Forelle mit Quitte, Dörrzwetschgen und Fichtenzweigen

Von Ferenc haben wir eine Quittenmarmelade UND frisch gefangene Fische – Forelle und Saibling bekommen – einen im Ganzen, damit “wir nicht vergessen, wie ein Fisch aussieht” – alle anderen sind nämlich schon filetiert!! Diese so besonderen Geschenke wollten wir mit einem besonderen Rezept würdigen: Angelika hat wieder einmal eine rasende Idee gehabt: einerseits mit Wald kochen (Hallo Expo!) und andererseits die Quitte und Dörrzwetschgen dazugeben. Außer Salz sonst nichts. In der Folie, mit Olivenöl, 20-30 Minuten bei 200°C im Backrohr. Ja nicht zu lange, der Fisch wird nur trocken…
Das Ergebnis war umwerfend: die Geschmäcker haben sich vermählt, es war ein Festessen. Als Beilage eine kleine Portion Petersilreis. Und dazu – wir saßen in der herrlichen Herbstsonne – einen sensationellen Roten vom Andreas. Tipp: den ausgelösten Fisch mit dem Saft und der Fülle übergießen!

Tischgeflüster

lautet eines der Schlagworte, das ich in diesem Hausbuch immer wieder verwende. Dieser Tisch flüstert nicht nur, er erzählt Geschichten. Von gemeinsamen Stunden und Erlebnissen. Vom Urlaub und von der Hochzeit. Vom Garten und der Ernte. Von Besuchen und Mitbringseln. Von Raritäten und Patenschaften. Vom Erhalt der Vielfalt und den Kreisen der Bildung. Von Erinnerungen und Zufällen.Von unvergleichelichen Geschmäckern und betörenden Düften.Vom Leben, von unserem Leben.

Der Wetterbericht

kündigt für die nächsten Tage wieder nur Nebel, Wolken, Regen, ja sogar Schnee und Frost an. Da hat die Quitte nichts mehr davon, also war gestern noch einmal Erntetag. So goldgelbe, reife Früchte hatte dieser Baum noch nie. Dass uns Claudia zeitgleich ein sehr verlockendes und verführerisches Rezept geschickt hat, nennt man wohl einen guten Zufall. Die UFO’S haben wir auch vor dem Frost gerettet. Jetzt weiß ich gar nicht zu welcher Köstlichkeit ich den Haubenkoch des Hauses verleiten soll?!

Vorratskammer

Unsere Vorratskammer, auch Depot genannt, füllt sich Tag für Tag. Ich werde das Gefühl nicht los, dass wir eine ganze Mannschaft über Monate ernähren können. Marietta hat uns ihre köstlichen Äpfel geschenkt. Ich sehe schon die Kiachl und den Schmarren vor mir, oder doch den gedeckten Apfelkuchen, oder Äpfelschnitz???!!
An der Quitte kann ich mich gar nicht satt sehen. Ihr haben die heurigen Sommertage richtig gut getan. Bei ihr rätseln wir noch über die Verarbeitung. Marmelade, Kompott, mit Honig und den Käse haben wir schon. Aber was machen wir aus diesen herrlich reifen Früchten??

Stundenlang

könnte ich vor unserem Quittenbaum stehen. So gut hat ihm der Schnitt getan. So schöne Blätter und Blüten hat er heuer. Mit dem Hauch von Pelz auf den Blättern, die an Samt erinnern, strahlt sie so etwas wie Sanftmut und Weichheit aus.

Zittern

hat sie mich heuer lassen, die Quitte. Im Herbst haben wir sie zum ersten Mal geschnitten. Auch dazu gibt es ja die unterschiedlichsten Meinungen. Wann und wie und wo???
Heuer war ich mir lange nicht sicher, ob sie blühen wird oder nicht. Ich habe mich in meiner Vorstellung schon auf ein Erholungsjahr ohne Früchte eingestellt. Aber nein, sie blüht heuer schöner denn je. Und abzüglich der zu vielen Blüten und der kleinen Früchte, die im Juni dann noch abfallen, bleibt gute Aussicht auf eine reiche Ernte.

