Das einzige Bild vom Weinkeller im ersten 19er-Beitrag ist düster, zeigt keine einzige Weinflasche, a Heftl, das keiner versteht mit einer Fuzzelschrift, die keiner lesen kann! Wie soll man denn da 2019 Willkommen heißen und Lust drauf bekommen??? So viele schöne Flaschen, so viele Erinnerungen, die wir mitgebracht haben, weißt noch, wie wir beim Umathum waren? Da, auf dem Bild, steht “Genießen”! Und da, mei, die Mimi! Das möcht ich sehen!!!
Da hat sie sehr recht (I måg it recht haben!), auch wenn das Kleingefuzzelte eben eine Liste der verbliebenen Flaschen ist, also: auf die können wir uns freuen, da haben wir schon am Silvesterabend Ideen geschmiedet…
Liebe Margit
Du warst ein besonderer Mensch und eine beeindruckende Frau.
Du warst eine der ganz GRADEN.
So wie dir war, so hast du es benannt.
Die Begegnungen mit dir am Gartenzaun waren immer geprägt von Neugier, Herzlichkeit, deiner großen Tierliebe und einer gehörigen Portion Menschenkenntnis.
Ich habe unsere letzte Begegnung noch sehr klar da.
Deine unverwechselbare Stimme, deine funkelnden und zugleich strahlenden Augen, deine Hände und Einmaligkeit deiner Worte.
Dein letzter Blumengruß steht noch am Tisch und erfreut sich all der Sonnenstrahlen.
Margit, du fehlst.
Dein Sterbbildl hängt am Zaun- bei unserem gemeinsamen Ratschplatzl- zur Erinnerung.
In unseren Herzen bist du noch da.
Vergeltsgott für Alles und viel Frieden, da, wo du jetzt bist.
un espresso macchiato e una grappa
Wann immer ich diese Bestellung aufgebe, haben sich die Lebenslust und die Lebensfreude ein Stell-dich-ein gegeben. Das Ergebnis rieselt dann vom Bauch ausgehend ins Herz und von dort aus direkt auf die Zunge. Morbida o secca werde ich dann meist gefragt. Ja, im Italienischen ist Grappa weiblich – was sonst. Und je nach Lust und Freude entscheide ich mich dann entweder für Holz und Erde oder für Klarheit, Frucht und Süße. Diese Bestellung beinhaltet immer einen guten Ort, ein gehaltvolles Essen ,eine feine Zeit, ein gelungenes Gespräch, Gelächter und den Übergang ins nächste Abenteuer.
Über den Geschmack lasse ich mich jetzt nicht aus, das würde wohl eher an ein Halleluja erinnern. Aber über die Kartons, die Flaschen und die Etiketten mag ich noch das eine oder andere Wort verlieren. Getränke kaufe ich seit Jahren nach Aussehen der Flaschen oder Etiketten und ich bin noch nie enttäuscht worden. Das einzige das mich manchmal abhält ist der Preis – ja, ich habe ein gutes Handl für Qualität aber eben auch dem dementsprechenden Preis. Im Urlaub erlaube (derselbe Wortstamm) ich mir dann auch den Preis. Und da habe ich inzwischen von meiner bevorzugten Destillerie MAROLO schon den einen oder anderen Karton. Allein die Symbole am Karton, die den Bildern auf den Etiketten entsprechen laden mich zu Meditationen ein: Rosen, Bäume, Büsche und Getier zeugen von guter Beobachtung und Liebe zur Natur.
Mein absoluter Favorit ist der PADRE, der, der dem Vater gewidmet ist. Der hat es in sich, den gibt es nur zu ganz besonderen Anlässen. Am meisten mag ich das darauf dargestellte Bild. Diese schlichte Kleidung, die warmen Farben, dieser drahtige Körper und dieses Anpackende beim Bestellen des Feldes… Jetzt komme ich ins Sinnieren über das Leben und freue mich schon darauf, wenn auf meiner Zunge wieder die Worte liegen: un espresso macchiato e UNA GRAPPA.
Wenn Weihnachten im September ist
Allzu weit entfernt von 30 gemeinsamen Jahren ist wohl auch die Zeit nicht, die ich mit den Frauen der Bibelrunde auf dem Weg bin. Seit einigen Jahren nennen wir unsere monatlichen Begegnungen GLAUBENSGESPRÄCHE. Das Wort Gottes immer als tragendes Fundament, bereichert durch das, was das Leben so vorbeibringt.
