Archiv für das Jahr: 2016

Schottland lässt grüßen

Genau so stelle ich mir das vor, wenn wir eines Tages unser Grundstück in Schottland besuchen.

Herbstsalate

gehören gerade zu meiner täglichen Wunschliste, wenn Hermann mich fragt, was ich gerne essen möchte. Diese Salate wie Chinakohl, Zuckerhut, Endivien… eben jene Salate, die man sich für den Herbst und den Winter pflanzt, haben für mich den Sommer in sich. Ganz zum Unterschied zu den frischen Frühlingssalaten. Ausserdem können sie mit all den Früchten und Beeren, die über das Jahr gereift sind, kombiniert werden. Oder mit all den Restln, die sich im und um den Kühlschrank noch so finden. Zum Beispiel eingelegte Johannisnüsse oder Grapparosinen vom Stekovics. 100% Geschmack, Energie und Genuss. Knackig und gehaltvoll.

Der fünfte Stall

ist’s, den wir jetzt haben — kleinere Änderungen nicht mitgerechnet. Den haben wir nun von Grund auf neu geplant, innerhalb der 10 Quadratmeter im Gartenhaus. Die erste Planung (von mir) war etwas kompliziert aufgebaut, das hätte ein Quader werden sollen, mit recht kompliziert versetzten Sitzstangen, damit sich die Hennen nicht in die Quere kommen. Angelika hat den Entwurf nur kurz angeschaut und dann gemeint: warum nicht so? So wie es jetzt ist, nämlich genial standfest, gestaffelt nach oben, und einfachst zu montieren. Ohne Schrauben. Ich kann’s kaum glauben!

Viele Sitzmöglichkeiten sollten es sein – die Hennen lieben es, in höheren “Ästen” zu sitzen, viel Raum zum herumlaufen und picken und auch ein Schlupfloch: ein versteckter kleiner Aus-/Eingang, der wetter-, wind- und sichtgeschützt in den Bereich hinter den Stall führt, der mit Elementen aus den früheren Ställen und Strohballen gut umzäunt ist.

Wir mögen ihn sehr, die Hennen auch. Auf den Winter sind wir gespannt — da soll’s dann an manchen Tagen nur mehr den Freilaufbereich hinten geben. Aber manche können ja sehr gut fliegen…

Deis guate Zuig

måg i it verkemmen låssn. So, oder so ähnlich lautet meine Ansage meistens, wenn es darum geht, aus allem, was uns Mutter Natur und unser Garten so schenkt, noch etwas zu machen.

Einige der Quitten sind heuer vom Baum gefallen und hatten Måtzen, wie man bei uns sagt. Diese Früchte sind für die Einlagerung ungeeignet. Also war ausschneiden und ausfitzeln angesagt, um den Ansatz für den kräftigenden Quittenlikör herzustellen. Diesmal mit den Kernen, haben sie ja schleimlösende Wirkung. Jetzt heißt es wieder zwei Jahre warten bis dieses Heil- und Genussmittel in Flaschen abgefüllt werden kann.

Die wenigen Dirndl, die ich von den Sträuchern geholt habe, habe ich trocknen lassen. Das funktioniert in unserem Haus hervorragend. Einen Teil werde ich in meine Teemischungen geben und mit dem anderen Teil wird es eine neue Variante von persischem Reis, der sonst mit Berberitzen gemacht wird, geben.

Wohlbefinden

Eine gefüllte Wärmflasche ist für mich eines jener altbewährten Hausmittel, die einfach wohl tun. Meine alte Bettflasche, wie sie auch genannt wird, hat ausgedient. Keinen Wert mehr, wie man so sagt. Der Gummiteil recht spröde und die Hülle konnte nicht den entsprechenden Schutz geben. Jetzt habe ich vom Christkindlmarkt (Danke Hermann) eine neue bekommen. Gefilzt, mit Märchenprinz, in fröhlichen Farben. Eine WOHLTAT.

Damit zur Wärme auch noch der Wohlgeruch dazukommt, war auch noch ein Weihrauch dabei. Fürs Rosenhaus ein Rosenweihrauch, der von einer Tiroler Manufaktur namens Perfumum hergestellt wird. Riecht nach Sommer und Hochblüte.

Um das Wohlbefinden abzurunden – im wahrsten Sinne des Wortes – und wenn zum Einschlafen noch die entspannte Bettschwere fehlt, dem sei dieses Bier anempfohlen. Nichts von BLACK, nichts von BOCK, sondern herrlich weich und rund. Ein bißchen was von Bernstein, nicht nur von der Farbe her. Das Bier kommt von einem der neun österreichischen Culturbrauer. Oberösterreich sei Dank.

