Rosen im Garten, die so tun, als ob da nicht 1m Schnee auf ihnen gelegen wäre. Wahrscheinlich haben sie auch den Mann von La Mancha gesehen!
Oder sie wissen um die Christrose, die unter der Schneedecke blüht. Die den Schnee und die Kälte sogar braucht, um zu erblühen. Ich mag und schätze sie sehr- diese täglichen Wunder.
Von Rosen und Rosenkugeln
Impressionen
Dritter Adventsonntag
Zweiter Adventsonntag
Es dauert manchmal sei Zeit und so ist es Advent geworden bis ich das letzte Saatgut eingesackelt und verstaut habe. Jetzt kann es rasten und ruhen und nachreifen bis es an einem Maitag wieder in die Erde kommt.
Jeden Tag sehen sich meine Augen, die unter der Eintönigkeit des Schnees sehr leiden, satt an all den Blüten, die es Anfang Dezember immer noch gibt. Geheime und innige Wünsche werden für mich heuer wahr. Grünes Gras und Blüten um diese Zeit!!!! Ich bin einfach ein Sommerkind, schätze den Winter sehr, aber mit 4-6 Wochen hätte ich genug!
Die geschenkten Tage
Diese Worte fallen im Moment bei jedem unserer Zaungespräche. Jede helle Stunde und jeder Sonnenstrahl wird ausgekostet. ImGarten knospen!!! noch immer die Rosen und Dirndl und Efeu setzen schon wieder für das nächste Jahr an. Sogar die Wegwarte hat noch jeden Tag eine Blüte für uns. So einen Spätherbst hatten wir noch nie. Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern.
Vorboten
Ich kann es nicht lassen
Vor einiger Zeit haben wir uns entschieden, dass es im nächsten Jahr ein BRACHJAHR gibt. Zum einen, damit sich die Beete, die uns über einige Jahre reiche Ernte geschenkt haben, erholen können. Zum zweiten brauchen wir mindestens zwei Jahre, um unsere Vorräte zu verkochen. Und zum dritten freue ich mich auf weniger Arbeit und mehr Zeit, um die Welt weiter zu erkunden. Von dort werden wir dann wieder gute Lebensmittel mitnehmen- hålt åndere.
Aber ich kann es noch nicht ganz lassen. An den Blumenzwiebeln bin ich nicht vorbeigekommen. Das Blau erinnert mich an die Ohrscheiben unserer Seidis und unserer Mischlinge. Die rosaroten Tulpen machen sich sicher wunderbar neben der Lienzrose.
Naja, und da die Zwiebel nicht wirklich viel Arbeit ergeben, zumal sie in ein Hochbeet kommen, habe ich die auch noch mitgenommen.
Das Blau macht sich sicher gut mit dem Rosa der Quittenblüte- wie immer mit hennensicherem Verbau!
Als die Arbeit dann getan war, hat die Sonne noch einmal alles zum Strahlen gebracht.
Nachtrag
zu meinem gestrigen Eintrag. Die Spuren am Stamm unseres Quittenbaums. Heute hat er den Eindruck gemacht, als ob ihm die Wundbehandlung wohlgetan hat. Wir hoffen!
Und noch ein paar Rosen, darunter auch die Lienzrose, die wir von Alberta bekommen haben. Jetzt blühen alle noch einmal um die Wette und sie sehen im Herbstlicht so schön aus!
Spätherbst
Seit vielen Tagen haben wir angenehme Temperaturen und sehr viel Sonne. Selten kann der Spätherbst bei uns zeigen, was er alles noch auf Lager hat.
Wenn die Rosen noch einmal Knospen ansetzen
und die Quitten am Baum ausreifen können. Letztes Jahr mussten wir sie alle noch hellgrün vom Baum holen, da der Frost bereits ins Land kam. Eine gute und großzügige Ernte hat er uns heuer geschenkt- unser Quittenbaum. Wir haben uns nach reiflicher Überlegung( da gibt es ja zahlreiche Für und Wider) für einen Rückschnitt entschieden. Dabei haben wir festgestellt, dass er auch am Stamm kräftig zugelegt hat. Die Schnur, mit denen er an den Pfosten angebunden war, hat ordentliche Spuren hinterlassen. Ich hoffe er verzeiht uns das.
