Unkrautnocken mit Giersch

Für diese herrlichen Nocken kann man Giersch verwenden, aber auch Wildkräuter — wie in der gleichnamigen Suppe.

½ kg Topfen, Salz, 3 ganze Eier, 200 g Grieß, 5 EL Vollkornmehl, 2 handvoll Giersch, kleingeschnitten. Alle Zutaten verrühren, rasten lassen. Mit einem EL Nocken abstechen, 15′ in Salzwasser köcheln lassen, mit geriebenem Käse und brauner Butter servieren. Dazu Gemüse oder Salat.

Wir haben den fertigen Teig eingefroren von der Waltraud bekommen – nach dem Auftauen einfach direkt in das kochende Salzwasser einlegen. Danke!

Die Nocken sind übrigens auch ein hervorragender Ersatz für Grießnockerln als Suppeneinlage, schnell gemacht und schmecken auch da wunderbar!

PS: Die Zutaten auf den Bildern sind für die eineinhalbfache Menge, den Giersch habe ich erst gehackt mit meinen eher großen Händen abgemessen – schadet nicht!

Krankenpost nach Art der Süddeutschen

Der Holersekt 2018

Auch der Holer war heuer um einige Wochen früher in der Blüte und richtig schön trocken, wie man ihn für einen guten Sekt braucht.
Und so haben wir die diesjährige Ration bereits Anfang Juni angesetzt. Diesmal mit den Zitronen aus Casanova, die wir eingefroren hatten.
Die Sonnentage kamen zum richtigen Zeitpunkt, aber nicht das Abfüllen.
Ich habe zwar alle Zutaten herausgenommen, ihn dann noch ein paar Tage stehen lassen, bis ich die Zeit hatte, das köstliche Gesöff auch in Flaschen zu füllen.
Die Gärung hatte schon leicht eingesetzt, der Geschmack ein Gaumenschmeichler.
Jetzt hoffe ich nur, dass es kein HolerKRACHERLE wird.

Es keart mehr gschmust und mehr kuschelt

Seit einiger Zeit gibt es derartige Sprüche auf Taschen, Decken oder Shirts aufgedruckt.Unsere Blumen schmusen und kuscheln heuer auch um die Wette.
Um wieder einmal den Faden zu finden und die letzten Wochen irgendwie zu benennen, damit dann in der Erinnerung doch all die gefüllten Momente auftauchen, habe ich mich für diese Motto entschieden.
Der Garten ist heuer eine Pracht und wir kommen aus dem Schauen und Genießen und Zupfen und Ernten gar nicht mehr heraus.
Dabei bleibt das Schreiben auf der Strecke- leider. Nur allzuoft dient mir unser Hausbuch dazu, mich an all die Fülle, die Wärme, die Blüten,….zu erinnern.
Für das heurige Frühjahr muss eine Kurzfassung reichen.
Als Labsal für die langen Winterabende.

Torta Angelica mit Zimt mit Pasta Madre (Sauerteig)

Meine Pasta Madre Ansätze für Weizen und Hartweizen sind schon einige Zeit gärerprobt und so hab ich mich jetzt über klassisches Hefegebäck drübergetraut, aber eben mit dem Weizen-Natursauerteig. Das folgende Rezept existiert in unzähligen Varianten, allesamt abgeleitet vom Original der Simili-Schwestern, Valeria und Margherita, die in Bologna eine Kochschule nach dem Vorbild von Marcella Hazan gegründet haben. Diese Variante verwendet Pasta Madre statt Hefe und als Füllung nur Zimt, Zucker und in Rum eingelegte Rosinen statt Rosinen und kandierter Orangen wie im Original.

200 g aufgefrischte Pasta Madre (Weizen) in 160g Milch gut auflösen, 90g Zucker, 1 Prise Salz, 2 Dotter [1] und 80g lauwarme, flüssige Butter dazugeben, 450 g Weizenmehl [2] mit der Maschine gut einkneten (ich verwende meine normale Brotbackmaschine fast nur mehr für solche Arbeiten). Zu einer Kugel formen und 10-12 Stunden gehen lassen!

Mehr lang als breit auswalken, mit 1 TL Zimt, nicht zu wenig Zucker und in Rum eingelegten Rosinen (2 EL) bestreuen [3], fest einrollen, in der Mitte teilen, flechten und rundlegen — evtl. mit Form in der Mitte. Wieder 4-6 Stunden rasten lassen.

Bei 180°C etwa 35 Minuten backen! 

(1) Große! Für die doppelte Menge, die ich jedesmal mache, nehme ich fünf normale!
(2) Im Original heißt es halb “00”, halb “Manitoba”; ich hab gerade nur “00” verwendet — einwandfrei!
(3) Auch erfolgreich probiert: Mohnfülle und Nussfülle wie folgt: 20 dag Haselnüsse, 10 dag Zucker bzw. 18 dag geriebenen Mohn, 8 dag Zucker. Zucker mit ⅛l Milch aufkochen, 2 dag Butter dazu, etwas geriebene Zitronenschale, 1 EL Rum, 5 dag Rosinen, Zimt (beim Mohn noch Nelken).