Spätherbst

Isländisch Moos

Meine Mutter schwört darauf. Dieses Heilmittel macht jedem Husten (auch dem Nichtraucherhusten) den Garaus. Wenn sie dann erzählen, wie sie dieses Heilmittel suchen und sammeln, sehe ich sie vor meinem geistigen Auge. Da ist soviel Lebendigkeit und Wissen und Werkeln und Zupfen und Trocknen und Auslegen und Verarbeiten und Papas Schmunzeln dabei.
Da verzupft sich der Husten schon dabei, wenn man nur die Gläser anschaut. So viel Liebe in jedem Tun und soviel Wärme. Danke enk ZWOA.

So sehen Lebensgeschichten aus

Aus Bruchstücken des Lebens habe ich Schmuckstücke des Lebens werden lassen. Ich bin gespannt, ob ich den Goldschmied, der all diese Teile veredelt hat, einmal persönlich kennenlerne. Beim Juwelier meines Vertrauens ist diese Lebenskette schon eine alte Bekannte. Und jedes Mal freuen sie sich mit mir mit.

Zwei Neuzugänge hat sie bekommen, meine Lebenskette:
eine Hopfenblüte, die mir meine Pilgerschwester Claudia bei ihrem letzten Besuch mitgebracht hat.
Und eine Korallenperle von der Kette ihrer Großmutter, die mir Rita im Sommer geschenkt hat.
Mit beiden Frauen verbindet mich EIN GANZES LEBEN und dafür bin ich sehr dankbar.

Die Bohne ohne Namen

Noch hat diese Bohne, die ich mit der Erinnerung an die Bohnengeschichte, geschickt bekommen habe, keinen offiziellen Namen. Ich habe nachgefragt und warte auf eine Antwort. Mir haben es Bohnen angetan, nicht nur beim Essen. Ich finde sie einfach schön und immer wieder verlocken sie mich, sie wie Murmeln mit meinen Fingern zum Tanzen zu bringen.

Der Regenbogen

Diesen Segenswunsch habe ich heute früh bekommen – und den Regenbogen(!!) gleich dazu.

Austragen und dann gebären

Immer wieder einmal erhalte ich von den Leserinnen dieser spirituellen Seite die Rückmeldung, dass es ganz fein ist darin zu stöbern, weil man hier Texte findet, die man immer wieder einmal brauchen kann.
Das ist einer jener Texte. Mein Gott, wie oft habe ich den schon gelesen, überflogen, kopiert und verschenkt. Vor ein paar Tagen ist er mir wieder einmal in die Hände gekommen und hat mich an den Baum, die Geduld und das Ungelöste erinnert.

Man muss den Dingen die eigene, stille ungestörte Entwicklung lassen, die tief von innen kommt, und durch nichts gedrängt oder beschleunigt werden kann,alles ist austragen – und

dann gebären…

Reifen wie der Baum,der seine Säfte nicht drängt und getrost in den Stürmen des Frühlings steht,ohne Angst, dass dahinter kein Sommer

kommen könnte.

Er kommt doch!

Aber er kommt nur zu den Geduldigen, die da sind, als ob die Ewigkeit vor ihnen läge,

so sorglos, still und weit…

Man muss Geduld haben

Mit dem Ungelösten im Herzen, und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben, wie verschlossene Stuben, und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache

geschrieben sind.

Es handelt sich darum, alles zu leben. Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich, ohne es zu merken, eines fremden Tages

in die Antworten hinein.

(Rainer Maria Rilke)

Jeder zu seiner Zeit

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Angelika

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Hermann

Kalifornien: Cannabis erlaubt, Klockerei-Blog verboten!!

bildschirmfoto-2016-11-15-um-14-37-44Was man nicht alles im Internet finden kann! Zum Beispiel eine amerikanische Firma aus Kalifornien, in deren Hände viele ihre Sicherheit legen. Diese Firma bestimmt, was ihre Kunden z.B. Schulen lesen dürfen und was nicht. Uns wurde ein Screenshot zugespielt, der dokumentiert, dass dabei nicht nur ganz Grausliches wie Pornografie, Nazi-Zeugs oder Gewalt gesperrt wird, nein, weit gefehlt, da schneidet man mit der ganz feinen Klinge: der Klockerei-Blog fällt hier unter die Gefahrenkategorie “Society and Lifestyles”, also Klatsch und Tratsch über Berühmtheiten (vergleiche Sind wir jetzt berühmt?) oder eben das, worum’s beim Standard in der gleichnamigen Kategorie geht: Essen und Rezepte und Wohnen und Garten und so weiter.

