So steht es in meinem Tagebuch und so steht es auf einem der “geistlichen” Blätter, die mich in jeden Tag begleiten. Das Tagebuch, das ich momentan führe, wird wohl als #Tagebuch in meine Geschichte eingehen. Über den # (hashtag) schreibe ich noch an anderer Stelle.
Zurück zur Wortnärrin und der Schuld.
In diesem Drehen und Wenden der Schuld, im Sortieren des Schubmaterials und meinem Gewissen, lag sie noch einmal da – wie schon 100e Male vorher. MEINE Schuld. Und noch einmal erkannte ich, dass diese meine Schuld mit den zugeschobenen Caterpillarladungen NICHTS Gemeinsames hatte.
Das geht ja auch gar nicht. Ich kann die Schuld eines anderen Menschen nicht haben, ich weiß ja nicht, wofür sich der schuldig fühlt. Ich kann die Schuld eines anderen Menschen auch nicht nehmen – das hat schon EINER für uns getan. Vor 2000 Jahren.
Um für mich klar zum Ausdruck zu bringen, dass DIE Schuld mit meiner Schuld nichts zu tun hat, benenne ich meine Schuld #mea culpa.
Und da kommt jetzt meine Liebe zur Liturgie ins Spiel. Grundkonzept menschlichen Lebens in archaischer Form. Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa – dabei berühren die Menschen mit ihrer rechten Hand dreimal das Brustbein. Einer jener Knochenkonstruktionen des Körpers, der sehr nahe am Herzen ist, es auch beschützt, so einiges zusammenhält und die Weite des Atmens ermöglicht.
Aber sprich nur EIN Wort, so wird meine Seele gesund.
Da lag sie dann: # mea culpa
Und die lass ich mir nicht nehmen – es ist MEINE.
Sie ist bunt, lebendig, vielfältig – ja fast schon hopfengereift.
Nur manchmal stöhnt und schnauft, quietscht und ächzt sie.
Sie erinnert mich stets an meine Würde und auch daran, mich an dieser wieder aufzurichten.
Und ich mag meine # mea culpa, weil sie mich noch jedes Mal zum Frieden gebracht hat.
Ehre sei Gott in der Höhe.