 

Der Traum vom Rosenhaus

Dieser Traum war von Anfang an da.
Dieses Haus sollte ein Rosenhaus werden.
Damals haben wir uns sogar Rankgerüste entlang der Hauswand überlegt.
Entlang der Süd- und der Westseite haben wir verschiedene Rosenstöcke gepflanzt.
Heuer zeigen sie was sie können. Wir leben in einem Rosenhaus.
Wohltuend, wenn Träume wahr werden.

Knäckebrot mit Pasta Madre (Sauerteig)

Dieses Knäckebrot ist wirklich unglaublich gut, insbesondere, wenn es mit Mohn bestreut wird.

350g aufgefrischte Pasta Madre (Sauerteig; 115g mit 115g Wasser und 115g Mehl aufgefrischt) mit 400g Wasser, 200g Roggenvollkornmehl, 200g Hartweizengries, 200g Weizenmehl (“00”), 100g Vollkorndinkelmehl, 40g Honig und 20g Salz gut verkneten. 3-5 Stunden ruhen lassen (bis sich der Teig verdoppelt hat). Auf einem gut bemehlten Nudelbrett immer wieder mit etwas Mehl dünn auswalken, mit Mohn (oder Sesam usw.) bestreuen, in kleine Stücke schneiden und auf Backpapier auflegen. Vor dem Backen mit Wasser besprühen und bei 180°C etwa 15′ backen. Ergibt einige Bleche!

 

Tarallini mit Fenchel – Pasta Madre (Sauerteig)

Über die Tarallini hab ich schon geschrieben — die sind hervorragend, das Rezept ein bisserl mühsam, immerhin werden sie vor dem Backen in Wasser kurz gekocht.

Im Buch von Antonella Scialdone hat aber noch ein einfacheres gefunden, und das hab ich jetzt probiert – ich hab gleich die dreifache Menge genommen, das werden dann schon drei Bleche – aber die sind sensationelle Knabberei (oder Suppeneinlage) und halten, zwar recht hart, eine ganze Weile:

225g aufgefrischte Pasta Madre (=75g mit 75g Wasser und 75g Mehl aufgefrischt) mit 450ml Wasser gut vermischen, 675 g Hartweizengries einarbeiten, dann 12g Salz und zum Schluss dann 90g Olivenöl bis der Teig homogen ist. Dann 3 TL Fenchelsamen einkneten. In einer geölten Schüssel 1h mit einer geölten Frischhaltefolie abgedeckt gehen lassen, dann mit geölten Händen mehrfach falten, wieder 1-2h gehen lassen. Auf einem eingeölten Schneidbrett (Rückseite) wie bei Spätzle mit einem Messer Stücke abschaben und nach Geschmack Schleifen formen oder “Grissini” auf Backpapier auflegen. Noch eine halbe Stunde gehen lassen und bei 170°C etwa eine halbe Stunde backen.

Wie man auf den Bildern sieht, geht der Teig gscheit auf! Auskühlen lassen und in Gläser offen aufbewahren. Unwiderstehlich bei jedem Vorbeigehen!

Gegrillte Paprika mit Sardellen

Unverhofft kommt oft, heißts , aber was soll so ein Sprücherl schon beweisen. Hier aber war ich zweimal überrascht: zuerst wegen der Kombination. Natürlich kann man, wie etwa auch Kernöl, Sardellen zu fast allem dazugeben. Aber eigentlich hatte ich nur ein paar schöne rote und gelbe Paprika übrig und wollte sie, wie man’s so kennt, braten und mit etwas Öl und Salz mariniert servieren (Peperonata). Auf der Suche nach dem Wie? wurde ich wieder einmal bei Marcella Hazan fündig, die mir auch gleich die Verheiratung mit Sardellen unbedingt empfahl: eine Verbindung, von der beide profitierten, die Paprika würden würziger, die Sardellen milder. Da war ich dann eh nicht mehr zu halten.

Je Portion 1 Paprikaschote, ½ Knoblauchzehe, zerdrückt, 2 Sardellenfilets, Salz, schwarzer Pfeffer, Oregano, Kapern. Die Paprika so grillen, dass die Haut schwarz wird — zumindest großteils (bei mir wunderbar im Backofen, ganz oben, Grillstufe; einmal wenden nötig), dann alle in ein Plastiksackerl geben und abkühlen lassen. Mit der Hand die Haut entfernen (geht ganz leicht!), Kerne etc. entfernen, Streifen schneiden. Dann in einem Behälter schichten: Paprika, dann Knoblauch, Kapern, Oregano und anteilig Sardellenfiletstückchen, dann wieder Paprika usw. Mit Olivenöl zwischendurch beträufeln und zuletzt auffüllen. Mindestens zwei Stunden marinieren. Angeblich nach 1 Tag, wenn noch was übrig ist, die Knoblauchzehen wegwerfen — wir werden sehen.

