Wohl kaum überraschend habe ich nach den letzten Erfahrungen auch gleich ein weiteres Gericht, das seit langem auf meiner persönlichen Warteliste steht, nach dem Rezept von Claudio probiert: Bohnen mit Nudeln. Klingt nicht besonders beeindruckend; viele werden leider auch meinen, Bohnen (und Linsen) wären nicht sehr bekömmlich, das Bauchgegrummel nachher nicht wert. Bitte: erstens nützt viel (=langes, mindestens 12 Stunden) Einweichen und nachheriges Spülen der Bohnen auch wirklich viel; zweitens lohnt es sich ungemein!
Also: während die Bohnen in Salzwasser weichkochen, aus 15 dag Weizenmehl und 7 dag Harzweizengries mit Wasser einen geschmeidigen Teig kneten. Nach etwas Rasten dann lange Rollen formen und kleine Stücke schneiden (etwa 5×5 mm). In etwa 1o Esslöffeln Olivenöl eine Stange Staudensellerie, eine Knoblauchzehe und einen Peperoncino ziehen lassen und etwa die gleich Menge wie Öl passierte Tomaten dazu – aufkochen lassen. Dann die in Salzwasser gekochten Nudelstücke dazu und mit Kochwasser zu einer Suppe aufgießen.
Dieses Rezept findet sich ebenfalls im neuen Kochbuch von Claudio del Principe, das die digitale Bibliothek Wien dankenswerterweise bereits für mich Provinzler zur Verfügung gestellt hat: Italien vegetarisch.
Man kann kaum beschreiben, wie toll dieses Rezept aus wenigsten Zutaten funktioniert: die Bohnen, Tomaten und Nudeln vermählen sich auf harmonischste Weise und es bleibt ein langer, feiner Abgang noch Stunden später!
Früher hat man Reste für Tiere gesammelt – etwa das, was sonst auf den Kompost kommt für die Hennen. Wir haben für unsere Hennen fast jeden Tag eine besondere Zugabe – gekochter Reis, Spaghetti, manchmal Kartoffeln (die mögen sie nicht so…), Salat. Heute war’s ein bisschen umgekehrt.
Die Reste der Nudeln, die für die Hennen bestimmt waren (und die sich auch begeistert gegessen haben), waren wie geschaffen für unser Abendessen: ein klassisches italienisches Reste-Essen, das wir von Ines kennen: eine frittata (also eine Art Omelett, aber natürlich ohne Mehl oder Milch oder Sahne) aus den restlichen Spaghetti: was gerade da war (ein bisschen Paprika, Käsereste, ein Peperoncino, frische Brennnesseln aus dem Garten – die sind gerade herrlich jung und zart!) zu den Spaghetti, die in etwas Olivenöl flach in der Pfanne liegen, und mit den Eiern eben auffüllen. Nach einigen Minuten wenden – fertig! Dazu passt natürlich Rotwein, wir haben uns anlässlich unserer letzten Reise für einen Montepulciano d’ Abbruzzo entschieden – „Bajo“ – unglaublich gut für den Preis!
Und der Cipollino freut sich über ein weiteres Essen aus seiner Heimat, von dem er selbstverständlich seinen Anteil bekommt. Alle sind glücklich!
Es ist schon eine Weile her, dass ich in dieser Ecke unseres Blogs den Gedanken und Empfindungen freien Lauf gelassen habe. Wie so oft sind es Begegnungen, die den Anlass dazu geben.
Die ersten Jahre, die wir in diesem Haus verbracht haben, haben zahlreiche Kreuze den Altar und die Wände geziert. Nach heftigen Auseinandersetzungen, die ich mit diesem Gott, auch mit seinem Sohn hatte, hatte ich genug von der männlichen Seite dieser Kraft.
Ich bin keine Marienverehrerin, mit ihr, so wie sie oft dargestellt und gehandhabt wird, konnte ich noch weniger anfangen. Bis zu dem Tag als ich erkannte, welch weiche Trotzmacht im Leben dieser Frau zu finden ist. Wieviel Mut und unsägliches Vertrauen. Meine Mutter hat mir ihre erste Ikone, die sie selbst gemalt hat, geschenkt. Also habe ich alle Kreuze in einer Schachtel verstaut und Mamas Ikone auf den Altar gestellt. Die Haltung und der Blick dieser Frau tun mir jeden Tag aufs neue Wohl.
Das Rosenkranzgebet mag ich seit ich es in der kargen Kapelle in Bizë/Albanien gehört habe. Pater Jack hat die Schwestern damals gebeten, für meine Großmutter, die an diesem 30. Dezember gestorben war, zu beten. Die fremde Sprache und der vertraute Ablauf haben all die tröstende Kraft dieser Worte entfaltet. Da kann ich mich fallen lassen und bin getragen und aufgefangen.
