Taubnessel-Liebstöckl-Tarte

Taub- und Brennnesseln sind gerade beide in voller Pracht und jung — da bietet sich an, damit zu kochen. Der Liebstöckel, eh schon wieder fast einen Meter hoch, hat genug junge Triebe, die da dazupassen.

Die Mischung — wie man an den Bildern sieht — etwa 1:4 hat sich als perfekt herausgestellt (die harten Stiele der Nesseln weglassen!), mit drei Zwiebeln und zwei gehackten Zehen Knoblauch angedünstet, mit Salz, Pfeffer und Muskat gewürzt; der eingefrorene Wähenteig war vorhanden und mit einem würzigen Guss aus 3 Eiern, 75 g Rahm und 150 g Sauerrahm, mit Salz, Pfeffer und Muskat abgeschmeckt, überzogen war das eigentlich ein recht schnell gekochtes Essen. Ein paar Ziegenkäsewürfel vorher drüberstreuen macht bei jeder Entdeckung Freude. Wie hier beschrieben backen.

Mit etwas Rotwein, zu Wasser und zu Land, beidesmal ein Genuss!

Liebstöckel, Walnüsse und Hirsch

Wenn der Liebstöckel beginnt zu wachsen (bei uns wird der immer zum Baum mit 2 m Höhe) ist schnelles Kochen angesagt: die ganz jungen Triebe, glänzend und tief hellgrün) können wir gar nicht anders, als zu kosten:

Den Liebstöckel in etwas Olivenöl (vorher mit einem Stück Stangensellerie und zwei gehackten Knoblauchzehen aromatisiert) weich dünsten, Walnüsse zum Schluss noch mitschwenken und vor dem Servieren Hirsch-Schinken und Parmesan in Flocken darüberwerfen.

Gartendankfest

Den Garten haben wir schon seit gut einer Woche fertig, der Winter kann kommen. Nachdem auch schon Frost und Schnee zu Besuch gekommen sind, haben wir auch Karotten und Rohnen im Sand eingelagert.
Das gehört gefeiert und so gab es am Sonntag gleich zweimal Rohnen. Einmal eine Art Borschtsch (nach Walter Meissl) mit Zutaten, die allesamt aus unserem Garten kommen — der Liebstöckel und der Stangensellerie hatten schon zweimal Frost gesehen und waren dementsprechend zerbrechlich:
Vier mittlere Rohnen (eine war weiß, die anderen gestreift: dann ist die Suppe eben nicht blutrot), vier Karotten, 2 Stangen und das Grün vom Stangensellerie, vier mittlere Kartoffeln (ja: das sind nur drei, aber die große war urgroß!), etwa ¼ kg Weißkraut. All das im Abstand von jeweils einigen Minuten in 3 l kochende Gemüsebrühe geben. Am Ende mit etwas Liebstöckel würzen.
Als zweites hatten wir (vom Mieminger Bauern) gelbe Rohnen (Rezept), aus denen wir schon einmal mit einem Fischconfit (dieses Mal mit einem Saibling) einen Salat zubereitet haben. Die schauten schon recht verschrumpelt aus, waren geschmacklich aber einwandfrei! Hier waren die Kräuter (das sind: 1½ Zweige Thymian, 1 Zweig Estragon, 15 g Estragonblätter, 20 g Rucola) die Herausforderung: auf dem bei diesem Wetter eisig windigen Balkon die winzigen Blättchen zupfen und finden dauerte schon einige Zeit — der Estragon, eigentlich ein ganzer Topf, war damit abgeerntet, der Rucola (zwischen Resten von Schnittlauch) mit seinen winzigen hauchdünnen Zweigelchen auch. Ich war jedenfalls gscheit durchgefroren nachher, aber auch das passt zum Gartenabschluss: die letzte Ernte!
Bleibt also nur zu Danke zu sagen: Danke Garten! Danke geliebte Gärtnerin!!

Pesto aus Liebstöckl und Engelwurz

Die dicke Schneedecke vom vergangenen Wochenende hat einige unserer Sträucher recht geknickt.
Allen voran den Liebstöckl und den Engelwurz.
Diese kraftvollen Ersttriebe mag ich mir nicht entgehen lassen.
Also abschneiden und mit dem guten alten „Fleischwolf“ zerkleinern.
Olivenöl aus dem Süden und Walnüsse aus Oberösterreich dazu und fertig ist ein gehalt- und geschmackvolles Pesto, das zudem jede Mende Heilkräfte in sich birgt.

Bevor es ganz kalt wird

Die Küchenkräuter waren heuer an Pracht und Fülle nicht zu überbieten. Thymian haben wir portionsweise eingefroren, den Liebstöckl auch. Die Scheibengurken hatten noch genug an Früchten, um ein paar gute Jausenbrote und ein Glas zum Fermentieren zu bereiten.

Die Brachfelder und der Kompost haben noch einmal eine Steige Erdäpfel für uns bereit gehalten. In Summe haben wir heuer trotz der Brache eine reiche Ernte. Manchmal gehe ich durch das Depot und bin erstaunt über all die Vielfalt und die Schätze, die uns durch die nächsten Monate begleiten werden.

Grüne Tarte á la Angelika

Wer heuer Kräuter gesetzt hat und vielleicht auch Lieb”stöckl”, weiß, wovon ich rede: mannshoch ist das Liebs-“bäuml” nun und es besteht Handlungsbedarf: denn das man das als Maggikraut verunglimpfte Gewächs (einfach pur essen – dann kann man das gar nicht mehr behaupten) auch herrlich als Gemüse machen kann, haben wir schon getestet. Und da ist Angelika wieder einmal zur Hochform aufgelaufen: die Augen schließen sich, da wird in der Phantasie geschmeckt und kombiniert – und dann sind wir ernten gegangen und ich hab gekocht: eine Tarte mit Liebstöckl, Brennnesseln und Taubnesseln: zu gleichen Teilen und in rauen Mengen. Blanchieren (die Hälfte dann als Vorrat einfrieren!), mit angeschwitzten Zwiebeln kurz dünsten und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Den Vollkorn-Mürbteigboden (von hier) (10 dag Vollkornweizen, 10 ml Milch, 1 Eidotter, 4 dag Butter verkneten und im Kühlschrank rasten lassen). Die Form auskleiden, 15′ vorbacken (mit Gabel löchern!), dann die Fülle drauf, Ziegenkäse drüberbröseln, Walnüsse,  und mit Milch-Sahne-Ei (100ml, 25ml, 1) Guss, der mit Thymian gewürzt ist, abschließen. Etwa 25 Minuten fertigbacken.