Dieses Foto des heutigen Tages mag ich besonders gerne. Es ist diese Stunde, in der das Licht gerade noch ausreicht, um die Arbeiten zu Ende zu bringen. Auf dem Tisch liegen neben dem letzten Korb mit Quitten, die letzten drei Zucchini.
Ich trage gerade die inzwischen trockenen Bauschen ins Schupfele, während unsere blinde Traudl ihr Abendessen pickt.
Und das erlebe ich heuer zum ersten Mal. Noch nie hatte die Scheibengurke die Zeit, solange am Strauch zu hängen bis sie von selbst aufspringt und ihr Saatgut verbreitet.
Zurück zu den Wurzeln
hieß es vor zwei Wochen – von unserer Fahrt über den Glockner, dem Besuch der Kirche St. Andrä in Lienz, der herrlichen Hochzeit und dem Besuch bei der Klockermühle haben wir berichtet.
Nun hat mein Vater als Geschenk drei Lienz-Rosen mitgebracht, eine Rose die im Gedenken an die Geschichte von Lienz (meiner Geburtsstadt) neu gezüchtet wurde. Eine Quelle für dieses Symbol ist die manessische Liederhandschrift, in der der Burggraf von Lienz dargestellt ist – oben die fünfblättrige Rose, die dann im Wappen der Grafen von Görz erscheinen wird. (Dass diese Rose dann auch noch im Schlussstein des Mittelschiffs der Kirche St. Andrä auftaucht, haben wir erst nachher erfahren).
Wenn man durch Lienz geht, wie wir es getan haben, bemerkt man gleich, dass in der ganzen Stadt Blumenfreunde am Werk sind – viele kleine und große Gärtlein gibt’s, überall, wo Platz ist.
Aber gerade entlang der Isel sind dann nur mehr unzählige dieser Rosen gepflanzt, die so schön wie eine Heckenrose aussehen und doch keine sind.
Diese drei Rosen schlagen nun ihre Wurzeln in unserem Garten, am großen Fenster unseres Rosenhauses! Da haben viele Wirkkräfte zusammengespielt!
I geah nur an Schprung in Garten
Wenn ich diesen Satz sage- und ich meine ihn jedesmal wieder Ernst- schmunzelt der Hermann, schaltet den Herd wieder aus und legt den Kochlöffel zur Seite. Er weiß inzwischen nur zu gut, was dann passiert. Für mich bleibt die Zeit stehen, ich bin in einer anderen Welt und ich staune mich durch Blüten- und Blumenpracht. Freue mich an der Scheibengurke, die sich durch den alten Griller rankt und wundere mich über die Wege, besser gesagt Umwege, der Bohnenblätter.
Und der Buchweizen beginnt zu blühen.
Und Hermanns Rose leuchtet mit der untergehenden Sonne um die Wette.
Und…
Und…
Der Traum vom Rosenhaus
war in den ganz bedrohlichen und unmenschlichen Zeiten der letzten Jahre eine jener Visionen, die uns über Wasser gehalten haben.
“und dann pflanzen wir rund ums Haus Rosen und lassen es zuwachsen zu einem ROSENHAUS!” So, oder so ähnlich haben unsere Ermutigungen gelautet.
Viele Rosenstöcke sind seitdem in den Garten gekommen. Noch nie war die Blüte so üppig, so ungestört vom Dauerregen wie heuer. Erstmals lässt sich das Rosenhaus unserer Visionen erahnen.Schön schauts aus!!!
Besonderheiten
haben uns Reini und Tini am Sonntag vorbeigebracht. Tomaten von gelb bis schokobraun, einen Kugelzucchini, Chilis mit dem Schärfegrad 5 und 7(= Feuer), Kräuter der unüblichen Art, wie Schokominze und buntlaubiger Salbei. Da Blumen nie fehlen dürfen, eine Jakobsleiter, die beim Grabl vom Donatello die Brücke in den Himmel schlagen wird und einen Lauch der Sternenblüten treibt. Jetzt weiß ich in der Früh gar nicht mehr, wo ich mit dem Schauen anfangen und wo aufhören soll.Eine herrliche Vielfalt haben wir jetzt, gut über die Zeiten verteilt. Langsam sind jene Temperaturen da, die alles zum aufblühen und zum wachsen anregen. Eine Pracht ist er heuer, unser Garten und eine ergiebige Kraftquelle!! Die Freude bekommt gerade recht viel Nahrung!!