Und das hat uns in letzter Zeit jede Menge an Aufgaben und Fragen vorbeigebracht. Gemeinsam sind wir sie durchgegangen, haben ausgehalten, gehofft, getröstet und gebetet.
Das haltende Netz hat einige Fäden dazu bekommen. Umso herzlicher, inniger und verbindender war die jährliche Feier in und mit dieser Runde. Üblicherweise machen wir dafür immer einen Ausflug. Heuer hatte das Leben anderes mit uns vor und so haben wir uns auf Kaffee und Kuchen getroffen und den Ausflug in die Nähe von Ostern verschoben. Verbunden mit der Hoffnung dann auch die Auferstehung im wahrsten Sinne des Wortes zu feiern. Auferstehung von den Toten.
Reich beschenkt an Gesten, Worten, Köstlichkeiten, Handwerkskunst, Trost und Aufmunterung bin ich heimgekommen. Das Auspacken war wie Weihnachten.
Ich war schon sehr gerührt und berührt, aber als ich erkannte, dass der Grund auf dem diese Schale steht eine der Dachschindeln von MARIA WEITSCHACH ist, hat der Tränenkanal seinen Inhalt doch preisgegeben.Eine Schieferschindel aus dem Jahre 1887. Von der Kirche in der Mathildes Mama über viele Jahre Mesnerin war.
Drah di um bis der Tånzboden kråcht
Damit diese Bilder die volle Wirkung entfalten können, sollten jetzt folgende Suchbegriffe eingegeben werden: volXXclub, rock me, flashmob in den Arcadenhöfen Riem München.
Jetzt ist die Musik dieser jungen Musiker im Ohr…dammdadadadadadadammmdada
Das erste Mal haben wir dieses Lied bei der Osttiroler Hochzeit als Boarischen getanzt und wann immer ich es höre verbreitet es Lebenslust und Lebensfreude.
So, unser Tanzboden ist fertig und die Lärche zeigt ihr Alter in der Schönheit der Farbe. Wie die Farbe der Nadeln, die dieser Baum im Herbst fallen lässt.
Nach der Einweihung wird es uns dann wohl eher so ergehen…
WAS cooking in Biberwier
Zu den Vernissagen von Claus Koch-Tomelic hatten wir in den letzten Jahren nie die Zeit gefunden. Bei der letzten hieß es, sie wäre in seinem Stammlokal, dem was cooking in Biberwier. Das hat uns natürlich neugierig gemacht, nicht nur auf seine Bilder…
Das Restaurant macht seinem Namen alle Ehre (das “W” im Namen kommt von wood – und das ist hier wohltuend überall, auch und gerade im Freien) — cooking wird hier mit einer Leidenschaft betrieben, die man schmeckt: als erstes haben wir den American-Burger und den Bauernsalat gekostet: der Burger sehr gut, der Salat ein unglaublich pralles Fest an Genüssen und Geschmäckern — und zum Sattessen (fast schon für zwei)! Beim zweiten Besuch dann ein Pulled-Pork-“Burger” (das “Burger” ist halt ein Laugenstangerl, das eingebaut ist) und ein Lachs-Wrap. Bist du deppert! Ein Wahnsinn: ein lange gegarter Schweinsbraten bis er in Fasern zerfällt, mit beherztem Knoblaucheinsatz — wie ich ihn selbst noch nie besser hinbekommen hab. Zum Niederknien. Der Lachs, frisch gebraten, mit einer Mischung aus Soßen und Gemüsen und dem Weizenfladen luftig und gschmackig zusammengebaut — ebenfalls ein Genuss bis zum letzten Bissen. Die Getränkeauswahl ist ganz fein, der Service professionell und angenehm — so ein Stammlokal werden nicht viele haben. Neid!
Die Bilder von Claus sind dort in Dauerausstellung und haben einen sehr guten Platz: die Wände scheinen für die großen Stücke wie gemacht, an ein paar Stellen gibt’s auch Kleineres.
So sind wir im Schlendern durch das Lokal aus dem Schauen und Freuen nicht mehr herausgekommen. Nach der Heimkehr haben wir die Erinnerung wiederaufleben lassen, da waren gleich ein paar Bilder, die uns besonders angesprochen haben. Noch einmal drüber geschlafen und dann war der zweite Besuch nicht nur wegen des Essens fällig.