Archiv des Autors: Hermann

Warum mir Italien so gut tut (Teil 1)

Als Ines das letzte Mal bei uns zu Besuch war, sind sie gemeinsam auch durchs Allgäu gefahren, durch ein paar dieser kleinen Dörfer, über die Hügel mit ihren gepflegten Feldern. Schon schön, meinte sie, aber ihr sei das alles viel zu gerade, viel zu sauber, viel zu perfekt, starr, nicht lebendig.

Wenn wir ins Piemont fahren, über die Schweiz, gibt es da diesen Grenzübergang am Lago Maggiore, wo derselbe See, dasselbe Ufer sich von schweizerisch zu italienisch verwandelt: plötzlich ist der Straßenrand etwas unbefestigter (und nicht bis zum letzten Zentimeter an den Fels asphaltiert und offensichtlich jeden Tag gekehrt), die Beschilderung nicht mehr immer ganz gerade, und der erste Ort, an dem wir immer gerne halt machen, Cannobio, mit einer Uferpromenade, die auch bereits eindeutig italienisch ist.

Es ist hier überall zu spüren: eine Gelassenheit, die sich auch an den Äußerlichkeiten zeigt, die so bleiben dürfen, wie sie sind: viele Hausfassaden etwa. In diesen Häusern befinden sich die herrlichsten Läden oder Wohnungen.

Und genauso gelassen werde ich immer mehr, wenn wir dort sind. Es muss nicht alles (äußerlich) perfekt sein, und ich muss es auch nicht.

Es gibt Wichtigeres, etwa den sorgsamen Umgang mit Lebensmitteln und Essen. Aber das wird Teil 2.

Ankunft und Essen in San Galgano

Die Fahrt von Santa Margherita nach San Galgano haben wir auch wieder bewusst nicht auf der Autobahn geplant: bis nahe Pisa auf der SS1, der Via Aurelia, dann dem Arno entlang bis Pontedera, um dann nach Süden über Volterra ins Val d’Elsa zu kommen.

Entlang der Route kommen wir an Orten vorbei, an denen wir schon waren: am Passo del Bracco, an dem ich vor zwei Jahren mein iPad liegenließ (und von La Spezia aus wieder holen fuhr), bei Sonnenuntergang sind wir dann in Volterra. Es wird mit der Ankunft knapp werden, die Rezeption ist nur bis acht besetzt, nach einem Anruf von Angelika teilt der freundliche Rezeptionist mit, er wäre für uns bis halb neun im Haus. Wir fliegen über die Hügel, immer mehr dämmert es.

Plötzlich, vielleicht 20 m von uns entfernt sehen wir eine ganze Herde von Wildschweinen: sie laufen frei auf der Wiese herum, spielen oder raufen, und scheinen sich von uns überhaupt nicht gestört zu fühlen. Noch einmal später werden uns Wildschweine begegnen: die hier sind die ersten unseres Lebens! Wir schaffen es auf fünf nach acht, der Rezeptionist ist die Liebenswürdigkeit in Person und unsere Unterbringung ist sagenhaft.

Am Abend können wir dann auch noch im Restaurant essen: die Kellnerin sieht mich an und ergänzt auf meine Bestellung “Pappardelle” sofort “al cinghiale?”. Nein, heute sicher nicht. “Al fagiano” gibt’s als zweite — erste — Wahl. Angelika wählt eine Ribollita, die so gut schmeckt, dass meine Vorsätze, wieder einmal eine zu kochen, zu Schwüren werden. Am Ende ein Grappa für beide. Nach einem Rundgang um die Abtei in der Stille und Kühle der Nacht erwartet uns tiefer, seliger Schlaf: den Kaffee in der Früh kann ich selbst zubereiten!

Angelika hat schon am Vortag “Math”-Biere im angeschlossenen Laden entdeckt: ein Wiedersehen mit unserer ersten handfesten Begegnung mit italienischen birre artigianale — lange bevor es Craft-Biere bei uns überhaupt gab.

Ich hab dann noch etwas Proviant für die Reise gekauft — Salami und Schafkäse, göttlich, wir hatten noch Tage danach davon.

Wir gehen nach Morimondo

Für den Sonntag hatten wir einen Weg von der L’aia aus ausgesucht, der abseits von Straßen manchmal auch über Wege zwischen den Feldern entlang des Naviglio Grande bis Castelletto — erste Rast –und entlang des Naviglio di Bereguardo  bis nach Morimondo führt.