Es ist

einer jener herrlichen Sonntage, an denen wir Haus und Hof genießen. Wenn der Tag mit Sonnenschein beginnt und die morgendliche Gartenrunde aufzeigt, was das Leben trotz schneebedeckter Berge schon zum Vorschein gebracht hat.

Geistvolles

Nein, ausnahmsweise geht es nicht um die Heilggeistin, nein ich gendere auch nicht, obwohl dass gerade sehr aktuell ist, aber das hebräische Wort für das, was wir Heiligen Geist nennen, heißt RUACH und ist weiblich. Es gibt sogar ein berühmtes Altarbild der Dreieinigkeit, wo eine weibliche Gestalt als sogenannte dritte Person dargestellt ist.

Nein, es geht um beiden Ansätze, die seit geraumer Zeit an einem warmen Ort ihre Wirkstoffe miteinander verbinden. Die Quitte habe ich im Oktober 2013 angesetzt. Es hat geheißen, im zweiten Jahr wird der Trank richtig gut. Die Himbeere ist ein Teil der überreichen Ernte des heurigen Sommers.

Jetzt war ich mit den Likören, die man aus solchen Ansätzen meist herstellt, nie wirklich zufrieden. Die Süße hat den Geschmack der Früchte eher nach hinten gedrängt.

Der heurige Versuch besteht aus einem sehr kleinen Teil aufgeläutertem Bienenhonig aus Imst, ein paar Früchten, eher als Dekoration gedacht und dem Ansatz.

Jetzt lasse ich diesen Teilen wieder eine Weile Zeit, um sich zu vermählen, wie ich das immer nenne und dann gibt es eine Verkostung, ob das Liköre nach meinem Geschmack sind und somit als Geschenk und als Mitbringsel tauglich.

Bei den zurückgeblieben Früchten haben wir kurz überlegt, ob wir den Hennen einen fröhlichen Faschingsdienstag (Auskehren für die Imschter unter den Lesern) bescheren. Aber nur ganz kurz.

Honigquitte

war die Entdeckung des letzten Jahres. Jetzt sind sie noch gehaltvoller und bieten eine wahre Aromabombe, wenn man sie am Gaumen zergehen lässt. Die heurigen Quitten sind jetzt gut ausgereift und abgelegen. Einen Teil heben wir uns noch für die diversen Rezepte, wie das Rohnencarpaccio, auf. Den anderen Teil habe ich zu Honigquitten und meinem heiß geliebten Quittenkompott verarbeitet. Obwohl ich gerade davon genascht habe, läuft mir schon wieder das Wasser im Mund zusammen. Und so ganz nebenbei: SEHR GESUND!!!!

Ich kann es nicht lassen

Vor einiger Zeit haben wir uns entschieden, dass es im nächsten Jahr ein BRACHJAHR gibt. Zum einen, damit sich die Beete, die uns über einige Jahre reiche Ernte geschenkt haben, erholen können. Zum zweiten brauchen wir mindestens zwei Jahre, um unsere Vorräte zu verkochen. Und zum dritten freue ich mich auf weniger Arbeit und mehr Zeit, um die Welt weiter zu erkunden. Von dort werden wir dann wieder gute Lebensmittel mitnehmen- hålt åndere.

Aber ich kann es noch nicht ganz lassen. An den Blumenzwiebeln bin ich nicht vorbeigekommen. Das Blau erinnert mich an die Ohrscheiben unserer Seidis und unserer Mischlinge. Die rosaroten Tulpen machen sich sicher wunderbar neben der Lienzrose.

Naja, und da die Zwiebel nicht wirklich viel Arbeit ergeben, zumal sie in ein Hochbeet kommen, habe ich die auch noch mitgenommen.

Das Blau macht sich sicher gut mit dem Rosa der Quittenblüte- wie immer mit hennensicherem Verbau!
Als die Arbeit dann getan war, hat die Sonne noch einmal alles zum Strahlen gebracht.

