Wien ist anders und ned deppet

Viele Fäden, Erinnerungen und Freundschaften laufen in Wien zusammen.
Das ist eine weitere Facette.
Wir waren dort mit unseren Trauzeugen essen…
Ich nehme diese Wiener Legende auch um ein Statement abzugeben.
Und die Schulkinder amüsieren sich auf ihrem Heimweg, der an der Klockerei vorbeiführt, köstlich, wenn sie dann einmal dieses Wort entziffert haben.
Dann hört man sie immer kichern…

Wenn das Herz ein Heimgehen hat…

Hin und her habe ich überlegt, wie ich denn all die Fülle, die Ereignisse, die Bewegungen und die Ergebnisse von diesem heurigen Advent unter einen Hut bekomme. Ohne gefühlte 99 Beiträge zu schreiben. Und so wird es, um mich zu erinnern, Fotocollagen geben. Die eine oder andere Geschichte werde ich erwähnen- alle anderen sind in der Klockerei abzuholen- bei einem Ratscher.

Hilde ist da

Hilde ist eine Sulmtalerin und drei Jahre alt.
Sie lebte bis vor einigen Tagen in einer Schar mit 4 Hühnern.
Dann kam der Fuchs, nur sie überlebte.

„Ob wir sie nicht aufnehmen können?“ lautete die Anfrage.
Zuerst einmal schlucken und dann eine Nacht drüber schlafen.
Dann war die Antwort klar und klar war uns auch, dass das in diese eingeschworene Schar Unruhe bringen wird.

Nein, diesmal war das nicht so.
Schauen, sich ein wenig aus dem Weg gehen, neugieriges, gegenseitiges Erkunden, das war alles, was da passierte.
Nicht einmal das mit den Enten war ein Thema, obwohl Frida schon recht aufgeregt gemeldet hat, dass da eine Neue in ihrer Nähe schläft.
Aber Valentin konnte sie recht schnell beruhigen.

Hilde ist ein stattliches Weib und erinnert mich sehr an Fany.
Es weht wieder ein Hauch von Fany durch die Klockerei.
Und ich bin sehr stolz auf unsere wunderbare Schar, die das derart souverän gemeistert hat.

Das kann er nur für mich gemacht haben

scheint sich Maxi gedacht zu haben, als Hermann die Abdeckungen für die Hochbeete zugeschnitten hat.
Nein, Maxi, nicht für dich- aber Katze bleibt Katze.

Jö, schau, was sich da im Kompost versteckt hat

Die letzte Arbeit im Gartenjahr war es, den Kompost umzustechen und neu zu befüllen. Dabei ist noch ein unverhofftes Abendessen zutage gekommen.
So frische Kartoffeln haben schon einen ganz speziellen Geruch und einen besonderen Geschmack.

Wie die Barbapapas

sitzen die Kohlrabi in den Sandkisten.
Irgendwann ist Schluss mit Gartenarbeit und so habe ich das restliche Gemüse entweder in Sandkisten gebracht, oder das Kraut abgeschnitten, um es leichter zu ernten, oder bei Kälteeinbruch schneller zu übersiedeln.
Wenn der November allerdings weiterhin so mild bleibt, bleiben die restlichen Sandkisten heuer leer, weil wir noch immer frisch vom Hochbeet holen.

Novemberimpressionen 2020

Der Oktober war heuer recht verregnet, kühl und trüb.
Dafür holt der November den GOLDENEN HERBST nach.
Noch einmal satte Farben für das Auge und die Seele.
Da macht das tägliche Strawanzen im Garten Spaß.

La Molisana

Vor ein paar Wochen haben wir das erste Mal den Lieferservice vom il Centro ausprobiert — Enzo Cervello, einer der Inhaber, kam persönlich vorbei, hatte aber kein Wechselgeld. “Kommst einfach irgendwann vorbei”, lachte er und war schon wieder weg.

