Archiv für das Jahr: 2016

Wenn der Sommer

wieder einmal für ein paar Tage vorbeischaut, dann leben wir vor der Türe, erfreuen uns an all den Düften, den Blüten und den lauen Abenden.

Ob der Grappa Schuld daran war, dass der Vollmond eingesperrt worden ist… das wissen die Götter.

Auf nach Griechenland

Es war wie so oft, eine Nachricht auf fb, die uns darüber informiert hat, dass drei schneidige Pfadfinderinnen, die bereits in Salzburg ankommenden Flüchtlingen geholfen haben, sich mit NOTWENDIGKEITEN im Gepäck auf den Weg machen. Auf den Weg Richtung Griechenland. Nein, nicht um dort Urlaub zu machen, sondern in einem der dortigen Flüchtlingslager ihre Dienste anzubieten. Die Wunschliste war lang und war in erster Linie auf Kinder ausgelegt. Wir haben nicht lange überlegt, ob wir unseren Beitrag zu dieser Reise leisten wollen. Nur allzu oft verzweifeln wir an den unmenschlichen Nachrichten, die uns immer wieder erreichen. Also haben wir uns von drei “Lebensgeschichten” getrennt und hoffen, dass sie dort ihre Dienste tun und den Menschen zeigen, dass sie nicht ganz vergessen sind.

Dass Tschippo und Emma natürlich mitgeholfen haben, den Transport zu ermöglichen, steht außer Frage.

Tägliches Aufblühen

Cannellini Bohnen-Salat

Nicht gerade ein “leichtes” Sommer-Rezept, aber am lauen Sommerabend eine feine Ergänzung zu allerlei anderen Kleinigkeiten, die man zum Wein auf der Terrasse genießen kann. Naja, das Jahr der Hülsenfrüchte darf man nicht ungenutzt verstreichen lassen und frischen Salbei hats auch jetzt. Das Rezept ist von der Marcella. Kurzfassung: gekochte Canellini (oder weiße) Bohnen (nicht salzen!) in einer würzigen Paste.

Also: 2 EL grob gehackte Zwiebeln, 3 frische Salbeiblätter (eher mehr), 2 bis 3 Sardellenfilets (siehe Beitrag über die Remouladensauce), 6 EL Olivenöl, 1 EL Rotweinessig, 2 Eidotter gekocht, 1 EL gehackte Petersilie – alles mit dem Stabmixer zu einer Creme verarbeiten. Die abgetropften Bohnen, am besten lauwarm, mit der Sauce vermengen und ziehen lassen. Erst nach einiger Zeit evtl. mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Sehr gschmackig und auf jeden Fall mediterran. Also doch ein bisschen Sommer.

Essigvarianten und Freundschaften

Manche Beziehungen halten schon ein halbes Leben lang. Und so ist es uns immer wieder eine Ehre und ein Volksfest( Bianca), Freunde zu empfangen und mit ihnen ZEIT zu verbringen. Das jährliche Geburtstagsessen von Gabi haben wir diesmal nicht nur gemeinsam mit Peter genossen, auch Bianca war mit dabei. Ein gebührender Ferienbeginn, der von Hermann mit seiner einzigartigen Kochkunst gestaltet wurde.

Unserer Schwäche für ein gutes Öl und einen geschmackvollen Essig tragen wir heuer selber Rechung. Ribisel, Himbeeren und Rosenblätter haben wir neben einigen Ölen( Estragon, Rosmarin, Thymian,..) angesetzt und freuen uns auf den Sommergeschmack in den Wintermonaten.

Ongricht is- tat die Gruaberin sogn

Monika Gruber, die wir seit einem posting von Robert- ja wir leben auch in dieser digitalen Welt- kennen und schätzen gelernt haben, ist eine herzerfrischende bayrische Kabarettistin, die mir aus der Seele spricht. Von ihren Gedanken geprägt, finde ich diese Überschrift passender als meine ursprüngliche Überlegung: herzlich und tränenreich.

Es war angerichtet- all die Köstlichkeiten aus dem Garten, der Backstube und den Geschenken unserer Hennen, um den Abschied unserer Gastschülerin und ihrer Familie zu feiern. Altea, ein Mädchen aus Trento, hat das heurige Schuljahr in Reutte verbracht. Wir haben sie und ihre Familie das Jahr über immer wieder beherbergt und verköstigt. Feine Menschen und feine Gespräche haben sich im SPRACHENAUSTAUSCH gefunden und ergeben.

Die Drächin am Frauensee

Die letzten Schultage sind meist geprägt von Wanderungen und gemeinsamen Erlebnissen. Dieses Jahr hat es der Wettergott gut mit allen Schülern und Lehrern gemeint. Strahlender Sonnenschein war der Begleiter bei diesem Ausklang des heurigen Schuljahres. Exemplarisch sei hier die Wanderung über die Costarieskapelle an den Frauensee erwähnt. Es ist ein ganz spezieller Platz, dieser FRAUENsee und der Drache, vielleicht ist es auch eine DRÄCHIN, passt zur Mystik dieses Ortes.

Bienen auf unseren Brombeeren

Unsere Brombeeren werden gerade von Bienen besucht: nachdem im Frühsommer kaum welche herum waren und wir uns schon Sorgen gemacht haben sind sie nun eifrigst beim Werkeln!

