Archiv für das Jahr: 2015

Ernten und gleich verkochen

Das gehört zu den Genüssen eines Gartens. Diesmal waren es die Karotten mit der violetten Schale und der erste Ufokürbis. Geschmacksexplosiver Synapsenknaller !!!!

 

Stockrosen Im Sonnenschein

Schnell genug

war ich ausnahmsweise, um diesen Augenblick festzuhalten. Es war ein netter Beitrag zur Erheiterung, den Morele da geliefert hat. Beim Test, ob sich dieses Dreibein nicht auch als Legenest eignen könnte, sind beide umgefallen und der Riemen hat sich dabei um Morele gewickelt. Ich hatte schon einen Film in meinem Kopf, ein Huhn rennt mit einem Dreibein um den Bauch durch den Garten. Aber nein, eine elegante Drehung und Morele ist so, als ob nix gewesen wäre, in Richtung Stall.

Die Gärtöpfe

und die Beschwersteine sind bereit, um die heurige Krauternte in Empfang zu nehmen.

Obwohl die Hennen illegalerweise zwei Krautköpfe als Naschereien auserkoren haben, kann sich die 2015er Ernte sehen lassen.

Wenn es in der Küche

so ausschaut, dann hat Hermann meistens einiges vor. In diesem Fall hat er allerlei Köstliches zubereitet, damit Leib und Seele auch, oder gerade in Trauerzeiten zusammengehalten werden.

In Memoriam

Mitten in der Nacht beginnt der neue Tag

An diese einfache, bekannte, manchmal vertraute und alte, aber auch immer wieder vergessene Wahrheit bin ich gestern wieder erinnert worden. Ja, in der dunkelsten Nacht beginnt bereits der neue Tag.

Es war der Titel des ersten Liedes, das der Chor beim Requiem gesungen hat. Und während diesem Lied hat Oktavia, die nur mehr eine Hand voll war( sie hatte nur mehr 550g) ihre Flügel ausgestreckt und ist in eine neue Zeit geflogen.

Und sie wird singen, sie wird lachen, sie wird” des gibts nit” schreien, in der neuen Zeit, in der neuen Zeit( frei nach Ludwig Hirsch).

Sie hat so gekämpft, sie war so tapfer und es hat am Freitag Nachmittag noch so nach Besserung ausgesehen.
Am Samstag früh war dann, der mir inzwischen sehr vertraute Moment, wo sie die Augen nicht mehr aufgemacht hat- nur noch einmal, mit aller Mühe, wie alle anderen Hennen und Hähne vorher auch. Wer diesen Blick einmal gesehen hat, der weiß, er schaut in den Abschiedsschmerz- in all seiner Stärke, in all seiner Kraft, in all seiner Trauer, in all seiner Sehnsucht, mit all dem LEBE WOHL.

Dann kam nur mehr dieses ruhige Atmen und dann die Erlösung.
Bei ihr habe ich lange gerungen und gesucht, wo der Beginn, der Auslöser, der Anfang war.Ich hatte es vergessen, dabei war es mir, als ich sie das erste Mal so versunken im Gras sitzen sah klar, ich habe es ihr auch gesagt. Doch dann fängt mich immer wieder das Ringen ums Leben, immer wieder, eine Chance gibt es noch, ein….
Nachdem ich sie auf Heu gebettet hatte, habe ich in unserem Hausbuch unter dem Schlagwort Oktavia nachgesehen, und ihr kurzes Leben noch einmal an mir vorüberziehen ziehen lassen. Dabei ist mir auch klar geworden, warum Vivienne immer bei ihr im Schupfele schlafen wollte: Die waren von Anfang an zusammen. Es gibt einige ganz nette Fotos.

Beim Blick aus dem Fenster traute ich meinen Augen kaum.Das glaubt uns kein Mensch, habe ich zu Hermann gesagt. Nach dem Miterleben dieser innigen, fast heiligen Momente, in denen Vivienne Oktavia geputzt und gesäubert hatte, haben wir doch noch ein Foto gemacht- fürs Lebensalbum.

