Stecknadelkopf-Hafer (pinhead oats) heißt angeblich der einzig wahre Hafer für (schottisches) Porridge . Hab ich nicht, aber dafür besten Bio-Hafer vom Glatzl aus Haiming, den ich normalerweise mit der Flockenquetsche zu recht körnigen Flocken walze (falls ich’s feiner brauche, dann einfach noch einmal). Und so hab ich mit meinem Küchenmesser eben selbst gewerkt und Hafer gehackt, das geht zwar besser als gedacht, aber es wird wohl eine einmalige Aktion bleiben. Die Hunde haben’s lustig gefunden, wenn sich wieder ein Korn in hohem Bogen der Spaltung widersetzt hat — und fressen tun’s fast alles, was von oben geflogen kommt.
Da wir den Hafer in den letzten Wochen wiederentdeckt haben, steht natürlich zumindest ein Versuch, das stilecht nachzukochen aus. Aus einer vertrauenswürdigen Quelle: für 100 g Hafer 850 ml Wasser (oder Wasser-Milch-Mischung) aufkochen lassen, den Hafer einstreuen, dann noch einmal aufkochen lassen und auf kleiner Hitze zugedeckt 20-30 Minuten köcheln lassen. Dann beherzt salzen (½ TL) und unter Rühren (im Uhrzeigersinn! sonst holt Dich der Teufel! Die Schotten verwenden angeblich einen “spurtle” — einen runden Holzstab) in noch einmal etwas derselben Zeit fertigkochen. Kann mit allerlei belegt werden, etwas Sahne oder Milch (kalt) gehört aber auf jeden Fall drüber.
Aber: der Geschmack war außerordentlich! Nussig, würzig und das ganze cremig und doch mit etwas Biss. Hmmmm!
Wirklich überrascht hat mich dann nicht, dass im Falter diese Woche ein Rezept für: Porridge! erschien, dort wird auf alle Regeln gepfiffen und ganz anders vorgegangen: 5 gehäufte EL Haferflocken werden in 1 EL Butter angeröstet, mit Gewürzen (z.B. Zimt, Kardamom, …) gewürzt und mit ½ l Wasser-Milch-Gemisch nach und nach unter Rühren (mit einem Gummischaber) aufgegossen. Das dauert mit meinen groben selbst geflockten schon 20 Minuten. Am Ende wird kräftig gesalzen und mit Früchten (oder Kompott) serviert. Heute gemacht — geschmacklich hat bereits die Butter-Haferflocken-Mischung überzeugt, das mit den Gewürzen bringt das ganze dann Richtung Milchreis. Den ICH schon sehr mag…
PS: Jetzt hab ich die zweite Hälfte von diesem Porridge fertig gegessen. Eh in Ordnung. Aber eben süß. Es nutzt nix. Wir sind beide keine Süß-Frühstücker. Ich hab gleich drei Kochbücher gewälzt, teils direkt mit Porridge im Titel oder etwas Ähnlichem. Immer nur süß, süß, süß, alles Einerlei, alles Kinderbrei. Frucht, Honig, usw. usf. Also: hiermit beginnt die Mission “Porridge salato” (wie’s auf meinem italienisch eingestellten iPad heißt) und siehe da: Treffer ohne Ende. Wir sind nicht allein! Berichte folgen!!