Freigeister

waren sie, unsere Enten.
Was für eine treffende Formulierung.

Aber nicht nur sie, auch ihre Namensgeber Frida Kahlo und Valentin aus Wien waren und sind Freigeister.
Und wie in Frida Kahlos wunderschönem Tagebuch zu lesen ist, hat sie ihren Diego wohl genauso geliebt wie Frida ihren Valentin.

Valentin hatte viel von der Unbeschwertheit des jungen Mannes aus Wien, der uns die Enten in die Klockerei gebracht hat.
Abgeholt hat er sie von zwei weiteren Freigeistern, Johanna und Alex, die sich auf das Abenteuer, Seidenhühner brüten Enteneier aus, eingelassen haben.

Drei wunderbare, aufregende und erfüllte Jahre liegen dazwischen.
Vor einigen Wochen haben sich „meine“ Freigeister entschieden, draußen zu übernachten.
Unterm Sternenhimmel, wie in der freien Wildbahn.

Ja und in der freien Wildbahn gibt es auch hungrige Füchs(innen)…
Und so kam es, dass es letzten Freitag ganz ruhig im Gehege wurde.

Kein Laut war zu hören.
Keine Kampfesspuren.
Nicht einmal eine Feder war zu finden.
Leer ist es jetzt.
Still und leer.

Lebensgeschichten und Kreise schließen sich rund um dieses Ereignis.
Neben der Dankbarkeit und der Erinnerung bleibt ein Trog, der einmal als Entenbadl diente.

In diesem Trog wachsen jetzt ein blauer Rittersporn und eine lila Lupinie.
Gut behütet von einem Engel auf einem Stein.

Schau, ich habe passende Biere für den Frühling gekauft

So quasi Frühlingsbiere- hat er gesagt- der Hermann.
Jetzt bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich ihm den Bierkauf weiterhin überlassen sollte.
Da nützt auch das Heimatbier nicht mehr viel.

Der Langez kimmt

Und wie.

Zwecks der Realität

wohnen in diesem Haus ein Herr Mark und eine Frau Klocker.
Jö, schau.
Wissende haben jetzt wohl einiges zu lachen.

Wer Tiere hat ist immer auch beschäftigt.
In diesen Fällen mit gutem Ausgang.

Wachsen bei uns die Stalagmiten und die Eier frieren.

Aja- und heute sind wir bei 1m Schnee.
Nur so zwecks der Realität.

Seelenfrieden und Schmerzfreiheit

Das ist die Antwort von einem der Philosophen aus dem alten Griechenland.
Sokrates oder Aristoteles, ich weiß es nicht mehr und es ist mir auch vollkommen egal.
Die Antwort auf die Frage:“ WAS IST GLÜCK?“

Glück ist, wenn es am Christtag 2020 Schölferer gibt.
Ich weiß, in der Klockerei geht es um ganz viel Kochlust und Gaumenfreuden.
Aber wenn da so der dampfende Erdäpfel( die Roten von der Mieminger Bäurin), auf dem die Almbutter von der Usseralm zerrinnt, drüber das Rohnensalz von der Mama auf dem Teller liegt, dann ist das für mich ein FESTMAHL- kein x-Gänge- Menü bringt mich von diesem Teller weg.

Glück ist einen Platz zum Rasten und Ruhen zu haben.

Glück ist, Hilde, Frida und Valentin- sie haben einen Fuchsangriff überlebt- beim Picken in der Wintersonne zu beobachten.

Und Glück ist, wenn ich unsere Krippe anschaue und es zieht nicht mehr in der Herzgegend, weil sich die Urschel zur Börnie gewandelt hat.
Wenn es so ruhig ist, innen drinnen, ganz ruhig, wenn die Seele ihren Frieden hat.
Was für ein Glück!

Helden und Hexen oder ein Gaudetesonntag der anderen Art

Es war in den frühen Morgenstunden des sogenannten Gaudetesonntags.
Der dritte Adventsonntag- Sonntag der FREUDE.

Ich habe einem Gefühl vertraut und bin nicht noch einmal ins Bett gegangen.
Plötzlich höre ich schnelle Schritte auf der Terrasse.
Einbrecher bei uns???