Der Naviglio Grande, im 12. Jahrhundert erbaut, bezieht sein Wasser aus dem Ticino, also dem Lago Maggiore und fließt bis ins Zentrum von Mailand, der Darsena; der Naviglio di Bereguardo (zu Beginn des 15. Jahrhunderts zur Bewässerung erbaut) zweigt von diesem ab und wurde zur Bewässerung und zur Schifffahrt benutzt: beeindruckend geht man an einer großen Schleuse vorbei, die mehrere Meter überbrückt.

Auf den Zwischenstücken waren wir allein, eine herrliche Ruhe und, vor allem, herrliche Wärme und Sonne begleiteten uns. Die Hunde konnten oft frei herumsausen. Entlang der Kanäle waren am Wochenende viele Radfahrer unterwegs, für die das genauso genussvoll sein musste.

In Morimondo freuten wir uns dann auf die Trattoria San Bernardo, direkt auf dem Platz neben der Abtei: sie hat sich der Verarbeitung lokaler Produkte verschrieben, auf der Speisekarte findet man viele typische lombardische Gerichte. Wir waren vom Spargel-Flan und den Tagliatelle mit Wildschwein-Ragout begeistert, danach verkosteten wir verschiedene Salami lokaler Erzeuger (unglaublich gut!). Ich hatte noch Hunger genug, um den Hirsch mit Polenta aus Rovetta zu genießen und die Nachspeise, Millefoglie mit Erdbeeren restlos zu verspeisen. Sehr, sehr gut!

 

Das alles braucht seine Zeit. Wir haben uns vorgenommen, für den Heimweg ein Taxi rufen zu lassen, ich denke nicht weiter darüber nach. Als sich dann schon der Sonnenuntergang ankündigt, gehe ich in die Gelateria Repossi am Platz (Piazza San Bernardo 5) und bitte eine der beiden Inhaberinnen darum, mir ein Taxi zu rufen. Sie ist sehr hilfsbereit und ruft für mich eines aus dem Ort an. Das nicht abhebt. Dann eines in Abbiategrasso. Das keine Zeit hat. Dann eines in Mailand! Das schon kommen würde, in frühestens einer Stunde und um ein Vermögen. Wir können nur mehr zustimmen, unsere Stimmung ist aber schon recht missmutig. Wir warten und warten, es wird immer kühler. Dann endlich kommt der Anruf: auch das Mailänder kommt nicht!

Die Inhaberin überlegt kurz, es ist inzwischen acht Uhr abends und bittet uns zu warten: sie käme gleich wieder und wenige Minuten später fährt sie mit ihrem recht kompakten Kleinwagen vor: wir sollen einsteigen, sie und ihre Schwester machen jetzt das Taxi, kein Problem: nach Cassinetta — bitte sehr! “Non c’è niente qui”, sagt sie kopfschüttelnd lachend über ihren Heimatort und erzählt uns, dass in Morimondo zwar am Wochenende viel los sei, aber sonst eben nichts, gar nichts.

Inzwischen brettern wir schon mit einem Hunderter über die 6oer-beschränkte Bundesstraße, die beiden vorne amüsieren sich über ihren Aushilfsjob, wir hinten sind zu viert gut verpackt: auch die beiden Hunde sitzen halb auf der Rückbank, halb auf uns. Ein paar Sätze tauschen wir aus, dann sind wir schon in Abbiategrasso und rauschen durch den Kreisverkehr: “Jetzt wissen wir nicht mehr, wohin genau ihr müsst!” rufen die beiden! “Destra” stammle ich, “Sinistra” und dann “Dritta!”, einige Male. Als wir ankommen versuche ich ohne jede Chance, den beiden etwas zu geben, sie zum Abendessen oder eine Flasche Wein zu überreden.

Es bleibt uns also nur mehr, uns herzlichst zu bedanken. Hiermit noch einmal. Grazie, grazie mille!

Una passeggiata in Abbiategrasso

Nach langer Zeit haben wir uns wieder getroffen — herrlich! Auf ein paar Getränke, wunderbare stuzzichini. Dann ein Schlendern durch die ruhigen Gassen, ein Einkauf beim Gemüsehändler, entspannter kann ein Samstagnachmittag nicht sein.

Le Terrazze sul Mare — mit Blick auf den Golfo del Tigullio

Ans Meer, unbedingt auch ans Meer! Das war einer meiner Sätze, als Ziel suchten wir Santa Margherita aus, Angelika war dort vor 18 Jahren mit Lisa bei Adela: damals hat sie den Urlaub mit Schilling und Lire begonnen und am Ende mit Euro bezahlt!

