Archiv für den Tag: 1. November 2020

Der Juchezer-Engel

ist ein Erbstück von Hermann.
Zwei Leben, zwei Lebensgeschichten und zwei Lebensphilosophien sind da in Holz geschnitzt.
Es sind nicht meine Geschichten und schon gar nicht meine Philosophien.

Ich trage lieber eines meiner lässigen Kleider statt dem Nachthemd.
Hab die Schuhe lieber trittsicher zugebunden und die Flügel gern dort wo sie hingehören, nicht unterm Arm.

Aber in Zeiten, wo es so richtig dick kommt, stelle ich ihn mir auf den Tisch, trägt er doch eine weitere zentrale Botschaft in sich:
AUCH IN ZEITEN, WO DU NUR MEHR EIN NACHTHEMD ANHAST, DIE SCHUHE OFFEN SIND UND DIE FLÜGEL UNTERM ARM, GIBT ES AN JEDEM TAG DEN MOMENT FÜR EINEN JUCHEZER .

Ein Ausruf der Freude ob der Erkenntnis, dass dieses verrückte Leben das größte Geschenk ist( Brunners).
JUCHUI!!!!!!!!

Ausräuchern und einsegnen

Es war mir eindeutig ZUVIEL, was da an Boshaftigkeit — einschließlich all ihrer Kollegen — ins Haus gebracht wurde und so habe ich einen Seelsorger gebeten, unser Haus auszuräuchern und einzusegnen.
Es war sehr feierlich, so ganz im Sinne: Befreiend nach hinten und stärkend nach vorne.
Danke für deine Seelsorge.

Den Garten winterfest machen

gehört für mich zu den arbeitsintensiven Zeiten im Gartenjahr.
Neben der Ernte und deren Verarbeitung gilt es noch alle Blumen, Stöcke, Stauden und Bäume so zu versorgen, dass sie gut über den Winter kommen.
Schneid, Schneid und Schlepp, Schlepp.
Heuer hatte ich das Gefühl, dass alles doppelt gewachsen ist und so war ein ordentlicher Rückschnitt fällig.
Erstmals haben wir für den letzten Transport sogar einen Hänger, den uns unser Nachbar geliehen hat, benötigt.
Und so ganz nebenbei haben wir noch Rasenziegel, auch ein Geschenk des Nachbarn, eingearbeitet.
Jetzt wird’s dann Zeit für DRINNEN.
Mit klammen Fingern mag ich nicht mehr garteln.

Quittengschichten

Auch heuer hat er reiche Ernte gebracht, DER Quittenbaum, kurz DIE Quitte genannt.
Es ist wohl jener Baum oder jene Frucht, die die meisten Gespräche am Gartenzaun entstehen lässt.
Nur wenige Menschen kennen diese Frucht und so ergibt sich meist ein feiner Ratscher, gehört sie doch für mich eigentlich zu meinen Lebensbegleitern.
Im heurigen Gartenjahr war sie für drei erfrischende Begegnungen verantwortlich.
Die Besucher haben Quitten und das Wissen darum mitgenommen und uns haben sie Freude, ein Miteinander, gute Ideen, guten Wein, Schpeck! und gute Bücher dagelassen.
Es war einfach nur fein, wohltuend, ermutigend und gemütlich.

Meine, meine, meine Kapuzinerkresse

Ja, sie ist meine. Ich mag diesen Geschmack und die Wirkkraft dieser Heilpflanze.
Wie ein Wasserfall ist sie entlang der Wände des Hochbeets gewachsen.
Und dann auch hier: Frostwarnung
Das bedeutet noch ganz schnell ganz viel ernten, um gut über den Winter zu kommen.
Wer die Fotos genau anschaut, entdeckt auch unseren „Ohrwaschelsalat“.
Der schaut aus wie ein Ohrwaschelkaktus aus dem oben noch Salat rauswächst.
Mit dem untenrum hatten die Hennen eine Freude, mit dem obenrum wir.

Paprika nachreifen lassen

Es ist Sonntag und ich sitze da und bin gerade sehr erstaunt, was ich alles noch nicht in unser Hausbuch geschrieben habe.
Das ist ein Versuch, zumindest ein paar der Ereignisse doch noch zu verankern.
Heuer habe ich, eigentlich nur weil da noch ein paar Pflanzen und eine wenig Platz im Hochbeet war, Paprika erstanden und eingesetzt.
So ganz nach dem Motto, die wachsen bei mir eh nie.
Denkste.
Und wie sie heuer gewachsen sind.
Aber der Frost kam viel zu früh und ich habe mich informiert, ob man Paprika, ähnlich wie Tomaten nachreifen lassen kann.
Nein, ist nicht.
ABER und das war für mich faszinierend: wenn sie nur einen Hauch von Rot bereits in sich hatten, sind sie nachgereift- und wie- innerhalb weniger Tage.
Das Ergebnis: Knallrot, knackfrisch und mit herrlicher Schärfe.
Mir rinnt das Wasser jetzt noch im Mund zusammen.
Auf ein Neues im nächsten Jahr.