Unsere herrliche Pendeluhr begleitet uns seit vielen Jahren (und hat schon viele Jahrzehnte gesehen). Ihr Tick-Tack fällt erst auf, wenn es einmal ausfällt — dann weiß ich, dass ich zu sehr mit anderem beschäftigt war: einmal die Woche die Uhr aufziehen sollte sich ausgehen. Sonst hab ich einiges falsch gemacht.
Nun hat die Uhr einen erzieherischen Schritt gesetzt. Wie sehr lassen wir uns von unseren (selbst gesteckten) Zielen antreiben, setzen (uns selbst) Termine, bis zu denen dies oder das erledigt sein sollte? Oft bin dann nur ich selbst erledigt.
Die liebe Uhr hilft nach, auf paradoxe Weise: der Schlag der Glocke findet statt. Zur ganzen und zur halben Stunde. Aber er stimmt nicht mehr. Gar nicht mehr. Es schlägt. Acht mal. Es könnte aber auch halb Vier sein, oder Zwölf.
Jetzt weiß ich beim Schlag also eigentlich nur mehr: die Zeit ist vergangen. Und kann nur nachspüren: kann/will ich noch schlafen? Ist es schon Zeit aufzustehen (das ist der komplizierteste Teil — noch kann ich mir das nicht ganz aussuchen)? Will/muss ich schon arbeiten?
Ach wär das schön, wenn nur die gefühlte Zeit gelten würde! Schon chaotisch, aber ohne jede Notwendigkeit zur Verrenkung.
Aus der Zeit gefallen
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