Wir haben den Weg von Abbiategrasso dorthin über den Appenin über Bobbio ausgesucht, in das Val Trebbia. Ein paar Kilometer weiter in Marsaglia teilt sich der Weg und wir fahren links ins Val d’Aveto, die direkte Verbindung zu Chiavari an der ligurischen Küste. Sehr, sehr schnell liegen die letzen Gebäude hinter uns, die Straße wird schlechter, schmäler, teilweise in den Fels hineingehauen mit großem überhängendem Felsblock darüber. Tief unten fließt ein wilder Fluss, manchmal mit weiten Kiesbänken, dann wieder schmal und tiefgrün. Das Baum- und Buschwerk wird auch immer wilder, dass hier Wildkatze und der italienische Wolf heimisch sind, überrascht nicht mehr. Nach dem Pass — einem Fischerparadies mit ein paar wenigen Häusern — wird’s wieder langsam grüner und wir schlängeln uns hinaus. Hemingway soll hier gefischt, vor allem aber auch den Wein außerordentlich gut gefunden haben und angeblich am Ende in einem Jeep recht tollkühn dieses wilde Sträßchen wieder hinausgefahren sein.  Wir fahren in die andere Richtung an immer mehr Ferienhäusern vorbei und sind dann plötzlich da: eine pulsierende, vom Feierabendverkehr verstopfte Stadt, in der wir langsam im Strom mitgleitend in Zaglio die Abzweigung nach oben erwischen. Nach immer noch einer Kehre glauben wir uns schon falsch, als ein Wegweiser die “Terrazze sul Mare” ankündigt. Am Ende einer Straße nur ein paar wenige Parkmöglichkeiten und: eine Stiege.

Etwa 100 Stufen sind’s, bei der ersten Begehung (mit den ersten Gepäckstücken, noch zweimal muss ich auf und ab) verfluche ich ab den ersten paar Dutzend jede einzelne: am nächsten Tag werde ich jede davon loben: ein derart besonderer Ort erwartet uns dort oben. In diese steilen Hänge sind Terrassen angelegt, mit Steinwänden, immer wieder mit Durchgängen. Dann eine große Terrasse mit Tischen, die nach den beiden Häusern, in denen die Zimmer untergebracht sind, noch einmal breiter wird. Unser Zimmer ist umwerfend: mit einer großen Terrasse, auf die man aus einem liebevoll mit edlem Stein und Holz gestalteten gemütlichen Zimmer tritt. Wenig später erkundige ich mich nach der versprochenen Möglichkeit Abend zu essen: normalerweise, wird mir gesagt, würden das alle gemeinsam neben der Küche einnehmen (das sehe ich später — sehr familiär!), wir aber brauchen an diesem Abend Ruhe: auf einem Tablett trage ich das frisch Gekochte (unglaublich gut!) auf unsere Terrasse, mit einer Flasche Hauswein (sehr gut!) unter Sternenhimmel blicken wir hinaus auf’s Meer und können unser Glück kaum fassen!
Nach guter Nacht müssen wir leider schon weiter, hier könnten wir es fein einige Tage aushalten!

Eine ganz besondere Reise

Nach eineinhalb intensivsten Jahren war die Sehnsucht, wieder einmal über Land zu fahren, wärmende Sonne zu spüren, die Luft am Meer zu riechen, herrliches Essen zu schmecken, vor allem aber Freunde, inzwischen jahrzehntelange Begleiter, wiederzusehen, gewachsen und gewachsen. Damit waren zwei Orte — Abbiategrasso und Rom — feste Ziele der Reise. Und da waren noch besondere Orte wie Orvieto, Santa Margherita und San Galgano, die Erinnerung an sie und der Wunsch, noch einmal dorthin zurückzukehren. All das ließ auch den Mut wachsen, diese Fahrt zu wagen.
Vieles war vorzubereiten, zu überlegen und zu organisieren. Zuallererst unser Gefährt, unser roter Volvo, der im 24. Lebensjahr ein paar Schwächen hatte. Ohne Wolfgang, der mit einer Schar von Helfern alles gut in Stand gesetzt hat, hätten wir nicht fahren können.
Als nächstes die Versorgung der Klockerei, der daheimgebliebenen, unserer Hennen, unseres Katers und der Pflanzen. Auf Jasmin können wir uns schon lange verlassen, diesesmal aber wartete eine besondere Mission auf sie: 14 Tage konnte ich auch meine Pasta Madre nicht alleine lassen! Also wurde nach einer kurzen Einschulung und genauer Vorbereitung auch die Sorge für meine sechs Teige übertragen.
Meine Aufgabe sind traditionell die Buchungen: einen Agriturismo, wenn möglich, oder auch: möglichst in der Nähe eines Wunschortes. Eine genaue Planung, vor allem der Fahrzeiten zwischen den Orten — wenn möglich wie immer ohne Autobahn — war nötig. Ja, natürlich wär das auch ohne Excel gegangen.
So gelang es, nachdem auch die Zeit nach der Rückkehr soweit möglich vorausgeplant war, loszufahren: mit unseren Hunden im Kofferraum, aus dem Schneetreiben ab in den Süden, in die Sonne!

