Archiv für den Monat: Januar 2018

Balsam von Virginia Satir und Marianne Williamson

Wie so oft liefert mir der brennstoff wohltuende und stärkende Worte und Gedanken.

Solche Post lässt das Herz höher schlagen

Jedem Imster ist dieser Satz sonnenklar.
Nein, ich gendere nicht.

Bei der Fåsnåcht wird nicht gegendert.:-)))

Und jedem Nicht- Imster und jedem Leser dieses Blogs sei ans Herz gelegt: Prädikat sehenswert und Prädikat erlebenswert.

Aus Capalbio,

einem kleinen verschlafenen Nest in Italien, stammt dieser Engel. Beim Abschlussurlaub mit Adela habe ich ihn erstanden. Ein Michelangelo( italienische Firma, die Skulpturen, Figuren und Möbel in dieser unverwechselbaren Art fertigt). Von Anbeginn an war klar, dass ich SO einen Engel brauche. Bis heute ist er mir ein guter Wächter und Beschützer und tröstet mich mit seiner unerschütterlichen Gelassenheit und in seiner spielerischen Leichtigkeit.

Als Dankeschön

dafür, dass sie seit Monaten trotz Dauereinsatz außerordentliche Arbeit leisten, haben die Schutzengel der Klockerei ein Sonnen- und Schneebad erhalten. Eine feinfühlige und hellsichtige Frau hat diesen hier mit ihrer Hände Geschick geschaffen und weiter gegeben. Viele Daten und Widmungen stehen auf dem Sockel und erzählen allerhand Lebensgeschichten.

Risotto mit Graukäse und Apfel

Für den Winter ist so ein Risotto das richtige Essen. Ich hatte ein großes Stück sehr reifen Graukäse, der ist schon sehr intensiv. Daher hat mich die Idee, das mit einem Apfel aufzulockern (hab ich irgendwo gelesen) sofort überzeugt. Das funktioniert auch hervorragend, und zwar so (für vier Personen!):

200g Risottoreis in Olivenöl (3EL) anschwitzen, mit Weißwein ablöschen und wie üblich mit Suppe (etwa 1l —  Hühner- oder Gemüsesuppe) abwechselnd aufgießen und rühren. Parallel dazu eine dünn geschnittene rote Zwiebel in Olivenöl (3EL) anbraten, mit etwas Zucker karamellisieren, mit Apfelessig ablöschen und fast bis zum Ende der Garzeit schmoren. Einen Apfel (wir haben Boskop eingelagert, der schon ziemlich runzlig war) schälen und würfeln. 5 Minuten vor Ende der Garzeit den Apfel, die Zwiebeln und den geriebenen Graukäse (100g) einrühren, am Ende vom Herd nehmen,  einen EL geeister Butter unterheben und zugedeckt noch einige Minuten rasten lassen. In dieser Zeit ein paar dünne Scheiben Speck (oder ein paar Kirschtomaten) anbraten und den vorbereiteten grünen Salat (Romano) anmachen. 

Dazu passt Rotwein, aber auch ein Prosecco (mit dem ich auch gleich aufgegossen habe). Ein kräftiges IPA wär natürlich auch nicht schlecht: ach, die Welt ist kompliziert!

Aper rodeln: die Hunde mögen es!

Wenn endlich wieder einmal Zeit (und a bissl a Sonne) da sind nutzen wir sie: rauf auf den Dürrnberg. Aber halt nur halb, nur mit der Rodel. Den Hunden ist’s ganz egal und mir auch: abwärts ist so manches apere Stück mit genug Schwung leicht rodelnd zu überrumpeln!

Was ich nicht weiß

macht mich nicht heiß. Heißts. Hat ja keiner gwusst. Und wenn? Dann hättma eine Lichterkette gmacht. Mit den Stirnlampen auf Tourenschiern über die Piste ganz rauf auf den Berg. Mit den anderen 100. Das macht was her! Aber halt nix aus.

Ist es bei euch auch so trostlos?

Diese Frage habe ich in den letzten 32 Jahren des öfteren am Telefon zu hören bekommen. Gemeint war dabei das Wetter. Ja, allzuoft war es trostlos. In der Vorbereitung zu diesem Beitrag habe ich mich gefragt, wie kann das Wetter trostlos sein? Wieso gibt es diese Formulierung? Dazu passt ein Zitat aus einem Krimi, das mir am Sonntag untergekommen ist. Starke Worte und starke Bilder von Kurt Lanthaler:

“Sie hätte mich beinahe umgebracht, diese Gegend da oben in den Bergen. Irgendwann fing es an, langsam und unauffällig. Und wurde jeden Tag schlimmer. Es sind die Menschen. Es geht ihnen jedes Jahr besser, und sie werden mit jedem Monat kaputter. Es ist als ob überall Tod in der Luft läge. Und Irrsinn. Ich glaube nicht, dass das hier sehr viel anders ist. Aber die Sonne scheint länger.”