Das haben wir dann gleich am Abend als kleinen Spaziergang gemacht: und, wie schon beim letzten Mal, kam es zu ein paar Plaudereien. Enzo kam mit einem Eisbehälter prachtvoller kleiner frischer Calamari vorbei und erzählte vom neuen Fischangebot. Später dann durften wir vom selbstgemachten Limoncello kosten: fantastisch! Beim nächsten Mal hatte er eine Packung De-Cecco-Nudeln dabei und ich meinte begeistert, das seien meine Lieblingsnudeln. Nun, meinte er, wenn wir Linguine mögen, hätte er da was ganz besonderes und brachte uns eine Packung “Molisana” vorbei — als Geschenk.

Die Nudeln kommen (wie der Name schon sagt) aus Molise, sie werden dort seit über 100 Jahren erzeugt. Das Getreide und das Wasser kommen aus den Bergen, eine eigene Mühle verarbeitet den Hartweizen besonders schonend. Neben der Qualität der Nudeln erzeugen sie auch bemerkenswerte Sonderformen, wie etwa Spaghetti mit quadratischem Querschnitt.

Letztendlich geht es ja um den Geschmack — und der war umwerfend. Wir haben die Nudeln absichtlich nur mit etwas Olivenöl und ein wenig Parmesan gekostet: der getreidige Geruch, der Biss, das Gefühl der leicht rauen Oberfläche im Mund: ein Genuss!!

Marinierte Sardellen

Als wir zu Biancas 40er im Seefelder Pauly herrlichst gegessen haben, hatte ich mich bei der Vorspeise für Linguine aglio olio entschieden — mit Sardellen und zerbröselten Taralli. Bianca meinte, dass die Sardellen da mariniert wären, umso neugieriger war ich. Sehr, sehr gut. Und dann erzählte sie auch noch, dass ihre Mutter die Sardellen gleich zubereiten würde. Als ich vergangenen Dienstag bei unserem Türken frische Sardellen bekam, war’s um mich geschehen: ich kaufte ein gutes halbes Kilo und whatsappte sofort Bianca: eine Viertelstunde später hatte ich das Rezept (mit den Geheimtipps von Christine) — unbedingt mein Rezept lesen!

Die Sardellen putzen (40 dag, ausnehmen, Kopf entfernen und Mittelgräte und Schwanz entfernen), eine halbe Stunde in sehr kaltem Wasser einlegen und abgießen, dann in Schichten mit jeweils etwas Salz in eine Schüssel schlichten. Mit etwa 150ml Weißweinessig bedecken und mit ein paar EL Pflanzenöl zum Schluss abdichten: zwei Tage im Kühlschrank ziehen lassen (das beseitigt auch die Parasitengefahr). Die Sardellen sollten danach weiß sein. Die Sardellen nun in ein Glas schlichten, mit etwas Petersilie (und wahlweise Knoblauchstücken) und Olivenöl bedecken. Nach ein paar Stunden endgültig verzehrbereit — auf Weißbrot oder Toast köstlich!.

Herbstliche Blitz-Tarte

Ein wirklich schnelles, einfaches Rezept mit kleinem Trick: gekaufter Blätterteig (300g) wird mit leicht aufgerolltem Rand vorgebacken (ca. 15 Minuten bei 200° Heißluft, mit Gabel löchern nicht vergessen, bis leicht goldbraun), und — wer’s mag — mit dünn geschnittenen Speck belegt (oder einfach weglassen). Zeitgleich das Gemüse (30 dag geachtelte Karotten und was einem sonst noch einfällt — ich hatte zusätzlich 10 dag Mangold) auf einem Backpapier mit etwas Öl, Pfeffer und mutig Salz im Rohr schmoren. Eine Soße aus etwa 1 Becher Sauerrahm mit ⅛ kg zerbröseltem Feta (oder: würzigem Bergkäse) vermischt, gewürzt mit 1-2 gepressten Knoblauchzehen und etwas Pfeffer, auf der Tarte verteilen, das vorgeschmorte Gemüse verteilen, noch einmal ¼ Stunde ins Rohr. Kräuter drüber und etwas Öl drüberträufeln. Leicht abgekühlt servieren. Nebenher einen Salat zubereiten — wir hatten einen grünen mit etwas Kernöl.

Dieses Rezept ist Herlinde gewidmet! Danke!

Pandoro-Form: endlich angekommen!

