Nüsse, die Generationen verbinden

Onkel Anda- so schreibt er sich selber- ist der Taufpate von Hermann.
Bei unserem Besuch in Osttirol hat er uns einen Ableger seines stattlichen Nussbaums mitgegeben.

Es war ein winziger Ast und vor meinem geistigen Auge sehe ich jetzt Eva so richtig schmunzeln, wenn sie sich daran erinnert, was Hermann wegen diesem Ableger aufgeführt hat.
Stichwort: Hasengitter

Die Mühe hat sich gelohnt, nach vielen Jahren hat Hermanns Nussbaum heuer erstmals Früchte getragen.
7 Stück.

Vor wenigen Tagen hat uns Onkel Anda EINEN TEIL seiner Ernte ins Haus kommen lassen.
Wohlschmeckende Hirn- und Nervennahrung.

Danke Anda!

Die erste Nuss!

Es war schon eine Überraschung, dass er geblüht hat, nach so vielen Jahren das erste Mal. Als ich dann aber auch noch Nüsse entdeckt hatte, sechs! am ganzen Baum war ich ganz aus dem Häuschen!

Eine Freundin von Angelika hat mir erzählt, dass Elstern und Eichkätzchen alle Nüsse von ihrem Baum holen, sodass sie nie welche bekommt, war ich immer wieder recht wachsam: Elstern haben wir zwei Pärchen in der Nachbarschaft…

Aber zumindest einige haben es bis jetzt geschafft, das nasskalte Wetter lässt die Hülle aufplatzen und heute hab ich die erste am Boden entdeckt. Gekostet wird sie am Abend, jetzt aber hab ich sie nur ganz sorgfältig gesäubert und geöffnet. Wunderschön!

Es ist fast voll, das Jahr, das vergangen ist. Manches rückt weg, das Wichtige wird klarer, spürbarer und intensiver.
Zutiefst dankbar bin ich für jeden neuen Tag, den ich erleben darf, den ich hier mit Angelika und unseren Wesen, Emma, Maxi und unsere sechs Hennen, die uns begleiten, leben kann.
Zutiefst berührend und schön ist alles Gemeinsame.
Wie herrlich schmeckt jeder Atemzug.
Wie groß sind selbst die kleinsten Freuden!

Auf den Tag genau vor 8 Jahren

durfte Alberta mit ihren drei Puschelen das erste Mal in unseren Garten.

Zwei Wochen vorher haben wir die vier, nebst Nussbaum, von Onkel Ander aus Osttirol geholt und in die Klockerei gebracht.
Es war sein Hochzeitsgeschenk an uns.
Der Nussbaum hat inzwischen eine stattliche Höhe erreicht und trägt heuer das erste Mal Früchte.
Darüber wird Hermann wohl noch recht ausführlich berichten.

Ich bleibe beim Thema Alberta.
Es war gestern ein sehr berührender Nachmittag für mich.
Ihr und mir war klar, was das jetzt kommt.
Noch zwei Schluck von einem Ei, Pfiati und Danke für ALLES sagen und ein letzter Blick.
Kurze Zeit später waren die vertrauten letzten Flatterer zu hören.

Ich bin allen Beteiligten unendlich dankbar, dass es so ohne Leiden und so schnell gegangen ist.
Alberta zu beschreiben ist nicht ganz einfach.
Eine Grande Dame, friedvoll, freudvoll, immer zu einem Ratscher aufgelegt.

8 Jahre hat sie uns begleitet und bereichert.
Dass ihr Grabl unter dem Nussbaum ist, darauf eine feuerrote Lilie und ein Löwenmäulchen wachsen, versteht sich von selbst und benennt ALBERTA.

Namaste Mädl, ich hoffe sehr, dass sie dich drüben so empfangen haben, wie sie es da versprochen haben.

Du fehlst mir sehr!

Unser Nussbaum blüht!

Vor sieben Jahren haben wir unseren Nussbaum aus Dölsach von Onkel Ander und Tante Frieda bekommen. (Über)fürsorglich behütet habe ich ihn und wir waren im ersten Jahr froh, dass er überhaupt angewachsen war und überlebt hat.

Nun ist er bereits so groß, dass man sich in seinen Schatten legen könnte, auch die Biertischgarnitur ginge sich schon knapp aus. Aber die größte Überraschung war heuer, dass wir einige weibliche Blütenstände entdeckten! Die männlichen fehlen (noch?) und kommen vielleicht auch erst nächstes Jahr dazu.