Beim Römerkessel mit Lechtal-Blick

Das hätt ich mir nie gedacht. Dass ich überhaupt noch einmal einen Burger essen werde. Die S-Bar hat uns bekehrt und überzeugt: es gibt auch Burger, die mit dem, was bei M***i o.ä. geboten wird zum Glück nichts gemeinsam haben. Wirklich herrliche Geräte. Dadurch ermuntert haben wir uns getraut.
Also: getraut, auch woanders einen Burger zu probieren. Beim Römerkessel, gleich auf der B17 wenn man bei Landsberg Richtung Füssen runterfährt, haben wir angehalten und wollten zumindest einen Kaffee trinken. Dann kam auch die Speisekarte. Naja – etwas Hunger hatten wir schon und allein die Tatsache, dass es auch einen vegetarischen Burger gab, war vertrautenerweckend. Also: wirklich sehr gut! Fast nicht mit der Hand zu essen, aber einfach Augen zu und durch. Der abgebildete ist der Lady-Burger mit den halb so großen Laibchen („Beefpatty“). Fast nur der Geschmack der Zutaten, bei mir eine einzige Sauce und sonst nur all das was drin ist. Sehr zu empfehlen. Die Sitzplätze unter den alten Kastanienbäumen mit Blick auf das Lechtal sind wirklich romantisch!

Unsere hübsche Oktavia

leidet sehr. Immer öfter hat sie sich versteckt und mir nur mehr die Schwanzfedern gezeigt. Zur Sicherheit und um genügend Ruhe zu haben habe ich sie ins kleine Stallele gebracht. Mit Argusaugen haben Vivienne und Karla alles genau beobachtet. Damit ich ja nichts falsch mache.

Gefüttert habe ich sie, damit die arme Haut ja genug zu essen bekommt. Es ist nicht besser und nicht schlechter geworden, aber meine Beobachtungen klarer. Heute sind wir mit ihr zum Tierarzt. Dort hat sie eine Tortur über sich ergehen lassen müssen. Sie hat nämlich einen sogenannten weichen Kropf. Das bedeutet alles, was sie gepickt hat und ich ihr reingestopft habe, ist im Kropf gelandet, aber nicht im Magen angelangt. Die Behandlungsmethode heißt: ausstreifen. Sprich kopfüber alles, was da noch im Kropf ist( und da war einiges) muss durch Schnabel und Nase wieder raus. Jetzt heißt es DURCHSPÜLEN. Wasser, Wasser, Wasser und nochmals Wasser- mit der entsprechenden Medikation. Sie ist nur noch Haut und Knochen. Wir hoffen sehr, dass wir das so schaffen, eine Operation überlebt sie nicht, wahrscheinlich nicht einmal die Narkose. Toi, toi, toi du schneidiges Mädl!!!!!! Aja, das hätte ich jetzt fast vergessen: Vivienne kommt jeden Abend zu ihr in den Stall, damit sie ja nicht alleine ist. Zwei ganze patente Mädels!!!!!!!!

Es ist mir ausgegangen,

das Lavendelöl. Vielseitig hat es Verwendung gefunden, von rauhen Händen über pflegebedürftige Hühnerbeine bis zum Schutz gegen Ungeziefer aller Art. Diese betörenden Blüten zu ernten, an ihnen oder meinen Händen zu riechen, gehört zu den Besonderheiten des Gartens. In ein bis zwei Tagen werden sie gut durchgetrocknet sein und ich kann sie in Öl legen. Dann heißt es wieder warten bis ich diesen Allzweckschatz nutzen kann.

Kreativität

Auch dieses nette Behältnis haben wir unseren Wiener Freunden zu verdanken. Alte Zeitungen, die mit einer Spezialfolie bearbeitet werden und dann zu diversen Taschen und Tüten gestaltet.

Und diese Prachtstücke hat Hermann in Füssen erstanden. Das Papier stammt aus einem Gesangsbuch aus dem Jahr 1918. Ich mag solche Ideen, solche Gestaltkraft, solche Einfälle, solche ganz besonderen Stücke. Schmuckstücke allesamt!!

Mitbringsel

Seit dem Besuch der Wiener sind wir stolze Besitzer der WIENER AMPELMÄNNCHEN!!

Bloß nicht in die Legenester

Im Moment scheint es einen Wettbewerb zu geben, wer den exklusivsten Legeplatz findet. Manchmal wandern sie den halben Vormittag im Garten- auch im HAUS- oder im Schupfele oder im Depot( wenn grad mal schnell die Türe aufgeht) oder in der Nachbarschaft herum, um einen ENTSPRECHENDEN Legeplatz zu finden. Und so wie bei Martha schaut manchmal nur mehr die Schwanzspitze aus dem Heu. Um diese Eier dann zu finden, gräbt man den halben Heustock um.

