Ein wirklich einfaches und schnelles Gericht von Yotam Ottolenghi aus dem Guardian!
200 g festkochende Linsen (z.B. Berglinsen, Beluga, Puy, Castelluccio), 30 g Butter, 2 EL Olivenöl, 3 gepresste Knoblauchzehen, 1 TL Kreuzkümmel (gemahlen oder frisch gequetscht), 3 Tomaten (ich hatte nur kleine Datteltomaten, gewürfelt), 25 g Korianderblätter, 4 EL Tahin (Sesampaste), 2 EL Zitronensaft, ½ kleine rote Zwiebel (sehr dünn geschnitten, ich verwende da immer die Schneidemaschine), 2 hartgekochte Eier (geviertelt, von unseren Enten!).
Die Linsen (ohne Salz) nach Anweisung garkochen, abseihen. Butter und Öl heiß werden lassen, Knoblauch und Kreuzkümmel eine Minute dünsten, dann Tomaten, 20g vom Koriander und die Linsen zugeben. Einige Minuten kochen, dann Tahin und Zitronensaft und 1 TL Salz und 70 ml Wasser zugeben. Eindicken lassen. Einen Teil der Linsen zerdrücken, mit den Zwiebelringen, dem restlichen Koriander und etwas Olivenöl garnieren. Als Beilage Fladenbrot oder ein gutes Weißbrot!
Dazu passt Weißwein oder Bier!
Risotto mit Quitten und Salbei
Ähnlich wie das Risotto mit Äpfeln (und ohne Lardo, obwohl der auch passen würde) zuzubereiten: aufgrund der längeren Garzeit hab ich die Quitte schon von Beginn an mitgeröstet und auch den Salbei (je nach Geschmack, ich hab eine Handvoll gehackten dazugegeben) gleich dazugegeben.
Spaghetti Cacio e Pepe
Ein klassisches Rezept, an das ich mich lange nicht gewagt habe: zu genau musste man da wissen, was man tut, dachte ich, und die Zutaten muss man auch erst haben. Oder halt wissen, welche zusammenpassen.
Als wir heuer in Abbiategrasso waren, hat Fabrizio, er ist aus Rom, eine persönliche Variante für uns gekocht und mir ein spezielles Geheimnis verraten (“nimm zum Nudelkochen Wasser, das bereits die Stärke eines Nudelkochens in sich hat”) — also hab ich mich jetzt getraut: und es war gut, unglaublich gut!!
Hier also das Rezept, ergänzt um Alessandra Dorigatos Erläuterungen, die wichtigen Stellen sind hervorgehoben:
- Käse und Pfeffer frisch reiben/mahlen: 4 EL Käse (Pecorino romano, eher dolce!), ½ TL schwarzer Pfeffer pro Person. 100 g Nudeln pro Person. Einen kleinen Teil für die Schluss-Bestreuung aufheben.
- Nudeln (Spaghetti oder z.B. Rigatoni) in Wasser kochen, in dem schon einmal Nudeln gekocht wurden — bei uns einfach: die Hennen/Enten/Hunde/Wir bekommen immer wieder einmal einfach Nudeln, vielleicht mit etwas Olivenöl, Parmesan und Pfeffer (nur bei “Wir”)!
- Mit dem Nudelwasser, das schon recht dick daherkommt, die Käse-Pfeffer-Mischung vorsichtig mit einem Schneebesen aufschlagen (in einer Schüssel, darf nicht mehr kochen) und zum Schluss die entsprechende Nudelmenge untermischen. Mit dem Rest bestreuen, dafür
- Vorgewärmte Teller! verwenden!!
Ein grüner Salat, Romano; und ein roter Wein; das passt immer!
Pochierte Karotten mit Kapernmayonnaise
Wieder einmal ein Rezept aus “Köstlich Vegetarisch” von Yotam Ottolenghi, das sehr einfach ist aber raffiniert schmeckt — unglaublich gut! Der ganz besondere Reiz liegt im Wechselspiel der Säure der Pochierflüssigkeit (600 ml Weißwein und 150 ml Zitronensaft!), der Salzigkeit und Würze der Kapernmayonnaise und dem Eigengeschmack der Karotten, der trotzdem stark zur Geltung kommt. Was nicht warm gegessen wird schmeckt auch wunderbar auf Brot!
