Archiv für den Monat: November 2016

Vom Feierabend und von Freunden

Ich mag Flaschen. Nein, die anderen, die Glasflaschen, deren Etiketten, Schriften, Worte und manchmal auch den Inhalt.
Und ich mag Schwarzbier, seit ich es das erste Mal im Fischer am See( Zillertaler Brauerei) gekostet habe.

Mit Claudia und Robert, zwei wåschechten Boarn(?), verbindet uns, neben vielem anderen, eine Leidenschaft zum Bier.
Wann immer wir uns besuchen gibt es einen Austausch über die neuesten Erkenntnisse und Erfahrungen der Braukunst. Und immer die eine oder andere Kostprobe.
Und – wir üben uns gerade ein, den Feierabend selbst zu bestimmen. Nicht erst, wenn alle Arbeit getan ist. Was passt besser zum Feierabend als ein guter Schluck gutes Bier.

Abgesehen davon, war der Grund für diese Fotos ein ganz anderer. Das Wort SUD hat mich an meine Kindheit und meine Jugend erinnert. Und an die Markoma. Zu bestimmten Anlässen ist die Familie in ihrer Küche – a richtige Kuchl – zusammen gesessen und hat erzählt, informiert, berichtet, ausgetauscht und gratscht. Ihr Gesicht und ihre Gestik bei dem Satz:” Mei håt der an Sud keht.” fällt mir heute noch ein, wenn ich das Wort lese.

Der Leisi

hat endlich, nach Jahrzehnten im Glasclip, einen würdigen Rahmen und einen entsprechenden Platz erhalten.

DER Leisi heißt Leismüller Johannes und gehört zu den Menschen, die mir mein Beruf, die Ausserferner Kulturinitiative und mein Ich – muss – junge – Talente – unterstützen – oder – fördern -Syndrom ins Leben gebracht hat. Vor über 20 Jahren. Als der Leisi gefragt wurde, welche Talente möchtest du gerne in deinem Leben, hat er geantwortet: ALLE.
Johannes ist inzwischen angesehener Pädagoge, Musiker, Sänger, Karikaturist, Kabarettist und was weiß ich alles noch.

Das Bild hat es mir vom ersten Anblick an angetan. Das Leben, die Menschen und die Leit. Und diese Weite, Wüste oder Meer und im Hintergrund die Berge. Claudia, die Bilderrahmenmeisterin des Ortes, hat ihr Können in die Restauration dieses Werkes gelegt und es ist ihr gelungen.
Jetzt begleitet uns ein LEISI am Tagesbeginn und am Tagesende und mit diesem Bild das Leben und viele seiner Geschichten.

Der Vorplatz

Am Samstag haben wir den Vorplatz zur Klockerei neu gestaltet. Jedes dieser Teile birgt eine, oder gar mehrere Geschichten in sich. Manches musste gereinigt und gesäubert werden, manches ausgebessert und erneuert. Wie das Hausnummernschild. Jaja, der Wagen Nummer 19…

Aus allem, was so im Garten herumgelegen und gestanden ist, wie die Palette oder die Metallböcke, haben wir einen Schutz für die Katzentüre im Winter gemacht.

Fesch und schneidig – die Eva hålt

Es ist wieder einmal Zeit, DIR einen Beitrag im Hausbuch der Klockerei zu widmen. Bist du doch seit Jahren gewichtiger Teil davon.

Gemeinsam haben wir damals, vor dem ersten Wahldurchgang, es war schon dämmrig draußen, die Sonnenblumen ins Freie gesetzt. Drei Stück. Als Zeichen der Zuversicht und der Hoffnung. Alle drei sind sie groß geworden, sehr groß, sie haben die 4m Marke erreicht.
Und sie stehen noch immer, inzwischen sind den Wildvögeln Nahrungsquelle geworden. Und sie sind immer noch Zeichen der Zuversicht und der Hoffnung. So wie junge Menschen, die sich engagieren, die aufstehen und für etwas einstehen, die Gesicht zeigen.

Eva, ich bin sehr dankbar, dass ich dich kenne und dass du Teil meines Lebens geworden bist. Und ich bin so mächtig stolz auf dich – sou fesch und sou schneidig!