Da wir wissen, dass die nicht gerade jeden Beitrag lesen, sondern vielleicht unsere Schlagwortwolke durchsuchen, haben wir die Top Ten unserer brandgefährlichen Schlagworte im Blog untersucht: Leben (185 mal), Rezepte, Emma, Essen, Freunde, Vega, Hennen, Hermann, Garten, Haus (79 mal) — da war nun guter Rat teuer. Wo steckt die Gefahr? Ist die Kombination aus Bloggen und landwirtschaftlichem Tun bereits explosiv? Ist das Leben per se lebensgefährlich? Will Monsanto/Bayer an unser Saatgut? Das Gras im Garten kann’s ja nicht mehr sein. Das gehört den Hennen.

Stecken Fast-Food-Fans dahinter? Denen alles Essen nach unseren Rezepten zu gschmackig war?

Wahrscheinlich haben sie mitbekommen: die Hunde kommen noch zweimal vor. Aber was ist ein Hermann?

Jetzt geht’s uns fast wie dem Faust: “Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor.” Oder ist da im Kern doch der Hund drin?

Wir hätten uns nie gedacht, dass die aktuellen politischen Wellen sogar an unser Hausbuch mit unseren gerade einmal Tausend Lesern pro Monat schwappen könnten. Oder waren es doch die Sonnenblumen?

Der Lebensweber

Dieser Beitrag ist der Versuch einen meiner und unserer Lebensbegleiter zu würdigen. Günter Funke.

Sein Tod am 3. August 2016 hat mich noch einmal an der Hand genommen und mich durch die gemeinsamen Zeiten geführt. Mich an die gefüllten Scheunen meines Lebens, unseres Lebens und des Lebens erinnert.

Günter war gelernter Weber und das ist er in all seinen weiteren Lebensabschnitten geblieben. In all seinen Abhandlungen, Diskussionen, Anregungen, Ideen, Auseinandersetzungen, Reden und Vorträgen war immer dieses tief verankerte Wissen und die damit verbundene Achtung gegenüber dieser Handwerkskunst zu spüren. Eine Handwerkskunst, die er zur Lebenskunst kultiviert hat.

Egal ob in der Theologie, der Philosophie, der Phänomenologie oder in der Existenzanalyse, egal ob als Schüler von Viktor Emil Frankl oder Mitstreiter von Michel Henry, egal ob bei den Themen der Bildung, der Wirtschaft, der Politik, der Welt und ihren Strömungen – immer war diese erlernte und geübte Handwerkskunst des Webens als Fundament spürbar.

Dieses Foto vom geflochtenen Schaukelstuhl mit der griechischen Decke und dem Petrapolster ist für mich Sinnbild seiner und unser aller Lebenskunst.
Da ist dieses geflochtene Tragende, dieses Gewobene (du hast mich gewoben im Schoße meiner Mutter) und dieses Kunstwerk — Ja, was können wir denn noch alles aus unserem Leben machen — beinhaltet.
Diese Abhandlung wird in einer Bachkantate, die du dir für deine Beerdigung ausgesucht hast auf den Punkt gebracht: GOTTES ZEIT IST DIE ALLERBESTE ZEIT.
IN IHM LEBEN,WEBEN UND SIND WIR, SOLANGE ER WILL.
IN IHM STERBEN WIR ZUR RECHTEN ZEIT, WENN ER WILL.

Danke, Günter
für das Kölnkonzert von Keith Jarrett
für die Bachkantaten
für die Matthäuspassion
für die Große Sinfonie in C-Dur von Schubert
für den Exodus, die Psalmen und den Hiob
für die Zornbank Gottes und die Wolfssonate
für all die Bücher und die Filme
für den Feierabend und das Vergnügen
für dein Spielen und dein Flanieren in und mit der Sprache
für den Schwindel der Freiheit und das Wissen der Träume
für deine Verschmitztheit und deinen Schalk
für die Erinnerung, mich an meiner Würde aufzurichten
für deine Begleitung beim Hinabsteigen in das Reich des Todes und
Danke für deine Begleitung beim Hinauffahren in den Himmel.

Von Weisheiten und Wahrheiten

Banksy trifft es immer wieder auf den Punkt.

Fein, wenn man nicht alle Gscheitheiten( Weisheiten)und Wahrheiten selber schreiben muss.