In diesem Gebet gibt es einen Satz, der mich seit diesem Tag begleitet und trägt. Er beinhaltet für mich all den Trost der Welt:
HEILIGE MARIA MUTTER GOTTES, BITT FÜR UNS SÜNDER, JETZT UND IN DER STUNDE UNSERES TODES. AMEN.
Heil und Heilung.
Den Namen Maria höre ich immer in der gesungen Form aus dem Musical West Side Story. Maria,….
Eine ledige Mutter, die den unvorstellbaren Mut und den Glauben hatte, Gottesgebärerin zu werden. Nicht nur zu werden, auch zu leben, bis zum Kreuz und darüber hinaus.
Und als Antwort auf die Leichenfelder zweier Weltkriege hatte Papst Pius XII die Aufnahme Marias in den Himmel als Dogma der Welt verkündet.
Steh mir bei, wann immer ich mich von mir, den Menschen um mich herum und vom Göttlichen abgesondert habe.
Der Trost schlechthin, meist ist meine Seele an dieser Stelle schon vollkommen zur Ruhe gekommen, sind die Worte JETZT UND IN DER STUNDE UNSERES TODES. Jetzt, in diesem Moment.
Und in der viel besungenen und viel beschriebenen Todesstunde.
Amen. So sei es.
Wie alle Beteiligten in diesem Artikel gehört Goethes Faust zu einem meiner Lebensbegleiter.
Bilder von Amorgos, vom Tanz und vom Lechtaler Höhenweg tauchen vor meinem Auge auf.
Mit Marietta heiß diskutiert und neuerlich zur Weltliteratur erkoren, im Tiroler Landestheater als Tanzaufführung erlebt, und in der Sonne liegend auf einem Grasrücken, mitten in der Bergwelt von Hermann vorgelesen bekommen. Da stehen sie sich gegenüber, die zwei Wettbrüder, Gott und Satan und finden keine Lösung. Keine Erlösung für die Beteiligten. Und übergeben alles dem EWIG WEIBLICHEN. Mit der Bitte: Jungfrau, Mutter Königin, Göttin bleibe gnädig.
Aus La Verna, meinem ersten Franziskusort, habe ich mir dieses Gebetsband mitgenommen.
AVE MARIA, PIENA DIE GRAZIA….Santa Maria, Madre di Dio, prega per noi peccatori, adesso e nell’ ora della nostra morte. Amen.
Heute habe ich es um den Quittenstamm gewickelt.
Wo sonst.
Und es steht wohl an, diesen Satz in der nächsten Zeit immer wieder zu beten.
die Erde dann genug aufgewärmt hat, heißt das Motto: WIEVIELE VON UNS PASSEN IN DAS KÜKENERDBADL?
Das, was diese Tage so besonders macht, ist nicht auf die Bilder zu bringen. Das Gezwitscher der Vögel, die Arien, die Anna seit ihrer Brut wieder singt. All die Laute, wie sie sich miteinander unterhalten. So sanft, so voller Zartheit und so liebevoll, durchwachsen vom kraftvollen Krähen der Hähne.
an diesen Sonntagen, so dass die Ausreißer, sobald der Reis vertilgt ist, nichts wie raus auf die Straße und auf die Nachbarfelder wollen. Kein Lärm weit und breit, kein Auto, nur die Ruhe eines Sonntagmorgens.
einer jener herrlichen Sonntage, an denen wir Haus und Hof genießen. Wenn der Tag mit Sonnenschein beginnt und die morgendliche Gartenrunde aufzeigt, was das Leben trotz schneebedeckter Berge schon zum Vorschein gebracht hat.
ist das Gefiepe jetzt am Abend. Alle wollen noch einen Platz bei den Mamis. Es sind aber nur mehr zwei da und die haben auch nur zwei Flügel. Die Jüngsten kuscheln sich noch ganz fest zu Afra und Little Miss Sunshine. Die Älteren hüpfen ins Heu und suchen sich dort einen Platz. Ganz nah beeinander. In ein paar Tagen ist der Zauber dieser Zeit vorbei. Schade!
der Kükenzeit naht. Die Kleinen haben den Auslauf gründlich erkundet und sind immer öfter alleine zu sehen. Rosa, Lotte und Anna haben sich, nach mehrmaligem Hin und Hergehen zwischen den beiden Ställen, verabschiedet und sind zur großen Schar zurück. Afra und Little Miss Sunshine sind noch bei den Küken.
von den Topfpflanzen stellt mich immer wieder einmal vor Herausforderungen. Die besten Plätze sind von den älteren Pflanzen belegt. Heuer sind einige dazugekommen und ich konnte nicht für jede den optimalen Ort finden. Dürr und leblos haben sie sich über die Wintermonate gezeigt. Aber von eins auf zwei stehen sie in voller Pracht und Blüte da. Die Freude darüber ist doppelt groß, handelt es sich doch um Pflanzen, die wir zu unserer Hochzeit bekommen haben!!!
der lautet sinngemäß so: Es fallen einem immer die Bücher und die Menschen zu, die man gerade braucht. An unserem Tisch liegen und stehen seit ein paar Tagen solche Bücher. TRATTORIE DEL CHIANTI haben wir von meinen Eltern an Weihnachten erhalten. In den Weihnachtsferien haben wir es gelesen und darin geblättert. Und dann ins Regal gestellt. NACH unserer Reise haben wir es wiederentdeckt und festgestellt: Wir haben darin beschriebene Lokale besucht. Und wir haben mit diesem Buch eine weitere, herrliche Erinnerung an unseren Osterurlaub.