Namaste

Angelika

Schottland lässt grüßen

Genau so stelle ich mir das vor, wenn wir eines Tages unser Grundstück in Schottland besuchen.

Herbstsalate

gehören gerade zu meiner täglichen Wunschliste, wenn Hermann mich fragt, was ich gerne essen möchte. Diese Salate wie Chinakohl, Zuckerhut, Endivien… eben jene Salate, die man sich für den Herbst und den Winter pflanzt, haben für mich den Sommer in sich. Ganz zum Unterschied zu den frischen Frühlingssalaten. Ausserdem können sie mit all den Früchten und Beeren, die über das Jahr gereift sind, kombiniert werden. Oder mit all den Restln, die sich im und um den Kühlschrank noch so finden. Zum Beispiel eingelegte Johannisnüsse oder Grapparosinen vom Stekovics. 100% Geschmack, Energie und Genuss. Knackig und gehaltvoll.

Der fünfte Stall

ist’s, den wir jetzt haben — kleinere Änderungen nicht mitgerechnet. Den haben wir nun von Grund auf neu geplant, innerhalb der 10 Quadratmeter im Gartenhaus. Die erste Planung (von mir) war etwas kompliziert aufgebaut, das hätte ein Quader werden sollen, mit recht kompliziert versetzten Sitzstangen, damit sich die Hennen nicht in die Quere kommen. Angelika hat den Entwurf nur kurz angeschaut und dann gemeint: warum nicht so? So wie es jetzt ist, nämlich genial standfest, gestaffelt nach oben, und einfachst zu montieren. Ohne Schrauben. Ich kann’s kaum glauben!

Viele Sitzmöglichkeiten sollten es sein – die Hennen lieben es, in höheren “Ästen” zu sitzen, viel Raum zum herumlaufen und picken und auch ein Schlupfloch: ein versteckter kleiner Aus-/Eingang, der wetter-, wind- und sichtgeschützt in den Bereich hinter den Stall führt, der mit Elementen aus den früheren Ställen und Strohballen gut umzäunt ist.

Wir mögen ihn sehr, die Hennen auch. Auf den Winter sind wir gespannt — da soll’s dann an manchen Tagen nur mehr den Freilaufbereich hinten geben. Aber manche können ja sehr gut fliegen…

Deis guate Zuig

måg i it verkemmen låssn. So, oder so ähnlich lautet meine Ansage meistens, wenn es darum geht, aus allem, was uns Mutter Natur und unser Garten so schenkt, noch etwas zu machen.

Einige der Quitten sind heuer vom Baum gefallen und hatten Måtzen, wie man bei uns sagt. Diese Früchte sind für die Einlagerung ungeeignet. Also war ausschneiden und ausfitzeln angesagt, um den Ansatz für den kräftigenden Quittenlikör herzustellen. Diesmal mit den Kernen, haben sie ja schleimlösende Wirkung. Jetzt heißt es wieder zwei Jahre warten bis dieses Heil- und Genussmittel in Flaschen abgefüllt werden kann.

Die wenigen Dirndl, die ich von den Sträuchern geholt habe, habe ich trocknen lassen. Das funktioniert in unserem Haus hervorragend. Einen Teil werde ich in meine Teemischungen geben und mit dem anderen Teil wird es eine neue Variante von persischem Reis, der sonst mit Berberitzen gemacht wird, geben.

Wohlbefinden

Eine gefüllte Wärmflasche ist für mich eines jener altbewährten Hausmittel, die einfach wohl tun. Meine alte Bettflasche, wie sie auch genannt wird, hat ausgedient. Keinen Wert mehr, wie man so sagt. Der Gummiteil recht spröde und die Hülle konnte nicht den entsprechenden Schutz geben. Jetzt habe ich vom Christkindlmarkt (Danke Hermann) eine neue bekommen. Gefilzt, mit Märchenprinz, in fröhlichen Farben. Eine WOHLTAT.