Von Bäumen und Büschen

Vor ein paar Tagen stand überraschend Roman vom Buschwerk vor der Tür — Angelika hatte ihn vor einiger Zeit angerufen. Wir hatten uns wegen der Feuerbrand-Gefahr über einige seltsame Blätter Sorgen gemacht.

Alles in bester Ordnung, befand er. Ein paar Sträucher leiden unter Pilzbefall, harmlos, nicht wert das zu bekämpfen, das sei eben Natur. Eine gute Nachricht!

Bei der kleinen Gartenbegehung konnten wir dann auch gleich ein paar andere Fragen klären:

  • unsere Sanddornin (ein paar Früchte hatten wir schon hin und wieder) wird einen Bestäuber bekommen.
  • Den Nussbaum (er ist inzwischen 4 Meter hoch!) schneidet man, genauso wie eine Kirsche, mitten im Sommer. Alle anderen im Frühjahr oder Herbst.
  • Die Lockenweide können wir jederzeit in ihrem unglaublichen Wachstum bremsen, indem wir einen Hauptast abschneiden: sie übersteht das locker!
  • Der Kirschbaum, den wir durch Schnitt versucht haben, für das Hennengehege zu retten, ist keiner. Sondern nur mehr der Stamm, auf dem die Zierkirsche aufgepfropft war.

Gesagt, getan: die unnötigen Triebe am Fuß des Nussbaums habe ich gleich abgeschnitten, die Schnitte sind inzwischen perfekt verheilt! Die Sanddorn-Hochzeit gehe ich gleich nächste Woche an.

Unter Onkel Anders Nussbaum

hat Sternenstaub ihre letzte Ruhestätte gefunden.
Es war oft der Ort, wo sie ein Nickerchen gemacht hat und es war der Ort, wo sie bei heftigen Wettern und Regenfällen Schutz und Unterschlupf gesucht hat.
Ein Ort, an dem sie behütet war.

Walnussblätter

können nicht nur für Tee oder Ansätze verwendet werden.
Sie eignen sich besonders, um lästige Ungeziefer von den Stallungen fernzuhalten.
Es gibt sogar Walnussblätter- Einstreu für den Hennenstall.
Da wir in der nächsten Zeit die unteren Äste des Nussbaums entfernen, werde ich das ausprobieren.
Allemal ergibt es einen herrlichen Duft im Stall.

Jetzt wirft er schon einen schönen Schatten!

Unser Nussbaum wächst immer weiter, er scheint überhaupt gleich die letzten Jahre nachholen zu wollen. Jetzt wirft er schon einen schönen Schatten, den die Hennen auch immer wieder gerne nutzen. Für mich tät er noch nicht (ganz) reichen!

Was heut noch nicht glauben kannst, wird morgen schon der Fall sein

aus “Es Lem” von Ernst Molden kommt mir immer wieder in den Sinn, auch beim Leben in unserem Garten. Der Nussbaum, der jedes Jahr einige große kräftige Blätter treibt und ein paar Zentimeter wächst, hatte heuer schon ein ganzes Bündel dieser Blätter an der Spitze kurz vor dem Auseinanderfallen. Den Frost hat keines dieser Blätter überlebt und so stand einige Zeit nur dieses Stangerl da, bis irgendwann, wir hatten nicht mehr gehofft, doch kleine Knospen sichtbar wurden.

Und jetzt ist der Baum ein kleiner prächtiger Baum mit vielen Blättern und zukünftigen Ästen!

Nachtrag, knapp einen Monat später: jetzt musste ich den Schutzzaun, den ich eine Woche später statt des Drahtgitters gemacht hatte, noch einmal vergrößern, so gewachsen ist der Nussbaum! Als Orientierung können vielleicht die Steine dienen.

Schnee und Minusgrade

Der Wetterbericht kündet einen Wintereinbruch an. Das ist dann der jährliche D-Day für den Garten und für uns. Gestern habe ich die letzten Blumen und Blüten, die nicht unter den Schnee kommen sollen, abgeschnitten. Ich hoffe, der Nussbaum- das zarte Nussbäumchen- mag den Schutz, den ich ihm heuer biete.