Auch das zweite Buch hat indirekt mit unserem Urlaub im Chianti zu tun. Geschenkt bekommen habe ich es von Sabine, einer Mitbewohnerin unserer StudentenWG zu meinem 18. Geburtstag. Wissende ahnen, wie lange das her ist. Wer immer ein herzerfrischendes Buch über Gott und die Welt sucht, ist damit gut bedient. Selten hat mich ein Buch derart berührt.
Ja und jetzt kommen die verschlungenen Zufälle des Lebens zum Tragen. In den 8. Klassen habe ich heuer erstmals wieder EXERZITIEN gemacht. Nach der Einübung haben die Schülerinnen und Schüler übernommen und ihre Ideen und Gedanken eingebracht. Die letzte Einheit vor den Osterferien haben Anja und Juliana gehalten. Mit Zitaten aus diesem Buch, von dem ich bis jetzt den Titel verschwiegen habe. HALLO, MISTER GOTT, HIER SPRICHT ANNA(von Fynn). Alle Erinnerungen daran wurden in dieser Schulstunde sofort aufgesperrt und die Rührungen waren da. SCHÖN,wenn man von den eigenen Schülerinnen erinnert und überholt wird. Als Abschluss dieser Stunde haben die beiden dann einen Text vorgelesen. DAS LEBEN. Anja hat ihn aus 1000 Spruchkarten zu einem Gesamtkunstwerk komponiert. Diesen Text haben wir dann in unserem Urlaub, der ja in der Karwoche war, Tag für Tag vorgelesen und zu unserem Begleiter gemacht. NOCH SCHÖNER!!!!
Wieder einmal wurden wir zum Chorkonzert in Freising eingeladen. Wie so oft, wenn möglich, entschieden wir uns, Autobahnen zu meiden. Und so bogen wir bei Fuchstal von der B17 ab und kurvten (ganz toskanamäßig) durch Mini-Urwälder und Hügel Richtung Ammersee, den wir noch nicht kannten: ein sehr romantisch gelegener See, an dessen Ufer feine Gastgärten zu einer Rast einladen. Grad richtig zur Weißbier/-wurst-Zeit (von der Frühstückskarte) genossen wir an einem kleinen Pavillon die Ruhe am Seeufer.
In Freising dann das Wiedersehen mit der Pilgerschwester und ihrer Familie – wo wir herrlich (vegetarisch) bekocht wurden, wo alle unkompliziert und voller Lebensfreude sind. Ein Ausflug an die Isar mit Kindern und Hunden war ein Tollen und Laufen, den Rest des Nachmittags lagerten wir auf den Wiesen, die Hunde waren im Mittelpunkt: sie zeigten, was sie konnten!
Das Konzert des Vokalensemble Cantabile Freising in der Pallottinerkirche in Freising war beeindruckend und wunderbar: die Kirche war mit Zuhörern gefüllt, der Chor füllte die Kirche mit festlicher Chormusik aus vier Jahrhunderten: bekannte Komponisten wie Palestrina, Haydn, Mozart, Mendelsson, Bruckner, Rachmaninov wechselten mit uns unbekannten: alle mit religiösem Bezug, mit tiefstem Gefühl aus Höhen und Tiefen berührendst gesungen. Über den Beginn “Wie der Hirsch” musste ich recht schmunzeln (und erst im Nachschlagen verstand ich den Text), das Ende “All My Trials” tröstend.
Die Heimreise auf leeren Straßen bei Sternenhimmel war magisch. Wir flogen nach Hause, reich beschenkt.
PS: den nächsten ganzen Tag verbrachten die Hunde schlafend, aber man konnte immer ein sanftes Lächeln in ihren Gesichtern sehen.
habe ich mich auf die Lauer gelegt, um ein paar Fotos von Morele zu machen. Das ist in diesem Fall nicht ganz einfach. Es ist so schnell und liebt Erschrecken spielen. Das funktioniert so: Morele tut so, als ob es eine Gefahr sehen oder erkennen würde und saust, wie der Wind in den Stall- alle anderen Küken hinterher. Irgendwie sieht es wie EINS, ZWEI, DREI abgepeckt aus.