Nach zwei Stunden hab ich eine kleine Mischung aus dem Töpfchen auf einem Stück Weißbrot gekostet. Und dann war ich ein zweitesmal überrascht, nein überwältigt: das jeweilige Gegenüber schmeckte tatsächlich deutlich verändert, viel, viel besser: die Paprika mit deutlicher, nur leicht salziger Meeresnote, die Sardellen in der fruchtigen, rauchigen Süße der Paprika perfekt eingebettet. Gut? Sauguat, wie der Tiroler sagt!

Radieschen-, Schnittlauch- und Ei-Brot

Die ersten sind immer die besten. Zart und weich, sie zergehen auf der Zunge, der Geschmack ist fein und würzig: die ersten Radieschen sind immer die besten und wir freuen uns jedes Jahr darauf, sie auf einem Butterbrot zu geniessen. Dass dabei dann auch der frische Schnittlauch (mit etwas geröstetem Koriander) und unsere Eier (auf Mayonnaise) zum Zug kommen ist klar!

Erbsen und Gurken

wachsen um die Wette: Wer ist schneller am Spalier? Die Rohne sucht ihren Platz im nahrhaften Erdreich.

Es wächst in den neuen Hochbeeten

Bei der Durchsicht unseres Hausbuches ist mir aufgefallen, dass ich noch gar nichts über die Pflanzung in den Hochbeeten geschrieben habe. Erwähnt gehört auch, dass ich heuer keine Vorzucht betrieben habe und die Pflanzen erst Mitte Mai ausgesät und ausgesetzt habe. Trotzdem ist alles bereist weiter gediehen und gewachsen als in  den vorangegangenen Jahren. Statt viel Regen und Kühle haben sie viel Wärme und Sonne erhalten. So ein schönes Frühjahr. Die ersten Radieschenbrote mit Schnittlauch haben wir schon verspeist und der frische Salat aus dem Garten ist Gold wert.

Dieser Mohn trägt gerne Knitterlook

und ist eine ganz spezielle Sorte. Die Knospen sind walnussgroß und die Blüten halten sich über Wochen.

Die Stachelbeere hat mich, wie die anderen Beerenhölzer überrascht. Eigentlich sollte ich sie schon lange einmal ausdünnen. Aber noch mehr Beeren haben da gar nicht Platz.

Der Garten feiert sich

Es hat so den Anschein, als ob der Garten nicht nur ob der Wärme und der Sonnenstunden, die er im heurigen Frühjahr erhalten hat jubiliert. Es scheint, als ob er in Fest- und Feierlaune ist. Dafür haben sich einige der Blüten ihr schönstes Ballkleid angezogen und warten nur auf den Einsatz des Taktstockes. Wir erfreuen uns an jeder Stunde, die wir sitzen und schauen und entdecken.

Blechkuchen mit Pasta Madre (Sauerteig)

Mein erster Versuch, mit Pasta Madre auch etwas Süßes zu backen, hatte ein grandioses Ergebnis: ein flaumiger Vollkorn-Teig mit ausgewogen süßem Grundgeschmack, geeignet für alles — etwa eine Obstauflage. In diesem Fall war das eine Nachlese: was sich im Gefrierschrank fand, wurde aufgelegt!

Das Rezept stammt wieder aus dem Buch von Antonella Scialdone — “Focaccia alle more” – auch davon landeten ein paar auf dem Blech. Mangels der verfügbaren Mehlsorten musste ich da ein bisschen improvisieren; für ein Backblech hab ich die doppelte Menge verwendet (das sind die Angaben hier) und das hat wunderbar gereicht.

200 g Weizenvollkornmehl, 80 g Weizenmehl (“00”), 200 g Wasser, 200 g Vollmilch, 180 g aufgefrischte Pasta Madre aus (Weich-)weizen, 100 g Rohrzucker, 40 g Olivenöl (evo), 4 g Salz, 2 TL Malz. Für die Obstauflage: Olivenöl, Rohrzucker, Früchte.

Die PM mit dem Wasser (ein paar EL davon mit dem Öl emulgieren), der lauwarmen Milch und dem Malz vermischen und mit den Fingern dafür sorgen, dass eine einheitliche Flüssigkeit entsteht. Mehl und Salz dazumischen, dann die Öl-Wassermischung, dann den Zucker. Gut durchkneten, bis der Teig homogen ist (bei mir war der sehr flüssig!). 2 Stunden gehen lassen, dann einige Male falten. Eine Stunde rasten lasten, auf ein geöltes Backblech gleiten lassen und mit den Händen vorsichtig ausziehen. Wieder zwei Stunden gehen lassen, mit Öl bestreichen, die Früchte (vorher schon in Zucker ziehen lassen!) dicht auflegen und großzügig mit Zucker bestreuen. Bei 200°C ohne Umluft etwa 25 Minuten backen!

Allein der Teig ist so gut, dass ich demnächst damit einen Guglhupf probieren werde — unglaublich!