Nützt nichts, da muss ich nachschauen.
Mut zusammennehmen und tief durchatmen.
NICHTS…kein Einbrecher…tiefes Durchatmen.

Doch?…da stimmt was nicht. Ich höre die Enten, die sind bereits im Gehege.
Das kann nicht sein, die Klappe geht nicht so früh auf.
Ich raus…doch, die sind draußen.
Mach mir beim Schupfele Licht, gehe ins Gehege und sehe einen Valentin vollkommen aufgelöst unter den Stauden mit wildem Flügelschlag hin- und herlaufen.

Was ist denn da los?
Ich erblicke Frida beim Zaun.
Waren die die ganze Nacht draußen?
Ich rede ihnen zu und sie folgen mir ins Depot.
Dort kann ich sie mühelos aufnehmen und wieder in den Stall bringen.
Okay, passt- ich gehe zurück, um alle Lichter wieder auszumachen, sehe am Boden die Blutstropfen, dann Stromausfall.

FI rein, FI raus, FI rein, FI raus.
Nützt nichts, jetzt muss ich Hermann wecken.

Während Hermann versucht den Fehler im Stromsystem zu finden, denke ich über das Blut im Depot nach.
Da stimmt was nicht.
Nützt jetzt nichts, ich muss warten bis es hell genug ist.

Ich gehe ins Gehege und dann sehe ich Blut- und Kampfesspuren.
Spuren von einem Todeskampf.
Der Fuchs war da…

Rein in den Stall, die Enten untersuchen.
Valentin hat eine große Bisswunde unter dem Flügel, Frida eine am Rücken.
Ab zum Tierarzt.

Hermann kommt nicht und kommt nicht mit ihnen vom Tierarzt zurück.
Wieso dauert das so lange?

Dann endlich, das erlösende Motorengeräusch und der Satz: Alles wieder gut, sie werden es überleben.
Die weit schlimmeren Bisswunden hatten beide im Brustbereich und so hatte der Tierarzt alle Hände voll zu tun Valentin und Frida wieder zusammenzuflicken.

„Eigentlich haben die keine Chance gegen einen Fuchs“- hat er gesagt.
Ja, da war ich wohl zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Dank Petra und Birgit haben wir im Teamwork dann noch alles getan, um der Heilung guten Schwung zu geben.
Hermann und ich haben befolgt, was die Enten gesagt haben 🙂

Und so stellt sich die Freude des Gaudetesonntags manchmal erst am Ende des Tages ein.

Sie haben ÜBERLEBT.
Dank der Mithilfe von euch allen- ihr Helden und Hexen.

Valentin und Hannah

Vor gut einer Woche kam die Anfrage: Statt Hongkong stehe Tirol auf der Route! Wir wussten nur von einem umgebauten Ford Transit (in Corona-Zeiten) und freuten uns, viele Geschichten kamen uns in den Sinn.

Am Mittwoch Abend, Valentin und Hanna hatten den herrlichen Sommerabend am Plansee noch ausgiebig genossen, trudelten sie gerade rechtzeitig zu den gerade fertig gekochten Knödeln mit Suppe und Salat ein. Johanna und Alex waren schon da.

Der Donnerstag war dann eher ein Haus-Tag, sie frühstückten auf der Terrasse und arbeiteten auf und planten: für den Freitag die (legendäre) Tour zum Kogelsee. Das Wetter war zumindest bis Mittag gut versprochen, ein früher Aufbruch schien sinnvoll. Wir trafen uns am Abend mit Alex und Johanna beim Fischer, eine kleine Jause für die beiden war am Tisch vorbereitet. Emma freute sich außerordentlich!

Der Aufbruch gelang recht früh, das Wetter aber spielte nicht mit: bereits um 8 (im Valluga-Regenradar konnte ich es sehen) war Blitz und Donner, erst gegen Mittag klarte es dann auf. So sahen wir uns dann zum Abschied am späten Abend wieder. Der Freitag war schon zum Samstag geworden, die zukünftigen Pläne trafen sich mit alten Erfahrungen: auf nach Albanien!

Danke für die herrliche Begegnung!

