Ich hab jetzt schon einige Rezepte mit Melanzani gekocht und mir immer wieder gedacht: braucht’s das wirklich? Einsalzen und abtropfen lassen? In einigen Foren wird das entweder als veraltet (weil: früher waren die Melanzani wirklich bitter, jetzt nimmer also unnötig) oder als unsinnig (weil: da geht ja Saft verloren) dargestellt. Ich hab’s trotzdem gemacht und wurde wieder einmal belohnt: die abgetropften, getrockneten Melanzani-Würfel waren nach dem schwimmenden Backen in heißem Öl derart köstlich, dass ich schon vor dem Vermischen zum fertigen Essen einige stibitzen musste: mehr braucht’s eigentlich gar nicht! So ähnlich geht’s mir auch mit den Kapern. Wässern? Ich muss ja sowieso salzen, also warum nicht lassen. Falsch gedacht, gewässert schmecken sie herrlich gemüsig, Salz braucht’s dann zum Schluss eh fast keines mehr.
Aber jetzt zum Rezept von Alessandra Dorigato, das den Aufwand (Tomaten, Melanzani) auf jeden Fall wert ist! Da ich keine Tomaten kaufen kann, die den Namen verdienen, hab ich Kirschtomaten verwendet, nicht blanchiert und geschält, aber Kerne und Saft sehr wohl entfernt — da hat man einiges zu tun! Auf die Pinienkerne hab ich verzichtet.
Zwei Melanzani würfeln, salzen und auf einem Sieb abtropfen lassen, in heißem Pflanzenöl backen. 1 Zwiebel auf kleiner Hitze schmoren, ½ kg “entsaftete” und entkernte Tomaten und 4 Dag kleingeschnittenes Weißes vom Stangensellerie dazugeben, dann 20 kleingehackte schwarze Oliven ohne Kern und 2 EL gewässerte Kapern dazugeben. Die Melanzani kurz mitkochen, mit 2 EL Weißweinessig und 1 TL Zucker und evtl. Salz abschmecken. Mit Basilikumblättern garnieren.
Pur oder auf weißem Toastbrot!