Damit zur Wärme auch noch der Wohlgeruch dazukommt, war auch noch ein Weihrauch dabei. Fürs Rosenhaus ein Rosenweihrauch, der von einer Tiroler Manufaktur namens Perfumum hergestellt wird. Riecht nach Sommer und Hochblüte.

Um das Wohlbefinden abzurunden – im wahrsten Sinne des Wortes – und wenn zum Einschlafen noch die entspannte Bettschwere fehlt, dem sei dieses Bier anempfohlen. Nichts von BLACK, nichts von BOCK, sondern herrlich weich und rund. Ein bißchen was von Bernstein, nicht nur von der Farbe her. Das Bier kommt von einem der neun österreichischen Culturbrauer. Oberösterreich sei Dank.

Spätherbst

Isländisch Moos

Meine Mutter schwört darauf. Dieses Heilmittel macht jedem Husten (auch dem Nichtraucherhusten) den Garaus. Wenn sie dann erzählen, wie sie dieses Heilmittel suchen und sammeln, sehe ich sie vor meinem geistigen Auge. Da ist soviel Lebendigkeit und Wissen und Werkeln und Zupfen und Trocknen und Auslegen und Verarbeiten und Papas Schmunzeln dabei.
Da verzupft sich der Husten schon dabei, wenn man nur die Gläser anschaut. So viel Liebe in jedem Tun und soviel Wärme. Danke enk ZWOA.

So sehen Lebensgeschichten aus

Aus Bruchstücken des Lebens habe ich Schmuckstücke des Lebens werden lassen. Ich bin gespannt, ob ich den Goldschmied, der all diese Teile veredelt hat, einmal persönlich kennenlerne. Beim Juwelier meines Vertrauens ist diese Lebenskette schon eine alte Bekannte. Und jedes Mal freuen sie sich mit mir mit.

Zwei Neuzugänge hat sie bekommen, meine Lebenskette:
eine Hopfenblüte, die mir meine Pilgerschwester Claudia bei ihrem letzten Besuch mitgebracht hat.
Und eine Korallenperle von der Kette ihrer Großmutter, die mir Rita im Sommer geschenkt hat.
Mit beiden Frauen verbindet mich EIN GANZES LEBEN und dafür bin ich sehr dankbar.

Die Bohne ohne Namen

Noch hat diese Bohne, die ich mit der Erinnerung an die Bohnengeschichte, geschickt bekommen habe, keinen offiziellen Namen. Ich habe nachgefragt und warte auf eine Antwort. Mir haben es Bohnen angetan, nicht nur beim Essen. Ich finde sie einfach schön und immer wieder verlocken sie mich, sie wie Murmeln mit meinen Fingern zum Tanzen zu bringen.

Der Regenbogen

Diesen Segenswunsch habe ich heute früh bekommen – und den Regenbogen(!!) gleich dazu.

Austragen und dann gebären

Immer wieder einmal erhalte ich von den Leserinnen dieser spirituellen Seite die Rückmeldung, dass es ganz fein ist darin zu stöbern, weil man hier Texte findet, die man immer wieder einmal brauchen kann.
Das ist einer jener Texte. Mein Gott, wie oft habe ich den schon gelesen, überflogen, kopiert und verschenkt. Vor ein paar Tagen ist er mir wieder einmal in die Hände gekommen und hat mich an den Baum, die Geduld und das Ungelöste erinnert.

Man muss den Dingen die eigene, stille ungestörte Entwicklung lassen, die tief von innen kommt, und durch nichts gedrängt oder beschleunigt werden kann,alles ist austragen – und

dann gebären…

Reifen wie der Baum,der seine Säfte nicht drängt und getrost in den Stürmen des Frühlings steht,ohne Angst, dass dahinter kein Sommer

kommen könnte.

Er kommt doch!

Aber er kommt nur zu den Geduldigen, die da sind, als ob die Ewigkeit vor ihnen läge,

so sorglos, still und weit…

Man muss Geduld haben

Mit dem Ungelösten im Herzen, und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben, wie verschlossene Stuben, und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache

geschrieben sind.

Es handelt sich darum, alles zu leben. Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich, ohne es zu merken, eines fremden Tages

in die Antworten hinein.

(Rainer Maria Rilke)