Johanna und Alex (und Valentin und Valentin)

haben ein paar Urlaubstage mit uns verbracht! Dabei kamen dann — aus purem Zufall — gleich zwei Geschichten zusammen. Unsere Laufenten, die uns seit zwei Jahren begleiten, haben wir Johanna zu verdanken. Den Transport damals von Mattsee zu uns hat Valentin übernommen, deshalb heißt unser Erpel auch so. Dass Valentin mit Hannah dann auch gleich am Mittwoch ankamen und wir alle miteinander einen Abend verbringen konnten, kann nur Fügung sein. Eine glückliche!

Unser Abschiedsessen war dann beim Fischer am Heiterwangersee. Eine dritte Geschichte. Mindestens.

Quarantänegeschichten aus der Klockerei

Es stellt sich die Frage, wer hat jetzt was wie verstanden?
Und wie ist das mit richtig und falsch?
Martha ist eine jener Hennen, die einige Meter hoch fliegen können und im Frühjahr wird das auch entsprechend eingesetzt.
Sie hat sich entschieden, sich in Selbstisolation zu begeben- allerdings im Kindergarten. Kein Kind weit und breit und GRAS soweit das Auge reicht.
Sehr klug kann ich da nur sagen, Martha weiß wie Quarantäne geht.

Frida hat wohl ähnliches im Sinn.
Wenn sie so weiter grundelt, dann ist der Tunnel in den Garten bald geschafft. Oder hat sie sich für “Ich gehe in den Untergrund” entschieden?
Egal! Bei all den Geschichten haben wir immer eine Unterhaltung und eines soll an dieser Stelle schon erwähnt werden: Valentin ist schon ein prächtiger Erpel.

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Nie war mir Pablo Neruda so gegenwärtig

Langjährigen Bloglesern ist dieser Text schon lange vertraut. Manchmal habe ich das Gefühl, ich erwähne ihn jedes Jahr um diese Zeit.

Die Grundaussage lautet in etwa so: Alle Kriege der Welt können nicht verhindern, dass der Frühling kommt (Pablo Neruda).
Wir erleben gerade eine- nicht nur für mich als Historikerin- sehr spannende Zeit.

Und trotz all den Absurditäten, die die Welt gerade zu bieten hat, wird es FRÜHLING. Es riecht danach, es blüht, wächst und gedeiht.
Es erfreut und erwärmt die Herzen.

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Der Schwimmteich für die Enten wurde geliefert

Ohne Bestellung.
Das Federvieh zeigt sich erfreut und unerschütterlich.

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Manchmal ist das Herz schneller

als der Verstand.
Aber wer kann diesem Blick widerstehen?

Obwohl ich im Herbst ausgesäet habe, der Rasen schon richtig gut wächst, habe ich meine Gefiederschar heute in den Garten gelassen. Das war ein Gepicke und ein Gescharre. Noch immer laufen sie herum und vertikutieren mir den Rasen und holen allerlei Ungeziefer aus dem Boden.

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Valentin mausert sich

Valentin ist in seiner ersten Mauser und die Natur hat entschieden ihm einen Leopardenlook zu verpassen.
Sexy, sexy.

Das Rosenhaus

kann es auch im Winter geben.
Im tiefsten Winter.
Nicht in der Vielfalt und der Fülle, die die anderen Jahreszeiten bieten, aber zumindest am Valentinstag soll ein Hauch vom Rosenhaus zu sehen sein.
Apropos Valentin- den haben wir ja jetzt auch noch- dazu gibt es andere Blogbeiträge.
Er ist ein Valentin im wahrsten Sinne des Wortes.

Valentin und sein Gefieder

Seit geraumer Zeit möchte ich diese Farbenpracht im Gefieder der Enten fotografieren.
Es gelingt mir nicht, sie sind immer in Bewegung und wenn sie eines ihrer Nickerchen machen, mag ich sie in ihrer Ruhe nicht stören.
Aber es ist mir zumindest gelungen, das Gesicht, das Valentin auf seinem Rücken trägt, annähernd ins Bild zu bringen.
Wann immer er davon watschelt schauen mich zwei blaue Augen an.
Manchmal im Gesicht einer Wildkatze, manchmal im Gesicht eines Fabelwesens.
Je nach Licht und je nach Fantasie.