(Fast) griechischer Salat mit würzigen Kichererbsen nach Ottolenghi

Ich weiß eh: griechischer Salat ist das keiner – keine Oliven, kein Schafskäse, roter statt grüner Paprika. Der Anlass dazu war aber ein ebensolcher: Ferenc hat uns zum grandios gegrillten Fisch einige Salate serviert, darunter ein griechischer – und der war so gut, dass ich ihn selbst nachkochen wollte. Googelt man griechischer Salat und Ottolenghi erhält man diesen Treffer – und das ist ein Volltreffer: gschmackig, würzig, deftig UND gleichzeitig leicht – das ist das, was ich  an seinen Rezepten so oft liebe. Und die Kichererbsen da drauf sind der Wahnsinn – Putenstreifen sind dagegen geschmacklich eher bei Popcorn angesiedelt: sehr eindimensional und langweilig. Das Rezept ist im Jerusalem-Kochbuch, aber auch auf online im Guardian.

Also: einen fast-griechischen Salat zubereiten aus: 1 kleine (rote Zwiebel), 2 Gurken (280 g), Radieschen (240 g), 2 Tomaten (300 g) 1 rote Paprikaschote – alles würfeln. Für die Marinade 20 g Blattkoriander (das ist gscheit viel!) und 15 g glatte Petersilie, beide grob gehackt mit 75 ml Olivenöl, 50 ml (=ein Stamperl randvoll) Zitronensaft, abgeriebene Schale von zwei Zitronen, 30ml Sherry-Essig, 1 gepresste Knoblauchzehe, 1 TL Zucker zu Marinade mischen, mit dem Gemüse vermengen und abschmecken.

Für die Kichererbsen (1 Abend vorher eingeweicht – ich gebe KEIN Soda dazu, braucht’s nicht und schmeckt unseifiger; dann in doppelter Menge Wasser gekocht, bis sie weich sind – bei mir in etwa einer Stunde) eine Gewürzmischung herstellen: 1 TL Kardamom, 1,5 TL Piment, 1 TL Kreuzkümmel, 1/4 TL Salz – alles gemahlen oder in der Flockenquetsche frisch gequetscht. Darin die gekochten Kichererbsen wälzen (evtl. in kleineren Portionen) und in etwa 50 ml heißem Olivenöl einige Minuten braten.

Die lauwarmen Kichererbsen auf dem Salat anrichten, wer’s mag noch einige Löffel griechisches Joghurt (Ja! Helft Griechenland!!) dazu und genießen. Möge die dann hoffentlich eintretende Stille vom Schlürfen eines kräftigen Weißweins (Sauvignon blanc?) oder eines starken Bockbiers unterbrochen werden. Von sonst nichts!

Das Wohlergehen der Hühner

ist ein Thema, das sich immer öfter in mein Leben drängt. Robust ist man mit ihnen nur allzu oft umgegangen. Von den katastrophalen Bedingungen, die in den Hühnerfabriken herrschen, will ich gar nicht schreiben. Mit diesem Wahnsinn, wie mit Tieren umgegangen wird, entwickelt sich aber zugleich eine Strömung, wie man anders mit den Wesen umgehen kann. The BRITISH HEN WELFARE und die TAMERLAINE FARM in den USA sind zwei solcher Beispiele. Sie kümmern sich seit Jahren um Hühner aus Legebatterien und Hühner aus schlechter Haltung. Inzwischen kann man auch in Deutschland und in Österreich diesen misshandelten Tieren ein ZUHAUSE GEBEN.
Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, dann sind die Hennen auf der Hochthörlealm aus so einer Fabrik. Und sie sind immer noch auf der Suche nach einem HAHN. Unsere waren leider schon weg. Es wäre ein Traumplatz gewesen. Einer unserer Giggeler auf einer Alm. Mei, wäre das ein Bild für meine Seele. Vielleicht findet sich noch einer, denn bei all den Gefahren, die da auf einer Hochalm lauern, braucht man einen guten Beschützer. Und nicht nur dafür!!!