Archiv für den Tag: 8. November 2015

Naturzaun

Das Wort Zaun ist gerade in aller Munde und teilt die Gemüter, je nach Sicht der Dinge. Oder je nach Sicht der Menschen. Unseren Zaun, der INNERHALB unseres Gartens zu finden ist, mag ich sehr. Er verstellt die Sicht auf die Kompostanlagen, die zum Teil in schiachem Plastikgrün sind.

Und er ist gewachsen im Laufe dieser Tage und Wochen, da wir den Garten für seine Ruhezeit bereit machen. Jede Schicht erzählt vom Frühjahr und vom Sommer. Die Hennen picken noch die letzten Reste raus und über den Winter wird er sich verändern und verwandeln, bis wir ihn dann wieder neu bestücken. Ein Zaun, der erinnert und erzählt. Von Gurken, Brombeeren, Weinblättern und Sonnenblumen. Drum mag ich ihn, unseren Zaun.

oder an Luise

Sie ist unsere weise, alte Dame in der Frauenrunde.

Oder am satten Grün des Rasens.

oder an den Wolkenschleiern und dem Halo.

Staunen nur kann ich und staunend mich freuen….

oder an Vega

Sonntags

Heute war wieder einer dieser herrlichen, sonnigen, warmen Sonntage. Ein Geschenk des Himmels. Zeit haben und mir die Zeit nehmen, um mich an der wunderbaren Vielfalt der Schöpfung zu erfreuen. Zum Beispiel an Sara, eine unserer schneeweißen Italienerinnen.

Eier legen

Alma brütet wieder einmal. Sie hätte es schon lange verdient, so oft wie sie es schon versucht hat. Aber keine Hähne, keine Küken- so ist es zur Zeit. Rosa leistet ihr seit gestern Gesellschaft.

Gemeinsam sitzen sie in einem der 12 Legenester. Das hindert Fany, unser größtes Huhn, nicht daran, ihr Ei dazuzulegen. So ganz nach dem Motto: Da wird doch noch ein Platz für mich sein???

Quitten nach Freiburger Herrenart (eigentlich: nach Claudia)

Sie hat uns in ihrer letzten Mail von diesem Nachtisch berichtet und mit der Bewertung geendet: “sagenhaft gut”.
Nachdem wir unserer eigenen Quitten gerade geerntet haben und der Sonntag Luft für solche Besonderheiten hat (vgl. auch den Hauptgang: Forelle mit Wald und Quitte) stand das auf dem Plan. Der Hinweis auf die Verwendung von gutem Rotwein hat mich dazu verleitet (glücklicherweise!) den Roten vom Andreas (Lyss 2003 aus Illmitz) zu verwenden, bei einer Quitte = 2 Hälften hab ich 2/3 der Mengen genommen. Also ein gutes Achterl ging da rein! Für den Zucker musste ich improvisieren, zum Schluss war nur mehr Staubzucker da – und das war gut so, denn der blieb auf den Quitten picken und führte nach ein bisschen übergießen mit der Sauce zu einer herrlichen Karamellhaube. Genug geschwärmt, hier ist das Rezept:
4 Quitten halbieren und das Kernhaus rausschneiden . 100 g Zucker in eine Auflaufform, die Quitten mit der Schale nach oben draufsetzen, mit 250 ml Wasser, 250 ml gutem Rotwein aufgiessen, jeweils 1 TL gemahlene Nelken und Zimt dazu. Dann nochmal 100 g Zucker oben auf die Quitten drauf und bei 200° C für eine Stunde in den Ofen. Duftet schon während des Backens nach Winter und schmeckt lauwarm zu gutem Vanille-Eis mit Sahne sagenhaft gut.

Das Ergebnis: Harry und Sally ein Lercherlschas dagegen…
Was ich ändern würde: Vanilleeis nur dann, wenn es überhaupt nicht süß ist, sonst vielleicht etwas griechisches Joghurt oder weglassen. Schmeckt wirklich galaktisch gut!

Ein Fundstück

Bei unserem Besuch auf dem Jauerling wollten wir eigentlich im Naturparkhaus einkehren. Da alle Plätze besetzt waren, haben wir uns in Richtung Jausenstation aufgemacht. Dort haben wir eine kleine Stube mit ein paar Tischen und Stühlen vorgefunden. Bei einer älteren Dame hinterm Tresen konnte man die Bestellung aufgeben. Neben dem Restaurationsbetrieb waren da Regale mit Marmeladen und Schnäpsen und einer Flohmarktecke. Dieser Siphonflasche konnte ich nicht widerstehen, so etwas findet man bei den üblichen Flohmärkten sehr selten.

Das gute Stück ist noch voll funktionsfähig, dient im Moment aber eher dem Tischgeflüster.

Forelle mit Quitte, Dörrzwetschgen und Fichtenzweigen

Von Ferenc haben wir eine Quittenmarmelade UND frisch gefangene Fische – Forelle und Saibling bekommen – einen im Ganzen, damit “wir nicht vergessen, wie ein Fisch aussieht” – alle anderen sind nämlich schon filetiert!! Diese so besonderen Geschenke wollten wir mit einem besonderen Rezept würdigen: Angelika hat wieder einmal eine rasende Idee gehabt: einerseits mit Wald kochen (Hallo Expo!) und andererseits die Quitte und Dörrzwetschgen dazugeben. Außer Salz sonst nichts. In der Folie, mit Olivenöl, 20-30 Minuten bei 200°C im Backrohr. Ja nicht zu lange, der Fisch wird nur trocken…
Das Ergebnis war umwerfend: die Geschmäcker haben sich vermählt, es war ein Festessen. Als Beilage eine kleine Portion Petersilreis. Und dazu – wir saßen in der herrlichen Herbstsonne – einen sensationellen Roten vom Andreas. Tipp: den ausgelösten Fisch mit dem Saft und der Fülle übergießen!