Pochierflüssigkeit: 600 ml Weißwein, 150 ml Zitronensaft, 200 ml Olivenöl, 2 Lorbeerblätter, ½ Zwiebel, 2 Stangen Stangensellerie, 1 TL Salz. Den Wein aufkochen und nach einigen Minuten die Zutaten dazufügen. Das Gemüse darin pochieren (kleine Karotten brauchen etwa 7-8 Minuten, Spargel, Zucchini etwa die Hälfte). Mayonnaise: aus 1 Eigelb und 75 ml Öl mit ½ Knoblauchzehe, zerdrückt, 1½ TL Weißweinessig, ½ TL Dijonsenf und ½ TL Salz, Saft und Schale von ½ Zitrone zubereiten.
Die übriggebliebene Flüssigkeit werde ich noch mit ein paar gestiftelten Rohnen ausprobieren, da fällt nicht auf, dass die Karotten “abgefärbt” haben.
Brennnessel-Pressknödel
Dieses Rezept stammt aus einem weiteren kleinen Themenbändchen von Gerhard Wieser unter dem Titel “So kocht Südtirol”: “33 x Knödel”. Die Kombination aus Brennnesseln und Graukäse ist unwiderstehlich herzhaft aber nicht zu heftig!
150 g Knödelbrot mit 1 dl Milch und 100 g Graukäse mischen; die gekochten, feingehackten 100 g Brennesseln mit 2 Eiern, 1 EL Mehl und Salz dazugeben, durchkneten (am besten mit der Hand) und rasten lassen.
Mit nassen Händen Knödel formen. In der Pfanne flachdrücken und auf beiden Seiten in Butter braun braten. In Salzwasser kochen.
PS: Ich mach meistens die zwei- bis dreifache Menge, weil die Knödel wunderbar zum Einfrieren geeignet sind! Dann braucht’s nur mehr eine Suppe und oder einen Salat!
Im Gegensatz zur Fußnote im Büchlein wurden aus meinen 350 g gesammelten frischen Brennessel-Triebspitzen etwa 550 g gekochte! Für das Rezept sollten also 60 g leicht reichen.
Eierschwammerlknödel
Dieses Rezept stammt aus einem weiteren kleinen Themenbändchen von Gerhard Wieser unter dem Titel “So kocht Südtirol”: “33 x Knödel”. Es ist eigentlich für Steinpilznocken, aber das ist reine Formsache!
Unter 200 g Knödelbrot die Pilzzubereitung (150 g Pilze in ½ Zwiebel, mit 1 Knoblauchzehe in 2 EL Butter angeschwitzt, rösten; mit Salz, Pfeffer und 2 EL Petersilie und 1 EL Schnittlauch abschmecken) heben, mit 1 dl Milch, in die 3 Eier verrührt wurden, mischen, 2 EL Mehl untermischen. Rasten lassen, mit nassen Händen Knödel formen. In Salzwasser kochen.
PS: Ich mach meistens die zwei- bis dreifache Menge, weil die Knödel wunderbar zum Einfrieren geeignet sind! Dann braucht’s nur mehr eine Suppe und oder einen Salat!
Eierschwammerln mit Bandnudeln
Schwammerlzeit! Im Standard hat Alessandra Dorigato eine, wie immer, lesenswerte Abhandlung über Pfifferlinge mit Bandnudeln geschrieben, ihre einfachste (nichtvegane) Variante hab ich ausprobiert: perfekt!
Etwa gleich viel Eierschwammerl wie Nudeln (ausnahmsweise: Eierteig ist hier besser! 80 g je Person, ich hatte gerade Tagliatelle) in großzügig Olivenöl (mit 1 Knoblauchzehe für vier Personen) heiß anbraten, bis keine Flüssigkeit mehr wegdampft. Erst jetzt mit Salz und Pfeffer würzen, die Hälfte mit Petersilie kleingeschnitten mischen, etwas Nudelwasser und frisches Olivenöl dazugeben, mit den Nudeln mischen und mit den restlichen Pilzen und etwas Petersilie garnieren.
Ein Salat und etwas Wein dazu!
PS: In den Standardkommentaren wird heftig herumgscheitelt. Ich schließ mich einem Verfasser an: definitiv KEINE anderen Gewürze, ich würd auch sonst nix dazugeben. Keinen Speck, schad um die(se) Pilze. Kein Rahm!