Genau, die Sonne scheint länger. Die Sonne, diese uralte Trösterin, die alles leichter macht. Oder um es mit einem weiteren Satz zu benennen, den ich auch seit 32 Jahren zu hören bekomme: Schön ist es bei uns — —  (ganz lange Sprechpause), wenn das Wetter passt.

Ergo: alter Trick, wenn Trost von Nöten ist: ab in die Sonne!

Tschonnie Tschenett

Während es bei uns gerade stürmt und schneit, lese ich am nahen Ende von “Azzurro“, dem vierten Tschonnie-Tschenett-Krimi von Kurt Lanthaler:

„Sie hätte mich beinahe umgebracht, diese Gegend da oben in den Bergen. “

Angekommen in Brindisi sagt das Totó, Polizist, der mit “Tschonnie”  befreundete Sohn eines apulischen Kleinbauern, den es als Carabiniere in den Norden Italiens, ins Pflerschtal, ihn selbst an den Brenner verschlagen hat. Wo auch Tschenett zumindest immer wieder lebt, aufgewachsen als Sohn eines Carabiniere-Brigadiers, in Neustift nach zweijährigem Gymnasium, “schlagkräftiger Klosterfrömmigkeit” und dem Erlernen eines Handwerks bei einem Brixner Bestattungsunternehmen immer wieder auch “auf dem Bock”, LKW-Fahrer.

Von Brindisi aus ist Albanien und Griechenland nicht weit, der Roman beginnt in der Nähe Grönlands. In früheren Zeiten (und Büchern) ist Berlin der Ort der Handlung. Die ganze Nord-Süd-Achse ist immer wieder Schauplatz. Woher er denn käme, wird Tschenett früher gefragt:

„Sei italiano?« sagte Girolamo.
Das war allerdings die Frage, die ich am liebsten hörte. Was ich denn nun sei. Italiener. Oder Deutscher. Oder was. Normalerweise antwortete ich: Rätoromane. Himmel, was sollte man auf diese Nationenfrage antworten? Welches Glaubensbekenntnis zu welchem Staat sollte man ablegen, wenn man in drei Sprachen aufgewachsen war, ohne das für eine Strafe Gottes und die verwerfliche Spätfolge ungezügelter Promiskuität zu halten? Aber vor die Wahl gestellt, ob ich Deutscher sei oder Italiener, war die Antwort klar.
»Italiano«, sagte ich, »tifoso azzurro.“

Das zieht sich durch alle Romane durch. Ich versuche gerade wieder einmal Italienisch zu lernen und freue mich, die Sätze, die immer wieder im Original vorkommen, zu verstehen, ohne dass sie der Autor gleich anschließend übersetzen müsste. Was er dann in “Azzurro” eh immer öfter bleiben lässt, stattdessen Albanisch und Griechisch einbaut, allenfalls im Anhang übersetzt. Überhaupt: der Anhang, das “Glossar”! Enthält Erklärungen, manchmal vage Andeutungen, manchmal begonnene Fortführungen eines Nebenstrangs der Handlung und ist prall gefüllt mit historischem, sprachlichem, volks- und menschenkundlichem Hintergrund. Enthält in diesem Band unter vielem anderen albanische Ausspracheregeln und ein Abriss der Geschichte des Landes, einige klare Darstellungen italienischer Politikerbiographien (Andreotti, Berlusconi) usw. usf.

Eines muss noch erwähnt werden: das Rezept! Eines je Buch. So beschrieben, dass kein Zweifel bleibt: Begeisterung fürs Essen und Liebe zum Kochen! Ich werd’ noch alle nachkochen, hab ich mir vorgenommen.

Die Romane sind bei Haymon ursprünglich erschienen (93, 93, 95, 98, 02), dann bei Diogenes als Taschenbuch (99,00,00,01,05) und jetzt wieder bei Haymon als Taschenbuch („in einer vom Autor vollständig neu durchgesehenen, überarbeiteten und erweiterten Ausgabe letzter Hand“) und ebook (2010-2016; komfortabel für die Links zum Glossar).

Uneingeschränkte Empfehlung!

PS: Wer da an den aktuellen Lokal-Krimi-Boom denkt: man vergleiche Erscheinungsdaten und lese (am besten nur auszugsweise — ich hab’s probiert) aktuelle Bestseller aus diesem Genre. Kein Vergleich!

Saftig weiche Focaccia mit Pasta Madre (Sauerteig) — mit Geling-Tipps

Auf meiner Pasta Madre-Reise habe ich in diesem Jahr, die sie schon dauert, einiges erlebt. Eigentlich ist alles ganz einfach: alles braucht seine eigene Zeit und die kann jedesmal anders sein. Schauen, warten, schauen und erst wenn die Zutaten die richtige Reife haben, weitermachen. Natürlich hab ich diesen Satz schon mindestens dreimal gelesen:

Se si vuole fare il pane, lasciare la Pasta Madre a temperatura ambiente (23-25°C) per 2-3 ore fino al suo RADDOPPIO.

