Archiv für den Tag: 29. Juli 2018

Was ich heute alles nicht tun werde!

Im Bauerntanzgässchen in Augsburg machen wir Rast, direkt gegenüber ist eine Galerie, und da schaut uns, als hätte sie auf uns gewartet, eine Nixe, eine Wasserfrau an: eine Keramikfigur, sitzend. Ihre Ausstrahlung nimmt uns sofort gefangen, aber da sind noch andere: eine weitere Wasserfrau, eine Frau sitzend, im blaugrünen Kleid, und eine liegend, im roten Badeanzug. Alle haben etwas Besonderes, alle haben ein In-Sich-Ruhen und Nur-Sein, das uns beide anspricht. Wir sprechen mit der Künstlerin, Ottilie Leimbeck-Rindl, und überlegen hin- und her: aber eigentlich nur mehr, welche denn nun zu uns nach Hause mitkommen soll. Es ist unmöglich, eine Entscheidung zu treffen. Da sind die Wasserfrauen, mit all ihrem Zwiespältigen, der Kraft aber auch der Schwere; da ist die Sitzende, eins mit sich und weltvergessen; und da die Liegende — mit der Freude und Leichtigkeit, die einen schon fast wieder ärgert: als ob es so einfach wäre, so dazuliegen, so ein hochnäsigs Trumm! Vergangenheit und Gegenwart, Zukunft?! Mollig-kindliche Formen, fast verstörend, Fülle, verlockende Unbeschwertheit. Auf dem Heimweg wollen wir noch einmal vorbeischauen, ein bisschen Zeit lassen all diesen Eindrücken und hervorgerufenen Gefühlen.

Dieser vordergründige Eindruck des Naseweisen beschäftigt mich und ich versuche, anders hinzuschauen: wann schaue ich so aus? Wenn ich mich in die Sonne lege, oder in den kühlen Wind und nur genieße, dabei die Augen schließe um mich ganz dem Genuss hinzugeben. Wenn ich so richtig zufrieden bin, loslassen und ausatmen kann und weiß, dass alles (bei mir) gut ist. Ich habe gerade DEN Lösungssatz gefunden, oder zumindest ein Mantra, das mir ein Lächeln ins Gesicht zaubert: ja, genauso mach ich das jetzt, das ist es.

Einer solcher Satz könnte ein Schwelgen im Nicht-Tun(-Müssen) sein: was ich heute sicher alles NICHT machen werde, wozu ich mich nicht selbst antreiben werde. Wenn das dann auch noch mit spielerischer Freude empfunden wird, dann kann ich nur mehr lächeln, den Kopf Richtung Himmel halten und ein bisschen mit dem Bein hin- und herpendeln, ein bisschen wie Schaukeln…

 

Geschichten aus der Fuggerei

Die Fuggerei – älteste Sozialsiedlung der Welt

Derart gestärkt sind wir zur MARIA KNOTENLÖSERIN in der Kirche St. Peter um uns zu bedanken.
Und einige der Knoten des Lebens haben wir wieder in ihre geduldigen Hände gegeben.
Danach sind wir in Richtung Fuggerei geschlendert.
Ein beeindruckender Ort. Sehenswert.

Augsburg ist immer einen Ausflug wert

Ich mag diese Stadt, die so viel Geschichte und so viele Geschichten in und um sich hat.
Diesmal war diese Unternehmung unter dem Motto: EINEN TAG FREI VON DER KLOCKEREI.
Ohne Hunde (Jasmin war uns wie immer dabei behilflich, unsere Tiere gut zu versorgen), nur Hermann und ich- im knallroten Volvo.
Begonnen haben wir den Tag im RIEGELE – wie es sich gehört.
Feines Ambiente, gutes Essen und richtig gutes Bier.

Für Hermann eine Weißwurscht, für mich Mozzarella aus Italien auf Kräuter und Salat, dazu ein Prosecco-Tomateneis – was es alles so gibt.
Gut wårs und fein wårs.

Das gehört zu den Dingen, die ich am Riegele mag- so viele Weisheiten für fast alle Lebenslagen!

Dass die Schwester Doris nicht fehlen darf, steht außer Frage.
Mein Gott, das hätte ich mir damals auch nicht gedacht, vor mehr als 15 Jahren, als Irmgard mir in Gottfrieding das Flaschl Bier in die Hand gedrückt hat und gemeint hat: Das ist eine Freundin von mir, sie ist Nonne und Braumeisterin. Kost amol- s’Flaschl bringst miar hålt wieder.
Das Flaschl hab ich immer noch- zur Erinnerung. Die Irmgard wird’s mir verzeihen. Und wie berühmt die Schwester Doris ist, weiß ich inzwischen auch.
Am meisten aber schätze ich ihre Braukunst und ihre Weisheiten.