Weihnachten 2019 hab einen Pandoro gebacken, gscheiter Aufwand, aber ist den Aufwand mehr als wert. Dann hab ich im Eifer gleich eine passende Form bestellt, Ostern würde ja auch noch kommen.

Was dann kam, im Abstand von drei Monaten, war eine Mitteilung: “Ist im Moment nicht lieferbar. Wollen Sie warten?”. Ich wollte oder zumindest wollte ich nicht aufgeben. Irgendwann hatte ich dieses Bestellung vergessen und die neuerliche Ankündigung — dieses Mal einer Zustellung — hatte ich schon als verdächtig gelöscht (bist Du deppert, fälschen die jetzt schon gut, hatte ich gedacht).
Aber dann hab ich doch noch die Bestellnummer nachgeschlagen und es immer noch nicht geglaubt.

Und dann stand der Karton vor der Tür. Mit der Form!

Und dieses Mal werde ich alle Zutaten rechtzeitig zuhause haben!!!

Der Juchezer-Engel

ist ein Erbstück von Hermann.
Zwei Leben, zwei Lebensgeschichten und zwei Lebensphilosophien sind da in Holz geschnitzt.
Es sind nicht meine Geschichten und schon gar nicht meine Philosophien.

Ich trage lieber eines meiner lässigen Kleider statt dem Nachthemd.
Hab die Schuhe lieber trittsicher zugebunden und die Flügel gern dort wo sie hingehören, nicht unterm Arm.

Aber in Zeiten, wo es so richtig dick kommt, stelle ich ihn mir auf den Tisch, trägt er doch eine weitere zentrale Botschaft in sich:
AUCH IN ZEITEN, WO DU NUR MEHR EIN NACHTHEMD ANHAST, DIE SCHUHE OFFEN SIND UND DIE FLÜGEL UNTERM ARM, GIBT ES AN JEDEM TAG DEN MOMENT FÜR EINEN JUCHEZER .

Ein Ausruf der Freude ob der Erkenntnis, dass dieses verrückte Leben das größte Geschenk ist( Brunners).
JUCHUI!!!!!!!!

Ausräuchern und einsegnen

Es war mir eindeutig ZUVIEL, was da an Boshaftigkeit — einschließlich all ihrer Kollegen — ins Haus gebracht wurde und so habe ich einen Seelsorger gebeten, unser Haus auszuräuchern und einzusegnen.
Es war sehr feierlich, so ganz im Sinne: Befreiend nach hinten und stärkend nach vorne.
Danke für deine Seelsorge.

Den Garten winterfest machen

gehört für mich zu den arbeitsintensiven Zeiten im Gartenjahr.
Neben der Ernte und deren Verarbeitung gilt es noch alle Blumen, Stöcke, Stauden und Bäume so zu versorgen, dass sie gut über den Winter kommen.
Schneid, Schneid und Schlepp, Schlepp.
Heuer hatte ich das Gefühl, dass alles doppelt gewachsen ist und so war ein ordentlicher Rückschnitt fällig.
Erstmals haben wir für den letzten Transport sogar einen Hänger, den uns unser Nachbar geliehen hat, benötigt.
Und so ganz nebenbei haben wir noch Rasenziegel, auch ein Geschenk des Nachbarn, eingearbeitet.
Jetzt wird’s dann Zeit für DRINNEN.
Mit klammen Fingern mag ich nicht mehr garteln.

Quittengschichten

Auch heuer hat er reiche Ernte gebracht, DER Quittenbaum, kurz DIE Quitte genannt.
Es ist wohl jener Baum oder jene Frucht, die die meisten Gespräche am Gartenzaun entstehen lässt.
Nur wenige Menschen kennen diese Frucht und so ergibt sich meist ein feiner Ratscher, gehört sie doch für mich eigentlich zu meinen Lebensbegleitern.
Im heurigen Gartenjahr war sie für drei erfrischende Begegnungen verantwortlich.
Die Besucher haben Quitten und das Wissen darum mitgenommen und uns haben sie Freude, ein Miteinander, gute Ideen, guten Wein, Schpeck! und gute Bücher dagelassen.
Es war einfach nur fein, wohltuend, ermutigend und gemütlich.