Aber da steckt der Teufel im Detail. Erstens hat’s bei mir jetzt im Winter nicht 23° sondern eben manchmal nur 21°. Und deshalb ist zweitens nach 2-3 Stunden oft keineswegs eine Verdopplung des Volumens (1) passiert, das aber ist entscheidend. Also wenn nicht doppelt, dann eben warten, manchmal warte ich die doppelte Zeit (dann gerne über Nacht). Oder die Temperatur erhöhen. Aber natürlich nicht zu viel. Einen irgendwo gelesenen Trick verwende ich inzwischen in solchen Fällen gerne: ins Backrohr und das Licht einschalten. Gibt mindestens 25° in meinem Rohr (2). Perfekt!

Das Rezept stammt von Antonella Scialdone, deren Anleitungen die für mich machbarsten sind. Eigentlich war ich nicht besonders optimistisch. Aber das Ergebnis hat uns überzeugt: knusprig, saftig, luftig, aromatisch. Ein Glas Wein dazu und alles ist gut.

Das Rezept (3, 8):

  1. 100g aufgefrischte PM(4) mit 75g Wasser (bis auf ein paar EL, die man mit 18g Olivenöl vermischt) und 75g Milch (lauwarm) mit einer Gabel gut vermischen, 5g Zucker, 300g Mehl(5) und 100g gekochte Kartoffeln und 8g Salz vermischen, die Wasser-Öl Emulsion langsam zugeben. Auf einem Nudelbrett “energisch” 10-15 Minuten verkneten (6). Eine Kugel formen und mit Klarsichtfolie abgedeckt 3 Stunden an einem vor Zug geschützten Ort gehen lassen.
  2. Den Teig zu einem Rechteck ziehen und mehrfach falten. Eine Stunde rasten lassen und auf einem gebutterten Backblech mit den Fingern ausziehen und -drücken. Wieder drei Stunden rasten lassen.
  3. Kleine Grübchen in regelmäßigen Abständen machen, 2 EL gutes Olivenöl darüber verstreichen, grobes Salz darüber und Rosmarin.
  4. Bei 200°C 25 Minuten backen. Abkühlen lassen und genießen. (7)

 

Anmerkungen:

(1) Für eine Kugel entspricht das der Zunahme des Durchmessers um 1/4. In einem kleinen hohen Weckglas ist die Verdoppelung viel leichter zu erkennen!
(2) Ja, da hilft nix —  Thermometer muss her. Muss eh nur Raumtemperaturen können, kostet also auch fast nix (meins: € 10).
(3) Am besten das Buch kaufen. Da steht alles drin, was man braucht.
(4) Pasta Madre vom Weichweizen (also “unserem”). Ich verwende trockene, wie in Antonellas Buch erläutert.
(5) “Manitoba” im Original, ich verwend das Waldviertler “Zurück zum Ursprung” Weizenmehl glatt.
(6) Das klingt nach lang. Ist es auch. Ich seh das immer als eine Meditation, in der ich mich ganz auf die zarten Gerüche des sich entwickelnden Teigs und die Beschaffenheit des immer geschmeidiger werdenden gekneteten Stücks konzentriere. Vielleicht Ö1 dazu. Nicht immer.
(7) Am nächsten Tag fast noch besser!
(8) Diese Menge ist für ein kleines Blech (20×30) — meins ist doppelt so groß, also doppelte Menge!

Lieber Cipollino,

Ich weiß nicht wieviele Beiträge ich über dich noch schreiben kann oder darf. Aber ich weiß, dass ich jeden Tag dankbar und berührt bin, dass wir dich auch beim alt werden begleiten können. Seit ein paar Tagen bist du verloren und verwirrt. Du findest nicht mehr ums Haus, du kannst nicht mehr auf deinen Fressplatz springen. Noch spazierst du im Wohnraum herum, lässt dich zu deiner Schüssel heben und zum Wassernapf. Den Rest der Zeit schläfst du oder lässt dich ein wenig streicheln. Danke für jeden Tag, an dem du noch da bist.

und Federspiel(e)

Schön, wenn man so viel kreative Menschen um sich weiß. Und danke für alle bisherigen Rückmeldungen, auch- oder gerade für jene, die ihr Gesicht damit geschmückt haben.

Auch Boten Gottes und Begleiter des Glücks

waren dabei.

Weihnachtspost

Das Leben bringt einem im Laufe eines Jahres so allerhand vorbei und vertraut dabei darauf, dass wir mit unserer Gestaltkraft etwas draus werden lassen. Das war einer der Grundgedanken unserer heurigen Weihnachtspost. Alle Materialien haben etwas mit uns, unserem Alltag, den Beziehungen und unseren Vorlieben zu tun. Im P.S. haben wir um ein Foto des Gewordenen gebeten.
Einiges ist schon geworden…

Wenn sich die Nebel lichten

Die Sonne, der Hochnebel und die Ballonfahrer haben uns heute ein wunderbares Schauspiel geboten.