Liptauer
Die meisten Liptauer meines Lebens hätten mich kaum dazu verleitet, einen selbst zu machen, aber da wir gerade Schafsmilch in allerlei Formen genießen und ich etwas Topfen übrig hatte, lag das nahe — genauso gut kann man normalen Topfen (nicht die Magervariante — wofür??) verwenden . Es gibt da Blitzrezepte, die sogar manchmal Margarine (Wäääh!) enthalten … dieses hier ist nicht ganz blitzartig fertig und enthält natürlich Butter — das lohnt sich aber außerordentlich! Es stammt, wie so viele Rezepte, aus einem Plachutta-Kochbuch.
60 g Butter, handwarm, mit ¼ kg (Schafs-)topfen verrühren, 2 EL Sauerrahm, 60 g Zwiebeln, fein gehackt, 1 EL Kapern, fein gehackt, 1 TL Estragonsenf, 1 EL Paprikapulver, Salz, Pfeffer, 2 TL Kümmel, ganz, ein Sardellenfilet, gehackt einrühren und abschmecken. Zum Drüberstreuen 1 EL Schnittlauch, gehackt.
Schmeckt herrlich z.B. auf einem Knäckebrot oder einem herzhaften Schwarzbrot.
PS: Im Original steht bei Kapern, Paprikapulver und Kümmel 1 bzw. 1-2 bzw. 2 KL, was wohl Kaffelöffel heißt — also dasselbe wie TL (?). Beim Paprikapulver hab ich mich für etwas mehr entschieden.
Topfen-Ribisel-“Omelett”
Als wir vom 50. Geburtstag von Gerhard Wieser lasen, klang das so interessant, dass ich natürlich neugierig war, wie er denn so kocht. Zweitbeste Lösung: ein Kochbuch von ihm lesen: unter dem Titel “So kocht Südtirol” gibt’s sowohl ein großes als auch kleine Themenbändchen, ich entschied mich für “Feine Küche für alle Tage”, und da gerade Ribiselernte bei uns ansteht für diese Nachspeise, deren Name sich wohl ein bisschen auf das Aussehen bezieht.
100 g Topfen mit 1 Eidotter, 1 Pkg. Vanillezucker, 1 Msp. Zitronenschale und 1 EL Mehl glattrühren, 2 Eiklar mit etwa 30 g Zucker cremig schlagen, dann mit noch 20 g zu Schnee schlagen. Unter die Topfenmasse heben. In gebutterte und mit Zucker ausgestreute Förmchen 1 cm hoch einfüllen, ein paar Ribisel aufstreuen und im auf 200°C vorgeheizten Rohr etwa eine Viertelstunde backen.
Für die Sauce 200 g Ribisel mit 3 EL Staubzucker pürieren und gemeinsam mit aufgeschäumter Buttermilch und einigen Beeren auf dem Teller verteilen. Eine kleine Portion Eis und ein paar Melissenblätter obendrauf.
Diese Nachspeise ist sehr einfach zu machen und leicht und erfrischend zugleich. Jetzt werd ich wohl noch ein paar andere Rezepte ausprobieren müssen, da sind dann ja auch noch die Bände “Krapfen” und “Knödel”…
Unkrautnocken mit Giersch
Für diese herrlichen Nocken kann man Giersch verwenden, aber auch Wildkräuter — wie in der gleichnamigen Suppe.
½ kg Topfen, Salz, 3 ganze Eier, 200 g Grieß, 5 EL Vollkornmehl, 2 handvoll Giersch, kleingeschnitten. Alle Zutaten verrühren, rasten lassen. Mit einem EL Nocken abstechen, 15′ in Salzwasser köcheln lassen, mit geriebenem Käse und brauner Butter servieren. Dazu Gemüse oder Salat.
Wir haben den fertigen Teig eingefroren von der Waltraud bekommen – nach dem Auftauen einfach direkt in das kochende Salzwasser einlegen. Danke!
Die Nocken sind übrigens auch ein hervorragender Ersatz für Grießnockerln als Suppeneinlage, schnell gemacht und schmecken auch da wunderbar!
PS: Die Zutaten auf den Bildern sind für die eineinhalbfache Menge, den Giersch habe ich erst gehackt mit meinen eher großen Händen abgemessen – schadet nicht!
Radieschen-, Schnittlauch- und Ei-Brot
Die ersten sind immer die besten. Zart und weich, sie zergehen auf der Zunge, der Geschmack ist fein und würzig: die ersten Radieschen sind immer die besten und wir freuen uns jedes Jahr darauf, sie auf einem Butterbrot zu geniessen. Dass dabei dann auch der frische Schnittlauch (mit etwas geröstetem Koriander) und unsere Eier (auf Mayonnaise) zum Zug kommen ist klar!