Polenta mit Trüffelöl

Danke Peter! Damit muss dieses Rezept beginnen  – von ihm haben wir ein Fläschchen Trüffelöl bekommen — aus Perugia.

Wer Risotto kochen kann, ist im Vorteil, hier wird die Polenta nämlich ganz gleich zubereitet: kleine Zwiebel in Olivenöl anschwitzen, Polenta dazu, schöpflöffelweise Suppe dazu und natürlich: Rühren, rühren, rühren. Ich hatte eine Hühnersuppe aber natürlich tut es auch eine  Gemüsebrühe. Die Polenta ist gar, wenn sie sich vom Pfannenrand beginnt zu lösen. Am Ende Parmesan und geeiste Butter nicht vergessen, mit Salz und schwarzem Pfeffer abschmecken (eher behutsam). Beim Servieren wird dann zu jeder Portion in ein Grübchen etwa 1 EL vom Öl gegeben!

Gut schmeckt dazu grüner Salat. Und wir haben einen Umathum-Zweigelt getrunken, den wir geschenkt bekommen haben. Auch vom Peter! Danke, danke!!

 

Spinat mit Orecchiette

Seit einigen Wochen gibt es bei unserem Gemüsehändler, bei dem wir auch den herrlichen Romano (aus Bari!) bekommen, Spinat. Langstielig als Bund mit tiefgrünen dicken Blättern begeistert er uns immer wieder mit seinem erdigen Geschmack  als Zugabe im grünen Salat, oder, wie vor kurzem, mit Schafkäse auch auf der Pizza.

Für die Orecchiette Salzwasser zum Kochen bringen. Darin zuerst den Spinat blanchieren und dann die Nudeln kochen. Den Spinat in etwas Olivenöl und ein paar Knoblauchzehen ziehen lassen, mit ein bisschen Muskat und Pfeffer abschmecken, evtl. mit etwas Nudelwasser aufgießen.

Auf die Nudeln geben, Parmesan passt und natürlich: Rotwein!

Pizza — so gut wie noch nie!

Nach meiner aglio-e-olio-Erleuchtung war natürlich großes Vertrauen da. Am Backtag gibt’s immer auch Pizza –  der Stein ist dann schon einige Stunden vorgeheizt. Und dieses Mal, trotz aller anderen Erfolge mit Pasta Madre, wieder einmal mit Hefe und reinem Weizen: wenn Pizza, dann Pizza! Im Standard hat Alessandra Dorigato ihre Erfahrungen berichtet, und ich hab’s, ein bisschen angepasst, ausprobiert:

625 g Mehl Tipo “00” (ich hab das Rieper vom mPreis),  1 TL Zucker, 4 g Trockenhefe, 15 g Salz, 375 ml Wasser. Germ und Zucker im Wasser auflösen, Mehl dazu und 5 Minuten kneten. Salz dazu und 10 Minuten weiterkneten (Brotbackmaschine). Dann einige Stunden gehen lassen, falten und wieder einige Stunden kühl gehen lassen. Der Teig ist elastisch, hat Blasen vom Falten geschlagen und lässt sich je zu einem Viertel zu einer schönen Pizza ausziehen!

Den Stein auf 300°C aufheizen, Backzeit etwa 10′. Göttlich!

PS: Wenn man etwas mehr Zeit hat, kann man den Teig auch bis zu drei Tage im Kühlen (Keller, Schrank) gehen lassen (dann sind nur 2g Frischhefe nötig und kein Zucker!).

 

Aglio Olio E Peperoncino – endlich gut!

Dieses Rezept, seit Jahrzehnten bekannt, oft manchmal auch spätnächtens gekocht, schon ok aber — ich gebe es zu — als Knoblauch und/oder Schärfeorgie. Jetzt kam mir der Beitrag von Alessandra Dorigato gerade recht und ich hab’s einfach probiert (ungläubig). Nur 1 Zehe Knoblauch (auf 200g Nudeln), lächerlich, dachte ich, was soll das denn werden? ½ Chili (mit Kernen) klang ok, eigentlich sogar recht heftig. Ja und dann hab ichs so wie angegeben gekocht (mit Petersilie, ohne Käse) und war hin und weg! Einfach die perfekte Mischung, wunderbar, endlich so, wie ich es mir nie erträumen konnte!

