Archiv für den Tag: 8. März 2016

Kastanienmehl Nummer 1

Beim durchforsten und durchwühlen( im wahrsten Sinne des Wortes) der Lebensmittel im schwarzen Kasten waren am Ende der Reinigungsaktion 6 angefangene Mehlpakete verschiedenster Herkunft und Machart übrig. Zwei davon Kastanienmehl aus Italien, das Eva früher gerne für ihren Kuchen verwendet hat. Ich habe mich auf die Suche nach Rezepten gemacht und habe ob der Zufälle recht geschmunzelt. Kastanienmehl war das Mehl der ärmeren Bewohner der Bergdörfer Süditaliens.

Das erste Rezept, das wir ausprobiert haben, galt als arme Leute Essen in Umbrien.

Eine Castagnaccio. Die Pinien habe ich durch Onkel Anders Walnüsse ersetzt, der Rosmarin stammt von unseren Urlaubsreisen in die Toskana und nach Umbrien. Das Rezept habe ich von mestolo, einem vegetarischen Kochblog, der schon länger auf Hermanns Leseliste ist.

Das Ergebnis: ein Duft- und Geschmacksbad in mediterraner Lebensfreude.

s’alte Kastl

war mein erstes Projekt. Vor vielen Jahren habe ich es als Spiegelkommode bei der Issba, einem Seconhhandladen gekauft. Beim Übersiedeln haben wir dann den dreiteiligen Spiegel abmontiert und das Kastl auf die Terrasse gestellt. Es war Sammellager und Abstellplatz für jeden Gruscht. Jahre später habe ich es dann, so gut ich es konnte, sandgestrahlt. Das Furnier hat einige Farbreste nicht freigegeben, dafür hat es sich gewellt. Irgendwo hatte ich noch Möbelknöpfe, die ich von der ganz alten Küche abmontiert hatte. Ich wollte ausprobieren, wie es sich macht, gereinigt, frisch eingelassen und mit anderen Möbelknöpfen versehen. So steht es jetzt da, bei meinem Schaukelstuhl und dem Dreibein, ist mit heiligen Dingen bestückt und verwahrt ganz viel Bedeutsames und Gehaltvolles.

Ganz so schneidig

wie unsere Mädels bin ich nicht, was das Wetter betrifft, aber ich habe mich entschieden, das Beste draus zu machen. Das fällt mir nicht immer leicht, weil es mir aufs Gmiat druckt. Da kamen die Anregungen des Katholischen Familienverbandes, die sich mit dem Thema: GUTES LEBEN- BESINNUNG AUF DAS WESENTLICHE beschäftigen gerade recht.
Die Fastenzeit hat ja Gott sei Dank einige Wochen auf Lager, sodass sich unsere Ideen zumindest zu einem guten Teil verwirklichen lassen.
Wir haben angefangen Reste zu verkochen, angefangene Paktln zu verwerten, Möbelteile zu restaurieren oder zu verstellen und wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus, was sich da alles mit WIEDERVERWERTUNG und RESTLVERWERTUNG produzieren lässt.

[Fastenzeit 2015]

Dauerapril

heißt die Großwetterlage, die wir gefühlt seit 8 Wochen haben. Es regnet, es schneit, es ist bewölkt, es regnet, es schneit, für 30 Sekunden zeigt sich die Sonne, es ist bewölkt.

Unsere Mädels lassen sich dadurch nicht erschüttern und nützen ihren Freigang bis es dämmert.

Wenn Hermann

derart konzentriert arbeitet und dabei strahlt, allerhand ausprobiert und gekostet wird und der Tisch besonders dekoriert ist, dann bedeutet das zumeist, wir bekommen Besuch.

Wir haben uns sehr gefreut, dass Herlinde und Richard ihre Heimreise über die Klockerei gemacht haben. Es war ein feines Zusammensitzen, ratschen, sich austauschen und uns durch Hermanns Kocherei zu probieren.

Wir freuen uns schon auf das nächste Wiedersehen.