Nachtrag

zu meinem gestrigen Eintrag. Die Spuren am Stamm unseres Quittenbaums. Heute hat er den Eindruck gemacht, als ob ihm die Wundbehandlung wohlgetan hat. Wir hoffen!

Und noch ein paar Rosen, darunter auch die Lienzrose, die wir von Alberta bekommen haben. Jetzt blühen alle noch einmal um die Wette und sie sehen im Herbstlicht so schön aus!

Spätherbst

Seit vielen Tagen haben wir angenehme Temperaturen und sehr viel Sonne. Selten kann der Spätherbst bei uns zeigen, was er alles noch auf Lager hat.

Wenn die Rosen noch einmal Knospen ansetzen

und die Quitten am Baum ausreifen können. Letztes Jahr mussten wir sie alle noch hellgrün vom Baum holen, da der Frost bereits ins Land kam. Eine gute und großzügige Ernte hat er uns heuer geschenkt- unser Quittenbaum. Wir haben uns nach reiflicher Überlegung( da gibt es ja zahlreiche Für und Wider) für einen Rückschnitt entschieden. Dabei haben wir festgestellt, dass er auch am Stamm kräftig zugelegt hat. Die Schnur, mit denen er an den Pfosten angebunden war, hat ordentliche Spuren hinterlassen. Ich hoffe er verzeiht uns das.

Dieses Foto des heutigen Tages mag ich besonders gerne. Es ist diese Stunde, in der das Licht gerade noch ausreicht, um die Arbeiten zu Ende zu bringen. Auf dem Tisch liegen neben dem letzten Korb mit Quitten, die letzten drei Zucchini.

Ich trage gerade die inzwischen trockenen Bauschen ins Schupfele, während unsere blinde Traudl ihr Abendessen pickt.

Und das erlebe ich heuer zum ersten Mal. Noch nie hatte die Scheibengurke die Zeit, solange am Strauch zu hängen bis sie von selbst aufspringt und ihr Saatgut verbreitet.

Es braucht alles sei Zeit

bis es guat ångwågsen isch.

Im Herbstlicht, das die Strahlkraft der Farben so schön zum Leuchten bringt, hat es oft den Anschein, als ob die Pflanzen und Sträucher noch einmal so richtig SCHUB bekommen, bevor es für sie daran geht, sich auf die Winterruhe einzustellen.

Bonifazius

erweist sich heuer als wahrer Eisheiliger. Er ist der Meinung Dauerregen und Kälte ist noch nicht genug. Da muß schon ein wenig Schnee her!! Egal, ob die Quitte gerade ihre rosa Blüten ins Jahr streckt, oder der Salat sich tapfer Blatt um Blatt aneignet. Und ob der Mohn seine prallen Knospen mit seinem kräftigen Orange gefüllt hat. EISHEILIGER BLEIBT EISHEILIGER!!!
Mal schauen, was die KALTE SOPHIE an GARSTIGKEIT auf Lager hat. Kein Wunder bei dem Datum!!!

Wenn ich nicht die Erfahrung und das Wissen um die Stärke der Pflanzen hätte, würde ich heulen. Aber so schnell kann man Pflanzen, die den MUT hatten, im Außerfern auszutreiben, nicht erschüttern!!!!

Der Abendspaziergang

zeigt vieles noch einmal in einem anderen Licht. Das Grün der mutigen Pflänzchen ist noch intensiver als tagsüber und schaut recht frech aus dem neuen Hochbeet.

Wer ist schneller Salat oder Bohnen??

Jedes Jahr schreibe ich die selben Sätze bezüglich der Quitte- aber es ist so: So schön und voller Blütenpracht war sie noch nie!!!! Ich glaube, sie weiß, dass ich sie und vorallem ihre Früchte sehr mag.

Auf dem Rückweg, die Hunde haben sich da schon ausgetobt, winkt das schöne Wetter noch einmal herein.