Je Person (mit ordentlich Hunger, sonst die Hälfte): 200 g Spaghetti (oder Linguine); 5 EL Olivenöl, 1 geschnittene Knoblauchzehe, ½ Chili (frisch). Knoblauch im Öl kurz anbraten, dann gehackten Chili dazu und auf kleiner Flamme ziehen lassen. Nudeln dazu, mit etwas Nudelwasser saftig machen und mit Petersilie servieren.

Herrlich! Man bringe den Rotwein!

Eine Variante hab ich vor kurzem gegessen — mit marinierten Sardellen (also: sauer eingelegt). Konnte ich mir zuerst nicht vorstellen, macht das ganze aber leicht und noch einmal raffinierter: je Portion etwa 4-5 Sardellen dazugeben, etwa eine Viertel harte Semmel darüberbröseln (mit der Hand!). Im Original mit Tarallini — aber die hat man ja nicht immer zur Hand. Unwiderstehlich!!

Das erste Mal im Freien essen

Wenn die Sonne scheint (was in diesem Winter selten war) und die Temperaturen endlich soweit passen — kann uns nichts mehr halten: das Essen auf der Terrasse gehört zu den schönsten Vorboten des Frühlings.

Dieses Jahr war es am 4. März soweit, der Aperitif, ein Hopfenauflauf von Brew Age — ein herrlich fruchtiges Pale Ale — noch innen, dann nix wie raus und in der gleißenden Sonne einige Spezialitäten in aller Ruhe genießen: in der Früh hatte ich schon den karamellisierten Fenchel zubereitet, dieses Mal das Rezept “ganz” (das lohnt sich!!), dazu eine der gehüteten Fischkonserven aus Portugal, etwas Romano-Salat und unser Weißbrot (mit Pasta Madre).

Den Weißwein dazu haben wir auch gehortet und jetzt, passender geht’s nicht, geöffnet: a bissl vor dem raufgeschriebenen Termin haben wir auf den Luis angestoßen!

Ja, zefix, was könnt noch schöner sein?

Emma ist 8!

Unser Energiebündel und fröhlicher Wirbelwind ist nun acht geworden! Wie es bei uns Tradition ist, hat es den ganzen Tag über Lieblingsspeisen für alle gegeben. Emma durfte sogar noch extra eine Runde draussen drehen, Maxi hat sie dabei begleitet und den Tag mit einem seiner Überraschungsangriffe gewürdigt!

Una festa italiana

Am Abend haben wir dann zu Cipollinos Ehren ein großes Festessen für uns gemacht! Der Basilikum ist frisch aus unserer “Orangerie”, der Rotwein aus Orvieto durfte natürlich nicht fehlen!

Arrivederci, un abbraccio a tutti

Wir haben uns ein Herz gefasst und Cipollino gut sterben lassen. In großer Ruhe hat unser Maestro Hans noch einmal ganz genau hingeschaut und ihn mit großem Feingefühl begleitet.

Dann haben wir auf unserem Blog die letzten Jahre mit Cipollino Revue passieren lassen und mit vielen Achs! und Mei!s sind Erzählungen aus 19 Jahren Leben wieder aufgetaucht. Eine Geschichte ergab die andere und nicht selten haben wir herzhaft gelacht — so viele Erlebnisse!

Nachdem wir die Seele bei uns ausgeistern haben lassen, war klar, dass sein Ruheplatzl unter der Lockenweide (eine so gute Beschützerin) sein wird — neben Marylin, auch so ein schneidiges Wesen!

Cipollino und ich haben uns in den letzten Wochen die Küchenecke geteilt, von seinem Futterplatz konnte er immer sehen, was gerade brutzelte, am Boden hat er mich immer verfolgt, damit ich ihn ja nicht vergesse: Essen war die Leidenschaft, die uns beide verbunden hat. Deshalb hat er nun etwas ganz besonderes mit auf die Reise bekommen: die einzige Dose Kaviar ihrer Russlandreise hat Angelika ihm mitgegeben!

Der Zufall wollte es, dass Eva uns von ihrer Amsterdam-Reise Tulpenzwiebeln mitgebracht hat. In der Farbe des Himmels einer italienischen Sommernacht! Wir haben sie auf sein Grabl gesetzt — sie werden uns anzeigen, wenn es wieder Frühling wird!!

Für ein Baguette

ist dieses Gärkörbchen gedacht, ein “Simperl”, wo der Teig noch einmal “ruaseln” darf, bevor er in den Ofen kommt. Einmal mit dem Emmer und Hartweizen und Pasta Madre, ein andermal dem Sauerteig vom Roggenbrot , nicht ganz stilecht, aber auch nett!