Archiv des Autors: Angelika

Fährrinnen oder von Ebbe und Flut

Claudia und Robert haben uns bei ihrem letzten Besuch von ihrem Urlaub an der Nordsee erzählt. Die Begeisterung ihrer blühenden Schilderungen war ansteckend, dabei ist mir eine Geschichte in besonderer Erinnerung geblieben: die der Fährrinnen.
Einmal ganz abgesehen davon, dass diese Ge(h)zeiten für mich zu den Wundern dieser Erde gehören( ja, ich weiß die Erklärung), gibt es auch bei Ebbe sogenannte Fahr- oder Fährrinnen. Sie sind gut gekennzeichnet und befahrbar.
Und was mich dabei noch beeindruckt hat ist, dass dieses Watt den Zugvögeln, die sich in Richtung Süden aufgemacht haben, überlebenswichtige Nahrung anbietet. Mir gefällt dieses “Bild” der Fahrrinnen auch für das Leben.

Selbst bei EBBE haben wir gut markierte Wege, um weiterzukommen.

Im Schlaraffenland

Neben all den Feldfrüchten, die ich Tag für Tag zum Erntetisch bringen kann, beschenkt uns auch der Quittenbaum mit einer reichlichen Ernte- und das bei diesem Frühjahr. Jede einzelne Frucht ein Wunderwerk und Garant für Köstlichkeiten.

Mauser

Einmal im Jahr mausern sich Hennen. ALLE Federn werden erneuert, für mich in einer rasenden Geschwindigkeit. Innerhalb von ein paar Tagen ist ihr Gefieder rundum ausgetauscht. Dafür erhält der Rasen einen Federnteppich.

Vielfältig und bunt

bereichern sie den Garten und unser Leben. Jede mit einer eigenen Persönlichkeit ausgestattet. Den Sonntag feiern, heißt sich an der Schöpfung erfreuen- Hennen schauen gehört dazu- und beruhigt ungemein.

Sie sind so schön,

diese gefiederten Wesen. Und manchmal ein wenig traurig, weil liebe Weggefährtinnen nicht mehr da sind.

Unser Haiderl

eine der federfüßigen Gartenzwerge, eine der Discoqueens, wie sie von Mazi liebevoll genannt wurden, ist so gegangen, wie sie gelebt ohne: still und leise, ohne großes Aufsehen. Wir verdanken ihr neben ihrem selbstbewussten und unkomplizierten Wesen zahlreiche Eier und eine Glucke, die es mit zwei Katern gleichzeitig aufnahm. Danke Haiderl, tua miar sie alle schian griaßen.

Wir besitzen ein Stück Land in Schottland

Zu unserer Hochzeit haben wir eine Flasche ganz besonderen Whisky bekommen. Über die Jahre und die Feste hat er sich zu Ende geneigt. Zu bestimmten Zeiten braucht es aber dieses rauchige Maischegetränk. Wir haben es einige Gehaltsstufen billiger gegeben und uns eine Flasche LAPHROAIG gekauft und wir haben, wie sich herausstellte gut daran getan.
Seit dem Kauf der Flasche und der Registrierung auf der Homepage besitzen wir ein Stück Land in Schottland. Mit Urkunde. Dieser ist zu entnehmen, dass unser Grundstück ein”QUADRATFUß” groß ist.
Als jährlichen Pachtzins erhalten wir ein Glas Whisky. Außerdem steht für jeden Grundbesitzer ein Kasten bereit, der folgendes enthält: Ein Paar Wellingtons( siehe Foto unten) und für den Weg zum Grundstück: Kopfschutz gegen Gänse, die zu niedrig fliegen, einen dicken Mantel für das schottische Wetter, einen Retungsring und einen Anker, falls man ins Meer geblasen wird, eine Schnur, um sich vor neugierigen Wiesel zu schützen. Und zu guter Letzt ein Handtuch, um sich von eventuellen Begegnungen mit Ottern zu reinigen. Selten so eine nette Urkunde erhalten und eine derart unterhaltsame dazu.

Parasiten in der Hühnerhaltung

Wer Hühner hat weiß, dass Parasiten( allen voran die Vogelmilbe) ständiger Begleiter und Herausforderung ist. Da wir nicht mit Pestiziden und Chemie arbeiten, kann die Behandlung dieser Ungeziefer manchmal eine rechte Herausforderung sein. Trotz mehrfachem Einsatz von Kieselgur, Erdbad und Mitex haben diese Biester unsere Mädels immer noch geplagt. Daher haben wir entschieden, die alte Inneneinrichtung, die doch schon einige Jahr am Buckel hat, nach draußen zu transportieren und den Mädels eine ungezieferfreie, neue und handgefertigte Schlafgelegenheit zu schaffen.

Sind so kleine Hände

ist, so erinnere ich mich eine Textzeile von Bettina Wegener. Die fällt mir immer ein, wenn derartige Buntheit unser Leben bereichert. Was so kleine Hände an Gestaltkraft haben.

Balsam

Noch einmal mag ich diese Ecke unseres Hausbuches bedienen. Sie ist nicht so prominent und für die Liebhaber guter Küche vielleicht doch nicht von allzu großem Interesse. Für mich ist es Erinnerung, Aufmunterung und Balsam.

Und diesen Brief( liebe Verfasserin/ lieber Verfasser, leider weiß ich nicht mehr, woher ich das habe) hat eine sehr humorvolle, wissende und tatkräftige Lehrperson geschrieben. Danke!

Hopfiges

Wenn derartige Besonderheiten in unserem Haus landen, klingt das verdächtig nach Besuch. Nach Besuch mit reichlich Erfahrung im Umgang mit Hopfen und Malz.

Kleinpielach in Mühl

Kuriositäten

Sie sind die Besonderheit des heurigen Gartenjahres, die Wahlsonnenblumen. Einige der Blüten haben sich sehr spezielle Formen und Muster einfallen lassen.

Mario Giordano

kann und mag ich nur empfehlen. Ob eines seiner Kinderbücher oder seine Tante Poldi- die am besten als Hörbuch( Philipp Moog als Sprecher- genial). HERZERWÄRMEND.

Ansteckendes Leben oder perfekte Dressur

An jenem Tage,
der kein Tag mehr ist-
vielleicht wird er sagen:

Was tretet ihr an
mit euren Körbchen voller Verdienste,
die klein sind wie Haselnüsse
und meistens hohl?

Was wollt ihr
mit euren Taschen voller Tugenden,
mit denen ihr gekommen seid,
aus Mangel an Mut,
weil euch Gelegenheit fehlte
oder
durch fast perfekte Dressur?

Habe ich euch
davon nicht befreit?
Wissen will ich:
Habt ihr die anderen
angesteckt mit Leben?

(J. Dachsel)

Diese Karte hat mich auf der ANDEREN Seite des Lebens erwischt. Und zutiefst berührt, erinnert und erschüttert.
Wenige- nur sehr wenige- wollen sich mit Leben anstecken lassen. Nicht einmal mit selbst gezogenen Sonnenblumen. AUGENROLL!!!!!!