Zwiebelansichten

Heuer ist alles im Übermaß gewachsen: schnell, hoch, dicht. Auch die Zwiebeln ragen weit über den Hochbeetrand empor und lassen sich anschauen. Da wird man mit Schauen gar nicht mehr fertig!

Speckch-Kchnödel

Die Klassiker unter den Knödeln hab ich noch nicht oft gemacht, daher hab ich mich genau ans Rezeptbuch gehalten (wie immer für Tirolerisches: Maria Drewes Tiroler Küche). Ein paar Tipps stehen in Klammern:

½ kg Knödelbrot (Dinkel), ¼ l Milch, 3 Eier, ¼ kg Speck (Ja, soviel! und natürlich Bauchspeck! kann auch Räucherwurst oder Selchfleisch sein), 3 dag Butter, ½ Zwiebel, Petersil (viel!), Schnittlauch (viel!), Mehl (3EL).

Ich habs so gemacht: die Hälfte des Specks auslassen und mit der Butter die Zwiebeln andünsten, inzwischen das Knödelbrot mit der Ei-Milch-Mischung übergießen und rasten lassen. Zum Schluss restlichen Speck und Petersilie kurz mitrösten und mitsamt den anderen Zutaten auf das Knödelbrot, untermischen, mit dem Mehl abstauben und durchkneten (nicht zermatschen!), mit Salz abschmecken (ja: kosten!). Evtl. brauchts da noch ein bisschen Wasser, damit das genug zusammenhält. Den Teig kann man dann noch ein bisschen rasten lassen, Knödel formen und in Suppe kochen. Nach gut 10 Minuten sollten sie durch sein und lustig obenauf schwimmen. Nicht verkochte Knödel lassen sich gut einfrieren: auf einem Brett vorgefrieren und dann erst einsackeln.

Den ersten Knödel mit Suppe (“zu Wasser”, noch einmal Schnittlauch!), den zweiten mit Salat (“zu Land”) servieren.

Eardepflsalåt fast wie vor 35 Jahren

Ich hab als Studienanfänger in Wien studiert und mich selbst versorgt. Damals konnte ich zwar schon kochen, aber irgendwie war mir die Zeit zu schade dafür, ich wollt lieber studieren (oder ins Kino gehen). Heute ist das ziemlich umgekehrt…

Auf jeden Fall: unter der Woche hab ich mich von Kartoffelsalat ernährt, eine große Schüssel reichte mit ein paar kleinen Beilagen fast die ganze Woche, es war Wintersemester, kein Kühlschrank im Heimzimmer, als musste das Fensterbrett (im 7. Stock) herhalten, war eigentlich schon waghalsig. Jedenfalls hab ich jetzt wieder einmal einen solchen Salat gemacht, der schon ein bisserl wienerisch ist vom Rezept (Zucker! Mengen sind nur geschätzt – für etwa 1 kg Kartoffeln) – und noch besser schmeckt, als ich ihn in Erinnerung habe – auch nicht selbstverständlich:

2 Zwiebeln in Öl anschwitzen, beherzt Zucker dazu (1 EL), etwas dünsten lassen (nicht anbräunen!), 2 Knoblauchzehen dazupressen, 1 EL Senf dazu (ich hab diesesmal weniger, dafür frischen Estragon verwendet), umrühren, mit 1/8 Weißwein ablöschen und mit Suppe aufgießen (1/2 l), mit Weißweinessig und Salz abschmecken und etwas einkochen lassen. Die noch warmen Kartoffeln in die Marinade blättrig reinschneiden, zudecken, etwas ziehen lassen und lauwarm servieren.

Für mich damals dann eben ein paar Blätter Wurst dazu oder ein Fisch aus der Dose. Das haben wir vorgestern auch nachgestellt, ein kernweiches Ei dazu und gut war es. Saugut. Der frische Estragon im Salat sowieso Hammer, die Sardine wie gewohnt sehr gut, hoffentlich gibt’s bald wieder die fangfrischen Nuri.

Abbazia di Piona

Während Angelika die Kirche und den Kreuzgang besichtigte, hatte ich Zeit für einen kleinen Rundgang mit unseren Schnüffen.

und ich brauche fast zwei Tage

um all das Wachsende und Gedeihende und Blühende und Spriessende im Garten zu bestaunen.

Wir waren doch nur 2 Tage fort

Hausgemachte Orangenmarmelade aus Sizilien

Das Sonntagsfrühstück in unserer Unterkunft war derart ausgiebig, dass wir einen Teil mit nach Hause genommen haben. So verlängert das erste Frühstück in Tiroler Landen dann das Urlaubsgefühl. Und zu jedem dieser gehaltvollen Lebensmittel gibt es eine Geschichte:

Eine Freundin der Hausherrin, die in Sizilien lebt, dort alte Orangenbäume hegt und daraus diese köstliche Marmelade macht, die sie dann in die Nähe von Bergamo schickt, die dann dort den Gästen serviert wird und diese sie dann mit heim nehmen… Sie schmeckt nach Sonne, Natur, Liebe zum Leben und viel innerem Wissen.

Der – der Hl. Antonius – ist auch einer unserer ständigen Begleiter auf unseren Reisen. Diesmal Ton in Ton mit dem Rittersporn.