Ich weiß ja, dass auf dem Dürrenberg alles (wunderbar) selbst gekocht wird, deshalb war ich heute sehr neugierig: was da auf der Tafel angepriesen war, klang sehr verlockend…
Aber angefangen hat die Geschichte ganz anders. Nach ein paar Tagen Abstand war ich heute wieder mit unseren beiden Hunden auf der Alm. Eigentlich kühles Wetter, beim Weggehen noch zumindest das Ziel nebelverhangen, perfekt, dachte ich. Vega, unsere 13-jährige, macht Hitze immer zu schaffen, ich machte mir keine Sorgen. Kurz vor der Alm aber, sie war schon während des Gehens ein paar Schritte zurückgeblieben, blieb sie liegen. Ging einfach nicht weiter. Ich rannte die paar Meter zurück, nahm sie in den Arm und trug sie das letzte Stück: dort warteten ja schon drei Kübel mit frischem Wasser!
Aber eines hilft bei Vega immer — nachdem ich ihr mit Wasser den Nacken gekühlt hatte und sie auch ein bisschen getrunken hatte: Essen (bei mir übrigens auch meistens ;-))! Und so kam es, dass ich mir dachte: das ist was für uns drei! Die Kühe, einige Meter entfernt hinter dem Zaun, schauten sehr neugierig zu uns her, während wir gespannt warteten.
Als dann der “Wappler” vor mir stand, das Brot angetoastet, das perfekte Sauerkraut dampfend, das Fleisch vom Gorihof herrlich, kam Daniela vorbei: “Auch das Vinschgerle hab ich selbstgemacht, das hätt’ sonst nicht gepasst”. Nachdem im herrlichen Duft vom Brot eindeutig auch Brotklee dabei war, waren wir gleich beim Brotbacken: der Schabzigerklee ist der richtige, nicht der Bockshornklee, der ist für was anderes…
Ein unglaublicher Genuss, auch die Idee mit den Preiselbeeren obendrauf ganz gelungen. Wie versprochen bekamen auch meine beiden Gefährtinnen ihren Anteil, wenngleich nicht ganz so viel wie ursprünglich vorgesehen. Die Bezeichnung soll einen deutlichen Unterschied zu Herkömmlichem (allein schon das letscherte Brot!) machen: perfekt gelungen!
Willkommen geheißen wurde ich übrigens von Wolfgang mit den Worten: “Holst deine Brille?” — ich “Nein, eine kleine etwa?” — “Ja”: ich hatte natürlich gar nicht gemerkt, dass ich die das letzte Mal liegen gelassen hatte. Also könnt ich die Bezeichnung “Hüttenwappler” auch auf mich selbst beziehen. Aber ich weiß es ja jetzt besser.