Frittaten aus Gelbweizen
Aus Hohenbercha haben wir den Weizen, den sie dort verarbeiten — Gelbweizen — mitgenommen. Heute habe ich daraus Frittaten gemacht (nach dem vereinfachten Rezept für Omelette), sie sind wunderbar dünn und knusprig geworden, vor allem aber schmecken sie hervorragend. Natürlich auch gleich als Abendessen!
Brennnessel-Suppe mit Muscheln
Unsere Brennnesseln schießen gerade in einem magischen Grün aus dem Boden, gerade handhoch sind sie, und daher perfekt für eine erste Ernte — später nehme ich dann nur mehr die obersten Triebe.
Die Suppe daraus, dieses Mal mit blauen Kartoffeln (schaut etwas gewagt aus), ist eine gesunde, bekömmliche, herrlich schmeckende Wohltat.
Zu einem vollwertigen Abendessen wird sie mit etwas Zugabe: ich bin im Moment geradezu verrückt nach Muscheln (und alles aus dem Meer) und hab mich getraut: eine Handvoll ins Teller dazu (ich hatte geräucherte Austern aus der Dose; das aromatische Öl wer’s mag gleich auch noch dazu), ein paar Stücke meines schwarzen Vollkornbrots dazu. Als Ausgleich und Farbtupfer eine Viertel Chili in Scheiben. Göttlich!!
Dazu ein Viertel Pinot Grigio. Ja was will man denn mehr??
Polenta mit Trüffelöl
Danke Peter! Damit muss dieses Rezept beginnen – von ihm haben wir ein Fläschchen Trüffelöl bekommen — aus Perugia.
Wer Risotto kochen kann, ist im Vorteil, hier wird die Polenta nämlich ganz gleich zubereitet: kleine Zwiebel in Olivenöl anschwitzen, Polenta dazu, schöpflöffelweise Suppe dazu und natürlich: Rühren, rühren, rühren. Ich hatte eine Hühnersuppe aber natürlich tut es auch eine Gemüsebrühe. Die Polenta ist gar, wenn sie sich vom Pfannenrand beginnt zu lösen. Am Ende Parmesan und geeiste Butter nicht vergessen, mit Salz und schwarzem Pfeffer abschmecken (eher behutsam). Beim Servieren wird dann zu jeder Portion in ein Grübchen etwa 1 EL vom Öl gegeben!
Gut schmeckt dazu grüner Salat. Und wir haben einen Umathum-Zweigelt getrunken, den wir geschenkt bekommen haben. Auch vom Peter! Danke, danke!!
Aglio Olio E Peperoncino – endlich gut!
Dieses Rezept, seit Jahrzehnten bekannt, oft manchmal auch spätnächtens gekocht, schon ok aber — ich gebe es zu — als Knoblauch und/oder Schärfeorgie. Jetzt kam mir der Beitrag von Alessandra Dorigato gerade recht und ich hab’s einfach probiert (ungläubig). Nur 1 Zehe Knoblauch (auf 200g Nudeln), lächerlich, dachte ich, was soll das denn werden? ½ Chili (mit Kernen) klang ok, eigentlich sogar recht heftig. Ja und dann hab ichs so wie angegeben gekocht (mit Petersilie, ohne Käse) und war hin und weg! Einfach die perfekte Mischung, wunderbar, endlich so, wie ich es mir nie erträumen konnte!
Je Person (mit ordentlich Hunger, sonst die Hälfte): 200 g Spaghetti (oder Linguine); 5 EL Olivenöl, 1 geschnittene Knoblauchzehe, ½ Chili (frisch). Knoblauch im Öl kurz anbraten, dann gehackten Chili dazu und auf kleiner Flamme ziehen lassen. Nudeln dazu, mit etwas Nudelwasser saftig machen und mit Petersilie servieren.
Herrlich! Man bringe den Rotwein!
Eine Variante hab ich vor kurzem gegessen — mit marinierten Sardellen (also: sauer eingelegt). Konnte ich mir zuerst nicht vorstellen, macht das ganze aber leicht und noch einmal raffinierter: je Portion etwa 4-5 Sardellen dazugeben, etwa eine Viertel harte Semmel darüberbröseln (mit der Hand!). Im Original mit Tarallini — aber die hat man ja nicht immer zur Hand. Unwiderstehlich!!