Am Hennenstall hat Hermann noch die Regenrinne montiert, die uns das kostbare Nass in die Wassertonne leiten soll. Hoffentlich trifft sie?

Schweren Herzens habe ich die letzten Blüten der Rosen geschnitten und jetzt lass mich noch ein paar Tage von ihrem Duft verzaubern.

Allerlei

passiert im Garten so ganz nebenbei und im Vorbeigehen. Hege nennt man das wohl, das Hermann mit seinem Nussbaum betreibt. Der Osttiroler Setzling, der ein bedeutsames Verbindungselement der Patenschaft darstellt, ist angewachsen. Und er traut den Hennen nicht, daher ist jetzt ein Maschendrahtring( nein kein Maschendrahtzaun) um den Nussbaum gezogen worden. Da hat der gute Baum drei Jahre Platz. Hege ist Hege!!

Und wieder blüht eine neue Tulpensorte auf.

Den Hopfen, ja der, aus dem wir unser Bier brauen, haben wir im Herbst zum Spalier versetzt. Gut ist er angewachsen und er rankt sich der Höhe entgegen.

Wie jedes Jahr gibt es ein Kräutlein, das vermehrt im Garten auftritt. Heuer ist es dieser zarte, in allen Blautönen gehaltene Bodendecker. Ich weiß, dass ich um den Namen weiß. ABER er fällt mir gerade nicht mehr ein:-))

Nussen vun Ander

Seit wir in diesem Haus wohnen haben wir uns immer wieder auf die Suche nach Walnussbäumen gemacht. Wenige sind im Außerfern zu finden. Und noch wenigere tragen Früchte.

Beim Ander in Osttirol haben wir dann einen Steckling für einen eigenen Nussbaum bekommen. Hermann hat ausführlich darüber berichtet.

Am Wochenende hat uns dann der Klockerpapa Nüsse aus Anders Garten gebracht. Und weil wir uns so gefreut haben, hat er uns seine Ration gleich dazu geschenkt.

Endlich haben wir diese herrlichen, geschmackvollen Früchte auch in unserem Depot. Den diversen Kuchen und Tartes steht nun nichts mehr im Wege.

Gekostet haben wir auch schon. HERRLICH!!!

Wieso schmecken eigentlich die im Geschäft derart LÅB??

Den Vater vom (kleinen) Nussbaum

den wir jetzt in der Mitte unseres Gartens gepflanzt haben, den hat mein Taufpate – für mich immer der „Onkel Ander“ – 1978 gemeinsam mit seinem Vater, meinem Großvater, auf der Wiese neben dem Haus seiner kleinen Bauernschaft (eine „Keusche“, etwa 1 Hektar groß) gepflanzt. Kurz darauf, 1979 ist mein Großvater dann gestorben.

Ander und seine Frieda haben uns anlässlich unseres Besuchs in Osttirol zu sich eingeladen und wir wurden reichst beschenkt. Dass da gerade ein Nussbaum steht – was wir hier bei uns im Außerfern schon lange suchen, aber die meisten gibt’s nicht mehr, nur mehr wenige Dörfer haben einen – war eine der tollen Überraschungen.

Tolle Nüsse habe er, ganz dünn Schale, leicht zu knacken und fein schmeckend! Direkt unter dem Baum waren zwei kleine Jungbäume zu finden: als Geschenk nahmen wir einen der beiden mit und am 30. Juni – diesem schönsten Juni aller Zeiten – haben wir ihn in der Mitte des Gartens eingesetzt.

Wie immer haben die Hennen kräftig mitgeholfen!

Die Klockermühle

Dieser Besuch war das Ende unserer Tage in Osttirol. Neben all den Erzählungen, dem guten Essen, dem fein zammsitzen und ratschen, der Herzlichkeit und der Wärme, die wir dort erlebten, wurden wir reich beschenkt.
Über die Lilien und den Nussbaum werde ich später berichten. Aber einen Teil des Hochzeitsgeschenks von Hermanns Taufpaten und seiner Frau muss ich heute noch vorstellen. Eine wunderschöne Glucke und drei noch schönere Puschelen haben die Heimreise mit uns angetreten.

Ihre Namen stehen ganz im Sinne der Verwurzelung und der Familienbande fast:

ALBERTA, ANDER, FRIEDA UND FRANZL. Und wie man sieht, beherrschen sie auch den Boarischen, der auf der Hochzeit ausgiebig getanzt wurde!