Archiv für den Tag: 17. November 2016

Isländisch Moos

Meine Mutter schwört darauf. Dieses Heilmittel macht jedem Husten (auch dem Nichtraucherhusten) den Garaus. Wenn sie dann erzählen, wie sie dieses Heilmittel suchen und sammeln, sehe ich sie vor meinem geistigen Auge. Da ist soviel Lebendigkeit und Wissen und Werkeln und Zupfen und Trocknen und Auslegen und Verarbeiten und Papas Schmunzeln dabei.
Da verzupft sich der Husten schon dabei, wenn man nur die Gläser anschaut. So viel Liebe in jedem Tun und soviel Wärme. Danke enk ZWOA.

So sehen Lebensgeschichten aus

Aus Bruchstücken des Lebens habe ich Schmuckstücke des Lebens werden lassen. Ich bin gespannt, ob ich den Goldschmied, der all diese Teile veredelt hat, einmal persönlich kennenlerne. Beim Juwelier meines Vertrauens ist diese Lebenskette schon eine alte Bekannte. Und jedes Mal freuen sie sich mit mir mit.

Zwei Neuzugänge hat sie bekommen, meine Lebenskette:
eine Hopfenblüte, die mir meine Pilgerschwester Claudia bei ihrem letzten Besuch mitgebracht hat.
Und eine Korallenperle von der Kette ihrer Großmutter, die mir Rita im Sommer geschenkt hat.
Mit beiden Frauen verbindet mich EIN GANZES LEBEN und dafür bin ich sehr dankbar.

Die Bohne ohne Namen

Noch hat diese Bohne, die ich mit der Erinnerung an die Bohnengeschichte, geschickt bekommen habe, keinen offiziellen Namen. Ich habe nachgefragt und warte auf eine Antwort. Mir haben es Bohnen angetan, nicht nur beim Essen. Ich finde sie einfach schön und immer wieder verlocken sie mich, sie wie Murmeln mit meinen Fingern zum Tanzen zu bringen.

Der Regenbogen

Diesen Segenswunsch habe ich heute früh bekommen – und den Regenbogen(!!) gleich dazu.

Austragen und dann gebären

Immer wieder einmal erhalte ich von den Leserinnen dieser spirituellen Seite die Rückmeldung, dass es ganz fein ist darin zu stöbern, weil man hier Texte findet, die man immer wieder einmal brauchen kann.
Das ist einer jener Texte. Mein Gott, wie oft habe ich den schon gelesen, überflogen, kopiert und verschenkt. Vor ein paar Tagen ist er mir wieder einmal in die Hände gekommen und hat mich an den Baum, die Geduld und das Ungelöste erinnert.

Man muss den Dingen die eigene, stille ungestörte Entwicklung lassen, die tief von innen kommt, und durch nichts gedrängt oder beschleunigt werden kann,alles ist austragen – und

dann gebären…

Reifen wie der Baum,der seine Säfte nicht drängt und getrost in den Stürmen des Frühlings steht,ohne Angst, dass dahinter kein Sommer

kommen könnte.

Er kommt doch!

Aber er kommt nur zu den Geduldigen, die da sind, als ob die Ewigkeit vor ihnen läge,

so sorglos, still und weit…

Man muss Geduld haben

Mit dem Ungelösten im Herzen, und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben, wie verschlossene Stuben, und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache

geschrieben sind.

Es handelt sich darum, alles zu leben. Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich, ohne es zu merken, eines fremden Tages

in die Antworten hinein.

(Rainer Maria Rilke)